Zitat von mine'S:[...]Zunächst frage ich mich, was das Einkommen von Leitenden Angestellten diverser Unternehmen mit der Höhe respektive der Gerechtigkeit gesetzlichen Existenzsicherung zu tun haben soll. Imo rein gar nichts und dabei stimme ich sogar zu, dass ein Großteil dieser Bezüge in keinerlei Relation zur tatsächlich erbrachten Leistung stehen, trotzdem spielt es überhaupt keine rolle bei der Frage ob es für den Staat finanzierbar wäre Arbeitslosen mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
Nun, andererseits finanziert der Staat einer ganzen Reihe Leute, die nicht leistungsangemessen bezahlt worden sind, durch Stützung ihrer Banken die Weiterbeschäftigung samt erneuter Aussicht auf ungerechtfertigte Boni u.ä.
Im Grunde müsste er da sagen "Verzockt, so ein Pech aber auch, gehn Se mal ne Nummer ziehn". Oder eben anerkennen, daß ein großer Teil der Arbeitslosen erst durch die Tätigkeit dieser renditegeilen Fondsmanager abeitslos geworden ist, wegrationalisiert trotz guter Auftragslage, teils auch aufgrund aberwitziger Fusionen, die nicht operativ, sondern allein
shareholder value-mäßig begründet waren. Und daß hier sehr viele Menschen aus dem Job gekickt wurden, die aufgrund der von diesen ungerechtfertigt Bereicherten systematisch betriebenen Verächtlichmachung über-35-Jähriger Arbeitnehmer keine Aussicht mehr haben, in etwa ihrem Fachgebiet wieder eine Stelle zu finden.
Wer im einem Fall von Verdienst durch Leistung spricht, muss dann auch erklären, womit diese Menschen dieses Schicksal verdient haben und ob es angemessen ist, sie nach einem Jahr Arbeitslosigkeit, das eben zu kurz ist, um wieder Fuß zu fassen, auf ein Existenzminimum fallen zu lassen - und ihre Familien mit ihnen.
Wenn der Staat sich höhere Leistungen nicht leisten kann, dann muss er eben die heranziehen, die für die Misere verantwortlich sind. Also weg mit der Senkung der Beiträge zur AL-Versicherung, Ausweitung der Sozialversicherung auf Nichtarbeitseinkommen (Kapitaleinkünfte, Mieten,...) und Einführung einer Zwangsrücklage bei Fusionen, die den nach einem Jahr noch Arbeitslosen eine Aufstockung gewährt, zusätzlich zum Sozialplan - oder auch eine Aussetzung der massiven Eingriffe von Hartz IV in das Vermögen der Arbeitslosen!
Davon abgesehen wurden keine utopischen Summen an diverse Banken gezahlt um deren Existenz zu sichern, es wurden Bürgschaften übernommen, deren Höhe eine einmalige Belastung darstellt, sofern es tatsächlich zum Eklat kommt, während eine Ausweitung der Bezüge von Arbeitslosen den Haushalt regelmäßig und zudem in größerem Umfang belasten würde. Des weiteren kommt mir deine Perspektive doch reichlich oberflächlich vor, da du die weitreichenden und desaströsen Konsequenzen eines tatsächlichen Zusammenbruchs der IKB und Hypo real estate wohl nicht in Betracht ziehst.
Naja, gerade HRE zeigt ja, wie sehr das Geld nur eine Bürgschaft war...begriffliche Volksverdummung.
Wenn ich höre, daß "mangelndes Vertrauen" das Problem sei, frage ich mich, ob die Herren Vorstände und Manager nicht geschlossen in psychiatrische Behandlung gehören, oder ob hier nicht stärkeres Durchgreifen des Staates nötig wäre im Sinne einer Zwangsverwaltung, die innerhalb eines Quartals auch noch die letzte Leiche aus dem Keller zerrt und dann all die zur Kasse bittet, die immer so gerne von unternehmerischer Haftung sprechen, wenn vor ihnen ein Handwerker wegen der schlechten Zahlungsmoral der Kunden mit Raten in Verzug gerät.
Irgendwo finde ich es unsäglich, in den guten Zeiten immer verächtlich auf den Staat zu zeigen, der so unflexibel sei und die Freiheit zum Geld verdienen beschneide, und wenn dann die Karre in den Dreck geschoben ist, wird nach dem Staat gerufen.
Ist es sozial gerecht beliebige Menschen übergebührlich zu belasten um meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, während es meinen Kindern an nichts fehlt und diese genauso zu meinem Unterhalt beitragen könnten? Da unterscheiden sich unsere Definitionen von sozialer Gerechtigkeit doch erheblich... Ich persönlich finde es nämlich sehr ungerecht, dass ich andere Menschen unterhalten muss, die imo zum Teil verschuldet in ihrer Misere sind, zum Teil nichts, oder nicht genug tun ihr zu entkommen, oder sich beschweren, dass ihr lebensstandard nun zu eingeschränkt sei... Ich sage nichts gegen den Grundsatz der solidarischen sozialen Gerechtigkeit, aber die umfasst bei weitem nicht alle Menschen, die von Transferleistungen unterhalten werden... Es ist nicht die Aufgabe, noch die Funktion und schon gar nicht die Möglichkeit des Staates alle Bürger in Schwierigkeiten vollkommen glücklich zu machen, sondern die aufzufangen, die es wirklich hart trifft. Wenn ein Mensch sich zu gut ist Straße zu kehren, kann er von mir aus auf der Straße leben, Milliarden Menschen geht es wesentlich schlechter und er besitz die Frechheit die Gesellschaft in Anspruch zu nehmen, weil er standesgemäß beschäftigt werden will, oder gar nicht. Wo ist denn da bitte soziale Gerechtigkeit, hört sich alles ganz toll an und ist doch nicht mehr als edel gewandetes Parasitentum und 100%iger Egoismus. Schon merkwürdig, dass soziale Gerechtigkeit immer bei den Leistungsträgern anfängt und eingefordert wird, nie bei den Beziehern.
Nun, ich sehe mehr Menschen, die ohne eigenes Verschulden ihre Arbeit verloren haben und denen dann wegen ihres Alters oder anderer Bedingungen, für die sie nichts können, nur Absagen ins Haus flattern und die dann nach einem Jahr alles verlieren, was sie sich aufgebaut haben - ohne je den Hauch einer Chance, wieder etwas aufbauen zu können. Die Lustlosen mag es geben, hat es immer gegeben, aber sie werden IMHO zu einem Popanz aufbebaut, von jenen Kräften, die die Spaltung zwischen oben und unten in der Gesellschaft schon immer zum Programm hatten.
Und wenn ich von Kindern spreche, dann meine ich Kinder und Jugendliche, die ihre Zeit mit lernen und Spaß haben verbringen sollen, und die sich von dem Geld vom Zeitungen austragen einen Urlaub gönnen sollen oder ein Konzert, und nicht dieses Geld zum Lebensunterhalt der Familie beisteuern müssen sollen.
Sicher ist es vielerorts auf der Erde anders, aber dort ist es dann auch erlaubt, sich mit Kräutern mal kurz aus dem täglichen Einerlei herauszubeamen, nur mal ein kleinerer Unterschied...
[quote="Sley"]Dazu wollte ich noch etwas sagen]
Gut, ich kenne jetzt nur einige Semestertickets aus dem Norden, mit einigen kann man fast in ganz Niedersachsen herumfahren.
Ist natürlich sehr dumm geregelt bei Dir, da müsstet Ihr mal dem AStA Dampf machen, daß der was vernünftiges heraus handelt.
Was die tatsächliche Stundenzahl betrifft, es genügt doch, wenn Du und derjenige sie kennt, für den Du arbeitest^^ Und notfalls arbeitest Du dann den nächsten Monat weniger, dann gleicht es sich übers Semester aus.
Trotzdem, hast natürlich recht, daß es dumm geregelt ist.