Straßenbahnsynonyme

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"Mama, was ist das?" -"Kind, das ist schienengebundener ÖPNV. Wir nennen das..."

Straßenbahn
8
22%
Stadtbahn
3
8%
U-Bahn
5
14%
S-Bahn
5
14%
Bahn
4
11%
Zug
1
3%
die Tram (gespr. Tramm)
3
8%
das Tram (gespr. Tramm)
0
Keine Stimmen
der/die/das Tram (gespr. Träm)
1
3%
Bim
1
3%
Schienenbus
0
Keine Stimmen
...äh, anders, erklär ich dir weiter unten im Thread
4
11%
gar nicht, denn wir haben sowas bei uns gar nicht. Kind, du halluzinierst.
2
5%
 
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Traitor
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So 10. Jan 2010, 13:05 - Beitrag #1

Straßenbahnsynonyme

Zitiert aus Wmig4:

Zitat von Amy:Mit der neuen Tram, die auf meiner Linie fährt, nicht glücklich sein :| Sieht zwar topmodern aus, ist aber furchtbar ... dämlich. Und blöd "geschnitten". Schätze, dass ich da nicht alleine so denke - jedenfalls gab es heute auf der Heimfahrt lautstarke Auseinandersetzung zwischen einer Mutter (mit Kinderwagen) und eines Mannes (mit seiner Mutter im Rollstuhl) wegen des freien Platzes. Lage spitzte sich zu, andere Fahrgäste mischten sich ein, Geschrei und Beschimpfungen. :crazy:

Zitat von blobbfish:Ich dachte immer, je neuer die Bim(m)(?) ist, desto eher streiten sich Leute um Sitz- und nicht um Kinderwagenplätze. :rolleyes:

Zitat von Traitor:In Bayern sagt man Tram? Ich dachte, das machen nur die Schweizer. Aber immerhin die Tram, nicht das Tram. Von Bimmmmmmm dagegen ist natürlich absolut gar nichts zu halten.

Und ja, bei uns geht die Tendenz auch deutlich in Richtung Steh-, Roll- und Stapelplätze.

Zitat von blobbfish:Tram ist schon lange nicht mehr nur in der Schweiz. In Kassel fahren auch nurnoch Trams und keine Straßenbahnen mehr und das schon seit Jahren und auch andernorts prangert dieses grauenvolle Wort an Haltestellen und Fahrplänen. Dieser "Trend" hat vor rund 15 Jahren seinen Anfang genommen.
Was spricht gegen Bim? Gefällt mir besser als Straba.

Zitat von Lykurg:Auch die Wiener halten "Tram" für den richtigen Ausdruck, und haben in den neuen Wagen deutlich mehr Stehplätze geschaffen, vor allem aber die Wagen abgesenkt, so daß man nicht mehr so viele Stufen hinauf muß. (Ich sehe allerdings ein, daß man sie im Sinne sprachlicher Effizienz getrost unter Schweizer subsummieren kann, solange die sich nicht dagegen wehren). :knife:
Hierzulande plant man hingegen an einer "Stadtbahn" herum, nachdem die alte Straßenbahn in den 70ern abgeschafft wurde.

Zitat von Traitor:Dass Fahrplanverunstalter überall das Wort hinkleben, hat ja wenig bis gar nichts mit der tatsächlichen Benennung im Volksmund zu tun. Dass das Wort überall steht, halte ich für eine Übersetzung für englischsprachige Ausländer. Trähm, nicht Tramm.
Lykurg, interessanterweise ist bei uns die Stadtbahn genau das Gegenteil der Straßenbahn. Die Stadtbahn fährt überwiegend unterirdisch oder auf getrennten Gleisbetten, die Straßenbahn auf den Autofahrbahnen.

Zitat von Lykurg:Das nennt sich bei uns praktischerweise allgemein S-Bahn, wird nur in wenigen offiziellen Texten als Schnellbahn bezeichnet. Die Bezeichnung ist sicherlich noch aus Straßenbahnzeiten zur Abgrenzung erhalten geblieben]
Zitat von Padreic:Unter S-Bahn versteht man in NRW, zumindest im Ruhrgebiet, primär einen besonders langsamen Regionalzug, der an jedem Bahnhof hält.

Zitat von Lykurg:Verglichen mit dem das Bundesland verlassenden, in diesem Sinne überregionalen Verkehr ist das hier natürlich auch der Fall. Innerhalb des Nahverkehrssystems scheinen aber Durchgangszüge hierzubundeslande nicht erforderlich zu sein. (Wir sind ja nicht in New York).

Lykurg
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So 10. Jan 2010, 13:37 - Beitrag #2

Ups, hab ich doch glatt die historische Straßenbahn und die zZt noch heiß diskutierte Stadtbahn mit angegeben - in beiden Fällen würde das Kind also halluzinieren, aber immerhin in einer Weise, die es für eine Karriere als Historiker bzw. Immobilienspekulant empfehlen dürfte.

Man beachte aber, daß Zug bei uns in den Aussprachevarianten Zug und Zuch auftaucht, was dem kurzen Satz "Der Zuch is wech" eine Reihe von gebräuchlichen Kombinationsmöglichkeiten gibt.

e-noon
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So 10. Jan 2010, 13:47 - Beitrag #3

Straßenbahn, Italien- und Brüsselgeschädigterweise auch die Tram (obwohl il tram) und die Metro (obwohl le metro).

Aufgrund selbiger Umstände heißt es bei uns in K. meistens "die 9", "die 16/18" etc.

blobbfish
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So 10. Jan 2010, 13:47 - Beitrag #4

Da muss ich gleich mal meckern, denn die Bimmelbahn von der sich ja die Bim ableitet fehlt. Vielleicht soltlest du ein paar Haluzinogene nehmen damit du die auch siehst. Für unsere amerikanischen Freunde fehlt die Metro.:crazy: Ferner fehlt noch die Regiotram für die Menschen des BGH und BSGH. ;)

Faszinierend, dass du auch den Schienenbus aufführst, in Berlin soll es die ja auch wirklich noch geben. Aber was soll ich in Berlin? Jedenfalls wollte ich das erwähnen um sie als eigene Gattung einzuordnen. In Italienen sind ja die elektrifizerten Busse recht populär, in gewisser Weise auch gebunden. Wo ich sowieso dabei bin arbeite ich die Begriffe nach meinem Verständnis noch ab:

Straßenbahn, die korrekte deutsche Bezeichnung. ;)

Stadtbahn, nie gehört, mglws. abgrenzung oder historisch bedingt in Ermangelung an überregionaler Kommuniktation. Aber nur geraten.

U-Bahn, fährt unterirdisch in der Stadt, legt größere Entfernungen zw. zwei Stationen zurück, hat die Erlaubnis in Vorstadtgebieten das Tageslicht zu erblicken, darf dass Stadtgebiet begrenzt verlassen, was der Hauptunterschied zur

S-Bahn ist, die weiter aus der Stadt rausfährt und auch in der Innenstadt die Erlaubnis hat, oberirdisch zu fahren. Eine richtige Trennung ist wohl schwierig. Was Padreic zu diser Bahn anmerkt ist für ein Regionalzug (nicht zu verwechseln mit dem Regionalexpress), der aufgrund seines Fahrverhaltens auch als Bummelzug unter den Leuten zu finden ist (oder auch nicht), er zeichnet sich durch alte bequeme warme Waggons mit großen Fenster, viel Beinfreiheit und enormen Stauraum für Gepäck aus. Leider immer etwas ranzig und zuviel Dorfpöbel (Ghettolandkiner). Unterschied zur S-Bahn ist das Verhalten in der Innenstadt. S-Bahn hält dort öfters.

Bahn, darf man als gängige Abkürzung sagen. "Ich nehm die Bahn in die Stadt.". Ansonsten reserviert für richtige Eisenbahn.

Zug, offenbar hat Mutter das auch noch nie gesehen.

die Tramm, angelsächische Invasion wie so oft üblich. Das Wort sollte man verbieten. Ausländer dürften doch am Logo der Straßenbahn erkennen dass sie Tram nennen. Konsequenterweise müsste man statt Gleis auch "Station" oder "Platform" sagen. Ich bezweifle aber, dass das hilft, zur dokumenta 12 Zeit musste ich einer ausl. Passantin auch erklären, dass die 'Tram' nicht an der Bushaltestelle abfährt (was sehr leicht zu erkennen war, weil an der Busstation keine Schienen lagen).

das Tramm, als Parodie zulässig um sich von die Tram zu distanzieren.

die Träm, (fast) richtige Aussprache. Eher Trämm.

Bim, kurz für Bimmelbahn. Es handelt sich um eine konventionelle Straßenbahn. Bimmelt so schön, besonders in Fußgängerzonen eine Ohrenweide. Es ergeben sich unmittelbar Probleme mit der

Regiotram, welche eine Straßenbahn in der Stadt und der Versuch einer Bummelbahn im Hinterland ist, im Übergangsbereich würde man es S-Bahn nennen. Je nach Stadt eine ganz nette Sache, z.B. wenn der Haupt-(bzw. Innenstadt)-Bahnhof oder derjenige wo Züge aus dem Umland ankommen nicht nahe (5 Minuten Fußweg) der Innenstadt gelegen ist.

Schienenbus, siehe oben.

Metro, siehe U&S-Bahn und ersetzte Stadt durch New York oder London. :crazy:

Lykurg
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So 10. Jan 2010, 14:15 - Beitrag #5

Metro natürlich auch in Paris u.a.

Unterscheidung von U-Bahn und S-Bahn hierzustadt:

Die S-Bahn fährt in der Innenstadt teilweise unterirdisch, in den Außenbezirken überwiegend oberirdisch.
Die U-Bahn fährt in der Innenstadt teilweise unterirdisch, in den Außenbezirken überwiegend oberirdisch.
Die U3 fährt in der Innenstadt als Hochbahn auf einer Brückenkonstruktion. Entsprechend ist eine Fahrt mit dieser U-Bahn eine praktische Art der Stadtbesichtigung.
U-Bahn und S-Bahn haben unterschiedliche Züge und Betreiber (die man aber nicht sieht).

Die alte Wiener Tram bimmelt auch, wenn jemand über die Gleise läuft. Die neue Tram bimmelt nicht, sondern fährt drauflos. Das ist der Fortschritt.

Noriko
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So 10. Jan 2010, 16:00 - Beitrag #6

Also da wo ich herkomme wurden Straßenbahnen vor ewigkeiten abgeschafft, aber im umgebung:
U-Bahn: Unterirdisch, oder Überirdisch mit Gleisen getrennt von den Strassen
Strassenbahn (in bonn glaube ich Stadtbahn) Überirdisch, schienen im Strassenverkehr
S-Bahn: ÖPNV im Schienennetz der Deutschen Bahn (gibts bis Köln als S-13)

Makeda
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So 10. Jan 2010, 17:34 - Beitrag #7

Zitat von blobbfish:U-Bahn, fährt unterirdisch in der Stadt, legt größere Entfernungen zw. zwei Stationen zurück, hat die Erlaubnis in Vorstadtgebieten das Tageslicht zu erblicken, darf dass Stadtgebiet begrenzt verlassen, was der Hauptunterschied zur

S-Bahn ist, die weiter aus der Stadt rausfährt und auch in der Innenstadt die Erlaubnis hat, oberirdisch zu fahren. Eine richtige Trennung ist wohl schwierig. :


Offenbar warst du noch nie in Köln :-)
Da fährt die U-Bahn (18 udn ich glaub auch die 16) bis nach Bonn....aber auch die S-Bahn (S-13 s.o.)!
Zudem sind hier alle U-Bahnen auch Starßenbahnen aber keine S-Bahnen.
Deswegen sagt man: 9, 16, 18, 3 usw....wenn es eine S-Bahn ist sagt man noch: nimm die S13....damit man nicht die 13 steigt ;-)

Da find ich Berlin angenehmer: Tram, U-Bahn, S-Bahn, RE und Bus

Lykurg
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So 10. Jan 2010, 17:46 - Beitrag #8

Achja, die Wiener U6 fährt auch eine lange Strecke auf einem hohen Viadukt. Deren Züge sehen teilweise aus wie die neuen Tramwagen, was die Verwirrung komplett macht. Daß das Berliner Netz besonders übersichtlich wäre, ist mir auch nicht so aufgefallen. Hübsch ist da die gelegentliche Parallelführung von Tram und U-Bahn.

blobbfish
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So 10. Jan 2010, 21:48 - Beitrag #9

Dass einige Linien nicht namensgerecht eingesetzt werden ist mir durchaus klar. Die Linien 4 und 8 fahren auch bis Hess. Schlichtenau und Helsa hinaus, auf der Trasse der ehemaligen Lossetalbahn. Obige Erklärungen sind auch das, wovon ich denke, wie es im Regelfall ist oder sein sollte.

Streng genommen müsste ich das vorletzte ankreuzen, dass hier in Marburg eine Straßenbahn fuhr ist schon länger her (einige Gleisreste sind aber noch Kopfsteinpflaster erhalten und in durchaus gutem Zustand). Noch andere eher innerstädtische gleisgebundene Verkehrsmittel gibt es nicht. Allerdings ging's ja um die Bezeichnung.

Paris habe ich bei der Metro bewusst rausgelassen. Heißt zwar so, ist aber weniger populär und das System dort auch nur bekannt wegen den spontan hochmotivierten Streiks. Überhaupt passt zu einer Stadt mit einem Ruf der Gemütlichkeit keine Metro. Vielleicht ein bisschen.

Traitor
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So 10. Jan 2010, 22:58 - Beitrag #10

Am interessantesten finde ich das Begriffspaar Bahn-Zug. Wie es bei uns verwendet wird, ließe sich wie folgt zusammenfassen:
Es ist nur ein Zug, wenn es von der Bahn betrieben wird. Somit ist eine Regionalbahn ein Zug, ein "Zug nach XY" aber eine Bahn. Eine S-Bahn wiederum sieht aus wie ein Zug, müsste per Def aber eine Bahn sein, heißt aber meist doch Zug.

Dass für viele zwischen S-Bahn und Straßenbahn-Derivaten eine Kontinuität besteht, finde ich irritierend. Bei uns ist das klar getrennt. Straßen-, Stadt-, U- etc. sind alles relativ kleine Dinger. S-Bahnen dagegen sind große Züge, die zwar teils von lokalen Verkehrsverbänden betrieben werden, aber auf DB-Gleisen DB-Bahnhöfe anfahren. Also für den Passagier im Wesentlichen äquivalent zu Regionalbahnen, nur mit leicht anderen Fahrplänen.
Aus Frankfurt kenne ich zumindest noch eine Haltestellenvermischung mit U-Bahnen. Aber die Wagen entstammen auch dort klar völlig verschiedenen Größenordnungen. Und wenn ich mich an Hamburg erinnere, ist der Unterschied doch auch dort ziemlich klar.

Zitat von Padreic:Unter S-Bahn versteht man in NRW, zumindest im Ruhrgebiet, primär einen besonders langsamen Regionalzug, der an jedem Bahnhof hält.
Interessanterweise saß ich früher lange dem Irrglauben auf, eine S-Bahn sei im Allgemeinen schneller als Regionalbahnen. Denn die S-Bahn von Siegburg fährt sehr viel zügiger nach Köln als die RB von Bonn. Ist aber nur in diesem einen Fall so, wie ich bei späterer Reisenausdehnung feststellte, und im Allgemeinen deine Version die korrekte.

Zitat von Lykurg:Man beachte aber, daß Zug bei uns in den Aussprachevarianten Zug und Zuch auftaucht, was dem kurzen Satz "Der Zuch is wech" eine Reihe von gebräuchlichen Kombinationsmöglichkeiten gibt.
Bei uns "kütt" eher der "Zoch", das aber allerdings auch nur einmal pro Jahr und Ort.

Zitat von blobbfish:Für unsere amerikanischen Freunde fehlt die Metro.
Metro ist schon primär französisch. Die einzige amerikanische Metro, die ich spontan wikiverifizieren konnte, ist in Houston. Sonst gibt es dort eher Subways. In Philadelphia auch lustige Trolleys, ins unterirdische verlegte Uralt-Mini-Straßenbahnwägelchen.

Schienenbus gibt es in Resten in Frankfurt, glaube ich.

Zitat von Noriko:Strassenbahn (in bonn glaube ich Stadtbahn) Überirdisch, schienen im Strassenverkehr
Falsch. Stadtbahn sind 66/67, 16/36, 18/68, also U und getrennte Gleise. Straßenbahn sind 61, 62, 65 mit Schienen im Straßenverkehr.

Zitat von Makeda:Da fährt die U-Bahn (18 udn ich glaub auch die 16) bis nach Bonn....aber auch die S-Bahn (S-13 s.o.)!
Ja, 18 und 16 bis Bonn. Ganz toll ist, dass die 18 irgendwo zwischendurch im Vorgebirge eingleisig wird, was dazu führt, dass sich bei ihr immer die Verspätungen auftürmen, und das, obwohl ich nur die letzten 3 Haltestellen frequentiere. Das gibt dann durchschnittliche Verspätungen von 5-10 Minuten auf 4 Minuten Fahrtzeit.
Die S13 fährt bisher nur bis Beuel, ihre Verlängerung ins richtige Bonn ist seit Ewigkeiten geplant und ebensolange endlos aufgeschoben.

Ach ja, Bimmelbahn haben wir auch, genaugenommen "De Bönnsche Bimmel", aber die verkehrt nur zur Besoffenenbespaßung. Und einmal im Jahr zu Pützchens Markt wird eine alte Kleinbahn wiederbelebt.

Lykurg
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So 10. Jan 2010, 23:44 - Beitrag #11

Ach ja, ich habe die AKN-Bahn vergessen, eine nur im weniger dicht besiedelten nordwestlichen Stadtrandgebiet und Umland fahrende Bahn mit stark wechselnden Distanzen zwischen Haltestellen - mal längere Überlandfahrt, mal hält sie fast so oft wie eine Straßenbahn, dazu paßt auch ihre Länge, zwei oder drei kurze Wagen. Lustig ist dann nur, daß die spätabends (und frühmorgens) auch bis zu den Innenstadtbahnhöfen fährt, und dann in direkte Konkurrenz zu den 'großen' S-Bahnen tritt.
Am interessantesten finde ich das Begriffspaar Bahn-Zug. Wie es bei uns verwendet wird, ließe sich wie folgt zusammenfassen:
Es ist nur ein Zug, wenn es von der Bahn betrieben wird. Somit ist eine Regionalbahn ein Zug, ein "Zug nach XY" aber eine Bahn. Eine S-Bahn wiederum sieht aus wie ein Zug, müsste per Def aber eine Bahn sein, heißt aber meist doch Zug.
"Zug" benutzen im Wesentlichen die Fahrer und sonstigen Sprecher in den Durchsagen ("Dieser Zug endet dort."), sonst ist das für mich eigentlich auch eher ein 'höherwertiges Bahnprodukt'. Da bei uns eben auch die Nahverkehrszüge der Bahn gehören, ist diese Trennung nicht möglich; dafür haben wir mit dem Metronom eine nicht von der Bahn betriebene Regionalverkehrsverbindung, die sich getrost als Zug bezeichnen läßt. (Die Definition "Zug nach XY" finde ich aber ungewohnt weich. Die meisten Züge und Bahnen fahren irgendwohin, wenn auch vielleicht nicht alle direkt ins Genom).

Traitor
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So 10. Jan 2010, 23:55 - Beitrag #12

Der "Zug nach hier bitte Endhaltestelle einsetzen" tritt immer dann auf, wenn eine vom normalen Fahrplan abweichende Fahrt stattfindet. Bei Streckenunterbrechungen durch Bauarbeiten also, oder mehrmals täglich bei Depot-Ein- und Ausfahrten.
Generell bezeichnen die Offiziellen gerne jedes physikalische Vehikel auf Schienen mit Zug, ja, und mit Bahn eher die Verbindungen.

009
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Di 2. Feb 2010, 19:52 - Beitrag #13

Ich tue wenn isch ma ne Schantall haben tu der das so erklärn:

KVB ist das Straßen-/Stadt-/U-Bahnartige Dingens in Köln. U steht da angeblich ja für Unterpflasterstraßenbahn bzw Universalbahn. Sollte ne Kombination aus Straßen- und U-Bahn werden; gewiss ist nur, dass es keine echte (TM) U-Bahn ist.

Bahn ist alles vom Mobility Network oder wie die Deutsche Bundesbahn sich nach tendenzieller Privatisierung und Überwindung des Bestandteils Deutsch im Namen nun nennt. Ist ja klar, den Deutsch steht ja eigentlich für ordentlich, pünktlich, sauber^^

S-Bahn ist das, was in Gebieten mit erhöhter Siedlungsdichte relativ schnell unterwegs ist, auch wenn es an jedem Haltepunkt/Haltemöglichkeit hält. Nicht (nur) an allen Bahnhöfen, weil es auch Nicht-Bahnhöfe bedient ;-)

Gummibahn: Omnibus, gewrn wenn auf Busspur unterwegs, auf der auch Bahnen fahren können.

Für z.B. Kölner find ich Essen oder auch gerade München erstaunlich: die haben neben Straßenbahnen (teils Schmalspur) echte U- und S-Bahnen in einer Dichte und Leistungsstärke, das man sich nicht als aus der Millionenstadt Köln kommend outen möchte.

Achso wer meint mit der Straßenbahn von Köln aus nach Frechen oder Bonn zu fahren, verpasst eine (zugegeben bis auf die Signalisierung kaum merkliche) Wandlung. Zwischen den Städten wird die "Straßenbahn" nämlich zur Eisenbahn^^

Traitor
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Di 2. Feb 2010, 21:56 - Beitrag #14

Achso wer meint mit der Straßenbahn von Köln aus nach Frechen oder Bonn zu fahren, verpasst eine (zugegeben bis auf die Signalisierung kaum merkliche) Wandlung. Zwischen den Städten wird die "Straßenbahn" nämlich zur Eisenbahn^^

Das musst du aber jetzt nicht nur dat Schantall, sondern auch mir weiter erklären. Die Rheinufer- und Vorgebirgsbahnen waren zwar ehemals Eisenbahnen, die Schienen stammen noch aus dieser Zeit. Aber die darauf fahrenden Vehikel und damit auch die Linien sind doch sowohl offiziell als auch umgangssprachlich eindeutig Stadt-, Straßen- oder U-Bahnen.
Sehr bemerkenswert auf der Vorgebirgs-Strecke ist aber die streckenweise Eingleisigkeit. Finsterste Jungsteinzeit.

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Mi 3. Feb 2010, 03:48 - Beitrag #15

Leider ist die dazu mehr als passende, auch für Laien verständliche Seite http://www.streckenkun.de inzwischen offline.

Es geht darumn, dass auf den Gleisen zwischen den Städten Güterverkehr=Bahnverkehr und die Straßenbahn als "Eisenbahn" fährt. Es gibt dort nicht die Quer- und Hochbalken zeigenden Signale wie beid er Straßenbahn, sondern wie bei der Eisenbahn weiße, gelbe, rote Lichtpunkte.
Die neuen Hochflurstadtbahnen durften erst auf die Strecke, als vom Fahrgast zugängliche Feuerlöscher, die lt. einschlägiger Vorschriften zwar bei Eisen-, nicht aber bei Straßenbahnen vorgeschrieben sind, nachgerüstet wurden. Das passierte zum Weltjungendtag; bei den Hochflurbahnen in so einem lustigen Glaskasten in der Wagenmitte.

Zudem darf da nicht jeder (studentische) Straßenbahnfahrer fahren, sondern nur die sie sozusagen einen Eisenbahnlappen haben.

Soweit ein doch wieder müder 009 im Bemühem um sachlich richtige laienverständliche Schilderung.

Traitor
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Mi 3. Feb 2010, 11:01 - Beitrag #16

Nunja, in diesem Thread geht es ja darum, wie die Dinger in der Öffentlichkeit genannt werden, nicht wie sie juristisch oder eisenbahnfanmäßig genannt werden. ;)

Das mit den neuen Bahnen war mir gar nicht aufgefallen, da ich damals noch nicht viel 16/18 fuhr. Aber solange die unfähigen Dinger nicht tiefbahnsteigtauglich werden und somit die 66 von ihnen verschont bleibt, bin ich noch halbwegs zufrieden.

Lykurg
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Mi 3. Feb 2010, 12:23 - Beitrag #17

Eigentlich müßte es doch in deinem Sinne sein, Traitor, die Wirrsal durch eine weitere Perspektive noch zu vergrößern, und sei es die bürokratisch-offizielle. Bild

Ich finde aber auch die Unterscheidung von Bahnhof und Nichtbahnhof bemerkenswert. Derartiges gibt es bei uns in Ermangelung einer Straßenbahn nicht, es sei denn, man bezeichnete Bushaltestellen oder einfach die freie Strecke als Nichtbahnhof.

Eingleisigkeit haben wir in den Außenbezirken aber auch; witzigerweise teilweise sogar mit kompletten Vormaßnahmen für Zweigleisigkeit, inklusive Doppelbahnsteig und ausgehobener Spur, in der nur kein Gleis verlegt ist.

Traitor
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Mi 3. Feb 2010, 21:12 - Beitrag #18

Unbahnhöfe gibt es auch an Unstraßenbahnen, sprich an DB-Strecken. Unvollwertige Bahnhöfe schimpfen sich Haltepunkte. Typisches Beispiel sind Vororthalte, die nur aus zwei Steigen rechts und links bestehen. Definitionskriterium ist aber die Abwesenheit von Weichen, was zu ziemlichen Absurditäten führt, sodass einige riesengroße Bahnhofsanlagen offiziell nur Haltepunkte sind, während kleine Milchkannen ohne jedes Bauwerk Bahnhöfe sein können.
(009 weiß es sicher noch genauer, und einen gewissen Hessen sollte man auf das Thema besser gar nicht erst ansprechen.)

PS: Akutes Absurditätsbeispiel laut Wikipedia ist Hamburg-Dammtor.

Und zur Zweigleisigkeit bis auf Gleise: Könnte man da nicht ein paar Gleise aus dem Moor bei Zeven umsiedeln? Die eine Schwelle ist übrigens vor 2 Wochen endlich in Frankfurt angekommen und wurde mit "ah, sehr praktisch, sowas kann man immer gut gebrauchen" freudig empfangen. Inzwischen dient sie wohl als Garagentorstopper.

blobbfish
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Mi 3. Feb 2010, 21:21 - Beitrag #19

Die neueren Straßenbahnen in Kassel sagen an jeder Haltestelle für die Fahrgäste die an der Haltestelle warten, welche Linie es ist und wo sie hinfährt, eine sehr nette Sache wie ich finde.

Bahnhof, nunja. Reicht von Prunkbau (Leipzig, Frankfurt) bishin zu verfallenem Gebäude und weiter zu einer Reihe Betonklotze mit verebneter Wiese dahinter. Aber es gibt ja zum Glück noch den Begriff Bahnstation.

Traitor
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Mi 3. Feb 2010, 21:29 - Beitrag #20

Ach ja, bei uns verlaufen nicht nur die von 009 angesprochenen Köln-Bonn-Verbindungen, sondern auch noch die Stadt- und sogar Straßenbahnlinien innerhalb Bonns und in den Rhein-Sieg-Kreis rüber teilweise auf ehemaligen Eisenbahnstrecken. Dadurch stehen an vielen Bahnhaltestellen noch richtige Bahnhofsgebäude rum. Die sind zwar eher kleiner, entsprechen allerdings durchaus recht einheitlich dem Baustil der noch von der DB genutzten größeren Verwandten. Die allermeisten sind aber zu Wohngebäuden oder bestenfalls Kneipen umgewandelt worden.

Ansagen gibt es bei uns nur an wenigen Haltestellen, sonst meistens nur im Vehikel. In den Bussen sind diese dabei fast andauernd fehlerhaft. Ewig in Erinnerung wird mir der Fahrer bleiben, der die jeweils um 2 Haltestellen vorgehende Band-Ansage mit einer manuellen Durchsage in folgendem Wortlaut quittierte: "Die Frau lügt natürlich."

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