e-noon, Milena hat ja nie explizit gesagt, dass sie grundsätzlich alles für real hält, von dem ihr irgendjemand erzählt. Meine Vermutung wäre eher, dass "Glauben" bei ihr recht weit definiert ist, weniger als "unter jedem Umstand für gegeben ansehen" denn als "die Möglichkeit eingestehen". Milena, trifft das eher zu, oder völlig daneben?
Makeda, von deiner Aussage
ich könnte nicht merh sehen, dass der andere auch von Gott kommt und ihn dementsprechend behandeln...als ein nicht und niemand, dem ich antuhen kann was ich will!
finde ich es einen erschreckend kleinen Schritt hin zum Abmetzeln Ungläubiger. Wenn ich dich richtig verstehe, gehst du aber zum Glück davon aus, dass, solange es Gott für dich gibt, jeder Mensch von Gott kommt, auch wenn er sich bewusst davon lossagt? Dann wären wir ja nochmal sicher.

Ipsissimus, materialistisch gesehen sind allerdings Phantasievorstellungen nur Hirnanregungen und somit auf derselben ontologischen Ebene wie "direkt" wahrgenommenes. Trennschärfe braucht man also eher bei der Unterscheidung verschiedener Wahrnehmungsprozesse, innerer versus äußerer.
Die Extrempositionen sind dabei nicht vermittelbar, da sie auf völlig unterschiedlichen psychischen Dispositionen beruhen
Wenn die Extremposition der einen Richtung in die Kategorie fällt, die im Allgemeinen als völliger Wahnsinn angesehen wird, dann Zustimmung. Bei allen milderen Formen bin ich mir ob der Inkompatibilität nicht so sicher. Meiner Erfahrung nach arbeiten auch fast alle Gläubigen in den allermeisten Lebens- und Philosophiebereichen mit denselben Denkstrukturen und demselben Logikmodus wie strenge Rationalisten. Sie haben nur die "Fähigkeit", bestimmte Aspekte von diesen auszuklammern. Insofern also schon verschiedene Dispositionen, dass ein Gläubiger einem Rationalisten diese Aspekte nie wird vermitteln können und jener sie ihm nicht ausreden kann; aber nicht insofern, dass ihre Psyche außerhalb dieser Aspekte wesentlich verschieden arbeitet.