Handarbeiten

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Kalessin
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So 14. Sep 2008, 00:41 - Beitrag #1

Handarbeiten

Mich würde mal interessieren, wer hier alles Handarbeiten macht und was für welche, in welchem Umfang, was so die aktuellen Projekte sind und sowas.. Und bei denen, die keine machen, gern auch, warum :)


Ich selber stricke, häkele und sticke - meist in Phasen, also nicht (bzw selten) zwei verschiedene Sorten gleichzeitig.

Sehr selten nähe ich auch mal was, aber dazu fehlt es mir meist an Motivation. Ich habe mir zwar insgesamt schon zwei/drei Kleider (das eine besteht aus Ober- und Unterkleid) genäht, aber das über einen Zeitraum von sechs/sieben Jahren ^^

Im Moment stricke ich; ich habe heute mit einem Paar Socken aus seeeeeehr flauschiger Wolle angefangen, in rosa und pink - für mich selber ^^ Wenn ich damit fertig bin und genug Wolle übrig habe, bekommt meine Schwester auch ein Paar (wahrscheinlich dann zu Weihnachten ^^'), die fand die Wolle nämlich auch ganz toll und war auch von den Farben begeistert.

Das Stick-Projekt, das ich letztens (mal wieder) auf Eis gelegt habe, ist ein von der Stich-Zahl ziemlich großes (ich glaube, 130 mal 80 Stiche) Bild von einem Mistkäfer mit Flügeln (? Es soll ägyptisch aussehen und ist in gelb-orange-rot-blau gehalten), das ich recht klein sticke (etwas kleiner als eine Postkarte). Ich schätze, an dem Projekt werde ich noch in zehn Jahren immer mal wieder sticken ^^'

Beim Häkeln habe ich derzeit keine angefangenen Projekte - ein Grund, warum ich damit vor ein paar Monaten wieder aufgehört habe: ich find nichts, was ich nützliches machen könnte. Ich will keine Kuscheltiere machen, davon hab ich schon zu viele, ich hab so viele Beutel gehäkelt, wie ich brauchen kann (und mehr) und ein Mäppchen und Topflappen - und jetzt müsste ich schon anfangen, so richtig feine Häkeldeckchen zu machen, damit ich was damit machen kann. Dazu ist allerdings das Garn, das ich noch so auf Vorrat habe nicht fein genug. (Feines könnte ich zwar von meiner Mutter in größeren Mengen haben, die das von meiner Oma hat, die wohl viele so Decken gemacht hat, aber.. ich hab keinen Platz dafür! ^^)


Hui, viel geschrieben ^^ Dann bin ich mal gespannt, wer hier noch so alles handarbeitet.

Feuerkopf
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So 14. Sep 2008, 01:30 - Beitrag #2

Handarbeiten ist einfach nicht "meins". Ich habe schon in der Schule die hässlichsten Topflappen gehäkelt und die schiefsten Schals. Auch beim Nähen war ich eine Null. Ich kann mal so eben einen Knopf annähen oder grob etwas stopfen. Sticken habe ich mal ausprobiert, aber es hat mich nicht dauerhaft fasziniert.
Ich bin eher der Typ für's Werken und Zeichnen. Und Erzählen und Schreiben.

Maglor
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So 14. Sep 2008, 12:05 - Beitrag #3

Stricken hat irgendwie nie so recht funktioniert und Strümpfe stricken mit vier Nadeln habe ich da gar nicht erst ausprobiert. :crazy:
Ich nähe gelegentlich Kostüme oder auch "Gewandungen" für Liverollenspiel, Mittelalter und Schlimmeres. (Das ist übrigens ein ideales Kampfgebiet für alle die gern Handarbeiten.) Ich wollte da noch mal, was besticken, mit Hexenstich oder irgendwas, was im 8. Jahrhundert Mode war. :rolleyes:

janw
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So 14. Sep 2008, 20:58 - Beitrag #4

Vor langer langer Zeit hab ich mal gestrickt und gehäkelt, der eine oder andere Topflappen aus jener Zeit dürfte noch hier herumgeistern, ebenso irgendwelche gestrickten etwashineintubaren Raumstrukturen. Ein angefangenes Stickbild, iirc ein Krokus, harrt außerdem irgendwo seiner Fertigstellung.
Meine Begeisterung für derartige Tätigkeiten endete etwa, als eine Lehrerin für Textiles Gestalten mir den Grund für das Versagen der schulischen Nähmaschine zuschieben wollte, und danach hab ich mich nie wieder dazu motivieren können, schade eigentlich...zumal ich mir jedes Jahr die Beine abfriere und mich ärgere, daß es keine warmen Gamaschen o.ä. zu kaufen gibt.

Kalessin, wie wäre es denn mal mit Strümpfen aus zartrosa Perfidium? ;)

Kalessin
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So 14. Sep 2008, 22:10 - Beitrag #5

Feuerkopf, wie schade! Das ist bestimmt auch demotivierend, wenn man sowas in der Schule nicht hinkriegt.. (Kann ich allerdings nicht wirklich was zu sagen - ich hab in der Schule nur mit stumpfen Nadeln auf Jute 'sticken' dürfen.. Alles andere - und auch richtig sticken - hab ich zu Hause von meiner Mutter gelernt. Die kann zwar auch sehr demotivierend sein, aber nicht so schlimm wie Schule ;) )

Ich bin eher der Typ für's Werken und Zeichnen. Und Erzählen und Schreiben.

Das kann ich dann wiederum größtenteils nicht. Ich kann ein bisschen Zeichnen, aber schreiben und erzählen kann ich eher schlecht und werken kann ich garnicht. Das sieht wahrscheinlich ungefähr so gut aus, wie deine Schals aus der Schule - wenn ich mir richtig viel Mühe gebe ^^

und Strümpfe stricken mit vier Nadeln habe ich da gar nicht erst ausprobiert. :crazy:

Och, das sieht nur so schwierig aus - du benutzt die ja nicht alle gleichzeitig ;) Und man kann Strümpfe auch mit Rundsticknadeln machen, auch wenn mir das persönlich nicht so zusagt.

Larp mach ich selber nicht, auch wenn's mich interessiert.. Ich hab nicht die Zeit und bin zu schüchtern ^^ (Gegen letzteres ließe sich vielleicht was tun, aber ersteres wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern.)
Das letzte Kleid, das ich genäht hab war allerdings auch ne Art Gewandung, so für Mittelaltermärkte - nicht 'a' oder so, aber.. wer will sich die Arbeit schon machen? ^^ Alles mit Maschine genäht, der Stoff des Unterkleides ist Baumwolle, der des Oberkleides enthält garantiert irgendwelche Kunstfaser, so faltenresistent, wie der ist.. Aber zumindest der Schnitt ist halbwegs a - von 1460 oder so.. Auch wenn ich ihn abgeändert habe, um weniger Arbeit zu haben (neben dem Abändern um reinzupassen und nicht bescheuert drin auszusehen). Hab ne Naht durch n im Bruch zugeschnittenes Teil ersetzt, als sich rausstellt hat, dass sich die geschwungene Linie, die dem Busen Platz geben soll und flach auf dem Bauch liegen soll, sich bei mir zu einer geraden Linie wegkürzt. Bild Ich glaube, ursprünglich sollte man ein Korsett drunter tragen, aber das zu nähen.. zu aufwändig. Irgendwann, wenn ich ne gute Art weiß, eine Freundin, die das gut kann und gern macht (hat nen ganzen Schrank voll historischer Kleider), dafür zu bezahlen, dass sie mir eins näht. Sie würde das umsonst machen (also, gegen Materialkosten), aber das will ich nicht.


Jan, das ist bitter. Versuch's doch einfach nochmal. Ich stricke immer auf Bahn-/Busfahrten - da hab ich sonst nichts zu tun (außer vielleicht lesen) und kann genausogut was Produktives machen.
Und Stulpen sollten leicht zu machen sein.. (Ich meine, es gäbe Stulpen zu kaufen, um die Beine zu wärmen, aber ich kann mich irren - ich friere eher selten und trage keine Stulpen ^^)

wie wäre es denn mal mit Strümpfen aus zartrosa Perfidium? ;)

Traitor ist dagegen...
Aber wenn du mir das Zeug besorgst und spinnst... könnte ich mich überzeugen lassen ;)

Melianawe
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Fr 27. Feb 2009, 18:50 - Beitrag #6

Handarbeiten! Ich habe ja von Natur aus zwei linke Hände und nur mäßig Geduld, aber die die mich von damals kennen wissen wohl noch dass ich leidenschaftlich gern genäht habe - und es noch immer tue. Dabei kommen zwar selten alltagstaugliche Kleider heraus, aber dafür hübsche und nützliche Kostüme.

Oh, und ich bastele Schmuck. Das ist eine Leidenschaft die ich mit meiner Mutter teile. Wir können stundenlang nach billigen, kaputten Ketten auf Flohmärkten suchen, nur um daraus unseren eigenen Schmuck zusammenzusetzen.

dmz
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Fr 27. Feb 2009, 21:36 - Beitrag #7

@Feuerkopf
Ich habe schon in der Schule die hässlichsten Topflappen gehäkelt und die schiefsten Schals.

In der Aesthetik kennt man nicht nur das vermeintlich Schoene; - auch das Haessliche kann ansprechend sein.
Auch letzteres ist erregend, aufregend, kurzum interessant: z.B. moderne Kunst als Selbstzweck,
schiefe Geometrien, unterschiedlich grosze Textilmaschen ....
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@Maglor
Ich nähe gelegentlich Kostüme oder auch "Gewandungen" für Liverollenspiel, Mittelalter und Schlimmeres.

Ich habe mal jemanden kennengelert, der handwerkte sich ein *Kettenhemd*,
wie es die Ritter im Mittelalter anlegten, um sich vor Schwerthieben zu schuetzen, wenn sie in den Krieg zogen.
100e von Drahtringen(ca12mm im Durchmesser) zu verketteten Maschen zusammengefuegt ....
ein sogenanntes *Kettenhemd* eben mit Armen, Gelenken und Schildpartien zur Verstaerkung.
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@Melianawe
Die Schmuckherstellung ist wohl eines der aeltesten Gewerbeformen der Menschheitsgeschichte.
Zunaechst haben sich die Menschen wohl mit Naturprodukten geschmueckt:
Geflechte aus Pflanzen mit nussaehnlichen Fruechten verziert, Perlen,
Muschelschalen, Gestein und Mineralien,
Bemahlung auf der Haut ....
Was man halt in der Natur an geeignetem Material fuer die Schmuckherstellung so fand.
Und vermutlich laeuft der Beginn der Schmuckherstellung einher
mit der Entwicklung des gesellschaftlichen Ritualverhaltens der Menschen.
Laut http://de.wikipedia.org/wiki/Schmuck:
historisch gesicherter Beginn der Schmuckherstellung vor ca.100'000 Jahren.
Eine weitere Adresse koennte fuer eine Einordnung in Zeitstufen fuer die Schmuckherstellung interessant sein:
http://www.schmuck-anhaenger.de/enter.htm?Schmuck-und-Anhaenger-Geschichte-Uebersicht.html&Menue.htm&Titel.htm
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@jawn
Der Mensch ist ein geborener Handwerker, Kuenstler und Denker ....
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@Kalessin
Ich habe beim Handarbeiten eigentlich nur zugeguckt und beobachtet,
wenn meine Mutter und besonders deren Mutter Handarbeiten erledigten:
Haekeln, Stricken, Sticken, Naehen(Hand u. Maschine).
Deshalb haette ich keine Skrupel, mich an die verschiedenen Gewerke ranzutrauen.
Bin der Meinung, dass es die beruechtigten linken Haende *nicht* gibt:
- ist mE 'ne faule Ausrede.
Seit die Muetter tot sind, gehe ich in bescheidenem Umfange selbst zu Werke.
Hauptsaechlich Naehen und Stopfen.
Benutze dazu den Textilkleber zum Positionieren der Textilflicken,
um diese dann zusaetzlich anzunaehen der Waschtauglichkeit bzw -haltbarkeit wegen.
Verfahren hat sich bestens bewaehrt.
Hab' schon mal daran gedacht, alte Klamotten auseinander zu trennen,
um Schnittgeometrien fuer die Anfertigung neuer Textilien zu haben:
neue Kleidung selbst gemacht.

Melianawe
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Sa 28. Feb 2009, 13:43 - Beitrag #8

dmz, das mit dem Auftrennen alter Kleider ist exakt die Möglichkeit wie ich das Nähen gelernt habe. Ich gehöre zu den Leuten die mit theoretischen Schnittmustern nicht weit kommen, ich muss ummer etwas formbares haben, an dem ich die entgültige Form schon erkennen kann. Besonders bei Hosen ist das ein großer Pluspunkt. Ich habe noch nie so mit einem Stück Stoff gekämpft wie bei einer Jeans... *g*

Das lustige am Schmuck ist dass ich ihn selbst kaum trage. Aber ich liebe es ihn herzustellen, und es ist ein schönes Gefühl andere zu sehen die ihn tragen.


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