Wer glaubt zu wissen, warum er lebt?

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janw
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Mo 8. Okt 2007, 01:27 - Beitrag #21

Naja, Maurice, genau genommen beruht alles verstehen und darauf eingehen auf Spekulation, hier vielleicht gerade etwas mehr als in anderen Fällen.
Wäre aber mal interessant, zwischen welchen Interpretationen Du die Grenze zwischen einer "ja" - und einer "nein"-Entscheidung siehst^^

"Wissen" und "Glauben" sind für mich mitnichten zwei Worte für Dasselbe, zumindest nicht, wenn ich die Konnotationen, das, was diese Worte bei einem anderen auslösen, als Teile der Begriffe ansehe.
Jeder wahrhaft Glaubende wird eine Glaubensaussage für wahr halten; wenn er einigermaßen aufgeklärt ist, wird er Glaubensaussagen auf das beschränken, wo es nicht so viel ausmacht, wenn sie doch nicht so ganz zutreffen.
"Wissen" wird dagegen allgemein so verstanden, daß eine Wissensbehauptung in ihrer Situation den tatsächlichen Kenntnisstand des Wissenden wiedergibt, ohne wesentlich abschwächenden Zweifel, der Wissen zur Vermutung mit abgestufter Begründetheit degradiert.
Insofern würde ich bei "Wissen" lieber von sehr gesicherter Vermutung sprechen, um eben dieses bisschen Rest-Unsicherheit, das ich hinter (fast?) allem Wissen sehe, erkennbar zu halten.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Fundierung durch ein zugrundeliegendes Axiomensystem. Was unterscheidet ein geschlossenes religiöses Weltbild vom Grundwertesystem eines gestandenen Konservativen oder Linken - welche beide von "ist"-Aussagen über den Menschen nur so strotzen?
Aufgeklärter wird meinen, das religiöse Weltbild sei zu leicht zu dekonstruieren, um Bestand zu haben - aber sind dies politische Weltbilder nicht auch in gewisser Weise? Oder liegt die Lösung hier darin, daß ein religiöses Weltbild im areligiösen, rationalen nur einen unvollkommenen Gegensatz findet, während politische Weltbilder geradezu davon leben, sich in Abgrenzung von anderen zu definieren?
Bleibt die Naturwissenschaft als Domäne des Wissens in dem Sinne, daß ihre Axiomensysteme durch standardisierte Verfahren gewonnen und bewusst immer unter dem Damoklesschwert der Falsifikation gehalten werden. Könnte man meinen, wenn man den Einfluss menschlicher Intentionalität auf den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn übersehen würde.

Eine Skepsis gegenüber jeder Form von Machterwerb muss zu absurden Konsequenzen führen, da du damit auch skeptisch gegenüber der Erweiterung deines Einflusses sein müsstest...

Ein Grund, warum Philosophen so oft scheitern, wenn sie an die Macht kommen - oder Politiker so wenig reflektierende Personen sind.

Ipsi, mir ist jetzt nicht ganz klar...ist das Ziel alles Seienden nicht, samsara zu verlassen? Wenn dies nur durch die bewusste Lebensführung eines nach Karmaverbesserung strebenden Menschen möglich ist, gewinnen dadurch die Freiheitsgrade des menschlichen Geistes nicht eine gewisse Sinnhaftigkeit?

Maurice
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Mo 8. Okt 2007, 02:08 - Beitrag #22

"Wissen" und "Glauben" sind für mich mitnichten zwei Worte für Dasselbe, zumindest nicht, wenn ich die Konnotationen, das, was diese Worte bei einem anderen auslösen, als Teile der Begriffe ansehe.

Habe ich auch nicht behauptet. ;)

@Ja + Nein: Hängt davon ab, wie man "macht Sinn" in dieser Frage deutet. Aber mir ist leider völlig unklar, was diese Frage mit dem Threadtitel zu tun haben soll. Wenn er wissen will, warum er lebt, sollte er mal in ein Sexualkundebuch reinschauen. Eine andere Deutung dieser Warum-Frage außer einer kausalen, macht nämlich für mich keinen Sinn. ^^

Ipsissimus
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Mo 8. Okt 2007, 12:04 - Beitrag #23

Ipsi, mir ist jetzt nicht ganz klar...ist das Ziel alles Seienden nicht, samsara zu verlassen? Wenn dies nur durch die bewusste Lebensführung eines nach Karmaverbesserung strebenden Menschen möglich ist, gewinnen dadurch die Freiheitsgrade des menschlichen Geistes nicht eine gewisse Sinnhaftigkeit?


jan, das ist hinduistische Theologie; gemäß der buddhistischen ist - zumindest primär - eine Verbesserung des Karmas nicht möglich. Du kannst Samsara lediglich dadurch verlassen, dass dir in einer absolut essentiellen Weise der illusionäre Charakter von samsara einsichtig wird. Dann bist du in einem Augenblick aus dem Rad draußen.

Im Laufe der Jahrhunderte ist aber klar geworden, dass auch der ostasiatische Teil der Menschheit größtenteils lieber glaubt als einsieht^^ und damit wurde der Buddhismus zumindest in seinen großen Entwicklungsrichtungen zur Religion umgepfrimelt, mit der man sein Karma verbessern kann. Das ist auch der Grund, warum viele hinduistische Theologen den Buddhismus mit einiger Berechtigung nur als als eine ziemlich verschrobene Variante des Hinduismus auffassen (das gilt allerdings nicht für Zen/Chan und für Theravada nur mit Einschränkungen).

janw
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Mo 8. Okt 2007, 21:14 - Beitrag #24

Ipsi, dann war also über 4 Mrd Jahre alles Seiende in samsara gefangen, und erst vor 2 Mio Jahren errang ein Wesen die Fähigkeit, Einsicht in den illusionären Charakter von samsara zu erlangen und dieses zu verlassen? Oder ist dies doch auch anderen Wesen möglich?

- Oder ist samsara erst mit dem Menschen entstanden, weil durch ihn Hass, Anhaftung und Unwissenheit sowie Macht und Intentionalität in die Welt gekommen sind, die zum leidvollen Sein führten?


Maurice, Du sagtest:
Ob du nun von "Wissen" oder "Glauben" sprichst, ist doch jetzt echt nur eine Frage, welches Wort dir besser gefällt.

Darauf ich:

"Wissen" und "Glauben" sind für mich mitnichten zwei Worte für Dasselbe, zumindest nicht, wenn ich die Konnotationen, das, was diese Worte bei einem anderen auslösen, als Teile der Begriffe ansehe.[...]

Wie kommst Du dann darauf:
Habe ich auch nicht behauptet.;)
?

Ich finde die Frage spannend und überlege, ob ich sie in den Wissens-thread, den wir iirc mal hatten, rüberkopiere.

Ipsissimus
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Di 9. Okt 2007, 10:51 - Beitrag #25

jan, afaik enthält der Buddhismus keine Aussagen darüber, warum es samsara überhaupt gibt. Im Hinduismus gibt es Aussagen über kosmische Zyklen (Tanz des Shiva), die das Auftauchen und Verschwinden von maja - der hinduistischen Entsprechung von samsara - erklären sollen, aber der Buddhismus enthält sich derartiger Spekulationen.

Zu Jenji kam eines abends ein Mann in die Meditationshalle, um mit den Möchen gemeinsam zu meditieren. Jenji erkannte, dass es sich um einen alten Fuchsgeist handelte; nach der Meditation bat er ihn, noch ein wenig zu bleiben, und seine Geschichte zu erzählen. Der Mann berichtete: "Ich war einmal ein Zenmeister wie du, bis eines Tages ein Mann zu mir kam, der mich fragte, ob ein Zenmeister dem Gesetz des Karma unterliegt. Ich antwortete ihm, ein Zenmeister unterliege nicht mehr dem Gesetz des Karma. Sofort verwandelte ich mich in einen Fuchs und bin verdammt, in dieser Gestalt zu leben, bis ich die Antwort auf diese Frage gefunden habe. Bitte, wenn du die Antwort weißt, so antworte mir: Ist ein Zenmeister dem Gesetz des Karma unterworfen, oder ist er ihm nicht unterworfen?" Jenji antwortete ihm: "Ein Zenmeister ist sein eigenes Gesetz des Karma." In diesem Augenblick seufzte der Fuchsgeist tief und löste sich auf.

Maurice
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Di 9. Okt 2007, 16:48 - Beitrag #26

Jan, ich gebe zu, da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Sorry für das Missverständnis.
Um es hoffentlich eindeutiger zu formulieren: Natürlich sind den Worten "Wissen" und "Glauben" bestimmte Begriffe, Emotionen usw. verbunden und daher meinen die beiden Worte auch nicht desselbe. Nur ist es letztlich dir überlassen, ob du eine Terminologie wählst, in der Wissen per Definition mit absoluter Sicherheit wahr ist und daher jede nicht absolut sicher wahre Aussage als Glauben einzustufen ist oder ob du "Wissen" so definierst, dass es nicht notwendig wahr und auch nicht absolut sicher sein muss, woraus auch eine andere Bedeutung von "Glauben" resultiert. Was der eine "Wissen" nennt", nennt der andere "Glauben" - sie bezeichnen dasselbe mit anderen Wörtern und welche Wörter gewählt werden ist letztlich Geschmackssache. Daraus folgt aber natürlich nicht, dass die Begriffe, für die die dahingehend willkürlich gesetzten Wörter stehen, austauschbar sind, nur weil es die Bezeichnungen sind.

Jetzt klarer, was ich aussagen wollte? Ich hoffe, der scheinbare Widerspruch ist damit geklärt. :)

Soul
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Fr 12. Okt 2007, 21:07 - Beitrag #27

Wer glaubt zu wissen, warum er lebt? die zweite...

....oder besser gesagt macht es Sinn, sich des Lebens bewußt zu sein?

Grundlage ist:

Der Sinn des Lebens ist die Bedeutung der individuell gegebenen Lebenszeit eines Menschen auf der Erde .

Es gibt den biologischen Sinn, aber noch interessanter ist die Frage nach dem individuellen Lebenssinn ( Seele, Selbst und EGO etc. ).

Versuchen wir zu klären, ob es eine WIRKLICHKEIT ( nicht Wahrheit ) im menschlichen Leben gibt.

Der Mensch wird ins Leben ( biologisch ) geboren und er wird in den TOD gehen, doch was durchlebt, bezogen auf sein Bewußtsein, ein Mensch, noch präziser, was kann ein Mensch wirklich erleben.

These: Das Bewußtsein niemals zu sterben!............dann lebt es sich leichter!

Glücklich sein, spielt hier eine entscheidende Rolle, denn wenn ein Mensch nicht glücklich ist, gar seelische Schmerzen hat, dann fängt dieser z. B. an Dinge zu hinterfragen..........und ratet mal was dieser dann sich oder auch andere fragt?

Aus meiner Sicht die entscheidende Frage des Lebens.

Phylosophischer TIP: Die Antwort findet Ihr im TOD*! ( bitte mit Vorsicht genießen...) *Geburt, Leben und TOD sind die Eckpfeiler des Lebens, hier liegen auch logische Ansätze zur möglichen Klärung.

Jetzt bin ich schon gespannt......:boah:

Soul
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Fr 12. Okt 2007, 21:30 - Beitrag #28

Ach, noch was..........

Ohne Glauben kein Wissen..........

Je einfacher ein Mensch denken kann, desto klarer sind seine Erkenntnisse.

Wer viel weiß, weiß gar nichts........die gesamte Summe des Wissens führt zu Null...........falsch, richtig bedeutet ins unendliche........universelle hört sich auch sehr gut an............darin liegt der Schlüssel.

An Ankh:

Lass uns doch erst das Individium betrachten, vielleicht führt es uns zum Ganzen!

An Janw:

Kannst Du Dir vorstellen, daß alles Wissen ( Wissen ist Entdecken ) "irgendwo
schon vorhanden ist"?

An Milena:

Stell Dir mal vor, Dir könnte alles bewußt sein, Ableitung daraus Du bist Dir bewußt........quasi die Antwort auf die Grundfrage!

An Alle:

Versuchen wir mal konzentriert beim Thema zu bleiben, nicht abschweifen und ins tausenstel kommen, wir wollen ja eine Lösung finden ( These )

Bis demnächst;)

Milena
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Fr 12. Okt 2007, 22:52 - Beitrag #29

...oh...das wäre ja mal eine ganz neue erfahrung...^^
ich nicht mehr in unbewusstheit vor mir herschwebend...^^

äh...was war nochmal die grundfrage..?

Maurice
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Fr 12. Okt 2007, 23:30 - Beitrag #30

@Soul:

Der Sinn des Lebens ist die Bedeutung der individuell gegebenen Lebenszeit eines Menschen auf der Erde .

Welcher Sinn denn jetzt, der persönliche, der objektive, der "biologische"?

Es gibt den biologischen Sinn

Und der ist? Und wie kommst du darauf, dass es einen "biologischen Sinn" gibt, ohne einen naturalistischen Fehlschluss zu begehen?

Phylosophischer TIP:

Was ist denn "phylosophisch"? ^^

Wer viel weiß, weiß gar nichts.

Von logischer Konsistenz hälst du wohl nicht viel ^^* ...

Und benutz nicht soviele Punkte, sonst bleiben am Ende keine mehr für uns übrig. ;)

PS: Geht es nur mir so oder haben andere hier auch so ihre Probleme, zu verstehen, wohin die Reise gehen soll? :rolleyes:

Maglor
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Sa 13. Okt 2007, 11:43 - Beitrag #31

Sicherlich rückt die Endlichkeit in den Mittelpunkt der Sinnfrage.
Wenn wir, ewig leben würden, müssten wir keine Sorge tragen, etwas nicht zu erreichen, oder gar eilen. Aber da, dem Menschen nur ein Lebensalter gegeben ist, bleibt es sich nicht aus, zu streben.

Vielleicht drückt ja diese Verse aus dem eddischen Havamal, ein wenig das aus, was es ausmacht sterblich zu sein:

"Das Vieh stirbt, die Freunde sterben,
Endlich stirbt man selbst;
Doch nimmer mag ihm der Nachruhm sterben,
Welcher sich guten gewann.

Das Vieh stirbt, die Freunde sterben,
Endlich stirbt man selbst;
Doch eines weiß ich, daß immer bleibt:
Das Urteil über den Toten."

Im Grunde spielt hier der Carpe-diem-Gedanke ein Rolle. Es geht hier darum, so viele Ruhmestaten wie möglich im Laufe seines Lebens anzusammeln.
Fraglich ist dabei natürlich, ob das Verdienst der eigenen Taten, das eigene Werk usw wirklich unvergänglich sind. Die Taten der Menschen werden ja nach ein paar Jahrzehnten vergessen, bis auf wenige Ausnahmen.

Hierbei ist auch die Existenz von Nachkommen zu denken, die die Erinnerung waren. Also, schnell einen Sohn, einen Baum pflanzen und ein Haus bauen... ;)
Ähnliche Ansichten vertritt auch der Aufklärer Kant: „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.“

MfG Maglor

Soul
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Di 16. Okt 2007, 11:45 - Beitrag #32

Guten Tag MAGLOR!

Das ist wohl wahr, was da im eddischen Havamal geschrieben stehen soll, ich habe es nicht gelesen.

Denn das ist logisch.

Doch besteht nicht die Möglichkeit, daß Du was Du noch nicht gesehen/erkannt bzw. offenbart bekommen hast..............die SEELE eines jeden Menschen, darin fehlt!

Wie gesagt es gibt den biologischen/physischen Prozess des Lebens und den wärend der Lebenszeit auf der Erde gekoppelten seelischen/geistigen Ablauf, wobei die SEELE niemals stirbt bzw. ablebt ( These ).

In der Seele, die aus dem Universellem kommt "stehen" u.a. alle Information der gesamten Menschheit "geschrieben", theoretisch bräuchte ein Mensch, der gelernt hat mit anderem Menschen zu kommunizieren ( Lesen Schreiben etc. ), ab einem gewissen Zeitpunkt ein Wissen nicht meht aus der Literatur usw. entnehmen, sondern er könnte je nach Bewußtseinsstand auf diese universelle Bibliothek zurückgreifen.

Sollte dieser nicht lesen und schreiben können, kann er im Normalfall immer ( steht in der Seele und das Hirn hat ja Evolutionsschritte "durchlebt" ), dann würde dieser Mensch alles lebenswichtige aus der Natur lernen, nur wäre er dann, zumindest ein weitere These, ein "reiner" Mensch!

Es gibt Menschen auf der Erde, die diesem Beispiel auf der Basis der "bewußt" gelernten Kommunikations und der Natur ( "göttlich", das Universelle ) beeindruckend leben.

Nicht Haben, sondern SEIN.

DASEIN nicht TUN. ( bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht um Arbeitsverweigerer.....ha ha )

Buddhistische Mönche!

Das heißt übrigens nicht, daß die Gedankenlehre des Buddhismus teile, ich schätze den Buddhismus, soweit ich davon weiß, sehr, denn ich glaube, daß dies ein wirklicher Weg zum Sein ist.....und da mal angekommen kann ein Mensch im wahrsten Sinne des Wortes SEHEN!

SEHEN.....ist noch tiefer gemeint als Kontenplation!
Bis demnächst.;)

Maglor
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Sa 20. Okt 2007, 23:13 - Beitrag #33

Ich kann deiner Argumentation leider nicht so ganz folgen. Wieso muss man an so etwas wie eine Seele glauben, auch noch an eine Art kollektive Weltseele, um bewusst zu leben...
Ansonsten glaube ich auch nicht, dass buddhistische Mönche allwissend sind, außer natürlich Allwissenheit bedeutet, zu wissen das Alles nur Illusion ist. ;)
Und wenn du uns jetzt vielleicht noch erklärst, was Telepathie mit deinem Ursprungsthema zu tun hat?
MfG Maglor :rolleyes:

Soul
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Sa 20. Okt 2007, 23:49 - Beitrag #34

[font=Arial,Bold][align=left]Die Sieben Bewußtseinsebenen des Menschen.[/align]
[align=left][/align]
[align=left]Diese These biete ich als Grundlage der weiteren Diskussion an, vielleicht könnt Ihr Euch in der einem oder anderen Ebene wiederfinden.[/align]
[align=left][/align]
[align=left]Vergleicht diese Definition mal mit anderen Kulturen und deren Aussagen![/align]
[align=left][/align]
[/font][align=left][font=Arial,Bold]Bewußtsein ist eine Reflexion der Seelenidentität. Die Seele ist die gespeicherte[/align]
[align=left]Evolution des Individuellen Selbstes: die KAUSALSEELE. Raum und Zeit sind die Plattform,[/align]
[align=left]auf der die sich entwickelnde Kausalseele Form annimmt und in reflexiver Wahrnehmung[/align]
[align=left]erkennbar wird. Bewußtsein kommt zum Ausdruck in einer dritt- dimensionalen Wert- und[/align]
[align=left]Weltanschauung und daraus folgt ein entsprechendes Verhalten.[/align]
[align=left]Wenn auch der Bewußtseinsprozeß fließend ist, läßt sich doch eine siebenfältige[/align]
[align=left]"Kategorisierung" und Zuordnung feststellen. Wobei in jedem Individuum eine Art von[/align]
[align=left]Zerrbild existiert. Fast immer läuft der Mentalkörper voraus. Die Gedankenfelder sind[/align]
[align=left]besonders bei Bewußt-Werdenden oft schon in der siebenten Bewußtseinsstufe, während[/align]
[align=left]andere Seelenteile des Kausalkörpers noch in der fünften oder sechsten Ebene dominant[/align]
[align=left]dem Wesen seine Prägung geben.[/align]
[align=left]Am stärksten bekommt die Seelenreife in einer ethisch, moralischen Qualität ihre[/align]
[align=left]Ausdrucksrealität. Hier wird Bewußtsein zum Tun und damit Wirklichkeit. Im Tun - der[/align]
[align=left]Manifestation des Bewußtseins - liegt somit der wirkliche Reifezustand, wobei[/align]
[align=left]Schwankungen natürlich sind und nicht traurig stimmen sollten. Es kommt bei fast jedem[/align]
[align=left]von uns Bewußt-Werdenden immer auch noch zu Verhaltensmustern, die einer niedrigeren[/align]
[align=left]Bewußtseinsstufe entsprechen. Betrachte solche Rückkoppelungen als Reste eines[/align]
[align=left]Herauspendelns in eine niedrigere Entwicklungsphase.[/align]
[align=left]Der Begriff der "Geistigen Sphären" entspricht - aus dem Buddhistischen kommend -[/align]
[align=left]einer solchen siebenfältigen Hierarchie der Bewußtseinsstufen. Wenn nun im folgenden[/align]
[align=left]hierarchische Ebenen gezeigt werden, so soll es damit nicht zu einer "Wertordnung"[/align]
[align=left]kommen, die an Menschen unseres Umfeldes als soziale Rangordnung eingesetzt wird,[/align]
[align=left]sondern in erster Linie als ein Spiegel für jeden selbst, um sich in seinem[/align]
[align=left]Entwicklungszustand erkennen zu können.[/align]
[align=left]Es ist mit diesem "Raster" natürlich auch möglich, den Stand der Weiterentwicklung[/align]
[align=left]eines uns umgebenden Personenkreises zu erkennen und damit entsprechende[/align]
[align=left]Verhaltensweisen leichter zu verstehen. Gerade solch tiefes Erfassen kann zu hoher[/align]
[align=left]Toleranz und zum Verständnis gegenüber seiner Umgebung beitragen. Im Anschluß soll[/align]
[align=left]auch eine graphische Darstellung einen Überblick des planetaren Zustandes deutlich[/align]
[align=left]machen.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]1. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Der Mensch lebt unbewußt - schicksalsbezogen!"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Die Antriebe des Lebens kommen aus dem "tierischen" Motivationsfeld, triebbedingt,[/align]
[align=left]egobezogen. Es existiert kein komplexes Verstehen von größeren Zusammenhängen und[/align]
[align=left]Langzeitwirkungen. Vordergründig oberflächliche Prioritäten bestimmen die[/align]
[align=left]Verhaltensmuster. "Gut ist das, was im Moment nützt!" Primitive, hedonistische[/align]
[align=left]Lebenshaltung spiegelt sich hier alltäglich. Wahllose, augenblickliche[/align]
[align=left]Bedürfnisbefriedigung ist das signifikante Kennzeichen einer solchen Bewußtseinsstufe.[/align]
[align=left]In der Partnerschaftsreflexion zeigt sich solches Bewußtsein äußerst instrumentell: "Der[/align]
[align=left]Partner hat "meinen" Gelüsten und Bedürfnissen zu entsprechen und zu dienen!"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]2. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Dämmerungszustand - das Verhalten wird beginnend hinterfragt!"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Der Lebensvollzug wird zwar noch vorwiegend in einem gesellschaftlichen Ablauf[/align]
[align=left]verstanden, dem man sich nicht entziehen darf und kann. Höchste Form von[/align]
[align=left]Fremdbestimmung und Unterordnung. Andere geben an, was ich zu tun habe (und es stört[/align]
[align=left]nicht oder kaum!). Illusionistische "Gottgefälligkeit". Immer noch bestimmen[/align]
[align=left]materialistische, egobezogene Prioritäten den individuellen Lebenslauf. Was das[/align]
[align=left]Kollektivbewußtsein vorgibt, ist "richtig"! Man darf nicht anders sein.[/align]
[align=left]Durch das Milieu bedingte Muster haben Vorgabecharakter. Man ordnet sich kritiklos ein[/align]
[align=left]und unter. In der Partnerschaftsreflexion zeigt ein solcher Bewußtseinszustand eine[/align]
[align=left]Ausrichtung nach funktioneller Ergänzung. Die "räumliche" materielle Maske des Partners[/align]
[align=left]bekommt besonderes Gewicht. Trotzdem bleibt der instrumentelle Bezug zum Partner im[/align]
[align=left]Vordergrund.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]3. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Bewußtwerdung im Gefühlsleben - der emotionelle Aspekt tritt in den Vordergrund."[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Das primäre Ego entdeckt seine soziale Resonanz. Das Geltungsbedürfnis[/align]
[align=left]gesellschaftlicher Rangordnungen wird entscheidend. Wer zu sein, wird wichtig. Damit[/align]
[align=left]werden die kollektiven memischen Muster besonders einflußreich. Abstammungsbezogene[/align]
[align=left]soziale Wertperspektiven haben Dominanz. Kleinbürgerliche, städtische wie dörfliche[/align]
[align=left]Denkschienen werden zu einem hohen Prinzip. Hinter solcher Scheinwelt bricht das[/align]
[align=left]individuelle Ego oft aus und schafft sich im Geheimen versteckte Verhaltensmuster. Man[/align]
[align=left]fühlt sich aber weitgehend dabei schuldig.[/align]
[align=left]Karriere, beruflicher Erfolg, "Ansehen" .... werden zum Antriebsgenerator. Solche[/align]
[align=left]lokalen, kollektiven Vorstellungen werden zu Automatismen und kaum noch hinterfragt. In[/align]
[align=left]der Partnerschaftsprojektion tritt das emotionale Bezugsfeld in den Vordergrund.[/align]
[align=left]Emotionale Resonanz und Übereinstimmung bestimmen vorrangig die Partnerwahl und[/align]
[align=left]damit auch eine überstarke Anbindung und Fixierung. Diese kann oft kippen und sich in ihr[/align]
[align=left]Gegenteil umkehren, was sich bis zu aggressivem Haß steigern kann.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]4. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Bewußtwerdung auf der Mentalebene!"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Mentale Neugier, Wissensdurst und Erkenntnisdrang treten in den Vordergrund. Nicht[/align]
[align=left]mehr das Materielle, sondern das "Geistige" (wenn auch noch im Mentalbereich) wird[/align]
[align=left]wichtig. Das Hinterfragen seiner ideologischen Programme setzt ein. Kritische Distanz zum[/align]
[align=left]kollektiven Bewußtsein eröffnet einen Abnabelungsprozeß. Oft aber noch Polaritätskämpfe:[/align]
[align=left]"Wer hat recht? Ich oder die anderen!"[/align]
[align=left]Beginn eines autarken, ethischen Gefühls - unabhängig äußerer Normen. Hinter sich[/align]
[align=left]lassen familiärer Muster, religiöser Zwänge, ideologischer Okkupation, kollektiver,[/align]
[align=left]memischer Muster...., Aufmerksamkeit gegenüber individuellen Resonanzen, Entdecken des[/align]
[align=left]Karmaprinzips. Im Partnerbezug tritt Geistigkeit in den Vordergrund. Mentale[/align]
[align=left]Übereinstimmung wird zum entscheidenden Faktor, hohe Trennungsbereitschaft.[/align]
[align=left]Intelligenzübereinstimmung spielt große Rolle. Partner, die einander wertfrei zuhören[/align]
[align=left]können und tolerant zueinander sind, ziehen sich gewaltig an.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]5. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Erwachen der metaphysischen, mythischen Kräfte."[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Die Geistschöpfungskraft wird wahrgenommen und allmählich auch begonnen, sie[/align]
[align=left]umzusetzen. Das Präcognitive des menschlichen Wesens wird erfaßt: "Ich erschaffe bewußt[/align]
[align=left]meine Realitäten durch Gedanken- und Bewußtseinskraft!" Das Erkennen der Wirkmacht auf[/align]
[align=left]sein Umfeld und letztlich, im morphisch planetaren Sinn, auf den ganzen Planeten. Die[/align]
[align=left]Kontrolle über die Kräfte seines Niederen Selbstes - Gefühlsreflexionen, Mentalreflexionen,[/align]
[align=left]Eigensinn.... - wird zum Persönlichkeitsprinzip.[/align]
[align=left]Ausscheiden aus Vereinigungen traditioneller, vereinsmäßiger, politischer und religiöser[/align]
[align=left]Anbindung ist ein häufiges Zeichen. Wertfreiheit gegenüber allen Strömungen. Die große[/align]
[align=left]"Entbindungsstation" von alten Ketten. Oft auch ein vorübergehender Weg in das Alleinsein[/align]
[align=left]("All-Eine"). Offenes philosophisches Denken: "Auf der Suche nach tiefer liegender[/align]
[align=left]Wahrheit und echter Erkenntnis". Karma-Bewußtsein wird zum angewandten[/align]
[align=left]Verhaltensregulativ: "Was ich säe, ernte ich!"[/align]
[align=left]Äußeres Zeichen ist spiritueller Vegetarismus, das Seelengeschwister Tier wird[/align]
[align=left]bedingungslos respektiert. Echte Moralität übernimmt den Lebensfahrplan. Ausklinken aus[/align]
[align=left]passiver Karmischer Abhängigkeit und Kausalität. Der Beginn der Souveränität ist erreicht.[/align]
[align=left]In der Partnerschaft wird höchste Übereinstimmung auf geistiger Stufe gesucht; frühere[/align]
[align=left]Prioritäten lösen sich als Gewichtigkeiten auf. Nur noch wenige Menschen im Umfeld[/align]
[align=left]können eine solche Partnerrolle erfüllen.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]6. Bewußtseinsstufe -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Universelle Liebe!"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Das Wesen auf dieser Stufe wird zu einer "priesterlichen" - geistigen Instanz. Sein[/align]
[align=left]Strahlungsfeld erreicht überdimensionales Gewicht. Sein "Da-Sein" ist wichtiger als sein[/align]
[align=left]Tun. Der Mensch auf dieser Stufe hört auf zu kämpfen, er läßt zu! Sein Ego wird auf die drittdimensionale[/align]
[align=left]primäre Lebensbereichsebene zurückgerufen. Die Trennung zwischen dem[/align]
[align=left]Höheren und Niederen Selbst wird aufgehoben und allmählich EINS! Die Seeleninstanz tritt[/align]
[align=left]die Autorität im Leben an (wird zugelassen!).[/align]
[align=left]Das Eins-Sein mit Allem, was IST, tritt vom wissenden in den erfühl- und erfahrbaren[/align]
[align=left]Bereich. Kommunikationsfähigkeit mit Tier, Pflanze und Kristall wird wahrgenommen. Die[/align]
[align=left]dritt-dimensionalen Barrieren und Grenzen beginnen sich aufzulösen: "Alles wird möglich!"[/align]
[align=left]Das Geistwesen wird als Chefinstanz installiert. Die matieriellen Kräfte und die drittdimensionalen[/align]
[align=left]Bereiche strukturieren sich nach dem Geisteswillen. Das ist der Punkt[/align]
[align=left](Übergangszone), wo die Göttliche Quelle wachsend in einem individuellen Wesen in[/align]
[align=left]Erscheinung tritt.[/align]
[align=left]Auf dieser Stufe eines menschlichen Bewußtseins wird der zwangsgesteuerte[/align]
[align=left]Reinkarnationszyklus beendet. Die Frequenzstruktur einer solchen Wesenheit wird "allvernetzbar"[/align]
[align=left]und beginnt mit hohen Wesenheiten bewußt in telepatische Kommunikation zu[/align]
[align=left]treten. Sie beendet ihre Reife in Raum und Zeit und schließt einen solchen Lernzyklus ab.[/align]
[align=left]Die Erde bietet im Moment eine optimale Rahmenbedingung an: ein Gnadengeschenk, in[/align]
[align=left]kürzester Zeit durchs Ziel von Raum und ZEIT zu laufen.[/align]
[align=left]Die Partnerschaft bekommt eine neue Dimension. Jede Form von "Besitz" oder[/align]
[align=left]"Verpflichtetheit" wird überwunden. Der ganze Reichtum einer dritt-dimensionalen[/align]
[align=left]Partnerschaft kann gelebt und erfahren werden, ohne daß daraus Zwänge und Abhängigkeit[/align]
[align=left]erwachsen. Alle untergeordneten Bereiche einer Partnerschaft in Raum und Zeit werden in[/align]
[align=left]"himmlischer" Freiheit gegenseitig geschenkt und erlebt: eine Spiegelung des Muttergott-[/align]
[align=left]Vatergott-Prinzips.[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]7. Bewußtseinsebene -[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]"Unio Mystica"[/align]
[/font][font=Arial,Bold][align=left]Das in der sechsten Stufe In-Gang-Kommen des All-Eins-Seins tritt in volle[/align]
[align=left]Verwirklichung. Damit ist ein "Gott" geboren! Göttliches Bewußtsein, das sich in der[/align]
[align=left]sechsten Stufe immer stärker in den Vordergrund gerückt hat, wird zur Manifestation.[/align]
[align=left]Hierher gehört auch der Begriff des "Aufgestiegenen Meisters". Alle Aus- und[/align]
[align=left]Eingrenzungen zwischen der Äußeren und Inneren Welt lösen sich auf. Die Materiegesetze[/align]
[align=left]verlieren ihre Wirkung auf das Wesen. Das Wandern zwischen der Außen- und der Innenwelt[/align]
benötigt keine Inkarnation mehr.

Der Text ist nicht von mir, entspricht aber einer Erkenntnis bzw. Offenbarung.:)
[/font]

Ipsissimus
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So 21. Okt 2007, 11:48 - Beitrag #35

sowas passiert, wenn mensch Metaphern, Wünsche und Hoffnungen mit Realitäten verwechselt. Nach ein paar Jahrzehnten wirklichen Lebens sind die meisten kuriert; ein paar halten natürlich durch, aber es muss ja niemand kluggeworden sterben

es gibt im ursprünglichen Buddhismus übrigens keine Auffassung von "geistigen Sphären"; deine ganze These ist ein Konzentrat des Advaitismus islamischer Prägung mit seinen Metakausalwelten, wie er in den Grenzregionen zwischen Pakistan und Indien vor allem heimisch ist. Der originär hinduistische Advaitismus ist da allerdings auch schon ein paar Schritte weiter und der ursprüngliche Buddhismus gibt sich mit dem Krempel überhaupt nicht mehr ab. Allerdings gibt es im Mahayana einige Merkwürdigkeiten, die erst Jahrhunderte nach Buddha wieder reingekommen sind und an solche Sphären erinnern

henryN
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So 18. Nov 2007, 04:28 - Beitrag #36

...hatte ich zwischendurch verpasst....

wie wäre es mit ff Variante:

ich lebe, weil z.b. Eisen unter Sauerstoffeinwirkung rostet und Wasser einfach so verdunstet.

wir nich ;)

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Do 22. Nov 2007, 13:23 - Beitrag #37

Zitat von janw:Naja, sind wir uns des Lebens bewusst? Oder würde dies nicht erfordern, daß wir uns auch eines Nicht-Lebens-Zustandes bewusst sein könnten?
Aber gut, gehen wir mal davon aus, daß wir uns des Lebens bzw. unserer Lebendigkeit bewusst sind.
Was bringt uns das? Was fehlt einem Tausendfüßler, der wahrscheinlich kein Bewusstsein in unserem Sinne von irgendetwas hat?


Des Lebens bewusst sein? so ganz allgemein und übergreifend des "Leben"s?

eher Nein, aber eines Teils davon schon, des Teils in meinem Leben der mich etwas lauter anschreit oder -lacht ;-)
Was es bringt? Imo... Weinen oder Lachen ;-)

Diese so arg allgemein formulierte Phrase: Sich lebendig fühlen


PS: Falls jemand Einspruch erheben möchte: Vergiss es - ich hab die Weisheit heute mit Löffeln gefressen :P

Ipsissimus
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Fr 25. Jan 2008, 11:47 - Beitrag #38

ich glaube nicht, dass wir uns des Lebens bewußt sind, das ist ein zu abgehobenes Abstraktum. Aber wir sind und der Lebendigkeit bewußt, und da vornehmlich unserer eigenen, infolge ihrer Auswirkungen. Und die phantasievolleren Philosophen unter uns können daraus sogar auf die Lebendigkeit anderer schließen^^

henryN
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Fr 25. Jan 2008, 12:58 - Beitrag #39

könnte der "Beobachter zweiter Ordnung" ein Eigenleben haben? Quasi ein Bewusstsein im Bewusstsein? Oder ist es der Stoffwechsel(von Komplexität), der Bewusstsein schafft, Bewusstsein über Umwelt und durch die 'spürbare' Differenz, Eigenbewusstsein? Welches Modell beschreibt den Übergang der Komplexität(Prozessmuster) in Eigenkomplexität? Wie werden neue 'Stoffwechselprozesse' kontigent?(Evolution)

Ist das in den autopoietischen Prinzipien oder bei Luhmann schon integriert?

Ipsissimus
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Fr 25. Jan 2008, 16:02 - Beitrag #40

könnte der "Beobachter zweiter Ordnung" ein Eigenleben haben?


es "könnten" viele Sachverhalte sein, doch sind sie?^^ im Sinne eines "Daimon"? Das werden wohl nur wenige Menschen beanspruchen können oder wollen (und die klügeren unter ihnen behalten das für sich oder verwenden es als "Markenzeichen" in der Show-Branche, denn seit Sokrates Zeiten haben sich die Auffassungen dazu gewandelt - heute nennt man das "Schizophrenie", und die Normalen freuen sich gar nicht, wenn sie im Alltag mit sowas konfrontiert werden^^)

aber als eine Art "Fokuspunkt" einer besonderen Intensität und Qualität des bewußten auf sich selbst Sehens? Warum nicht^^ Sowas kennt jeder, der lange genug meditiert^^

Welches Modell beschreibt den Übergang der Komplexität(Prozessmuster) in Eigenkomplexität? Wie werden neue 'Stoffwechselprozesse' kontigent?(Evolution)

Ist das in den autopoietischen Prinzipien oder bei Luhmann schon integriert?


hmm, es gibt imo keine autopoietischen Prinzipien, sondern nur die Autopoiesis von Systemen^^ Autopoietische Systeme (beispielsweise Menschen und andere Säugetiere) sind rekursiv organisiert, d.h. das Produkt des funktionalen Zusammenwirkens ihrer Bestandteile ist genau jene Organisation, die die Bestandteile produziert. Durch diese besondere Form der Organisation lassen sich lebende von nicht-lebenden Systemen unterscheiden: nämlich dadurch, "dass das Produkt ihrer Organisation sie selbst sind, das heißt, es gibt keine Trennung zwischen Erzeuger und Erzeugnis. Das Sein und das Tun einer autopoietischen Einheit sind untrennbar, und dies bildet ihre spezifische Art von Organisation." (Maturana, Der Baum der Erkenntnis, 1987, Goldmann-Verlag, S. 56)

Luhmann hat das aus der Biologie in die Soziologie übertragen. Seine zentrale These lautet, dass soziale Systeme

* ausschließlich aus Kommunikation bestehen (also nicht etwa aus Subjekten, Akteuren, Individuen o.ä.),
* sich in einem ständigen, nicht zielgerichteten autokatalytischen Prozess quasi aus sich selbst heraus erschaffen - daher bezeichnet Luhmann sie als "autopoietische Systeme".

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