Gründe warum man lebt

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Rechthabewoman
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So 9. Mär 2008, 20:38 - Beitrag #1

Gründe warum man lebt

also im moment beschäftige ich mich doch sehr mit dem thema welche gründe es gibt zu leben. man kann nun verschieden argumentieren..

manche glauben an ein schicksal oder an einen gott, andere glauben einen sinn (zu) finden (zu müssen), wieder andere haben sich ziele gesetzt, die sie unbedingt erreichen wollen, andere leben für den moment und versuchen diesen so gut es geht zu genießen...

doch nun... warum?

was bringt das alles, wenn man atheist ist, keinen sinn sieht, seine ziele verloren hat bzw. sich keine setzen kann und man von problemen aufgefressen wird? was gibt einem noch hoffnung? dass alles besser wird? und dann? was habt ihr für gute argumente?

wieso lebt ihr alle noch? was hält einen davon ab das ganze zu beenden?

Anaeyon
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So 9. Mär 2008, 21:26 - Beitrag #2

Der Überlebenstrieb Bild

Soziale Bindungen. Freunde sind nichts als Kletten wenn mans so sehen will. Sie machen einem den Mist erträglicher, aber verhindern, ihn zu verlassen.

Rechthabewoman
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So 9. Mär 2008, 22:36 - Beitrag #3

der überlebenstrieb? ist das ein grund? wenn dich jemand fragt warum du lebst, würdest du sagen, dass es am überlebenstrieb liegt? oô

janw
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Mo 10. Mär 2008, 01:10 - Beitrag #4

Hm, das Thema ist irgendwie ein running gag hier^^ aber lebt man wirklich, wenn man sich diese Frage nicht dann und wann immer wieder stellt, oder sie sich einem?
Oh, aber erstmal herzlich willkommen, Rechthabewoman! :)

Also ich...habe mir in solchen Phasen immer wieder angesehen, wie mein Leben gelaufen war und dabei gesehen, daß da auch einige ganz nette Momente gewesen waren und auch andere mal ganz nett zu mir gewesen waren, und hab mich dann gefragt, ob das nun alles für die Katz gewesen sein sollte. Und ich hab dann auch gesehen, wie es anderen ging, die jemanden verloren hatten, möglichst in meinem Alter, und irgendwie waren da doch immer 2,3 Leute, denen ich das "warum?", "warum hat er denn nichts gesagt?", "was hätten wir denn tun sollen/können?" denn doch nicht antun wollte. Außerdem kam mir irgendwann mal die Frage in den Sinn, ob ich überhaupt anderen Leuten oder Umständen die Macht zubilligen wollte, mich dazu zu nötigen, das ganze zu beenden.
Bisher habe ich das immer verneint.

Ipsissimus
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Mo 10. Mär 2008, 02:24 - Beitrag #5

mensch lebt trotzdem, oder gar nicht^^

du breitest recht kraftvoll - ich könnte auch sagen aggressiv^^ - einen Problemabriss auf, der sich durch das Fehlen jeglicher Perspektive charakterisiert, und forderst dann die Nennung einer Perspektive ein^^ was ist dein Begehr dahinter? Doch von der Möglichkeit einer von dir übersehenen Perspektive überzeugt und vom Selbstmord zurückgehalten werden, oder allen Teilnehmern an der Diskussion die letztendgültige Leere des Daseins vor Augen zu halten?

Es lebt sich prima als Atheist, ohne Sinn, ohne Ziele und dergleichen^^ du musst nur die entsprechenden Prägungen abstreifen, die dir weismachen wollen, dass du als Atheist, ohne Sinn, ohne Ziele u.dgl. nicht mehr leben kannst. Wenn du das vermagst - diese Prägungen abzustreifen -: willkommen im Club, ich wünsche dir ein quietschvergnügtes Leben, das in deine Reichweite gerückt ist. Wenn du es nicht vermagst: stirb beruhigt, du verpasst nichts.

Rechthabewoman
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Mo 10. Mär 2008, 11:39 - Beitrag #6

ich lebe, um glückliche momente zu erleben... wenn ich einst sterbe, möchte ich zurückblicken können und denken, dass ich ein erfülltes leben gehabt hab.. das wäre mein ziel im leben. dafür lebe ich. doch wenn man all die andern ziele, die man sich gesetzt hat für sinnlos hält, soziale kontakte auseinanderbrechen und all die anderen dinge, die einem noch halt geben, wegfallen.. wie soll man dann von erfüllung sprechen? wie soll man so glücklich sein? dann fällt der lebensgrund völlig weg.. wie seht ihr das?

an janw:

danke für die begrüßung

ahm.. also sagst du quasi, dass du lebst, weil du das anderen nicht antun und du dich vom leben nicht kleinkriegen lassen wolltest.. doch was für ziele hast du dir gesetzt? was macht dich glücklich und hält dich noch? denn man existiert doch nicht, weil man anderen nicht weh tun möchte.. und wenn du stark genug bist das alles auszuhalten, frage ich mich woher du diese kraft nimmst..


an Ipsissimus:

ja, also ich würde schon gerne einige perspektiven genannt bekommen... es könnte ja sein, dass sich mein blickwinkel ein wenig ändert..

wenn du schreibst, dass man in ruhe sterben kann, weil man sowieso nichts verpasst... wozu ist man denn da? aus dem satze entnehme ich, dass es völlig egal is, dass man lebt.. doch wieso?

Milena
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Mo 10. Mär 2008, 12:07 - Beitrag #7

...mensch ist da, weil er nicht gefragt worden ist....^^
ich bin nun da, und auch ich wurde nicht gefragt....
und ich frage auch nicht, warum ich nun da bin und nicht einmal gefragt wurde.....
und ich lebe und hoffe, dass das mir nicht noch einmal passiert....^^

Rechthabewoman
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Mo 10. Mär 2008, 12:36 - Beitrag #8

@milena

vll hab ich mich zu unklar ausgedrückt.. doch es geht nicht um das warum man da is.. sondern wieso man dem ganzen kein ende setzt

ich hab mich damit abgefunden, dass wir vermutlich nie erfahren werden wieso wir leben.. es geht hier lediglich um das wieso man weiterlebt.. man wurde geboren ohne gefragt zu werden, klar.. doch wieso fügt man sich dem?

Milena
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Mo 10. Mär 2008, 12:54 - Beitrag #9

..weil du nur 2 möglichkeiten hast:
dich zu fügen oder dich nicht zu fügen,
damit zu leben oder damit nicht zu leben,
es so hinzunehmen oder es nicht einfach so hinzunehmen...

das war es schon...^^
bzw. jeder muss für sich selbst ausmachen, wie und warum er sich für welche möglichkeit entscheidet...^^

ich setze meinem leben kein ende, weil:
ich noch leben möchte, liebe geben und erhalten möchte, meinen traum verwirklichen möchte...^^

Rechthabewoman
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Mo 10. Mär 2008, 13:03 - Beitrag #10

@milena

darf ich fragen was du für einen traum hast? was is, wenn du diesen erreichst? was bringt es dir überhaupt so etwas anzustreben? was hat man letzlich davon? ein glücksgefühl? un dann? wenn dies verflogen is, sucht man sich einen neuen traum? das geht endlos so weiter bis man dann stirbt? wozu?

Milena
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Mo 10. Mär 2008, 13:12 - Beitrag #11

...Rechthabewoman^^,
wie gesagt, du hast nur 2 möglichkeiten:
entweder du lebst, und machst das beste daraus, dh. du versuchst deine träume oder ziele zu verwirklichen bzw zu leben, damit, ja, du glücksgefühle erleben kannst, und dich sehr wohlig fühlst...^^
oder aber,
du suchst verzweifelst nach dem sinn des lebens, erkennst vielleicht nicht die notwendigkeit dieses leben fortzusetzen, hast keine träume, keinen halt, keine schönen momente, die dich am fortsetzen des lebens halten können,
und du setzt dem ganzen ein ende....
klingt primitiv,
aber ich kann dir leider keinen sinn/notwendigkeit dein leben fortzuführen hier vermitteln..^^

Ipsissimus
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Mo 10. Mär 2008, 13:26 - Beitrag #12

Schätzle, du zeigst da ein erstaunliches Maß an heiter gelassener Abgeklärtheit^^ ich liebe dich übrigens^^

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Rechthabefrau, die Frage, an der sich Sinn und Bedeutung entscheiden, ist immer wieder die gleiche alte Frage: Wer bist du? Was für ein Mensch bist du? Was ist DIR angemessen? DIR grossgeschrieben, weil es nicht um die Frage geht, was allgeim für Menschen als angemessen zu gelten hat, sondern was gibt dir deine Introspektion preis? Was ist Ausdruck deines innersten Wesen und Wollens? Finde darauf eine Antwort und dann findest du alle Erfüllung, die von realer Wichtigkeit ist.

Da deine Sinnkrise - falls ich deine heutigen Postings richtig verstehe - aber eher von katastrophalen Geschehnissen in deinem sozialen Netzwerk ausgelöst wurde, kann ich dir als ersten Schritt nur empfehlen, Zeit vorüber gehen zu lassen, Genügend viel Zeit. Es ist ein populärer Irrtum, die Wechselfälle des Lebens als katastrophale Zumutungen aufzufassen, die einem Menschen von außen auferlegt werden. Zu begreifen, dass das, was dir widerfährt, etwas mit dir zu tun hat, und herauszufinden, was es mit dir zu tun hat, ist schon eine akzeptable Strategie, um diesen Wechselfällen gegenüber die eigene Integrität zu bewahren, ohne sich selbst in einen Eispanzer einzusperren. Nutze die Zeit, die du vergehen lässt, dafür^^

sondern wieso man dem ganzen kein ende setzt


wie ich schon sagte, man lebt trotzdem oder gar nicht^^ bei mir war es Ingrimm, der mich über die suizidaffinen Zeiten meines Lebens getragen hat^^ so etwas wie ein zähneknirschendes "diesen Gefallen werde ich euch nicht tun. Ihr bekommt mich nicht klein"^^ letztlich ist es gleichgültig, was es ist^^ danach lebst du eben weiter oder bist tot. Beides sind absolut akzeptable Möglichkeiten. Wenn dir der Unterschied nichts ausmacht, wem sollte es dann etwas ausmachen?^^

mensch kann die Dinge immer so darstellen, als seien sie ausweglos, und mensch kann sie immer so darstellen, als führten alle Wege ins Licht^^ die Wirklichkeit hinter unserem Dasein ist Gegenstand von Spekulationen, nicht von Wissen. Welcher dieser Spekulationen du zu bedürfen glaubst, um leben zu können, welcher du zu bedürfen glaubst, um sterben zu können, beides ist deinem Sosein anheim gegeben^^

unangenehm wäre mir persönlich nur, wenn auf meinem imaginären "Grabstein mit der Wahrheit über den Verstorbenen" stehen würde "er starb, weil er in seiner Hybris zu früh meinte, das Wesentliche schon verstanden zu haben und aufhörte zu fragen"^^ ich würde mir als Inschrift wünschen "er lebte und starb grundlos"^^

C.G.B. Spender
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Mo 10. Mär 2008, 19:23 - Beitrag #13

Zitat von Rechthabewoman:was bringt das alles, wenn man atheist ist, keinen sinn sieht, seine ziele verloren hat bzw. sich keine setzen kann und man von problemen aufgefressen wird? was gibt einem noch hoffnung? dass alles besser wird? und dann? was habt ihr für gute argumente?

wieso lebt ihr alle noch? was hält einen davon ab das ganze zu beenden?
Was sind denn deine Probleme? Sind sie wirklich so schwerwiegend?

Die andere Frage, die bei mir sofort auftaucht, wenn ich solche Fragen lese, ist: Was verstehst du eigentlich unter "leben"? Oder allgemeiner: Was versteht man unter "leben"? Gefährlicher: Was sollte man unter "leben" verstehen, und kann man das Sollen mit den eigenen Bedürfnissen vereinbaren?

Ein Freund sagte mir einst: Nur der Teufel ist wirklich frei. Bild

Warum ich noch lebe, ist einfach zu definieren: Ich nehme genügend Nahrung zu mir und achte auf meine Gesundheit.

Was hält einen davon ab, das Ganze zu beenden? [Sarkasmus an] Positiv denken: Man hat noch nicht genügend Waffen zusammen, um jene umzubringen, die einem das Leben zur Hölle machen/machten. [Sarkasmus aus] ;-)

Was hält einen davon ab, das Ganze zu beenden? Ernsthaft jetzt.

Ich liebe das Leben und ich liebe viel mehr Menschen, als ich mir früher, als es mir schlecht ging, je vorstellen konnte. Liebe, in dem Fall, ein Erkennen der Verbindungen zwischen allen Dingen, und ab und an ein Versinken darin.

Genau, wie kann ich mich und mein Menschsein umbringen, wenn ich doch eigentlich so gut verteilt und verstreut bin, mehr neben mir stehe, reflektiere und lachend meine Lächerlichkeit zur Kenntnis nehme?

*BG*

Feuerkopf
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Mo 10. Mär 2008, 20:17 - Beitrag #14

Warum lebe ich?
Ich bin da und ich hab nur dieses eine Leben. Das ist nicht immer ein Ponyhof, aber es ist interessant genug, um meine Neugier auf die Zukunft zu erhalten.

Mein Leben hat nur so viel Sinn, wie ich ihm gebe. Seit ich mich selbst und meine Fähigkeiten wertschätze, bin ich durch Außeneinflüsse nicht mehr so zu verunsichern. Ich weiß, was ich mir wert bin.

Zudem gibt es eine Menge Leute, die ich sehr mag, es gibt eine kleinere Menge Leute, die ich sehr liebe und keinen davon möchte ich missen.
Na, und es gibt halt diese magischen Momente, die man als "Glück" bezeichnet.

janw
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Mo 10. Mär 2008, 21:56 - Beitrag #15

Zitat von Rechthabewoman:ahm.. also sagst du quasi, dass du lebst, weil du das anderen nicht antun und du dich vom leben nicht kleinkriegen lassen wolltest.. doch was für ziele hast du dir gesetzt? was macht dich glücklich und hält dich noch? denn man existiert doch nicht, weil man anderen nicht weh tun möchte.. und wenn du stark genug bist das alles auszuhalten, frage ich mich woher du diese kraft nimmst..

In den Momenten, wo das für mich Thema war, waren Ziele eigentlich kein Thema, außer vielleicht "so nicht weiter!"
Was mich glücklich macht? Sehr vieles, vom Zusammensein mit lieben Menschen bis zur Gewinnung tieferer Einsichten; daß mich das gehalten hat, war Ausdruck dessen, was mir einige dieser Menschen bedeutet haben. Wobei *Nähkästchen aufmach* hierbei hinzu kommt, daß mich mit einigen durchaus Existenzielles verbindet, es gab da mal eine Phase, in der es nicht so aussah, als würde ich jetzt hier sitzen können.
Woher die Kraft..."was uns nicht umbringt..." vielleicht ganz früher mal, dann irgendwann unter anderem das ganz konkrete Erlebnis, was andere in meinem Alter auszuhalten gezwungen sein konnten, die vergleichsweise Kleinheit dessen, womit ich haderte, und die mir heute allmählich komisch anmutende Verwechslung von Kontingenz mit Sinn.
(Wobei ich gerade feststelle, daß es für mein jetziges Hiersein vielleicht ganz förderlich ist, daß die Einsicht in diese Verwechslung mir erst jetzt kommt und nicht schon wesentlich früher. Seltsam...^^)

Heute denke ich daß diese Erklärungsversuche zu verschiedenen Zeiten nur Ausdruck dessen sind, daß ich diese Kraft eben hatte, es mir nur nicht zugeben konnte. Was dem Münchhausen die Haare, sind dem Wanderer im Moor die Birken, gewissermaßen.

Rechthabewoman
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Di 11. Mär 2008, 14:53 - Beitrag #16

Zitat von C.G.B. Spender:Was sind denn deine Probleme? Sind sie wirklich so schwerwiegend? *BG*


hier geht es primär nicht um meine probleme. im grunde bezieht sich der thread auf einen freund. mir fallen keine richtigen argumente ein warum man sich nicht umbringen sollte. das hat mich dazu veranlasst intensiv über das thema nachzudenken, was schließlich dazu führte, dass ich den sinn dahinter nicht finden kann. aber gut.

hier wird ja oft gesagt, das man solch einen sinn nicht braucht.. doch ohne sinn... wonach handel ich dann? was bringt es zur schule zu gehen? was bringt dies un das.. wenn ich nur lebe, um glücklich zu sein, heißt das nicht, dass ich dann egoistisch werde? wieso sollte ich dinge noch für andere tun (außer ich tue das, um mich dabei glücklich zu machen)..?



Zitat von C.G.B. Spender: Die andere Frage, die bei mir sofort auftaucht, wenn ich solche Fragen lese, ist: Was verstehst du eigentlich unter "leben"? Oder allgemeiner: Was versteht man unter "leben"? Gefährlicher: Was sollte man unter "leben" verstehen, und kann man das Sollen mit den eigenen Bedürfnissen vereinbaren?


leben? das gegenteil von tod würde ich sagen oô wie soll ich das definieren? *BG*




Zitat von Ipsissimus:unangenehm wäre mir persönlich nur, wenn auf meinem imaginären "Grabstein mit der Wahrheit über den Verstorbenen" stehen würde "er starb, weil er in seiner Hybris zu früh meinte, das Wesentliche schon verstanden zu haben und aufhörte zu fragen"^^ ich würde mir als Inschrift wünschen "er lebte und starb grundlos"^^


das wäre wahrlich ein grund. danke! aber ob das so überzeugend ist?



wie kann ich andere davon überzeugen?

kann ich das überhaupt? muss das jeder für sich ausmachen? auch wenn man andere dadurch sehr verletzt und das gefühl gibt etwas falsch zu machen? auch wenn man eventuell das leben des anderen zerstört? gut, dass is dann deren sache, doch kann man das mit sich vereinbaren?


@janw

und was, wenn du keine sozialen kontakte mehr hast, die du liebst? wenn das wegfällt und du alleine da stehst? würdest du dennoch weitermachen?

Ipsissimus
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Di 11. Mär 2008, 15:24 - Beitrag #17

ob "man" das kann, ist eine nicht beantwortbare Frage, Rechthabewoman. Ob DU das mit dir vereinbaren kannst, ist die einzige Frage von Belang. Irgendwelche allgemeinen Prinzipien sind zwar schön und gut, wenn du als professioneller Psychotherapeut eine Entscheidung zu treffen hast, sie helfen dir aber kaum in Situationen, in denen du als Freundin/Freund, als Mensch und nicht als Dienstleistung gefragt bist.

Und manche Dinge kann mensch dem anderen Menschen nicht abnehmen. Wenn er sich nicht erreichen lassen will, kannst du ihm keine Einsicht aufzwingen. Und nichts, absolut nichts, was existiert, ist so überzeugend, dass es als Argument alle Menschen von sich einnehmen könnte. Vielleicht lässt er sich von Einsichten erreichen, die nach deinen Maßstäben falsch sind? Du kennst ihn, also weißt du es vielleicht^^

im allgemeinen kommen Selbstmordgefühle auf, wenn keine als realistisch empfundene Hoffnung mehr besteht, eine Unerträglichkeit noch ändern zu können. Was sind seine Unerträglichkeiten? Wie könnten sie geändert werden? Was hindert daran, sie zu ändern?

e-noon
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Di 11. Mär 2008, 16:39 - Beitrag #18

man wurde geboren ohne gefragt zu werden, klar.. doch wieso fügt man sich dem?

Nicht jeder fügt sich dem, aber die, die sich nicht gefügt haben, werden deine Frage wohl nicht mehr beantworten können!

Warum man am Leben bleibt, wenn man leidet ohne Hoffnung auf Besserung, ist klar, hat Anaeyon schon gesagt: Überlebensinstinkt.
Meist ist auch noch Hoffnung auf Besserung da, selbst wenn die Erfahrung einen lehrt, dass es einem vermutlich nicht besser gehen wird (vermutlich ist das Teil des Überlebensinstinkts).

Viele bleiben am Leben, weil es ihnen gefällt... oder nie so dermaßen missfällt, dass sie darüber nachdenken, sich umzubringen. Für viele Menschen ist das Leben ziemlich einfach, wahrscheinlich, weil sie mit weniger zufrieden sind (ein frommer Pfarrer für den Sinn im Leben, ein Bier am Abend für's glücklich sein und das reicht...).

Ich bleibe am Leben, weil's mir halt so passt und ich viel zu faul wäre, mich umzubringen... spontane Momente der Verzweiflung gehen vorbei, weil der Gedanke an die Menschen, die ich liebe, schon ausreicht, mich von Dummheiten abzuhalten.

Außerdem finde ich es Verschwendung, sich umzubringen, mit ein bisschen abwarten erledigt sich das von selbst, daher habe ich mir einen Plan für solche Momente der Verzweiflung gemacht:

1. Sofort an jemanden wenden, egal wen - die meisten Menschen halten einen dann zuverlässig davon ab, sich umzubringen, und eine Stunde später sieht man das ganze sowieso wieder anders. Oder schläft schon oder so.

2. Nachdenken, ob man die Situation ändern kann - Wenn du dich eh umbringen willst, bist du frei, wenn du dich also umbringen willst, weil deine Kollegen dich mobben, kannst du sie anzeigen, erschießen, oder was dir grade einfällt (wozu ich natürlich niemanden aufrufe), zum Beispiel einfach kündigen, denn schlimmer kanns ja eh nicht mehr werden :D

3. Tun, was du immer wolltest: Bank ausrauben, Drogen nehmen, Claudia Schiffer entführen, Weltreise oder Bunjeejumping ohne Seil - jetzt ist der Moment gekommen. Der Gedanke daran oder die Planung dafür könnte einen sicher schon aufheitern.

4. Psychiater aufsuchen. Würde ich auch deinem Freund oder deinem Nachbarn raten, wenn's ihm schlecht geht, denn wenn man das Geld DANN noch nicht in sein Glück investiert, wann dann? Viele Probleme lassen sich mit ein paar Antidepressiva besser lösen als mit Ausrasten und Verzweiflung.

Rechthabewoman
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Di 11. Mär 2008, 16:42 - Beitrag #19

im moment ist es so, dass sie nicht über ihre probleme reden möchte. zwar hatte sie sich mir anvertraut, hält seit einigen wochen ein großen abstand zu mir. so kann ich nichts tun. ich weiß wie schlecht es der person geht, aber wenn sie sich nicht helfen lassen möchte (wobei.. was kann ich schon tun?), bleibt mir ja nichts übrig als weiter zu hoffen, dass sie sich nicht umbringt.. doch hier komm ich zu einem inneren konflikt... mein gewissen kann das so nicht ruhen lassen. wenn sie sich tatsächlich etwas antut, dann werd ich mir das mein leben lang vorwerfen... mir würden gedanken durch den kopf schießen wie "hättest du damals anderes reagiert, dann..." damit könnte ich schwer umgehen...

vll is das thema schlecht gewählt, da es eigentlich um einen anderen sachverhalt geht.. doch aus der verzweiflung raus, is mir nichts besseres eingefallen als nach gründen zu fragen.. :/


@e-noon

also dein plan hats in sich oô
aber das mit den psychiater.. zum glück hat sie sich entschlossen dorthin zu gehen, doch werden ihr antidepressiva wirklich bei ihren problemen helfen? medikamente können doch keine lösung sein o.o

e-noon
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Di 11. Mär 2008, 16:58 - Beitrag #20

Dein Problem kommt mir bekannt vor...
Yeah, mein Plan hat's in sich, mein Überlebensinstinkt ist halt stark. Außerdem habe ich mal einen Film gesehen über Familien, in denen der Vater Frau und Kinder allein gelassen hat, und da hab ich so einen Hass bekommen, dass ich mir was dagegen überlegen wollte. Probiers doch einfach mal mit dem Plan :) wenn deine Freundin viel schlimmes erlebt hat, dann kanns natürlich sein, dass Antidepressiva nichts helfen. Dann wird der Arzt ihr wahrscheinlich auch keine geben! Andererseits hab ich bei mir zum Beispiel den Verdacht, dass ich einfach so depressiv bin, sozusagen spontan und unmotiviert, denn bis auf die letzten paar Monate gings mir eigentlich immer gut! Trotzdem war ich oft schlecht drauf, und wenn's nicht an den Umständen liegt, muss es wohl irgendwie an mir liegen. Falls da aus Versehen die falschen Hormone ausgeschüttet werden, kann man da schon mit Antidepressiva was machen, denke ich, ist ja dann sowas wie eine körperliche Krankheit - wenn einem Mann auf einmal Brüste wachsen, wird das zum Beispiel auch an Hormonen liegen und nicht, weil er gerne eine Frau sein möchte, und mit Hormonen geht das dann auch wieder weg. Daher - einfach mal probieren! (Sorry, das Beispiel ist wohl etwas komisch)

Aber wie gesagt: Wer sterben will, hat nichts mehr zu verlieren, ist frei.

Wenn irgendjemand sie nervt, kann sie's ihm oder ihr ruhig vorher noch heimzahlen (wie gesagt, ich will natürlich nicht zu Straftaten anstacheln, aber Möglichkeiten gibt's wie Sand am Meer). Ich hoff mal, das bist du dann nicht, aber davon geh ich mal nicht aus, du willst ihr ja helfen.

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