Gegenmodell: Familie?

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Aydee
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Mi 16. Sep 2009, 15:40 - Beitrag #41

die böse Gesellschaft ist aber die Gesellschaft in der diese Menschen am unteren Rand existieren. Es braucht Energie, und vorallem Motivation, von dort nach oben zu greifen. Wenn du immer wieder Rückschläge erlebst, dir immer wieder vorgehalten wird, dass du weniger wert bist als ander (und das kommt in diesem Thread wirklich prachtvoll zum Tragen), dann hast du irgenwann nicht mehr die Motivation etwas zu ändern: du bist ja schließlich sowieso nichts wert.

Und wenn die Verhältnisse deiner Eltern postwendend auf dich übertragen werden, unabhängig davon was du an Energie, an Intellekt, an Begeisterung, an Willen, einbringen möchtest, dann verliert auch ein Kind, ein Jugendlicher bereits sehr früh sämtliche Motivation

Wie wäre es, wenn du mit deinem Anliegen nicht in der MItte, nicht am Ende, sondern am Anfang ansetzt ? Wie wäre es wenn wir alle Mitmenschen gleichbehandeln würden, ihnen gleiche Chancen bieten würden. Auch mitmenschlich ?

Biete ihnen eine Perspektive, e-noon, eine für sie nachvollziehbar realistische Perspektive. Nicht eine die du, aus deinen Verhältnissen heraus, nachvollziehen kannst und für realisierbar hälst. Sie müssen diese Perspektive sehen können um aus ihrer Misere herausfinden zu können.



e-noon: "Verbessert sich die Gesellschaft auf Dauer, wenn ungebildete Menschen konsequent deutlich mehr Kinder bekommen als gebildete?"

Wer weiß. Die Gebildeten sollten doch besser in der Lage sein zu erkennen, woran es mangelt. Sind sie vielleicht auch. Nur nicht berührt genug. Ich habe festgestellt, dass Menschen denen es nicht so gut geht, die wenig haben, dieses Wenige eher bereit sind zu teilen, als jene denen es besser geht. Könnte daran liegen dass sich erster eher hineinfühlen können (= fähig und willig sein), wie es ist wenig oder nichts zu besitzen.

Ipsissimus
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Mi 16. Sep 2009, 15:52 - Beitrag #42

du führst nach wie vor das Elend von Menschen auf eigenes Verschulden zurück. Dass immer mehr Firmen immer mehr Personen entlassen, dass sie immer weniger Personen einstellen, dass all das Gerede von der Extrem-Qualifikation, die angeblich notwendig sei, um eine Anstellung bekommen zu können, überhaupt gar nichts daran ändert, dass die Rirmen gar nicht mehr einstellen WOLLEN, sondern froh sind, dass sie ihre Leute losbekommen, das und vieles mehr ignorierst du vielleicht nicht gerade, aber du stellst dich auch nicht der vollen Wucht der Bedeutung dieser Umstände. Außer denen, die im öffentlichen Dienst unter kommen und ein paar Ultra-Spezialisten in auserlesenen Branchen wird in einigen (> 10) Jahren NIEMAND mehr Arbeit haben.

DAS außen vor zu lassen, ist das eigentliche Problem^^

e-noon
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Mi 16. Sep 2009, 16:09 - Beitrag #43

Also in 10 Jahren wird es keine Gärtner mehr geben? Wäschereien? Restaurants? Bars? Möbelgeschäfte? Kassierer? Busfahrer? Flugbegleiter?
Wenn du das sagst...

Stellen wir uns mal die Extremsituation vor: Roboter erledigen bereits in 10 Jahren sämtliche Arbeiten, die heute von Menschen erledigt werden, selbstverständlich auch die der Hebamme, Säuglingsschwester, Kindergärtnerin etc. Die, denen die Roboter gehören, und die, die sie herstellen, sind die einzigen, die das sagen haben, und sie haben keine Lust, mit irgendwem zu teilen.

Als verantwortungsvoller, nicht-besitzender Elternteil tue ich also folgendes:
a) Ich produziere vor meinem nahrungsmangelbedingten Ableben noch schnell 5 Kinder, damit die nochmal die Roboter sehen können, bevor sie ebenfalls sterben.

b) Ich bekomme keine Kinder, wenn absehbar ist, dass sie innerhalb der nächsten Jahre erst verwaisen und dann sterben.

Das Problem ist immer dasselbe: Sind Eltern verantwortlich für ihre Kinder oder nicht?

Ipsissimus
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Mi 16. Sep 2009, 16:33 - Beitrag #44

die Verantwortung der Eltern deckt Teilaspekte der Sozialisation ab, nicht alles^^

was willst du mit 5 Millionen Gärtnern machen?^^

e-noon
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Mi 16. Sep 2009, 16:47 - Beitrag #45

Gärtnern?

5 Millionen ist leicht übertrieben. 4,5 Mio hat der öffentliche Dienst (s. thread zu Statistiken). 0.8 Mio Fernfahrer. In zehn Jahren fahren die Roboter die LKWs?

Teilaspekte wie "nimm keine Drogen" oder "lies mal ein Buch" oder Essensbeschaffung fallen nicht mehr in die elterliche Erziehungspflicht? Ist ja toll. Da fang ich doch gleich selbst an, wahllos Kinder in die Welt zu setzen. Ist ja völlig egal, wenn die ihren Vater dann nur einmal im Monat sehen. Dann bin ich auch nicht mehr so allein, wenn mein Freund nicht da ist. Und ich müsste auch nicht mehr zwanzig Wochenstunden studieren, sondern nur noch die Hälfte oder so. Wär das nicht toll! Alle sollten sofort anfangen, Kinder zu bekommen. Es ist auch ganz wichtig, dass möglichst viele unqualifizierte Menschen nach Deutschland einwandern, die unsere Sprache nicht sprechen, denn wie wir alle wissen, bekommen die viele Kinder und das hebt die Statistik.
Alles ganz toll...

BEN2506
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Mi 16. Sep 2009, 17:44 - Beitrag #46

FALSCH. Behauptungen machen noch keine Fakten, so toll das auch wäre. Du müsstest den Begriff "genug" in Deutschland schon sehr weit dehnen, um die jetzige Situation als ideal zu beschreiben oder zu behaupten, dass es fleißig so weitergehen sollte.

Quelle: http://ideas.repec.org/a/iab/iabmit/v10i1p143-165.html

Zudem sprach ich, wie mehrmals betont, nicht von absoluter Sicherheit, sondern stets von einem Restrisiko, dass jedoch deutlich geringer ist, wenn der Vater KEIN arbeitsloser Säufer und die Mutter KEINE drogenabhängige Schulabbrecherin ist. Und nein, das heißt nicht, dass ich alle Armen automatisch als Säufer, drogenabhängig oder Schulabbrecher bezeichne. .


Oh doch. Dehnen muss ich gar nichts, außerdem will ich auch gar nichts als Idealzustand beschreiben. Desweiteren habe ich hier auch nicht von einem komplett verwahrlosten Pack gesprochen, die beide an der Nadel hängen und an nichts anders als ihren Stoff denken können.


Es soll nur unterstreichen, dass manche Menschen besser zu Eltern geeignet sind als andere, und dass die Faktoren Bildung, Finanzen, Verantwortungsbewusstsein und Grad der Drogenabhängigkeit da mit hineinspielen. Auch das Alter. Geschlechtsreife bedeutet noch nicht gleich geistige Reife


Geld macht doch keine besseren Eltern, genausowenig wie Bildung. Die Möglichkeit besteht, notwendig ist es nicht. Verantwortungsbewusstsein ist nichts an Intelligenz oder Bildung gebunden.

Du redest hier immer von "wahllos Kinder in die Welt setzen", dabei sind das wieder Zwei grundverschiedene Dinge.

Die Welt ist wirklich grausam. Man kann es gar nicht verantworten Kinder in die Welt zu setzten, oder? Es könnte ja etwas passieren.

Gerade das ist unverantwortlich. Ich hoffe, dass meine Kinder später mal dieses Land verlassen, damit sie nicht für solche Menschen irgendwann die Rente zahlen müssen.

e-noon
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Mi 16. Sep 2009, 18:03 - Beitrag #47

Über zwei Drittel der jugendlichen Arbeitslosen kommen aus Arbeiterfamilien. Und du sagst, die Qualifikation der Eltern entscheidet nicht über den Werdegang der Kinder?

Bildung macht meiner Meinung nach definitiv bessere Eltern. Natürlich ist auch Bildung keine Garantie, aber die Zahl der gebildeten Eltern, die umfassend für die vielen Bedürfnisse von Kindern sorgen können, ist höher als die der ungebildeten Eltern, die dies tun können. Überall auf der Welt. Es tut mir ja leid, aber es ist eben so. Natürlich kann auch ein Uniprofessor ein schlechter Vater sein und ein Hartz-IV-Empfänger ein guter Vater. Aber die Zahlen sprechen dafür, dass das eher die Ausnahme ist.

Du sagst, Verantwortungsbewusstsein ist nicht an Geld oder Bildung gebunden. Das hoffe ich doch sehr. Aber Verantwortungsbewusstsein heißt eben für mich, auf eigene Bedürfnisse zu verzichten, wenn diese anderen Menschen, für die ich Verantwortung trage, schaden würden. Also nicht Rauchen oder Trinken während der Schwangerschaft, mir rechtzeitig alles Wissen anlesen, eine Wohnung in einer sicheren Gegend, genug zu essen und medizinische Versorgung für mein Kind. Oder, wenn ich das alles nicht habe, eben kein Kind.

BEN2506
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Mi 16. Sep 2009, 18:20 - Beitrag #48

Ich bin mir ganz sicher, dass es nicht nur durch dem Umstand begründet ist, das es eine Arbeiterfamilie ist. Ich werde jetzt aber nicht drauf eingehen was ich genau meine.

Ich habe keine Lust diese Disskusion auf der Basis irgendeiner Statikstik weiterzuführen, die du irgendwo ausgegraben hast. Ich habe meine Zweifel daran, dass eine Zahl diese komplexen sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhänge so einfach beschreiben kann.

Bildung macht meiner Meinung nach definitiv bessere Eltern.


Nö. Liegt vielleicht auch daran, dass ich das Eltern sein nicht nur aufs Materielle beschränke.

Du immer mit deiner Sicherheit hier und Sicherheit da. Sicherheit ist bestimmt nicht allgegenwärtig.

Ich verabschiede mich an dieser Stelle aus der Diskussion, da ich mir meine Meinung über deinen Standpunkt längst gebildet habe und meine Position bereits dargestellt habe.

Lg

Ben

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Mi 16. Sep 2009, 19:09 - Beitrag #49

e-noon, ja, ich weiß, dass ein Kind auch Geld kostet. Aber bitte, wenn du sagst, man könnte doch verzichten damit andere nicht für das eigene Kind zahlen, dann verstehe ich das wirklich nicht. Und ich möchte jetzt auch klarstellen, dass ich von 1-2 Kindern (vielleicht auch 3, wenn's beim zweiten mal Zwillinge sind) rede, nicht von mehr. Die Kosten sind bestimmt nicht gering aber auch nicht extrem. Abgesehen davon kann ein solches Kind auch immernoch als eine Investition in die Zukunft gesehen werden. Da nützt es dir auch nichts, wenn du wieder und wieder Extremfälle von Drogensüchtigen, Alkoholabhängigen und dergleichen heranziehst. Ja, solche Menschen gibt und ich bezweifle dass jemand von uns es als sinnvoll erachtet, dass diese Menschen Kinder haben. Nicht umsonst schaltet sich hier auch das Jugendamt ein (über die effektivität möchte ich hier nicht reden). Aber gewöhnlichen Erwerbslosen den Kinderwunsch zu verwehren weil die Chancen für das Kind schlecht sind ist der falsche Weg.
Du sagst selbst, Schulsystem, Kindergärten und so fort können soziale Ungerechtigkeit nicht ausgleichen, dann übst du eine Kritik an einem System, anstatt einer Forderung das System zu ändern stellst du eine Forderung an jene, welche tendenziell schlechte Chancen haben das System effektiv zu nutzen, und dann nichtmal die, sich für eine Änderung einzusetzen sondern zu verzichten.

Zu Ipsis Ausführungen möchte ich noch sagen, und auch Makeda führte da schon etwas an, man braucht leider immer mehr Können und Bildung für einen Job. Nimm meinen Vater, der hat meine ich einen Hauptschulabschluss, er hat bei VW angefangen, das war damals kein Problem, gute Bezahlung, Arbeitsverhätlnis ging wohl auch noch, mittlerweile kriegt er zwar immernoch einiges an Geld, aber solche Leute wie er werden dort nicht mehr zu seinen Konditionen eingestellt. Warum? Er ist zu teuer. Hinzu kommt, dass zunehmend mehr von Maschinen übernommen wird, klar nicht alles. Da wo Menschen gebraucht werden, werden auch weiterhin welche eingestellt, bloß zu Konditionen die arg beschissen sind. Viele Jobs sind heutzutage im Niedriglohnsektor angesiedelt. Die von dir aufgeführten Jobs sind z.B. schon solche.
Im übrigen wird in Nürnberg derzeit eine computergesteurte U-Bahn getestet, in Dubai wurde eine computergesteurte Metro vor kurzer Zeit eröffnet. Ersatz für Kassiererin am Supermarkt wird ja such schon getestet. Selbst als ich klein war, war das noch ein Vollzeitjob. Ich denke aber weiteres zu diesem Thema ist ein einem eigenen Thema besser aufgehoben.

Über zwei Drittel der jugendlichen Arbeitslosen kommen aus Arbeiterfamilien. Und du sagst, die Qualifikation der Eltern entscheidet nicht über den Werdegang der Kinder?


Mh, schließen wir noch die restlichen Fabriken (z.B. bei Opel im Moment recht einfach) und schicken das alles ins Ausland, dann sind wir schlecht erziehende Arbeiterschicht los. :crazy: Schön übrigens meine Eltern eine Ausnahme sind. Ich muss noch überlegen ob ich darüber lachen oder weinen soll.

e-noon
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Mi 16. Sep 2009, 19:24 - Beitrag #50

Das, was du ansprichst, ist ja eben das Problem: Es wird weiterhin Arbeitsplätze geben, aber weniger manuelle (jetzt schon). Was soll also ein Schulabbrecher machen? Ich bin übrigens froh, wenn wir uns schon mal einig sind, dass Drogenabhängige und andere von mir genannte Gruppen keine Kinder bekommen sollten.
Zu "immer höhere Qualifikationen": Das stimmt, gleichzeitig sind aber die Qualifikationen immer weniger wert. Ich nehme an, dein Vater spricht Deutsch auf Muttersprachlerniveau und kann auch Lesen und Schreiben? Das ist im heutigen Hauptschulabschluss leider nicht mehr inbegriffen. Das heißt, es schaffen auch Analphabeten diesen Abschluss. Dass diese trotzdem keine Arbeit finden, überrascht nicht.

Dass ich nie das System kritisiert hätte, stimmt nicht. Ich kritisiere Deutschland als das Land, dessen Schulsystem die sozialen Ungerechtigkeiten am meisten verschärft und am wenigsten für die Integration (gut, Assimilation) der Einwanderer tut. Nicht nur hier in der Matrix, sondern auch an der Universität und sonstwo, was sich auch in meinem Wahlverhalten widerspiegelt. Trotzdem haben Eltern nicht die Möglichkeit, in den 9 Monaten der Schwangerschaft dieses System zu ändern; für das Kind, das nach 9 Monaten auf die Welt kommt, ist dieses System gegeben.

blobbfish
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Mi 16. Sep 2009, 19:36 - Beitrag #51

Ich habe nicht behauptet, du würdest ein System nicht kritisieren, wohl aber, dass du keine Systemänderung haben magst, bzw. wenn doch, dann nur implizit.

Um Probleme am Arbeitsmarkt zu haben muss man nichtmal Schulabbrecher sein. So waht?

e-noon
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Mi 16. Sep 2009, 20:08 - Beitrag #52

So what: Deine Aussage stimmt natürlich, aber Schulabbrecher haben die schlechtesten Chancen. Wenn alle Schulabbrecher wegfallen würden, weil Problemfamilien nicht mehr 4 sondern nur noch 1 Kind bekämen und man sich um das um 75% reduzierte Problemfeld besser kümmern könnte, wäre das schon mal ein Problem weniger. Man kann natürlich sagen, Schulabbrecher hatten absolut keine Schuld an ihrem Schicksal, wurden systematisch falsch ernährt, falsch erzogen, demotiviert, ausgegrenzt, man gab sich sogar alle Mühe, sie vom richtigen Gebrauch ihrer Muttersprache abzuhalten, aber selbst dann haben die Eltern einen großen Teil der Verantwortung an dieser Misere.

Natürlich will ich eine Systemänderung, allerdings nicht hin zum Kommunismus, sondern hin zu einer Gesellschaft, die mehr auf Bildung ausgerichtet ist als jetzt; ich will gratis Kindergartenplätze in naher Umgebung der Wohnung für alle, verpflichtende Sprachtests und Sprachkurse für Vorschulkinder, mehr Geld für Schulen, Lehrer, Kindergärtnerausbildung (ist das nicht selbstverständlich? Schließlich werde ich Lehrer). Ich bin NICHT für Chaos, Umsturz, Herrschaft des Proletariats. Sondern für mehr Verantwortung. Solange die Erziehung den Eltern obliegt, müssen sich Eltern finden, die sich dieser Verantwortung stellen UND stellen können, und je weniger diese Eltern werden, desto schlimmer. Darum bin ich für Mutter- und Vaterschutz und auch für radikale und auf den ersten Blick total ungerechte Modelle wie Kindergeld für Reiche oder (mein Traum) Erziehungsgeld, das NUR nach dem REGELMAESSIGEN Besuch eines UMFANGREICHEN Elterntrainings ausgezahlt wird.

Und außerdem, ist "Keine Kinder von unfähigen Eltern" (überspitzt)
etwa keine Systemänderung?

Makeda
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Mi 16. Sep 2009, 23:53 - Beitrag #53

@ E-noon: wenn Gebildete Menschen die besseren Eltern sind, dann möchte ich von dir bitte kein Wort mehr, über "du weißt wenn ich meine" hören! :rolleyes:

Zudem wird es bald keine Kassieren mehr geben. Bei den neuen Möbelfilalien gibt ist schon die hälfte der Kassen weg und gegen selbst einlesbaren Kassen ersetzt würden. Das wird steigen......
Die Post wollen ihre Geschäfte abbauen, und Automaten aufstellen.
.....
......
........
bis ins Unendliche!

Dann ist es so, wenn es keine Menschen gegeben hätte, die ihre Kinder von der eigenen Ernte aufgezogen hätten (auch ohne Ermöglichung einer Ausbildung), dann gäb es dich und uns hier alle nicht. Denn noch bis vor ein paar Jahren (man kann hier noch nicht mal von Jahrhunderten sprechen) war es überall auf der Welt so! Und wie man sieht, hat sich aus dieser einfälltigen Lebensformen, die heutige entwickelt und es gibt sogar Interlektuelle (entstanden aus primitiven Verhältnissen)!

Selbst heute gibt es ja auch noch diese armen Leute, die von der Hand in den Mund leben. Das ist eigentlich sehr schade, aber ich möchte nicht wissen, wie teuer unsere Lebensmittel, Klamoten, Fussbälle, u.ä. werden würden, wenn es diese armen in Hütten lebenden Menschen nicht geben würde und diese keine Kinder zeugen würden.
Und selbst, wenn du jetzt sagst, solche Ware kaufe ich nicht. Ich achte darauf, dass die Waren dort und dort hergestellt wurden. Weißt du etwa wo der Faden herkommt, der die Sachen zusammen hält? Bestimmt nicht aus einem Industrieland, in dem es "faire Lohne" gibt! Und alle einschlägigen Marken die dir gerade in den Kopf kommen, Maxx, Adidas uvm. verfahren so, sonst könnte man sich diese Sachen als "Normalo" nicht leisten.
D.h. wir (Industrie Länder) brauchen die Leute/billig Länder mit Kinderarbeit, damit wir unser Leben so leben können, wie wir es führen! D.h. wir brauchen diese dummen, auch in Deutschland, damit die irgendwelche dähmlichen Waren kaufen um andere Menschen reich zu machen!

Wenn du dieses nicht möchtest, bleibt dir nur noch eine Blockhütte im Wald, ohne alles! Aber dann kannst du (nach deinen Ansichten) keine Kinder mehr bekommen, weil du ihnen nichts bieten kannst, außer das sie das System dieser Welt nicht unterstützen!

Ipsissimus
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Do 17. Sep 2009, 09:33 - Beitrag #54

Ich bin übrigens froh, wenn wir uns schon mal einig sind, dass Drogenabhängige und andere von mir genannte Gruppen keine Kinder bekommen sollten.


WIR sind uns da ganz und gar nicht einig^^

Wenn ich auch den Wunsch, Kinder zu zeugen, nicht wirklich nachvollziehen kann oder will, bin ich doch der Ansicht, dass dies zu den unantastbaren Menschenrechten zählen sollte^^ alles eine Frage der Macht, wie China zeigt, ich weiß schon^^ aber ich halte Gesellschaftsformen nicht für sakrosankt, bestimmte biologische Grundlagen des Lebens dagegen schon^^ und manchmal kann man Probleme wirklich nur dadurch lösen, dass den richtigen Leuten richtig nachhaltig in den Arsch getreten wird^^ damit meine ich Politiker und Wirtschaftsführer^^ ist Deutschland nicht das Land für, wir katzbuckeln lieber, bis es uns bricht. Aber die Systemfrage wird gestellt, und sie wird immer lauter und von immer mehr Menschen gestellt werden

e-noon
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Do 17. Sep 2009, 11:45 - Beitrag #55

@Ipsi: *seufz*
Ich finde auch, dass Kinder bekommen zu den Menschenrechten gehört. Ebenso wie Freiheit. Aber ich hoffe, wir sind uns zumindest darin einig, dass in einem Rechtsstaat manchen Menschen diese Rechte entzogen werden müssen, um die anderen zu schützen. So funktioniert zumindest unser Justizsystem. Es ist also seit... immer gängige Praxis, den Menschen, die die Menschenrechte anderer verletzen (jemanden töten, rauben, vergewaltigen, verstümmeln) ihrerseits für einen bestimmten Zeitraum einige Rechte zu entziehen, z.B. das auf Freiheit, Reisefreiheit, Versammlungsfreiheit, Berufsfreiheit... hat man alles im Gefängnis nicht. Ich habe nun gesagt, dass ich mir im Falle von pädophilen Sexualstraftätern eine Zwangssterilisation vorstellen könnte, sie aber nicht für durchführbar halte (alternativ fände ich eine lebenslange Haftstrafe angemessen). Das hat wenig bis gar nichts mit dem Menschenrecht auf Gründung einer Familie zu tun.

An alle anderen erging nur die ethische Forderung - du kannst es auch eine Bitte oder einen Ratschlag nennen, oder Wunsch - Kinder nur unter möglichst guten Bedingungen zur Welt zu bringen. Gleichzeitig erging die Forderung oder der Wunsch, möglichst viele Kinder unter guten Bedingungen zur Welt zu bringen. Denn, wie schon 10385402938 Mal wiederholt, es geht mir hier NICHT darum, den Einzelfall zu verurteilen oder Bedingungen festzulegen; sondern es geht um den Gedanken, dass, wenn gesamtgesellschaftlich gesehen MEHR Kinder unter hervorragenden und WENIGER Kinder unter stark benachteiligenden Umständen geboren werden und aufwachsen, dass dieses für die Gesamtgesellschaft besser wäre. Sowie für die betroffenen Kinder. Alle. Und ihre Eltern.

Zitat von Makeda:@ E-noon: wenn Gebildete Menschen die besseren Eltern sind, dann möchte ich von dir bitte kein Wort mehr, über "du weißt wenn ich meine" hören!

Dazu erlaube ich mir, mich selbst zu zitieren:
Zitat von e-noon:Bildung macht meiner Meinung nach definitiv bessere Eltern. Natürlich ist auch Bildung keine Garantie, aber die Zahl der gebildeten Eltern, die umfassend für die vielen Bedürfnisse von Kindern sorgen können, ist höher als die der ungebildeten Eltern, die dies tun können. Überall auf der Welt. Es tut mir ja leid, aber es ist eben so. Natürlich kann auch ein Uniprofessor ein schlechter Vater sein und ein Hartz-IV-Empfänger ein guter Vater. Aber die Zahlen sprechen dafür, dass das eher die Ausnahme ist.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich also nach wie vor von der gesamtgesellschaftlichen Situation spreche und NICHT von Einzelschicksalen, in denen das Gegenteil der Fall ist:
"Du-weißt-schon-wer" IST ein verantwortungsvoller Vater. Dass ich ihn nicht mag, hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich sage nicht, dass nur Eltern Kinder bekommen sollten, wenn sie sicher sind, dass ihre Kinder sie mögen werden. Das wäre offenkundiger Schwachsinn. Ich sagte, dass man VERANTWORTUNGSVOLL sein muss, BEVOR man Kinder bekommt, damit einen Schicksalsschläge mit geringerer Wahrscheinlichkeit treffen.
Meine Eltern haben mit 23 geheiratet. Dann haben sie auf Miete gewohnt, während beide arbeiteten. Sieben Jahre später, als mein Vater bereits lange als Lehrer fest angestellt war, haben sie angefangen, gemeinsam ein Haus zu bauen, und haben sich dann in der Lage gefühlt, für ein Kind sorgen zu können. Vorher haben sie sich beide auf Erbkrankheiten untersuchen lassen. Während meiner Schwangerschaft hat meine Mutter ein Dutzend Bücher gelesen und sich so gesund ernährt, dass meine Vorliebe für Schokolade definitiv nicht aus der Plazenta stammt. Sie war bei allen Vorsorgeuntersuchungen und hat während der Schwangerschaft mein Kinderzimmer vorbereitet und alles, was ich so brauchen würde. Als ich klein war, wurde mir vorgelesen, wir waren oft im Wald und in der Natur, hatten stets regen Kontakt zu meinen Großeltern, wir hatten gesundes, kindgerechtes Spielzeug, wir konnten unsere Kinderbücher aus dem Kopf rezitieren, bevor wir in die Schule kamen. Als wir in der Schule waren, hat unsere Mutter uns morgens Brote geschmiert, uns in die Schule gebracht und abgeholt, unsere Hausaufgaben kontrolliert und ist zu den Elternabenden gegangen. Wir haben zusammen Ferien gemacht, wenn wir Probleme hatten, konnten wir immer zu ihnen kommen, wir wussten, dass man nicht zu Fremden ins Auto steigt, dass man durch Rauchen ein Bein verliert, dass man seine Kontoauszüge regelmäßig kontrolliert, dass man Ordnung hält, wo man Bücher herbekommt, und dass man im Lexikon nachschlägt, wenn man etwas nicht weiß. Mein Vater hat uns - von beiden Seiten freiwillig - in der Grundschule Englisch beigebracht, bevor das üblich wurde, und ich weiß jetzt noch, dass die Worte "bottle" und "potatoe" darunter waren.
Soviel zu meinen Eltern, Verantwortung und Erziehung.

Dann ist es so, wenn es keine Menschen gegeben hätte, die ihre Kinder von der eigenen Ernte aufgezogen hätten (auch ohne Ermöglichung einer Ausbildung), dann gäb es dich und uns hier alle nicht.
Das ist richtig. Und ich verlange auch nicht, dass jeder nach deutschen Standards des 21. Jahrhunderts aufgezogen wird oder gar nicht. Um eine Gesellschaft zu verbessern, reicht es, das Verhältnis so zu verschieben, dass die bessergestellten dieser Gesellschaft mehr Kinder bekommen als der Rest. In Afrika wären das zum Beispiel die, die ihren Kindern essen und medizinische Versorgung bieten können. Wenn die anderen sich auf 1-2 Kinder beschränken würden (also 1-2 Kinder, für die KEIN Essen und medizinische Versorgung garantiert werden können), statt 10, dann wäre das für diese Gesellschaft schon ein Fortschritt und begrüßenswert.

Ipsissimus
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Do 17. Sep 2009, 12:27 - Beitrag #56

ich fühle mich gerade nicht verstanden :D

Aydee
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Do 17. Sep 2009, 12:32 - Beitrag #57

also langsam frag ich mich, was du am 27.9. wählen wirst....

"Um eine Gesellschaft zu verbessern, reicht es, das Verhältnis so zu verschieben, dass die bessergestellten dieser Gesellschaft mehr Kinder bekommen als der Rest."

Wie wäre es e-noon, wenn du - um die Gesellschaft zu verbessern - die Gesellschaft verbesserst, und nicht die Kluft zwischen Menschen 1. Klasse und Menschen 2. Klasse noch mehr verschärfst ?

ich verstehe dich echt überhaupt nicht mehr

e-noon
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Do 17. Sep 2009, 12:35 - Beitrag #58

Aydee. Was verschärft die Kluft mehr:

a) wenn es immer mehr Arme und immer weniger Reiche/Wohlhabende gibt.

b) wenn es immer weniger Arme und immer mehr Reiche/Wohlhabende gibt.

Hm?


also langsam frag ich mich, was du am 27.9. wählen wirst....

Ich gar nichts... und du?


@Ipsi: Was? :D

Aydee
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Do 17. Sep 2009, 12:39 - Beitrag #59

(es hiflt) Ganz sicher nicht, die Rechte eines Teils der Bevölkerung zu beschneiden.


Edit.
"Was leider völlig am Thema vorbei geht..."

wenn du meinst....

e-noon
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Do 17. Sep 2009, 16:06 - Beitrag #60

Was leider völlig am Thema vorbei geht...

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