Neuer Bundespräsident

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
BEN2506
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Di 1. Jun 2010, 18:11 - Beitrag #1

Neuer Bundespräsident

Wen würdet ihr wählen/was glaubt ihr wer es wird?

http://www.stern.de/politik/deutschland/koehlers-ruecktritt-waehlen-sie-den-bundespraesidenten-1570677.html

Ich würde Stoiber wählen :D

Traitor
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Di 1. Jun 2010, 21:33 - Beitrag #2

Ich kann nur hoffen, dass die Kandidatenlisten, die derzeit kursieren (hier die Äquivalente von Spiegel und Focus, nur unüberlegte Schnellschüsse oder sogar teilweise Witze darstellen, denn wer da so alles präsentiert wird, ist einfach lächerlich.

Über Edmund Stoiber braucht man nicht zu diskutieren. Steinbrück und Steinmeier haben nicht nur das falsche Parteibuch, sondern sind viel zu sehr in den Politikalltag eingebunden, um auch nur ernsthaft in Frage zu kommen. Und dann die beiden meines Erachtens unsinnigsten Vorschläge:

Ursula von der Leyen, stellenweise sogar als Favoritin gehandelt - bitte was? Zensursula, seit Jahren eine der absoluten Hassfiguren in der Regierung und weitab von jedwedem demokratischen Verständnis? Dazu als gnadenlose Selbstdarstellerin verschrien? Bei der Regierungsumbildung noch quasi wegen Misserfolg aus ihrem Amt gejagt und auf ein unbeliebtes abgeschoben. Eigentlich wurde allerseits schon ihr unrühmliches Karriereende erwartet. Aber vielleicht sind die niedrigen Arbeitslosenzahlen ja plötzlich ihr persönlicher Verdienst... Von der auch bei ihr zu großen aktuellen Eingebundenheit und damit eben Verschlissenheit muss man eigentlich gar nicht mehr reden.

Margot Käßmann - bitte was? Bis 2009 kannte sie außerhalb der Kirche kein Mensch. Ihren Alkohol-Ausrutscher halte ich zwar für weitgehend irrelevant, aber ansonsten ist sie mir in ihrer kurzen Zeit in der Medienöffentlichkeit nur durch schrill-polemisches Auftreten und wiederum ziemliche Selbstdarstellerei aufgefallen. Und insbesondere könnte eine strenge Vertreterin und ehemalige Führungsperson einer Religionsgemeinschaft niemals "Präsident für alle" sein, würde immer zu 90% ihrer ideologischen Ecke zugeordnet bleiben.

Dauerkandidat Schäuble - noch immer hat der Mensch nichts getan, um sich von den Finanzskandalen der Kohl-Ära reinzuwaschen. Da könnte man auch gleich Koch nominieren. Dazu ein bekannter Hardliner, der niemals ein Menschen- und Bürgerrechtsmahner sein könnte, wenn man einen braucht.

Jürgen Rüttgers - den hatten wir ja schon im anderen Thread. Politisch immer ein Leichtgewicht gewesen, nun im Lande eigentlich am Ende. Bundespräsident als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für gescheiterte Lokalpolitiker, das wäre Respektlosigkeit vor dem Amt.

Dann zu den für mich vom Konzept her akzeptableren, aber immer noch ungenehmen Kandidaten.
Norbert Lammert - solide, halbwegs integer, aber völlig blass.
Klaus Töpfer - ganz netter Kerl, gute Erfahrungen, aber längst vergessen und auch immer eher ein Leichtgewicht.
Annette Schavan - inhaltlich ein ziemliches Feindbild für mich, charakterlich schätze ich sie aber als geeignet ein. Vermutlich aber kein genügend hohes Profil.
Christian Wulff - auch recht integer und angenehm unkrawallig. Wohl zu jung und ohne Lobby, für mich persönlich spräche aber nur das Parteibuch gegen ihn.

Wenn man eine Direktwahl abhielte, würde es wohl Joschka Fischer werden. Persönlich fände ich ihn auch eine gute Besetzung, da er in seinen letzten aktiven Jahren einen überzeugenden Staatsmann abgab. Aber natürlich hat er eine viel zu krawallige Vergangenheit, um vermitelbar zu sein, und kommt als Grüner eh nicht in Frage.

Joachim Gauck wäre wohl der untadeligste, integerste und konsensfähigste Kandidat, allerdings wiederum wohl schon zu weit vom politischen Alltag entfernt. Aber gönnen würde ich es ihm.

Petra Roth ist letztlich soetwas wie meine Geheimfavoritin. Ein wenig Dreck am Stecken hat sie als Frankfurterin natürlich auch, aber letztlich ist sie in der CDU wohl eine der seriösesten Figuren derzeit, und wenn die "jetzt aber unbedingt eine Frau"-Bewegung sich durchsetzt, hoffe ich doch sehr auf sie statt auf von der Leyen oder Käßmann.

Ipsissimus
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Mi 2. Jun 2010, 00:54 - Beitrag #3

bei "den Leuten" ist die Käßmann ja praktisch schon uneinholbar vorne. Ich würde mich sowas von totlachen, ich bekäme beinahe sogar Bauchweh^^ dass sie bis zu ihrer Trunkenheitsfahrt nahezu unbekannt war, stimmt natürlich nicht, als natürliches Feindbild der Katholischen Kirche war sie in aller Munde. Köhler war unbekannt, als er ins Amt gehievt wurde, das hat ihm aber nichts geschadet.

Aber das wird natürlich nicht passieren. Laut DRadio heute nachmittag soll es jemand werden, der/die aktiver Politiker ist. Ist eigentlich ziemlich gleichgültig. Die Leyen wäre m.E. sogar noch eine gute Wahl, denn laut Talleyrand ist die Kombination von Dummheit und Faulheit für repräsentative Zwecke bestens zu gebrauchen. Wird natürlich auch nicht geschehen, also dass sie Präsidentin wird, dafür ist sie zu jung.

/edit da war ich wohl zu voreilig^^ die Leyen soll derzeitige Favoritin der Bundesmutti sein^^

// viel mir gerade ein: außerdem hätte unsere Ursel den nicht unerheblichen Vorteil, dass der Adel endlich wieder da steht, wo er seines Erachtens auch hingehört^^

Maglor
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Mi 2. Jun 2010, 18:35 - Beitrag #4

Frau Käßmann weiß immerin schon wie das mit den unnützen Rücktritten funktioniert, wäre daher also eine Prima Köhler-Nachfolge mit entsprechender Halbwert-Zeit. :crazy:
Ansonsten scheint sie jene Bierseeligkeit zu besitzen, die Volksnähe und diplomatisches Geschick geradezu bedingt. :P

Ansonsten werfe ich Harlheinz Schreiber und Horst Mahler ins Rennen, anstandshalber vielleicht noch Christoph Schlingesief. ;)

Ipsissimus
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Mi 2. Jun 2010, 23:41 - Beitrag #5

Schreiber geht nicht, der wird frühestens nach 6 Wochen wegen guter Führung entlassen, und der gute Horst sitzt auch noch wegen zu großer Volksnähe^^ bliebe nur Schlingensief, wir dürfen auf die Performance gespannt sein^^

Traitor
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So 6. Jun 2010, 13:01 - Beitrag #6

Inzwischen steht ja Niedersachsens Ministerpräsident Wulff als Kandidat der Regierung fest, Ex-Stasi-Aufklärer Gauck als Gegenkandidat von SPD und Grünen.
Wulff ist eine Art Minimalkandidat der CDU. So parteinah wie möglich, so tolerabel für andere Parteien wie nötig. Wie gesagt habe ich keine persönlichen Probleme mit ihm, eine mutigere, parteiübergreifendere Aufstellung wäre aber wünschenswert gewesen. Das interessanteste an diesem Kandidaten ist letztlich sein geringes Alter, eine Premiere im Job.
Gegenkandidat Gauck dagegen ist eben so eine mutige Wahl, zu der sich auch die CDU hätte durchringen können. Damit ist Rot-Grün ein ziemlicher Coup gelungen, ist doch die Presse- und vielleicht auch Öffentlichkeits-Meinung jetzt klar auf ihrer Seite. Und gäbe es nicht die Linke, die mit einer Gauck-Nichtunterstützung eindeutig beweist, nicht mit ihrer DDR-Vergangenheit abgeschlossen zu haben, so hätte vielleicht sogar die Sensation passieren und der Oppositionskandidat gewinnen können. So wird es zwar vermutlich einige FDP-Abweichler geben, Wulff aber dennoch siegen.
Leider hat ein starker Gegenkandidat aber auch den Effekt, dass der neue Präsident von Anfang an beschädigt ist, vor allem, wenn er wie in diesem Fall öffentlich als der schwächere Kandidat wahrgenommen wird. Eben das Problem, keinen überparteilichen Kompromiss erzielt zu haben.

Ach ja, Ipsi, ich meinte natürlich nicht, dass Käßmann bis zur Alkoholfahrt unbekannt war, sondern bis zur Übernahme des EKD-Vorsitzes. Davor war sie einfach "so eine Bischöfin" ohne große außerkirchliche politische Relevanz.

Ipsissimus
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So 6. Jun 2010, 17:24 - Beitrag #7

rechts, links, rot, grün^^ alles nur Brownsches Molekularrauschen, marginalisierte Differenzen. Nichts wird bewiesen, nichts wird widerlegt, nichts von Mut, nichts von nicht abgeschlossen; nirgendwo auch nur die geringste Spur von Bedeutung. Irgendein Anchorman wird gegen irgendeinen anderen Anchorman ausgetauscht. Das Interessante am Job des Bundespräsidenten ist nicht, dass er irgendetwas repräsentiert, sondern dass er einen Menschen - ein minimaler Rest an Bescheidenheit vorausgesetzt - in wirtschaftlicher Hinsicht sehr, sehr gut leben lässt, für den Rest dessen Lebens.

Das scandalon der Käßmann, aus Sicht des Vatikan, war ihre Ernennung zur Bischöfin, ein klareres Schisma zur Lehre der Katholischen Kirche konnte es gar nicht geben. Entsprechend deftig das Aufjaulen 1999 in Rom. Der Vorsitz der EKD war demgegenüber nur noch eine geringfügige Steigerung.

Traitor
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So 6. Jun 2010, 20:41 - Beitrag #8

Ist auch Gauck für dich Molekularrauschen? Er steht doch eigentlich halbwegs außerhalb des Parteienspektrums.

Käßmann war nicht die erste Bischöfin. Zumindest eine gewisse Maria Jepsen hatte ein solches Amt in Deutschland schon vor ihr inne, ganz abgesehen von einer ganzen Reihe weiblicher Bischöfe in Skandinavien.

Ipsissimus
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Mo 7. Jun 2010, 10:19 - Beitrag #9

Ist auch Gauck für dich Molekularrauschen? Er steht doch eigentlich halbwegs außerhalb des Parteienspektrums.
wer bereit ist, mit den Wölfen zu heulen, ist oder wird selbst einer


hinsichtlich Käßmann, sorry, da habe ich dummerweise meinem Gedächtnis vertraut. Alter Mann, ich^^

Lykurg
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Mo 28. Jun 2010, 12:08 - Beitrag #10

Ja, es ist wirklich schade, daß es so gelaufen ist (dabei ist es das ja noch nicht einmal). Das wirklich bedauerliche ist daran in meinen Augen, daß Wulff so früh nominiert wurde und man sich damit auf ihn festgelegt hatte. Zwar hat das auf Unionsseite alle beschädigenden Spekulationen (vgl. auch Kirchhof beim letzten Mal) verhindert, aber mein Wunsch wäre eigentlich gewesen, daß Schwarz-Gelb nach Gaucks Nominierung einfach gesagt hätte: 'Super von euch, daß ihr da einen für uns so idealen Kandidaten gefunden habt, den nehmen wir.' Ein bißchen irreal, ich weiß, aber vor Wut darüber wäre Sigmar Gabriel vermutlich geplatzt. ;)
Dann hätte es ein bißchen weniger Gezänk gegeben, und Merkel hätte damit auch nicht eine der wenigen Nachfolgeaspiranten für sich aus dem Weg geräumt - ich verstehe ja gut, daß sie es darauf anlegt, aber für das Land ist das auf Dauer nicht gut...

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Mo 28. Jun 2010, 15:20 - Beitrag #11

Genauso spannend, wie die Frage, wer am Mittwoch gewählt wird, finde ich es, ob, wann, worüber sich Horst Köhler noch öffentlich äußern wird.

Ipsissimus
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Mo 28. Jun 2010, 16:05 - Beitrag #12

wenn es wirklich noch was Interessantes von ihm öffentlich zu äußern gäbe, täte er wahrscheinlich gut daran, den Mund zu halten. Wie es einem ansonsten so ergehen kann, hat man gerade an Mixa gesehen, nicht dass ich ihn bemitleiden würde.

die Nachfolge von Merkel ist ja das eigentlich Spannende hinter der Fassade. Spricht etwas dagegen, dass sie ihren Ziehvater überholt?

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Mo 28. Jun 2010, 19:16 - Beitrag #13

öh, bei mixa ist wohl persönliches fehlverhalten, auch von strafrechtlicher relevanz, gegeben - bei köhler eher nur die frage, ob die geäußerten rücktrittsgrüne die wahren und oder alleinigen waren.

während ich probleme hätte, mich mit öffentlichen christlichen aussagen/ratschlägen von mixa zu beschäftigen (wie soll jemand über moral reden, der damit offenkundig selbst ein problem hat?), während ich nichts sehe, was köhler aus seiner rolle als fachkompetenten menschen im bereich währungs- und finanzpolitik katalpultieren würde.

ob merkel kohl hinsichtlich der duaer der kanzlerschaft am tück überholen wird, dürfe so ich richtig rechne spätestens ab 2021 feststehen...

Ipsissimus
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Di 29. Jun 2010, 09:29 - Beitrag #14

nu ja, auch bei Mixa ist bisher wenig bestätigt, und Dinge von strafrechtlicher Relevanz schon gar nicht. Der ist einfach nur durch den Druck und die Androhung von noch mehr Druck und weggefallenem Rückhalt fertig gemacht worden. Und siehe da, seit er schweigt ist auch die staatsanwältliche Verfolgungsdrohung in der Versenkung verschwunden.

Wenn der gute Köhler, sagen wir mal, Insiderinformationen über politische Meinungsbildungsprozesse ausplaudern würde, könnte ich mir gut vorstellen, dass er Ziel einer Verunglimpfungskampagne würde. Das kann auch dann wehtun, richtig wehtun, nicht nur idealistisch, wenn er vollinhaltlich im Recht ist.

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Di 29. Jun 2010, 12:43 - Beitrag #15

Mein Informationsstand ist, dass die Vorwürfe des sexuellen Mißbrauchs gegen Mixa auf wohl sehr wackeligen Füßen stehen bzw. unhaltbar sind, die körperlichen Mißhandlungen/Körperverletzungen aber als erwiesen gelten, wenngleich wohl vieles schon verjährt scheint.

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Di 29. Jun 2010, 13:23 - Beitrag #16

Zitat von welt.de:Warum überhaupt die Aufregung? Gilt nicht schon jetzt, dass auch Unionswahlleute ausschließlich ihrem Gewissen gehorchen sollten, insbesondere, wenn das Gewissen gern apricotfarbene Blazer, tiefergelegte Mundwinkel und eine fluffige Bob-Frisur trägt?
http://www.welt.de/satire/article8210463/72-Jungfrauen-fuer-jeden-Wulff-Waehler.html

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Sa 30. Apr 2011, 11:31 - Beitrag #17

Einen m.E. sachlichen wie drum nicht gerade durchgened positiven Artikel über den aus mir noch immer nicht ganz nachvollziehbaren Gründen ins Amt des Bundespräsidenten geratenen Christian Wulff findet sich im Spiegel von neulich.

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Sa 30. Apr 2011, 19:21 - Beitrag #18

Ja, der Spiegel-Artikel klingt nicht unvernünftig, und Was-wäre-wenn-Spielchen sind naheliegend. Gestern kam ich in den Genuß einer Lesung des Beinahepräsidenten mit anschließendem Abendessen in eher kleinem Kreis. Tatsächlich ein faszinierender Mensch, insbesondere sein Leben und durchaus gekonntes öffentliches Auftreten, wenn auch ein wenig der Eindruck entsteht, er sei von sich selbst kaum weniger eingenommen als das Publikum. Ein kleines Malheur war da dann sehr bodenhaftungsförderlich. Bild - Nach wie vor verstehe ich aber nicht so recht, warum die Unionsspitze nicht einfach sagen konnte: 'das ist ein guter Kandidat auch für uns, den nehmen wir'.^^

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So 1. Mai 2011, 04:05 - Beitrag #19

Dieses kleinkreisige Abendessen ist dann doch glatt etwas, um das ich dich wirklich beneide. Bis aufd ie vermutlich vorhandene initiale Aufgeregtheit/Unruhe. Wer so eine Vita hat, darüber spricht, dafür verständliche beeindruckende Reaktionen erhält, der kann wohl nicht mehr leicht ganz uneingenommen von sich sein...

Zu den Motiven der Union (oder/und der Kanzlerin, wer sagt, das es da nicht Unterschiede gibt) würde ich auch gerne mehr wissen... Mind. im kommunalenBereich klappt der Verzicht auf Eigenkandidaten, wenn alle von dem einen überzeugt sind, doch sehr gut.

Bei der Wahl Wulffs verstehe ich vor allem die Linke nicht, die, weil das Verhalten der anderen absehbar war, im entscheidenden Wahlgang mit dem "wir stimmen nicht für Wulff, wir enthalten uns" de facto eben gerade die Wahl Wulffs sicherte und die Gaucks verhinderte.

Lykurg
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So 1. Mai 2011, 06:22 - Beitrag #20

So aufregend im Voraus nun auch nicht, schon etwa zwanzig Anwesende und ich da in keiner verantwortungstragenden Rolle, dafür schräg gegenüber sitzend. Ja, war nett, und vielleicht bin ich bei Selbsteingenommenheit auch nur empfindlich, nachher fiel das aber auch weg. Dummerweise habe ich mich dann aber doch nicht getraut, ihn nach den Stasi-Mitarbeitern im Archiv zu fragen, die ja erst jetzt von Jahn ausgeflöht werden. Hätte mich schon sehr interessiert...

Inhaltlich, nicht machtstrategisch, finde ich das Verhalten der Linken aber sehr verständlich, angesichts Gaucks nun wirklich ausgeprägt DDR- und sozialismuskritischen Haltung hätten die auch direkt Wulff wählen können, dessen Erfolg hat ihnen womöglich eine breite Schulddebatte mit kollektiver Ostalgietherapie erspart.


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