Macht es Sinn, wenn wir weiter aneinander vorbei reden? ^^
""denn damit vertut man sich viele Chancen"
"nein. Eben nicht. Wie soll man sich denn "Chancen" vertuen wenn man stirbt? Was sind dann noch Chancen? Die sind ans Leben gebunden. Ohne Leben existieren keine Chancen, sind somit auch nicht mehr von Bedeutung."
NACH dem Tod hat man keine Chancen mehr. VOR dem Tod hatte man noch welche. MIT dem Tod nimmt man sich also die Chancen, die man hatte
"hat nicht genügend darüber nachgedacht"
Uah!.. Ja ich weis, es geht um deine Sichtweise und natürlich darfst du diese Meinung haben, aber ich finde das sehr unfair, so über andere zu urteilen."
WENN man genügend darüber nachgedacht hat - okay. Wie gesagt. Wenn man aber, ohne je ein einziges Mal Hilfe gesucht zu haben, an dem Punkt ankommt, wo Sterben die einzige Möglichkeit ist, hat man WAHRSCHEINLICH nicht genug nachgedacht.
"Warnzeichen nicht ernst genommen und seine Verantwortung ignoriert.
Ein Toter hat keine Verantwortung. Warnzeichen vor was? Muss man vorm Tod gewarnt werden? Sterben kann eine genauso konsequente Reaktion auf Leid sein, wie die Bekämpfung von Leid."
Ein Toter hat keine Verantwortung. Was soll das? Ich rede hier über den Menschen, der die Entscheidung trifft, nicht über die Leiche, die danach irgendwo rumliegt. Wir reden doch die ganze Zeit über die Entscheidung (daher auch die Frage nach legitim oder nicht). Es macht also keinen Sinn, über die Leiche oder deren Verantwortung zu reden, sondern über dem Mensch während und im Vorfeld der Entscheidung; und wenn jemand immer depressiver wird, aber das seiner Familie verschweigt und nichts dagegen tut, der vernachlässigt in meinen Augen seine Verantwortung. Das kann man machen; so wie man auch seine Kinder vernachlässigen oder aktiv misshandeln kann; aber das findet dann eben nicht mein Verständnis.
"Außerdem tut man seinen Angehörigen sehr, sehr weh.
Das ist doch auch nur so lange relevant, wie man am Leben ist."
Für die Angehörigen ist es ein Leben lang relevant. Das Wissen um diese Tatsache sollte den Menschen, wenn möglich, von seiner Entscheidung abhalten.
@Negativ - positiv: Du beurteilst das ganze aus der Sicht des Toten. Das macht aber keinen Sinn, denn es ist nicht der Tote, der die Entscheidung trifft. Gehen wir davon aus, der Mensch will Glück und meidet Leid. Gehen wir einfach mal davon aus. Dann ist die Abwesenheit von Gefühlen - Schlaf, Ruhe, Tod - die Mitte davon. Ist man glücklich - dann ist kein Gefühl nicht erstrebenswert, sondern man möchte den Zustand des Glücks halten. Glück ist also besser als neutral. Ist man unglücklich - dann ist es weniger leid, das man anstrebt; manchmal lässt sich das Leid nur durch Abwesenheit von Gefühlen beenden, aber die erstrebenswertere Option ist die Ersetzung des Leids durch positive Gefühle.