An was glaubt ihr?

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Woran glaubt ihr?

Allah
1
2%
Yahwe
1
2%
Jesus und Gott
7
13%
Andere Götter
3
5%
Wiedergeburt
4
7%
Engel
2
4%
Paradies, Himmel
6
11%
Dämonen
2
4%
Fegefeuer, Unterwelt, Hölle
1
2%
Weiterleben nach dem Zerfall eures Gehirns in Atome
5
9%
Ufos, die auf der Erde landen/Kontakt von Menschen mit Aliens in der Vergangenheit
3
5%
Telepathie
4
7%
Nie gesehene Lebensformen (Gnome, Feen, Einhörner, Yeti)
3
5%
Telekinese
2
4%
Aberglauben (Katzen bringen Pech, Schornsteinfeger Glück etc.)
1
2%
Pantheismus/Pananimismus
3
5%
Nichts von dem obigen, aber etwas anderes
2
4%
Gar nichts
6
11%
 
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Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

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Fr 21. Mai 2010, 00:22 - Beitrag #121

Maglor hat die Bedeutung des Denkens doch gar nicht negiert - ihm ging es um die etwaigen Folgen des Glaubens für das Denken bzw. Handeln des Menschen. Dazu gehört und paßt ja auch das Beispiel Epikur sehr wohl - als ein maßgeblicher Vertreter einer neuen Richtung gewannen seine religiös-philosophischen Vorstellungen zentrale Bedeutung für seine Lebenssituation und sein Nachwirken. Woran er glaubte, spielte also so gesehen eine geringe Rolle gegenüber der Tatsache, daß es ein neuartiger Gedanke war oder zumindest von ihm wirkungsvoll verbreitet wurde.

Insofern stimme ich Maglor zu - woran der Mensch glaubt, spielt erst in zweiter Linie eine Rolle, in erster Linie ist es eine Frage der Intensität und der Interaktion mit dem persönlichen Alltag (ggf. in Differenz zur Lebensumwelt). Religion wird für viele erst dann wirkungsmächtig, wenn sie als Abgrenzungskriterium zu anderen empfunden wird. Religiöse Symbole und Riten erfahren besonders strenge Beachtung vor allem in der Diaspora, und Konvertiten sind oft die aggressivsten Fanatiker (auch gegenüber Abweichlern aus den eigenen Reihen), wogegen eine homogene Bevölkerung entstehende Glaubenszwistigkeiten seltener gewaltsam austrägt und oftmals auch mehr Raum für gemäßigtes Abweichen läßt.

e-noon
Sterbliche
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Fr 21. Mai 2010, 00:27 - Beitrag #122

Dem kann ich natürlich zustimmen. Ich fand den Satz hier
Entscheidend ist nicht, die physische Exitenz eines Wesens sondern seine angenommene Natur.
schwierig, denn die angenommene Natur eines Wesens ist für mich natürlich AUCH die physische Existenz (oder eben nicht Existenz). Wenn es allerdings so gemeint war, dass es egal ist, ob etwas physisch existiert oder nicht, sondern nur wichtig ist, ob man daran glaubt oder nicht oder wie stark....
ne, dann versteh ich's auch nicht :D :confused: :crazy:

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

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Fr 21. Mai 2010, 08:15 - Beitrag #123

Schade, denn so verstehe ich es und kann es nachvollziehen. Keiner von uns scheint ein ständiges Eingreifen Gottes in der Welt zu postulieren, also ist nicht entscheidend, ob er existiert, sondern ob der Einzelne an ihn glaubt und was er daraus macht.

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 21. Mai 2010, 09:12 - Beitrag #124

es gibt da wohl unterschiedliche Ebenen nicht nur des ontologischen Status sondern auch des Erkenntnisinteresses. Die Frage "gibt es Gott/Gottheiten?" kann gestellt werden ohne jedes "praktische" Interesse, nicht weil die Gottheit etwas bedeuten soll, sondern einfach aus erkenntnistheoretischem Interesse. Ein solches Mensch wird diese Frage in einer ganz anderen Weise systematisieren und, genügend intellektuelle Kapazität vorausgesetzt, sicher irgendwann die Frage modifizieren, eben dahingehend "in welcher Weise gibt es Gott?", mutmaßlich also bei den Dekonstruktivisten landen.

Davon kann gar nicht streng genug unterschieden werden das Vorgehen solcher Menschen mit einem praktischen Interesse. Sobald auch nur entfernt für möglich gehalten wird, die Gottheit könne Bedeutung für das eigene Leben erlangen, gleichgültig ob wegen Realexistenz oder wegen einschlägiger Handhabung, beginnen die ontologischen Ebenen zu "flirren", letztendlich im Extremfall zu verschmelzen.


Die Einhörner hingegen stehen wieder auf einer anderen Ebene, der des Weihnachtsmannes. Kinder können glauben, Einhörner oder Weihnachtsmänner seien nur besonders scheue und gut versteckt lebende Wesen (zur wahren Geschichte der Weihnachtsmänner übrigens siehe auch http://www.youtube.com/watch?v=xAvBliyF2Y4&feature=related ^^ es lohnt sich, den Film komplett zu schauen, auch außerhalb der Weihnachtszeit^^), Erwachsene unterliegen keinerlei Unsicherheit mehr über die Realexistenz derartiger Wesen. Hier stellt sich keine Glaubensfrage mehr, bestenfalls die Frage nach der Funktion derartiger Bilder in der Psyche.

e-noon
Sterbliche
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Fr 21. Mai 2010, 17:59 - Beitrag #125

Zitat von Lykurg:Keiner von uns scheint ein ständiges Eingreifen Gottes in der Welt zu postulieren, also ist nicht entscheidend, ob er existiert, sondern ob der Einzelne an ihn glaubt und was er daraus macht.

Ach sooooooo ^^ natürlich, dann ist es klar. Ich dachte, die Aussage wäre "ob der Einzelne denkt, dass Gott in die Welt eingreift, oder nicht, ist für denjenigen egal". Und das wäre natürlich Quatsch, denn wenn ich denke, Gott greift in die Welt ein, macht es Sinn, für physische Ereignisse zu beten, wenn ich denke, er greift nicht ein, kann ich vielleicht für das Seelenheil beten, aber nicht für Wunder oder Gehaltserhöhungen.

Aber natürlich ist es für die Handlungen eines Gläubigen irrelevant, ob ein Wesen, dass sich nie in die Welt einmischt, existiert (genau so lange, wie es sich tatsächlich nicht einmischt, und natürlich nur bis zum Ende des Irdischen Lebens).


Kinder können glauben, Einhörner oder Weihnachtsmänner seien nur besonders scheue und gut versteckt lebende Wesen [...], Erwachsene unterliegen keinerlei Unsicherheit mehr über die Realexistenz derartiger Wesen.
DAS WÄR TOLL.
Ich nehme an, du meinst die Mehrzahl der heutigen Erwachsenen in Industrienationen. Ansonsten würde ich mich bemüßigt fühlen, an die Hexenverbrennungen und Vampirjadgen zu erinnern und ein paar spontan gefundene Forenbeiträge zu zitieren (z.B.)
ch denke mal , dann hab ich ein sehr starken Glauben. das Drachen über uns weg fliegen , im lautlosen dunkelheit der Nacht, find es schön durch die natur zu gehen, und daran glaube, das alles mit hielfe der Zwerge und Elfen schön gedeihen kann.

Es sind wohl eher Wesen, die sich selten zeigen und deshalb von vielen in die Welt der Fabeln und Märchen verbannt werden. Aber wenn es sie nicht gibt, woher kommen dann die Fabeln? Ich glaube kaum, dass die dortigen "Fabelwesen" erfunden wurden. Sie hatten ein lebendes Vorbild!


Auch der Unterschied zwischen einem UFO, das hier war und von der Regierung versteckt wurde, oder wieder abgereist ist und nichts als phantasievolle Zeichnungen hinterlassen hat, und einem Hufabdruck, der als Hufabdruck eines zurückgezogen in den Wäldern lebenden Einhorns interpretiert wird, erschließt sich mir nicht.
Zitat von Amy: [Ich glaube an] UFOs (kann ich zwar nicht bestätigen, aber die Götter der Maya und Ägypter, etc. kommen mir schon arg verdächtig vor

Maglor
Karteizombie
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Sa 22. Mai 2010, 17:23 - Beitrag #126

Die physische Existenz ist irrelevant.
Um das Ägypten-Beispiel aufzugreifen: Die alten Ägypter hielten den Pharao für eine Art Gott. Natürlich macht es da wenig Sinn, die physische Existenz des Pharaos in Frage zu stellen. Das ist kein Argument. Auch braucht man die Existenz der Sonne nicht in Frage zu stellen um gegen einen Sonnenkult zu argumentieren.
Weiter geht es mit den Gestirnen und der Astrologie. Ein Astrologie-Kritiker kann die Existenz der Sterne wohl kaum in Fage stellen, wohl aber ihre angebliche Macht oder Vorsehungskraft. Um die Worte des Alten Testaments aufzugreifen, es handelt sich nur um Lichter am Himmel.
Nu kann man natürlich aufbauend auf der Vorstellung eines Gottes ein Weltbild, eine Prophezeiung oder auch eine allgemeine Moral aufbauen, muss es aber nicht. Genauso wie man nicht daran glauben muss, dass Sternschnuppen Wünsche erfüllen. Trotzdem gibt es zwei Arten von Menschen, jene die glauben und wünschen und jene die es nicht, trotzdem sehen beide das gleichen Meteor.
Entscheidend ist nicht der Glaube an irgendetwas sondern die Beziehung zu eben diesem. Wer an Yetis, UFOs oder Charles glaubt, muss daraus nicht gleiche ein Weltbild, eine Ethik, einen Sinn des Lebens oder aderen Unfug darauf aufbauen, trotzdem gibt es offensichtlich Menschen die genau das tun.

Zitat von e-noon:Ich dachte, die Aussage wäre "ob der Einzelne denkt, dass Gott in die Welt eingreift, oder nicht, ist für denjenigen egal". Und das wäre natürlich Quatsch, denn wenn ich denke, Gott greift in die Welt ein, macht es Sinn, für physische Ereignisse zu beten, wenn ich denke, er greift nicht ein, kann ich vielleicht für das Seelenheil beten, aber nicht für Wunder oder Gehaltserhöhungen.

Macht es den wirklich Sinn zu beten, wenn ein Gott etwas besseres zu tun hat, als auf Gebete zu hören? Genau dachte sich es nämlich Epikur. Er hielt die Götter sehr wohl wirkmächtig, nur leugnete er die Möglchkeit einer Beziehung von Göttern und Menschen, dass ein Mensch quasi durch das Opfern von Stieren oder Weihrauch, Gesang und Kerzenschein, Rosenkränze und gute Taten Macht über die Götter erlangen könnte. Dies ist auch die eigentliche Sache der Religion, dass der Mensch quasi Macht über die Götter erlangt. Der Witz ist nur, dass dieses quasi magische Denken, dass der Mensch dazu in der Lage wäre, durch Pilgerfahrten das Ablass und Heilung von Tod und Krankheit oder durch gute Taten ewige Seeligkeit oder wenigstens gutes Wetter zu erlangen, im aufgeklärten Abendland in der Regel abgelehnt wird.

Amy
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Registriert: 21.09.2003
Sa 22. Mai 2010, 21:06 - Beitrag #127

Zitat von e-noon:Hach, fast schade, dass du so gegen Scientology bist, die würden dich glatt nehmen :D


Tut mir leid, aber nur weil ich an gewisse Dinge glaube, bin ich deswegen keine Person, die sich einer Gehirnwäsche unterzieht oder so blöd ist, alles zu glauben, was man ihr auftischt. :rolleyes:
Ich zähle mich nur als normalen Menschen, der nicht alles genaustens belegen und erklären muss, sondern allzu gerne noch gewisse Bereiche "offen" lässt. Für alles Antworten zu suchen oder zwanghaft welche zuzuweisen, stell ich mir ziemlich langweilig und traurig vor.

Grüße,
Amy.

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