Tim Burton

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Melianawe
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Do 19. Feb 2009, 15:00 - Beitrag #1

Tim Burton

Sowas aber auch - noch kein Beitrag über die Filme meines persönlichen Helden?

Da ich heute durch die gute Sley auf den Trailer zu "9" gestoßen bin ( Schaut ihn euch hier an! ) muss ein derartiger Thread definitiv sein.

Was haltet ihr von seinen andersartigen, teilweise surrealistisch-bizarren Filmen? Zu krass? Zu weich? 'Kindisch' oder reizvoll für alle Altersgruppen?

Ich bin gespannt!

Traitor
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Do 19. Feb 2009, 18:04 - Beitrag #2

Mal zusammensuchen, welche Filme von ihm ich bisher gesehen habe:

Beetle Juice - noch etwas amateurhaft, aber herrliche Einfälle
Mars Attacks - ziemlicher Müll und überhaupt kein Burton-Stil, wohl eine ich-brauche-das-Geld-Nummer
Big Fish - einige lustige Einfälle, aber etwas höhepunktslos
Charlie und die Schokoladenfabrik - herrlich skurill, aber psychologisch etwas zu holzhammerig
Sweeney Todd - optisch grandios, spaßige Handlung und Charaktere, nur musikalisch etwas schwach

Mit Ausnahme von "Mars Attacks" liegen diese Filme für mich alle im Bereich gut bis sehr gut, Burtons Stil mag ich sehr gerne. Kindisch ist er auch nicht gerade, dazu ist stets zu viel Brutalität und gekonnt schlechter Geschmack dabei. Eine gewisse Unernsthaftigkeit muss man aber sicher mitbringen, um Gefallen an seinem Werk zu finden.
Jeder der genannten Filme trägt jedoch auch ein "aber", Burtons Filme haben stets auch gewisse Drehbuch- und/oder Inszenierungs-Schwächen, sodass ich ihn zwar gerne mag, er aber für mich nicht zur höchsten Gruppe der richtigen Regie-Genies zählt. Aber er hat ja durchaus auch noch ein paar Jahre Zeit, um sein richtiges Meisterwerk abzuliefern.

Amy
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Sa 25. Apr 2009, 00:44 - Beitrag #3

Ich mag Tim Burtons Filme ;)
Sie tanzen sehr schön aus der Reihe und ich muss sagen, dass ich das Duo Carter&Depp sehr liebe! Beide gehören zu meinen Lieblingsschauspielern seit vielen Jahren und da Burton sie jedenfalls in seinen neuen Filmen (fast immer) einbaut, kann ich da kaum genug davon bekomme.

Aaaber... ich habe vorhin "Sweeney Todd" gesehen. Grob wusste ich ja, um was es in dem Film geht, weil mir das Musical (grob) ein Begriff war. Ich kannte ein paar Ausschnitte und Lieder daraus.
Musik, Optik (Herrjeh! Die Optik! Gefiel mir sehr sehr gut!), schauspielerische Darstellung - fand ich alles top.
Nur die Handlung... :boah: Ich denke, ich bin zu zart besaitet, aber mir war das zu viel Blut. Ich dachte ja nicht, dass man das so deutlich zeigt.. huch. Daher wird der Film wohl nicht in die Liga meiner Lieblingsfilme kommen.

Und irgendwie war mir auch zu viel Gesang. Ich liebe Musicals (die auf der Bühne und am TV) und für mich ist unter den Filmen das Musical schlichtweg "Moulin Rouge". Gesanglich eine Meisterleistung, Kostüme, Schauspieler, Handlung & alles drumherum. Hier gab es auch einen schönen Ausgleich, bei Sweeney überwog jedoch der Gesang, was mich teilweise dann doch etwas angestrengt hat. Wie war das eigentlich im Kino? Gab es da bei den Liedern Untertitel? Ohne den wäre ich nämlich bei manchen Liedern nicht mitbekommen und schon fehlt mir was von der Geschichte. Ajaja...

Und ich wusste gar nicht, dass Burton "Beetle Juice" gemacht hat :D
Herrjeh. Ich habe den Film als Kind geliebt und rauf & runter geguckt. Schön, wieder daran erinnert worden zu sein - danke, Traitor :)

Lykurg
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Sa 25. Apr 2009, 01:32 - Beitrag #4

Über Sweeney Todd als Musical hatte ich hier schon ein bißchen was gesagt; ich hab mir neulich die DVD der konzertanten Aufführung bestellt und warte nun sehnsüchtig darauf...

Die Filmfassung fand ich gesanglich ebenfalls unbefriedigend (und ja, im Kino gab es Untertitel). Die Optik war dagegen großartig - insbesondere der Gegensatz zwischen dem düsteren London und dem kurzen Ausflug zum Strand (locus amoenus), der einen praktisch erschlägt in seiner schockierenden Farbigkeit. Ja, Blut - so ein bißchen was davon plätschert vorbei...^^ Das ist aber schon in der Vorlage so gewollt, Burton hat das nur entsprechend in Szene gesetzt und durch die Farbreduktion hervorgehoben.

Traitor
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Sa 25. Apr 2009, 21:46 - Beitrag #5

@Amy:
Tja, auf das Blut muss man vorbereitet sein, dafür ist die Geschichte in jeder Inkarnation ja gerade bekannt.
Aber die Kritik an der Musik teile ich, wie bereits kurz erwähnt. Aber nicht wegen "zu viel Gesang", eher wegen "zu ungesanglichem Gesang". Für mich sind gute Musicalnummern solche, die auch als eigenes Lied bestehen können, nicht nur dazu dienen, die Handlung in Worten wiederzugeben, und musikalisch wie gesanglich einzigartige Momente enthalten. Bei Sweeney Todd waren mir zu viele Nummern nur nettes, aber einförmiges Vor-sich-hin-singen, das als Alternative zu normalem Dialog dann eher gekünstelt denn künstlerisch zwingend wirkt. Sicher ist mein Musikfilm-Geschmack dabei mehr von Rockopern als von klassischen Musicals geprägt, aber auch nach deren Kriterien dürfte die Beurteilung ähnlich aussehen.
Gut fand ich den Film trotzdem, nur nicht so genial, wie er hätte werden können.

@Lykurg: Ja, die Ausflugs-Szene hatte eine bemerkenswerte Wirkung. Und erinnerte mich übrigens stark an das "Golden Country" aus "1984".

Lykurg
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So 26. Apr 2009, 00:09 - Beitrag #6

Den Eindruck von zu "ungesanglichem" Gesang konnte man tatsächlich gewinnen, das lag aber meines Erachtens hauptsächlich an den Akteuren, die nun einmal durch die Bank keine Sänger waren, einige sogar in ganz erstaunlichem Maße ungeeignet für das, was sie da tun mußten. Depps Sprechgesang und der von recht rauhen Nebengeräuschen begleitete Versuch, die (nicht allzu fordernden) Höhen seiner Partie zu erklimmen, hat mich nicht gerade beeindruckt, die Gesangsleistung der Bäckerin habe ich lieber gleich wieder vergessen, der jugendliche Liebhaber ist (entgegen dem Rollencliché^^) jedenfalls kein Heldentenor, etwas besser war, wenn ich mich richtig erinnere, höchstens der Ausruferknabe (und vielleicht das Mädel?) Alles in allem war die musikalische Ausführung des Films aber jedenfalls nicht ideal, um einen positiven Eindruck von der dahinterstehenden Komposition zu gewinnen - da ist die "Sweeney Todd in Concert"-Aufnahme weit besser geeignet. Ich habe - obwohl ich es zuletzt vor Monaten gehört habe - spontan vier Songmelodien daraus im Kopf, an die ich mich gern erinnere.

Melianawe
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So 26. Apr 2009, 10:20 - Beitrag #7

Um mich einmal in das Gespräch einzubringen, mir gefiel die gesangliche Leistung gerade weil sie so fehlerhaft rüberkam XD Natürlich kann man es nicht mit einer richtigen Musicalleistung vergleichen, eben weil wohl keiner von denen ein richtig ausgebildeter Sänger ist. Aber trotzdem fand ich die Musik des Films relativ ansprechend, auch wenn mein Ohr teilweise zuerst anderer Meinung war *g* Nach dem dritten oder vierten Mal durchhören fand ich sie sogar richtig gut ;)

Ich denke nicht dass Sweeney Todd als Filmfassung so konzipiert ist dass man sie wieder und wieder aufmerksam betrachten kann. Aber für mich persönlich ist es eine klasse Hintergrundmusik wenn ich mal wieder stundenlang vor der Nähmaschine versauere oder Essays für die Uni verfasse. Nicht zu anspruchsvoll um etwas anderes nebenher zu machen, musikalisch nicht zu fesselnd und ablenkend, aber optisch immer wieder einladend um mal eben hinzusehen. Und die Strandszene hat mich im Kino wirklich zum Lachen gebracht.

Traitor
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So 26. Apr 2009, 13:34 - Beitrag #8

@Lykurg: Ganz so vernichtend ist mein Urteil auch nichtmal. Melodisch ist das alles sehr nett, die Stimmen finde ich durchaus ordentlich. Und einige Stücke oder Stücke von Stücken wie "Johanna", "The worst pies in London" oder "Try the priest" sind durchaus sehr eingängig. Nur halt alles nicht richtige Profiklasse, aber durchaus brauchbar.

@Mel: Ebenso würde ich gar nicht mal von "fehlerhaft"er Leistung reden. Gemessen an ihrem Amateursein haben die Schauspieler meines Erachtens ziemlich tadellos gesungen. Aber sehr genau ist meine Wahrnehmung da auch nicht.

Lykurg
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So 26. Apr 2009, 19:50 - Beitrag #9

Mir fielen da z.B. noch "There's a hole in the world" und "These are my friends" ein. - Ich bin hinsichtlich Sängern aus eigener Erfahrung einerseits überempfindlich, andererseits natürlich nicht gegen Fehlurteile gefeit und ohnehin kein Kenner des Musicals, sondern auf klassischen Gesang geeicht, für den deutlich andere Regeln gelten. Daher können hier unterschiedliche Sichtweisen von mir aus gern bestehen bleiben. Mir gefällt dazu auch Mels Hinweis, daß auch mangelnde Perfektion gefallen kann, vielleicht, weil sie die Einfühlung erleichtern kann, oder sich in einen Gesamteindruck einfügt (Versehrtheit?). -
Sehr fraglich ist aber, ob ein Musikfilm mit besseren, aber außerhalb der Szene unbekannten Sängern sich durchsetzen könnte. - Kennt ihr "Die Kinder des Monsieur Matthieu", "Vaya con Dios" oder "Wie im Himmel" (um nur drei zu nennen, die es mE in ziemlich weitgehendem Maße geschafft haben)?

Traitor
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Di 28. Apr 2009, 00:08 - Beitrag #10

Kennt ihr "Die Kinder des Monsieur Matthieu", "Vaya con Dios" oder "Wie im Himmel"

Mathieu kenne ich, vom zweiten habe ich zumindest gehört, letzterer sagt mir gar nichts. Dabei würde ich Mathieu aber keinesfalls als Musikfilm bezeichnen, sondern als Drama, das handlungsbedingt mit Musik zu tun hat und somit halt auch etwas davon vorkommen lässt.

Lykurg
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Di 28. Apr 2009, 14:29 - Beitrag #11

Stimmt, das gilt so letztlich für alle drei. 'Richtige' Musikfilme wie in den 50ern gibt es wohl kaum noch... Ich ziehe den Exkurs zurück und behaupte sein nichtvorhandenes Gegenteil...

janw
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Di 28. Apr 2009, 15:55 - Beitrag #12

Lykurg, und was ist mit "Buena Vista Social Club"? Und dann gab es in den 80ern noch so ein grausames Machwerk, das "Dirty Dancing" hieß und als Musikfilm eingeordnet wurde :blush: fürs kennen

Lykurg
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Di 28. Apr 2009, 16:29 - Beitrag #13

(Wie bringe ich jetzt unter, daß ich den Film eher als Tanzgedudel mit ein bißchen Pseudohandlung bezeichnen würde denn als Musikfilm, ohne zuzugeben, daß ich ihn kenne? - Puh, ich habe ja zum Glück nicht gesagt, welchen von beiden ich meine^^) - also: schöner Kuba-Film^^

Traitor
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Di 28. Apr 2009, 19:28 - Beitrag #14

Hier hatten wir ja kürzlich erst einen Musical-Thread, in dem es auch um Musikfilme ging. Da gab es durchaus auch in den letzten Jahren ein paar, und auch gute.

Sley
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Do 14. Mai 2009, 16:24 - Beitrag #15

Mal zum eigentlichen Thema: Ich mag die Filme von Tim Burton.

Ich kenne sicherlich nicht alle, auch wenn ich als Kind schon mit Beetlejuice angefangen habe xD
Ich mag seine Filme, da sie eben zum Teil nicht so ganz ernst zu nehmen sind, und trotz ihrer oft harten Thematik einem ein Gefühl von Unbeschwertheit mitgeben. Am Ende von einem Tim Burton Film war ich meist gut gelaunt, teils gar amüsiert.

Sley
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Do 9. Jul 2009, 13:01 - Beitrag #16

Entschuldigung fürs wieder hochholen, aber aus aktuellem Anlaß:

Hier sind die ersten Bilder aus dem neuen Film von Tim Burton 'Alice'. Ich persönlich bin sehr gespannt wie der Film aussehen wird und erwarte eigentlich ein sehr schönes Kinoerlebnis.

http://www.comingsoon.net/news/movienews.php?id=56475

Traitor
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So 12. Jul 2009, 22:13 - Beitrag #17

Für Threadwiederbelebungen musst du dich nicht entschuldigen, Sley, die sind durchaus gerne gesehen.

Irgendwie erscheinen mir die Bilder zu bunt und auf zu fröhliche Art verrückt, mehr "loony" denn "insane", und damit der Vorlage nicht ganz angemessen. War die doch zwar bei Hippies sehr beliebt, hat einen herrlichen Humor und auch sehr leichte Momente, so hat sie doch auch stets diesen typisch viktorianischen, makabren, düsteren Aspekt.
Mag aber auch gut sein, dass diese ersten Bilder aus Werbe- oder sonstigen Gründen nicht repräsentativ sind, ist Herr Burton neben skurril Buntem ja durchaus auch für fies Düsteres bekannt, oft auch für die gelungene Synthese von beidem. Daher erwarte ich durchaus weiterhin Gutes.


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