Public Enemies

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blobbfish
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Mo 24. Aug 2009, 23:07 - Beitrag #1

Public Enemies

Unverdient dennoch einen eigenen Thread.

Nun, der Film erzählt die vermutlich Facettenreiche Geschichte von John Dillinger und dem gesetzen Erzrivalen Melvin Purvis. Der Film hat wenig dieser Facetten wirklich beleuchtet, er schien sehr auf die Handlung getrimmt zu sein. Es wurde eben wenig auf Stil geachtet und die Kameraführung war durchweg miserabel, ständig Gewackel, hinzu ein schlechter Schnitt, genau dann wenn eine Person wackelnd rangezommt wird und die Kamera dann stillsteht - Schnitt. Man erkennt kaum etwas.
Weiteres großes Manko: Die Musik. Wenn sie da war, war sie unbedeutend. Wenig Musik ist sicherlich in Ordnung, aber wenn sie dann da ist, muss sie auch passen und den Film unterstützen, das war wenig der Fall. Für einen Film der in den 30er spielt waren mMn auch die Instrumente falsch, Saxophon, Geige, Piano und dergleichen damals üblichen hätten eingesetzt werden müssen. Besonders schmerzlich hat man die Sarggeige vermisst.

Positiv sind aber immerhin die Schießerein hervorzuheben, prinzipiell gut gemacht, auch ganz OK geschnitten, aber mit der bereits kritisierten Kameraführung nicht richtig zu genießen gewesen. Schrotflinte und ein paar mehr Sarggeigen hätte ich mir aber schon gewünscht. Außerdem hätte man die Tommyguns auch noch mit seicht-fröhlicher Musiker hinterlegen können - um den epischen Stil der Tommygun hervorzuheben.

Tragik und Schicksale wurden kaum beleuchtet. Auch wenn sich der Film an etwas Historischem aberbeitet, so kann doch auch mehr gemacht werden.

Schlussendlich kann ich Amy also zustimmen, kein toller Film. Von der Machart nichts fürs Kino, aber im FreeTV mit ein paar Bier und Freunden sicherlich gut.

Amy
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Mo 24. Aug 2009, 23:29 - Beitrag #2

Zitat von blobbfish:Schlussendlich kann ich Amy also zustimmen, kein toller Film. Von der Machart nichts fürs Kino, aber im FreeTV mit ein paar Bier und Freunden sicherlich gut.

Merci!

Kann mich der Kritik nur anschließen.
Ich kann noch hinzufügen, dass die Dialoge nicht der Brüller waren und vor allem Christian Bale mich als Schauspieler enttäuschte.

Mehr gibt es hier nicht zu sagen ;)

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blobbfish
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Mo 24. Aug 2009, 23:36 - Beitrag #3

Bitte? Bale hat seine rolle eigentlich einigermaßen gut gespielt, jedenfalls hat er gut egozentrisch und düster verbissen gewirkt. Depp war spielerisch nicht wirklich herausragend. Eigentlich garnicht.

Amy
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Di 25. Aug 2009, 00:29 - Beitrag #4

Bale hatte für mich meistens den gleichen Gesichtsausdruck - aber mittlerweile bin ich daran gewöhnt. Vielleicht sollte man ihm mal sagen, dass er keine Batman-Maske mehr trägt und man nun seine Mimik sieht ...

Ja, Depp war auch enttäuschend.
An sich eigentlich beide Schauspieler, obwohl man besseres von ihnen gewohnt ist.
(Vor allem von Depp.)

Traitor
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Di 25. Aug 2009, 10:52 - Beitrag #5

Kopie meiner bisherigen Kritik:
Da es ja anscheinend das interessanteste Thema ist, vorweg zur Kamera: obwohl ich alle Arten von Wackel- und Zoomorgien sonst hasse, hat sie mich hier überzeugt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Filmen mit dieser Technik war hier jederzeit klar, dass keine Unfähigkeit, sondern bewusst reflektierte Entscheidung hinter jeder Szene steht. Gerade am Anfang ist gut zu bewundern, wie abwechselnd die Charaktere durch blitzsaubere Standaufnahmen laufen und dann wieder die Kamera mit ihren Bewegungen synchronisiert wird; dazwischen perfekte Schnitte. Gefallen hätte mir eine andere Technik auch besser, aber ich fand den Einsatz ausnahmsweise gerechtfertigt und meinem Filmerlebnis nicht abträglich.

Nun zum Film selbst. Technisch, von Ausstattung und Atmosphäre her perfekt. Aber er hatte einfach erschreckend wenig zu erzählen. Über die ganze Spielzeit kam es mir so vor, als würden nur Versatzstücke gezeigt, wie sie in quasi jedem Gangsterfilm auftauchen; kaum je etwas Dillinger-spezifisches, kaum ein übergreifender Handlungsrahmen. Und dabei hätte man aus dem Stoff so viel mehr machen können. Insbesondere kam die historische Bedeutung als Public Enemy viel zu kurz, trotz aller FBI-Hintergründe hätten viele Hatzelemente so auch jedem mittelgroßen Kriminellen gelten können. Und Dillingers Streben, in den Augen der Allgemeinheit besonders gut auszusehen, wurde auch zu selten und oberflächlich thematisiert.

7/10 Punkten gebe ich noch, Action und Stil genug waren dafür da, aber inhaltlich bin ich enttäuscht.


Weiteres Eingehen auf eure Kommentare:
Bale erscheint mir wie Amy in all seinen Filmen ziemlich monoexpressiv. In manchen Rollen passt das perfekt und trug ihm wohl seinen guten Ruf ein, insgesamt erscheint er mir aber überschätzt. Hier liefert er wie Depp eine solide Leistung ab. Für letzteren ist das im Vergleich zu seinem sonstigen Niveau aber schon eine Enttäuschung. Kritisieren würde ich hier beide aber nicht.

blobbfish
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Di 25. Aug 2009, 15:50 - Beitrag #6

Wenn ich den zweiten Absatz deiner Rezension lese hab ich das Gefühl, wir haben verschiedene Filme gesehen. ;)


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