Zitat von janw:[Ironie]Das Übel ist, daß auch auf der evangelischen Seite die Mißhandlung von Kindern in kirchlichen Heimen nicht ungewöhnlich gewesen ist, wobei es die Frage ist, ob es einen Unterschied macht, daß hier - zumindest proklamiertermaßen - erzieherisch gewirkt werden wollte, während auf katholischer Seite Triebe ausgelebt wurden.
Ja, eben drum. Und wie du sagtest auch in staatlichen Heimen.
In Deutschland gab es ähnliche Praktiken der Misshandlung in Kinderheimen jedweder Träger bis in 70er. Die Problematik wurde 1969 durch die Journalistin Ulrike Meinhof, die später anderweitig Karierre machte,
aufgedeckt . Die Deutschen sind den Iren quasi einen Schritt voraus.
Eklatante Unterschiede gab zwischen staatlichen, evangelischen und katholischen Kinder- und Erziehungsheimen meines Wissens in Deutschland nicht. Kindesmisshandlung gab es dort unabhängig vom Träger und zwar im System.
Vielleicht verschränkt sich dies in Irland ja auf die katholische Kirche, weil es dort eben keine evangelischen und staatlichen Kinderheime gibt?
Zitat von janw:Dafür spricht IMHO vieles, allerdings frage ich mich dann, warum in entsprechenden Bereichen anderer Religionen, in buddhistischen Klöstern z.B. es nicht zu solchen Übergriffen kommt.
Tatsächlich gibt es unter tibetischen Lamas ebenfalls pädophile
Praktiken . Anders als in der Katholischen Kirche ist die Pädophilie dort allerdings rituell und theologisch untermalt.
An einen Zusammenhang zwischen Zölibat und Kindermisshandlung durch Priester glaube ich nicht. Die im Korintherbrief vertretene Ansicht, dass Liebe ohne Ehe zwangsläufig zu "Unzucht" führt, klingt irgendwie schon ewiggestrig. (Tatsächlichgab gab es in jüngster Zeit auch immer wieder Fälle von Kindesmissbehandlung durch nicht ordinierte, ja sogar verheiratete Männer.)
Anstatt sich an Mädchen und Jungen zu vergehen könnte ein Priester zur etwaigen Triebbefriedigung auf seine Haushälterin vernaschen oder etwaige Dienstleistungs-Etablissement aufsuchen könnte.
Im übrigen klingt die Formel Mann ohne Frau wird zum Kinderschänder schon leicht nach einem von Vorurzeilen geprägten Bild des männlichen Geschlechts.
Unabhängig davon, ist die systematische Verdunklung der Verbrechen durch die Kirche, tatsächliche eine dunkle Seite.