Ich habe das Gefühl, dass meine Beiträge zum Teil nicht sorgfältig gelesen werden.
@Makeda: mit Faulheit meinte ich nicht, dass der Betreffende zu faul ist, sich Arbeit zu suchen (auch wenn viele ihre Ausbildung abbrechen, um ein Kind zu bekommen... wie würdest du das bezeichnen?). Sondern ich meinte die Faulheit, nach Alternativen dafür zu suchen, dass das Kind alle Probleme lösen soll. Alternativen wären: Sich an die Eltern wenden, Arbeitslosengeld beantragen, bei dem Freund/der Freundin einziehen (ohne Kind) oder was halt der Situation sonst noch angemessen ist. Ich glaube kaum, dass die Entscheidung in Deutschland "Kind oder Hungertod" ist.
@Ben:
Zitat von Ben:Ich behaupte, es gibt genügend Kinder die in ärmlicheren Verhältnissen aufwachsen, für die aber trotzdem genug gesorgt (und das beinhaltet die Betreeung durch die Eltern) ist und die später mal zu etwas werden.
FALSCH. Behauptungen machen noch keine Fakten, so toll das auch wäre. Du müsstest den Begriff "genug" in Deutschland schon sehr weit dehnen, um die jetzige Situation als ideal zu beschreiben oder zu behaupten, dass es fleißig so weitergehen sollte.
Generell konnte für alle Gruppen festgestellt werden, daß im Vergleich zur entsprechenden Altersgruppe die Selektionsprozesse bei der Arbeitslosigkeit Jugendlicher vorwiegend nach formalen Qualifikationkriterien erfolgen: Jugendliche ohne abgeschlossene Berufsausbildung und ohne Hauptschulabschluß sind überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen. Da die Ausbildungs- und Erwerbschancen von Jugendlichen im wesentlichen durch die soziale Herkunft geprägt werden, wird damit zugleich eine soziale Auslese nach dem Herkunftsmilieu vorgenommen, was darin zum Ausdruck kommt, daß jugendliche Arbeitslose überdurchschnittlich häufig aus Arbeiterfamilien (64 %) und kinderreichen Familien kommen (35 % haben vier und mehr Geschwister).
Quelle:
http://ideas.repec.org/a/iab/iabmit/v10i1p143-165.html
Zudem sprach ich, wie mehrmals betont, nicht von absoluter Sicherheit, sondern stets von einem Restrisiko, dass jedoch deutlich geringer ist, wenn der Vater KEIN arbeitsloser Säufer und die Mutter KEINE drogenabhängige Schulabbrecherin ist. Und
nein, das heißt nicht, dass ich alle Armen automatisch als Säufer, drogenabhängig oder Schulabbrecher bezeichne. Es soll nur unterstreichen, dass manche Menschen besser zu Eltern geeignet sind als andere, und dass die Faktoren Bildung, Finanzen, Verantwortungsbewusstsein und Grad der Drogenabhängigkeit da mit hineinspielen. Auch das Alter. Geschlechtsreife bedeutet noch nicht gleich geistige Reife.
@Ipsi: Damit übersiehst du, dass das Problem seit Jahrtausenden besteht. Auch im Mittelalter, wo alles noch toll war und jeder seinen Platz hatte (wobei natürlich bei Hungersnöten deutlich mehr Menschen starben als heute in Deutschland, aber wenigstens hatte jeder Arbeit...), bestand das von mir genannte Problem, das offenbar eine biologische Konstante des Menschen darstellt. Ich sage des Menschen, weil viele tierische Gruppen eher so organisiert sind, dass das Alphatier die ganzen Kinder zeugt, sodass im Rudel eh alle Halbgeschwister sind... andererseits pflanzen Schnecken iirc sich besonders dann fort, wenn ein größeres Nahrungsangebot herrscht. Das wär doch mal was.
Die Alternative, auch das hatten wir bereits, wäre, die Eltern zu entrechten und die staatliche Erziehung derart früh und für alle Kinder gleich zu beginnen, dass die mangelnde Förderung (Sprache, Sozialverhalten, Neugier, Konzentrationsfähigkeit) des Elternhauses sich nicht allzu stark auswirkt. Dem wirken leider mangelndes Interesse an der Ausbildung (verstärkt Kinder, die es besonders nötig haben, besuchen keine Sprachkurse und gehen nicht in den Kindergarten), Ghettobildung und schlicht und einfach Armut entgegen.