Davon abgesehen halte ich es mit den Indianern, in völliger Weltfremdheit^^ Boden gehört niemandem^^
Ich hatte sogar kurz darüber nachgedacht, inwieweit das Teil einer Diskussion bzw. des ursprünglichen Problems sein könne - ob und inwiefern eben diese Haltung dazu beitragen konnte, die Indianer zu vertreiben, da sie in Ermangelung eines Eigentumsbegriffs nicht für ihr Recht (aus europäischer Sicht) eintraten. Angesichts der Indianerkriege ist das nicht unbedingt angemessen, erschwert aber trotzdem die Bestimmung eines zu restituierenden Wertes.
ich sehe das im Prinzip übrigens auch wie die Duma, Lykurg^^ Deutschland hatte mit der Verursachung des Zweiten Weltkrieges im Prinzip sein Existenzrecht verspielt. Dass die Sachen mittlerweile in irgendwelchen Kellern verrotten, ist natürlich äußerst bedauerlich, ändert aber nichts daran, dass diese Situation von den Deutschen selbst verursacht wurde
Wenn man den zweiten Weltkrieg als singuläres Ereignis jenseits aller historischen Kategorien auffaßt, vielleicht; allerdings könnte man auch dann fragen, inwieweit das Dritte Reich ein 'Recht' darauf hatte, Kunstschätze zu besitzen und verwirken, die seit vielen Jahrhunderten Eigentum von deutschen Institutionen bzw. Privatpersonen waren. Genau das sehen ja sogar die Russen so und restituieren teilweise die Stücke aus privaten Sammlungen und Kirchenschätze. Das geht aber konsequent gedacht noch viel weiter, umfaßt auch die regionalen und nationalen Museen und Bibliotheken. Schließlich ist deren 'Kriegsschuld' eher schwierig zu erfassen. Trophäenschauen sind eine Erscheinung vergangener Jahrhunderte (vielleicht mit der Ausnahme militärgeschichtlicher Sammlungen). Und aus Rache fremdes Eigentum zu zerstören, ist Barbarei und in diesem Fall ein Kulturverbrechen an der Menschheit.
Im Übrigen, frage mal in Ägypten oder anderen Ländern in Nahost, wem die Schätze deutscher Museen aus den Pyramiden und Ausgrabungen gehören. Da denkt in Deutschland auch niemand dran, die zurückzugeben. Da ist auf allen Seiten jede Menge nationaler Willkür und Pathos drin^^
Oh ja, ich weiß... Über viele dieser Fälle ist zu verhandeln, und teilweise laufen ja auch schon sehr lange Verhandlungen. Entscheidend ist, wie seinerzeit das Eigentum gehandhabt wurde, ob etwa ein Verkauf stattgefunden hat oder ob Verträge mit den Ausgräbern bestanden. Wenn gegen diese Verträge verstoßen wurde, ist eine Rückgabe angemessen. So hätte wohl der "Schatz des Priamos" nicht aus Griechenland ausgeführt werden dürfen, wohl aber aus der Türkei. Für sehr viele ägyptische Altertümer gibt es ähnliche Schwierigkeiten, die einzeln zu prüfen sind. Teilweise sind die Rückforderungen aber auch an den Haaren herbeigezogen.
Schwierig zu entscheiden ist, inwieweit die osmanische Herrschaft über Griechenland und Ägypten als Verhandlungspartner befugt war, Kunstschätze der vergangenen Reiche in ihrem Einflußgebiet zu verkaufen, oder ob es sich um eine Form der Hehlerei handelte. Andererseits gilt das genauso für jede nationale Regierung auch der westlichen Welt; und in manchen Fällen hat der Ankauf Kunstschätze vor der Vernichtung bewahrt (etwa die Marmorskulpturen von Aigina, die zu ihrem Materialwert in Kalk verkauft wurden).
Wie Ipsissimus meine ich: Eigentumsrecht erlischt nicht.