Zitat von Ben2506:Dann wird jeder nach seiner facon selig und wo ist da der Fortschritt? Muss man Drogen nehmen um selig zu werden, reichem Werte wie Erfolg, Pflichterfüllung, Respekt und Familie nicht aus um glücklich zu sein und zig andere Dinge.
Wäre es nicht ein Fortschritt, Menschen nicht allein deshalb in Knäste zu stecken, weil sie Stoff für ein Pfeifchen Hasch dabei haben, einen Schuss oder eine Nase? Wäre es nicht ein Fortschritt, Menschen nicht länger nur wegen ihrer Art der Gewinnung transgredierender Erlebnisse auszugrenzen? Wäre es nicht ein Fortschritt, nicht länger "guten" Alkoholsüchtigen zu helfen, "böse" Heroinsüchtige aber zu stigmatisieren und weitgehend sich selbst zu überlassen?
Nein, "man" muss nicht Drogen nehmen, aber "man" muss auch nicht durch Erfolg, Pflichterfüllung, Respekt und Familie glücklich werden - ich würde sogar sagen, unglücklich der, der irgendetwas davon braucht, um glücklich zu werden.
Aber warum soll nicht jeder sein Glück in dem suchen dürfen, das ihm angemessen ist, so lange er damit nicht direkt mit der Freiheit eines anderen kollidiert?
Im übrigen, man kann auch ein Glas Beaujolais oder einen Joint genießen, ohne gleich in Glückskategorien zu verfallen.
Ich sehe die Selbstbeherrschung der meisten Menschen nicht als so groß an um im geregeltem Maße Suchtgefährdende Drogen zu nehmen.
Ich auch nicht, aber erstens schaffen recht viele es eben doch, zweitens rechtfertigt das IMHO nicht, den Konsum mit den zusätzlichen Gefahren zu belegen, die die Verbote mit sich bringen. Die Verbote verhindern IMHO nicht nennenswert Sucht, machen sie für die Träger aber zur deutlich existentielleren Gefahr.
Nein, das ist kein Naturgesetz, aber wieviele Menschen sind es denn die ohne körperliche Schäden aus einer Sucht kommen?
Nun, die Strecksubstanzen tragen nicht gerade zur Schadensverringerung bei, ebenso die Tatsache, daß die Kriminalisierung Hürden schafft, eine Sucht rechtzeitig und gut zu behandeln.
Was sollte es dem Fortschritt der Gesellschaft bringen, wenn sich manche Menschen kontrolliert ins Nirvana befördern nur um ihrer Freiheit zu huldigen.
Kaum einer, der sich einen Goldenen Schuss setzt, tut dies in finaler Absicht. Meist ist der Stoff einfach unerwartet gut.
Davon ab, strebt unsere Gesellschaft überhaupt einem Fortschritt nach, und welchem? Ist es Fortschritt, wenn die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden?
Wie gesagt, wer über das Freiheitsvehikel Geld verfügt, nutzt dieses jetzt schon zu jeder Art von Suchtbefriedigung.
Kriminalität ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gemeinschaft, wer möchte schon gerne Kriminell sein? Daran orientiert sich doch ein wesentlicher Teil unserer Wertevorstellung. Unser Grundgesetzt und die Genfer Konvention stehen auch nur auf einem Blatt Papier. Dennoch sollten wir ihre Bedeutung niemals vergessen.
Die Ursachen von Kriminalität wären mal ein gutes Thema - es gibt aber deutliche Hinweise, daß Gewalt zum einen ein verdrängtes Normalum des Menschen ist, zum anderen jede Herrschaft Kriminalität zwingend braucht, um sich als Herrschaft zu manifestieren. Was dann als "kriminell" zu gelten hat, ist - jenseits des Rechtsgehalts +/- der 10 Gebote - pure Zuschreibung und willkürliches Kalkül, wieviel Devianz als akzeptabel zu gelten habe.
Es bleibt den Menschen theoretisch freigestellt was sie tun und welche Drogen sie nehmen, wenn der Platz dafür der richtige ist. Auf der einen Seite wollen sie die Rechte dieser Gesellschaft in Anspruch nehmen aber auf der anderen Seite missachten sie die Gesetze an die Sie sich halten müssen um Bestandteil dieser Gesellschaft zu sein. Es muss doch keiner mitmachen, dann muss man eben im Wald Leben, sich direkt aus der Natur ernähren nebenbei auf eine Krankenversicherung verzichten und auf den erwerb von Technologie genauso und das vielleicht noch da, wo kein anderer Mensch lebt, damit man seine Drogen auch ungesünt nehmen kann.
Das klingt etwas so, als sei das Verbot von Haschisch, Heroin und Koks ein fundamentaler Grundpfeiler unserer Werteordnung und als stehe schon fast außerhalb der Gesellschaft, wer nur am Sinn dieser Gesetze zu zweifeln wagt. Weshalb muss der Zivilisation entsagen, wer zweimal im Jahr ein Haschpfeifchen rauchen möchte?
Es gibt Gesetze, auf deren Einhaltung konsequent zu achten ist, wie jene über den Schutz von Leib und Leben und Eigentum, die Zahlung von Steuern auch durch Reiche, die Gleichberechtigung, den Zugang zu bestmöglicher Bildung für alle usw., aber wo Gesetze Freiheit beschneiden, ohne daß hier wirklich anderer Freiheit oder Rechte geschützt oder Gefahren abgewendet werden, dazu noch mit gravierenden Folgewirkungen, da muss IMHO der Sinn dieser Gesetze in Zweifel gezogen werden dürfen.
Und weil diese Süchte alle nicht reichen führen wir einfach noch mehr legale Drogen ein, damit man die Realität ertragen kann. Liegt das alles an der großen Gesellschaft oder vielleicht an negativen Veränderungen in dieser. Du siehst doch wie gut der kontrollierte Umgang mit Alkohol und Rauchen funktioniert, jetzt müssen Milliarden ausgegeben werden um die Schäden zu reparieren und den abhängigen zu helfen, was ja auch grundsätzlich in Ordnung ist. Hätte es aber soweit kommen müssen? Viel Freiheit verlangt viel Verantwortung.
Sie sind ja schon da - wie gesagt, ich glaube nicht, daß in Holland heute erheblich mehr Leute cannabissüchtig sind als vor der Einführung der Coffeeshops, und so würde es auch mit Heroin und Koks laufen.
Bei Alkohol und Tabak hat man kräftig nachgeholfen, indem jahrzehntelang überall geworben wurde, kein gesellschaftliches Ereignis in den Medien ohne Hochprozentiges in Strömen. Und weiter wird geworben - wegen der Arbeitsplätze in der Werbeindustrie.
Und Feuerwehr und THW sind nach wie vor die Einstiegsgruppen in die Vollrauschkultur, ganz legal, ist ja nur Bier...
Natürlich brauchen wir mehr Aufklärung, aber angst ist das schlechteste Mittel dazu, sie macht das lesen unter der Bettdecke nur spannender^^
Dann müssen Sie mit den Folgen leben und die stehen nunmal im Gesetzbuch, dass Grundlage für das funktionierenden Gesellschaft ist. Niemand sagt es sei Perfekt, aber das gibt uns nicht das Recht es zu brechen wie wir wollen. Wenn jemand einen guten Weg kennt, steht es ihm frei in die Politik zu gehen und sein vorhaben durchzusetzten, wenn es die Menschen so wollen.
Es geht nicht darum, das Recht zu brechen, aber Gesetze dürfen durchaus diskutiert und können geändert werden. Keines unserer Gesetze, außer die unveränderlichen Teile des Grundgesetzes, kann für sich in Anspruch nehmen, fundamental für unsere Gesellschaft zu sein, sie regeln alle Wichtiges, aber Staat und Gesellschaft hängen nicht daran.
Kriminalität ist kein Schutzreflex sondern ein Verhalten von Menschen, mit dem der bruch von Regeln und das zufügen von schaden anderen Menschen gegebüber gemeint ist, auch wenn das nicht sofort erkennbar ist. Ob das u.a. einen chemischen oder biologischen Ursprung hat können wir wohl nicht sagen. Es ist aber trotzdem soetwas wie ein Naturgesetz, beszogen auf unser Zusammenleben.
Ohne einen verbindlichen Zugriff von Regeln oder Gesetzen wären eben diese ziemlich sinnlos, oder liege ich da falsch?
Über Kriminalität habe ich oben schon etwas gesagt...IMHO muss aber schon ein effektiver Schaden anderen Menschen oder wichtigen Schutzgütern gegenüber benennbar sein, um eine Handlung als kriminell gelten zu lassen.
Dies sehe ich beim Konsum von Hasch, Heroin und Kokain nicht als gegeben.
Die Beschaffungskriminalität ist eine Folge der aktuellen Gesetzgebung, nicht primär Folge des Konsums.