Ich pack's mal hierhin...
Religiöse Symbole in Schulen ja oder nein? Gleichberechtigung religiöser Symbole in der BRD ja oder nein?
-E-Auch in Deutschland erscheint es mir sinnvoll, Atheisten/Naturalisten zusammenzufassen - wenn es zum Beispiel um Kruzifixe in Schulen geht oder die Einführung des Kreationismus im Schulunterricht, wünsche ich mir eine möglichst große, und möglichst organisierte, Opposition dagegen.
-P-Kruzifixe in Schulen ist halt eine ähnliche Sache wie 'Oh, du fröhliche' zu singen...man sollte das nicht zu ernst nehmen, ist halt so eine Kulturgeschichte...
-E- Für die Anhänger einer Kultur sind deren Symbole selten ernstzunehmende Probleme ^^ Man sollte sich nur immer fragen, ob man selber dann auch bereit wäre, seine Kinder "Fatima" oder "God was never on your side" singen lassen.
Und wenn man Kruzifixe (in jedem Klassenraum, also deutlich mehr mit dem Staat verbunden als einzelne Lehrpersonen) nicht so ernst nimmt, warum dann Kopftücher?
-P- Was heißt Anhänger dieser Kultur? Auch wenn ich selbst z. B. kein Christ bin, erkenne ich an, dass ich in einer christlich geprägten Kultur lebe und auch selbst von dieser geprägt wurde. Wenn man diese Prägung erneuert, indem man traditionelle Lieder singt, habe ich nichts dagegen; das gilt genauso für 'Oh, du fröhliche' wie für 'Hänschen Klein' oder 'Nehmt Abschied, Brüder'. Ich glaube nicht, dass die weltanschaulichen Untertöne darin eine große Wirkung entfachen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn meine Kinder ein paar linke Lieder wie 'Bella ciao' oder meinetwegen auch 'Das Einheitsfront' oder die 'Internationale' singen (obwohl ich sicherlich kein Linker bin), solange das nicht mit bewusster Propaganda verbunden ist, sondern mehr als Vertrautmachen mit dem üblichen Liedbestand und Kultur zusammen mit einer gewissen Freude am gemeinsamen Singen verstanden ist.
Prinzipiell wäre es mir natürlich auch recht, wenn die von dir genannten Songs, in der Schule gesungen würden, so lange sie nicht propagandistisch eingesetzt werden. Ein Song ist nicht der richtige Ort für eine sachliche Auseinandersetzung mit einem Thema. Prinzipiell fände ich es aber vermutlich schöner, wenn in der Schule primär Liedgut gepflegt wird, dass nicht von Aggression geprägt ist.
Und ich habe nichts gegen Kopftücher in Klassenräumen, sowohl von Schülerinnen als auch von Lehrerinnen....(oder um der Gleichberechtigung willen auch nicht von Schülern oder Lehrern). Trotzdem finde ich es durchaus eine verständliche Position, wenn man nicht für eine völlige Gleichberechtigung der Religionen oder auch der religiösen Symboliken im Alltag eintritt, da eine Religion nun einmal traditionell und kulturell dominant ist. Sonst ist natürlich jeglicher Sonntagsschutz auch sofort weg (wenn man ihn abschaffen will, denke ich, sollte man es nicht aus diesem Grund tun). Auch würde ich durchaus auch Kirchenglocken anders einordnen als die Rufe des Muezzins.
-E- @Padreic: Ich stimme dir zu, dass man sich nicht über einzelne Lieder aufregen sollte, solange man dieses Recht allen Liedern zugesteht (bzw. denen aller Kulturen, nicht allen Liedern aller Kulturen). Bezüglich Anhänger einer Kultur meine ich genau das, was du geschrieben hast. Dennoch finde ich, dass es weit mehr gute Gründe für den Sonntag als freien Tag gibt als den, dass eine Handvoll Leute (es sind schon einige, aber mehr, die es nicht tun) in die Kirche geht. Beispielsweise die Internationalität dieses freien Tages und die Wichtigkeit für alle Bereiche des Lebens, einen möglichst gut abgestimmten freien Tag in einem sieben-tage-rhytmus zu haben, damit Familien, Freunde etc. gemeinsam entspannen können. Sicher haben auch die meisten Atheisten Lust, zur Weltrevolution des abgeschafften Sonntags aufzurufen; ich denke nicht, dass eine rationale Begründung des Sonntags ihm schaden würde, im Gegenteil.
Auch ist nicht jede verständliche Position eine begrüßenswerte ^^
Kirchenglocken, meiner Meinung nach, SIND etwas anderes als Muezzinrufe, und daher anders zu bewerten, nicht, weil sie "unserem" Gott besser gefallen bzw. aus der europäischen Tradition erwachsen statt einer anderen.
-T- Auch das Thema "erzwungene christliche Elemente im Alltag" ist umfangreich und diffizil. Bei Liedern und Kruzifixen stimme ich Padreic zu, dass man damit gut leben kann. Bei den Kirchenglocken bitte ich aber zu beachten, dass es hier nicht nur um rein ideelle "Beleidigungen" Neutraler oder Andersgläubiger geht, sondern auch um ganz handfeste Lärmbelästigung, die von jedem Anderen als den Kirchen stammend einhellig als hochkriminell bewertet würde, also um ein Problem einer ganz anderen Kategorie.