Zitat von Ipsissimus:Die inhaltliche Zusammenführung von Selbstmordattentätern und schulischen Amokläufern ist derart grotesk, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann.
Ist dies wirklich so grotesk? Naja, Selbstmordattentäter und Amokläufer sind wirklich grotesk.
Interessanterweise finden sich in dem Abschiedsbrief des "Amokläufers" von Emsdetten tatsächlich so etwas wie politische, nach eigenen Angaben anarchistische Parolen.
Ich will das ihr erkennt, das niemand das Recht hat unter einem faschistischen Deckmantel aus Gesetz und Religion in fremdes Leben einzugreifen! Ich will das sich mein Gesicht in eure Köpfe einbrennt! Ich will nicht länger davon laufen! Ich will meinen Teil zur Revolution der Ausgestossenen beitragen! Ich will R A C H E !
Im Grunde lehnte der 18jährige die Gesellschaft als ganzes ab. Schule, Erwerbsarbeit und Konsum werden als Unterdrückung der Freiheit des Einzelnen dargestellt.
Die eigene Misere wird hier klar in Verbindung einer angeblichen Unrechts-Gesellschaft in Verbindung gebracht.
Die Anschuldigen sind natürlich Hannebüchen, aber ist das ein Unterschied zu den islamistischen Terroristen nach Art Al-Kaida?
Auch bei den Al-Kaida-Terroristen handelt es sich um Kinder des Westen. Auch sie suchen den Tod. Dass ihre Anschläge letztlich keine wirkliche Veränderung herbeiführen sondern Konflikte verschärfen, ist bekannt. Letztlich geht auch den Terroristen um Rache und die Inszenierung des eigenen Selbstmordes als Martyrium. "Wir leben den Tod mehr als ihr das Leben." ist ihre Parole.
Eine neuere Entwicklung ist, dass jugendliche deutsche Konvertiten islamistische Terroristen werden. So etwa jene die 2007 verhaftete "Sauerland-Gruppe" oder die noch gesucht saarländische Zelle.