Lykurg und Malte, ich habe absolut nichts dagegen, wenn bestimmte Videospiele auf ihr entsprechendes Potential hin untersucht werden; aber dann bitte nicht nur die Videospiele, sondern alles andere auch. Ihr habt schon mal James Bond oder irgendeinen anderen Agententhriller geschaut? Ein Horrorvideo, oder irgendetwas, das euren Adrenalinspiegel beeinflusst hat? Warum an der Stelle wegschauen?
Wegschauen auf gar keinen Fall. Menschen werden in Filmen mittlerweile ja fast schon im Kinderprogramm massenweise verheizt und das Experiment, das ich zuvor erwähnt hatte bezog sich ja auch auf das Fernsehen. Ich gebe zu, dass es hier schwierig wäre zu entscheiden was "okay" ist und was nicht. Wenn zum Beispiel in den Chroniken von Narnia Lebewesen zu hunderten abgemurkst werden (wobei wenn ich mich nicht irre der einzige jemals zu sehende blutstropfen eine Gesprungene Lippe von Edmund war) nur damit nachher alle "guten" wieder zum Leben erweckt werden, ist das dann besser oder schlechter als brutalste aber realistische Darstellungen von krieg, die aber selten auf die Folgen, am allerwenigsten auf die langfristigen Folgen eingehen? Ich gebe allerdings zu, dass ich es bei Filmen für noch schwieriger halten würde irgendetwas durchzusetzen als bei Computerspielen.
Es wäre aber auf jeden Fall interessant einmal zu untersuchen ob es einen Unterschied gibt bei dem möglicherweise durch brutale Filme (bei denen man immer noch halbwegs passiver Zuschauer bleibt) und dem möglicherweise durch "Killerspiele" (wo man selber den Abzug drückt) ausgelösten Gewaltpotential.
Es ist sehr schwierig zu entscheiden wie viel Gewalt in welcher Art der Darstellungen in Medien zu finden seien sollte. Ich denke es besteht ein Unterschied ob beispielsweise ein Computerspiel mit einem Trailer Werbung macht in dem der Spieler Leute erschießt die unbewaffnet und mit erhobenen Händen vor ihm stehen oder ob zum Beispiel in Filmen mit historischem Hintergrund (z.B. Schlacht im Petersburger Krater im Film "Cold Mountain") die Szenen herausgeschnitten werden die historisch Belegte Gräueltaten wie die Erschießung von Gefangenen zeigen. Es ist eine ziemlich schwierige Gratwanderung zwischen Verherrlichung oder Verharmlosung durch eine Darstellung als wäre Gewalt etwas eher harmloses einerseits und Verharmlosung durch das Ausblenden von Gewalt und ihren Folgen andererseits.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich selber auch nicht für eine rigorose Zensur von Gewalt eintrete, aber da das hier wohl keiner tut wollte ich diese Diskussion auch anstoßen da die Argumente gegen "Killerspiele" meines Erachtens trotzdem nicht so aus der Luft gegriffen sind wie gerne getan wird (Nicht als Ursache, aber doch als wirkungsvoller Auslöser für Amokläufe).
Wie wäre es mit einem Lehrfach von der ersten Klasse an "Nichtdestruktiver Aggressionsabbau", mit dem Ziel des Erwerbs praktischer Fähigkeiten, statt theoretischen Wissens? Und wißt ihr was? Ich bin fast sicher, dass in einem solchen Fach auch Killerspiele gespielt würden, denn die sind für diesen Zweck wirklich gut.
Die Idee gefällt mir sehr gut und ich schließe mich dem

auf jeden Fall an. Angesichts der Tatsache, dass jetzt schon an vielen Schulen zu wenig Lehrkräfte da sind würde ein solcher Vorschlag allerdings auch Mittel erfordern von denen ich bezweifle, dass sie bewilligt würden, denn schließlich sind Schulen noch nicht offiziell von vom Konkurs bedrohte Unternehmen
