Die meisten kennen vielleicht das Problem, wenn es denn eines ist.
Im Internet kann man wunderbar sehen, was Hinz und Kunz zu jener Zeit gedacht oder sogar gemacht hat. Durch den was "Macht ihr gerade?"-Therad kann es jeder rekonstruieren. Ein Ende ist nicht in Sicht. Auf jeden Untergang der Web-Matrix folgte die Wiedergeburt. Beiträge verschwinden nicht. Selbst wenn sie hier verschwinden, wer weiß, wo sie noch gelagert sind. Im Google-Speicher überleben selbst gelöschte Texte als Zombies weiter.
Eine wahre Daten!
Wenn ich über frühere Prominente des vordigitalen Zeitalters nachdenke, wundere ich mich, wie viel Schlüsse und Fehlschlüsse aus den Briefen Goethes, Tolkiens und Co gezogen wurden. Und bekannt sind sie nur, weil ihre Zeitgenossen sie für so wichtig hielten, dass sie ihre Briefe aufbewahrten und den Publizierung übergaben. Ich weiß nicht, wer genau es wahr, aber irgendwann las ich von einem Mann, der verfügte, dass nach seinem Tod sein gesamter Briefwechsel verbrannt werden sollte. (Natürlich übergaben sie die Briefe nicht dem Feuer sondern der Publizierung.)
Was einmal im Internet steht, ist erst einmal da draußen. Hinzu kommt Bilder und Texte werden, wenn sie interessant genug sind, von Dritten kopiert oder zitiert und können danach nahezu überall auftauchen.
Wann verlieren sich die Spuren im Internet? Werden in 20 oder 30 Jahren wohlmöglich die Kinder noch die Blödeleien ihrer pubertierenden Eltern, gleich noch deren virtuelle Kontaktaufnahme im Internet archiviert vorfinden.
Bis jetzt sieht es alles danach aus.
Die einzige Hoffnung ist, dass am Ende nicht mehr die Nadel im Heuhaufen gefunden werden kann, aber sich Suchmaschinen werden auch immer besser.
Ist es da nicht Zeit innezuhalten und mit Schaudern an die Ewigkeit zu denken?