daß man zwar Gott formallogisch wegdefinieren kann, das Christentum entstehungsgeschichtlich und hinsichtlich seiner Akteure und Folgen hinterfragen und ggf. ablehnen, nicht aber den Glauben des Einzelnen - man wolle denn Gefahr laufen, den Glaubenden zu hinterfragen
nu ja, Hinterfragung ist etwas, das wohl mehr oder weniger alle Menschen ihr ganzes Leben hindurch erfahren, warum sollten da ausgerechnet Gläubige davon auisgenommen sein? Gläubige Menschen sind ja auch nur unter anderem gläubige Menschen, ich hoffe sehr für sie, daß sich noch anderes Relevantes über sie sagen lässt^^
im Prinzip ist´s natürlich ein guter psychologischer Trick, davon auszugehen, als sei Glauben etwas, das per se der Hinterfragbarkeit entzogen sei, sogar so zu tun, als hinge die Qualität des persönlichen Glaubens von dem Ausmaß ab, in dem er der Hinterfragbarkeit entzogen ist.
Tatsächlich hängt imo die Qualität des Menschseins viel mehr davon ab, in welchem Maße mensch sich hinterfragen lässt von relevanten Fragestellungen; unhinterfragbarer Glaube mindert direkt das Maß der Menschlichkeit eines Menschen. Beweis? Menschen irren. Sich einzugestehen, daß man irren kann, daß man selbst da irren kann, wo man sich absolut sicher ist, und daß man sich sogar in den absoluten, essentiellen Grundlagen seines Weltbildes irren kann, und sich aufgrund dieses Einverständnisses immer wieder zu hinterfragen, ist eine wesentlich menschliche Eigenschaft, die dann, wenn sie fehlt, zu jenen Fehlleistungen führt, die wir so gerne als "unmenschlich" attribuieren, obwohl sie zutiefst menschlich sind (die Verwendung 2er verschiedener Bedeutungsebenen des Begriffsfeldes "menschlich" in diesem Absatz möge mensch mir bitte verzeihen, ich denke, sie sind aus dem Kontext ersichtlich^^)