Ausgelöst durch die Nachricht vom langbefürchteten Anfang des US-Zeitungssterbens die Frage, wie groß der Zeitungsmarkt in der Matrix denn so ist. Und wie ihr die Stärke und Zukunft des Mediums in eurem Umfeld und der Gesellschaft insgesamt beurteilt.
Meine Eltern hatten stets den Bonner Generalanzeiger im Abo, und so halte ich es auch selbst, seit ich ausgezogen bin. Er hat für eine Regionalzeitung einen ordentlichen Politikteil und auch sonst gutes Niveau. Die wichtigen überregionalen Zeitungen habe ich mir immer mal wieder angesehen, jedoch allesamt wegen ihrer jeweiligen politischen oder weltanschaulichen Schlagseite verworfen - Welt zu rechts, taz zu links, FAZ zu wirtschaftsnah, Süddeutsche zu pseudo-kulturelitär, usw.
Insgesamt erzählt mir die Zeitung außer dem Lokalteil natürlich nur noch wenig Neues gegenüber dem Internet am Vortag, manchmal aber durchaus zusätzliche Perspektiven oder bessere Zusammenfassungen. Außerdem gehört es für mich einfach zum gemütlichen Frühstück, eine Papierzeitung zu lesen. Wenn sich Kindle-artige e-Papier-Geräte am Markt durchsetzen, hätte ich aber auch mit einer Umstellung darauf kein so großes Problem. Das Risiko wäre dann aber natürlich, dass die Grenzen zum Online-Journalismus weiter schrumpfen und die Redaktionsarbeit deutlich nachlässt.
Insgesamt wirkt die deutsche Branche aber bisher relativ gut aufgestellt und zukunftssicher, zumindest bis zum nächsten vollständigen Generationswechsel dürften genügend Blätter durchhalten.