Deshalb hier jetzt auch mal etwas zum Ausgangsthema:
In Niedersachsen brauchst Du den Erweiterten Realschulabschluss (Erweiterten Sekundarabschluss I), um auf ein Gymnasium gehen zu können.
Die genaue Verordnung dazu findest Du hier:
Verordnung über die Abschlüsse im Sekundarbereich der allgemein bildenden Schulen
Daraus folgendes Zitat:
Erweiterter Sekundarabschluss I
§6 Den Sekundarabschluss I – Realschulabschluss erwirbt, wer die Mindestanforderungen in
allen Pflichtfächern und Wahlpflichtkursen erfüllt hat.
§7 Den Erweiterten Sekundarabschluss I erwirbt, wer über die Voraussetzungen für den Erwerb
des Sekundarabschlusses I – Realschulabschluss nach § 6 hinaus im Durchschnitt befriedigende
Leistungen
1. in allen Pflichtfächern und Wahlpflichtkursen und
2. in den Pflichtfächern Deutsch, erste Fremdsprache und Mathematik
erbracht hat.
Das heißt auf deutsch:
Für einen Erweiterten Realschulabschluss musst Du den normalen Realschulabschluss erreichen und dann noch folgendes erfüllen:
- In allen Pflichtfächern und Wahlpflichtkursen und in Deutsch, erste Fremdsprache und Mathematik einen Notendurchschnitt von 3 bekommen.
Das heißt, entweder in all den Fächern eine 3 schaffen oder wenn es in einem Fach eine 4 wird, eine 2 in einem anderen Fach als Ausgleich erreichen.
Und Du musst eine Fremdsprache (meist wird das englisch sein) unter den Prüfungsfächern haben.
Nun, Lykurg, Ipsis Erklärungen waren mir in einzelnen Teilen auch schon in den Kopf gekommen, und unter der Annahme der hinreichend weiten Verbreitung des Wissens unter den politischen Entscheidungsträgern um die angenommene Entwicklung des Arbeitskräftebedarfes erscheinen sie für mich schlüssig.
Für einen Schüler im Alter von Annachen bedeutet das, daß die derzeitigen Regeln für Abitur und Hochschulzugang makulatur sein werden, wenn sie für den Schüler relevant werden - eine Entwicklung, auf die sich einzustellen lohnen kann.
Mit Sicherheit werden sich die Entscheidungsträger selbst darauf einstellen und entsprechende Vorkehrungen für
ihre Familien treffen...
Zitat von Lykurg:Dagegen ist heute erstens die Sicht der Gegner stark in Teilmeinungen zerfallen, zweitens offensichtlich die Not nicht so groß - denn sonst würde trotz aller Lenkungsmechanismen sich auf den Straßen Macht ansammeln.[...]
Es wäre mal eine interessante Frage, ob Aufstände früherer Zeiten wirklich ausschließlich aus der Mitte der Geknechteten entstanden sind oder ob nicht Privilegierte, die an ihrer Privilegierung haderten, als treibende Kräfte dahinter standen, welche die Armen überhaupt erst von der möglichen Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit des Aufstehens überzeugten.
Andersrum, die Not ist gottlob noch nicht so groß wie in Paris 1789 oder in Petersburg 1918, aber groß genug, um viele Menschen zwar materiell am Leben zu halten, ihnen aber jedes darüber hinausgehende soziale Leben unter nicht Ihresgleichen zu verwehren und ihnen massenhaft jede Hoffnung zu rauben, aus
irgendeiner Kraft aus ihrer Situation heraus zu kommen. Mag auch gerade mal rechtzeitig zum Vorweihnachtsgeschäft eine Konjunkturwelle ausgerufen worden sein, an der Grundtatsache von bis zu 15 % Hartz IV-Beziehern über zig Quadratkilometer Bundesrepublik ändert das rein gar nichts. Gut, und was das System nicht schafft an Atomisierungsarbeit, das erledigt das Fernsehen.
Gut, damit haben wir nun das Thema wirklich verlassen - diskutieren wir diesen Bereich wo anders.
Nein, hier droht der unaufhaltsame schleichende Untergang durch Bildungsmonopole
Kannst Du das mal näher ausführen?