Juche! und Personenkult

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
Do 15. Jul 2010, 13:03 - Beitrag #1

Juche! und Personenkult

Was ist eigentlich Personenkult? Wenn heute in unserer ach so modernen kapitalistischen Welt so manche Linken das Wort Personenkult aussprechen, vergessen sie, daß dieser Begriff vom Klassenfeind geprägt wurde. Sie vergessen bei der Betrachtung dieses Begriffes vom Klassenstandpunkt heranzugehen und sich die Frage "Was nutzt wem?" zu beantworten.

Erstmals bediente sich der Gegner in den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts dieses Unwortes, um die Verdienste von J.W. Stalin herabzuwürdigen, des genialen Führers des internationalen Proletariats, des siegreichen Feldherrn im Großen Vaterländischen Krieg, des weisen Gelehrten, der die marxistisch-leninistische Theorie schöpferisch weiterentwickelte und viele andere Wissenschaften durch seine tiefgründigen Arbeiten bereicherte.

Entbehrt also der Vorwurf des Personenkults schon beim Genossen Stalin jeder Grundlage, so ist er - auf den Genossen Kim Il Sung angewandt - ebenso absurd.


Die Quelle ist vielseitig, sie verfügt sogar - was mich besonders erstaunte und beglückte - über eine Sondersektion "Lügen". Der Küchenchef empfiehlt darin den Artikel zu Nahrungsversorgung und Prunkbauten.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Do 15. Jul 2010, 13:37 - Beitrag #2

tja^^ wie singt Pippi Langstrumpf?

Zwei mal drei macht vier,
widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir gefällt.^^


Die Chuch’e-Ideologie (koreanische Aussprache: /ʨu.ʨʰe/; auch Juche-Ideologie; von koreanisch Chuch’e ‚Selbstständigkeit‘, ‚Autarkie‘; sprich Dschutsche) ist eine Ideologie, die vom verstorbenen Präsidenten Nordkoreas (Demokratische Volksrepublik Korea, DVRK) Kim Il-sung entwickelt wurde. Chuch’e ersetzte 1977 den Marxismus-Leninismus als Weltanschauung in der Verfassung der DVR Korea und hat auch nach dem Tod Kim Il-sungs 1994 als Weltanschauung in der DVRK Bedeutung. Unter seinem Sohn Kim Jong-il wurde die Chuch’e-Ideologie aber zunehmend verdrängt durch die Sŏn’gun-Ideologie (nordkoreanischer Militarismus), die seit 2009 auch in der Verfassung der DVRK an erster Stelle genannt wird.

Die Chuch’e-Ideologie wird von ihren Anhängern als Ausrichtung des Marxismus-Leninismus verstanden, widerspricht dessen Konzepten aber wesentlich. Sie wurde in den 1940ern – während der Revolution durch die Partei der Arbeit Koreas – entwickelt. Kernpunkte der Ideologie sind, dass die Interessen der eigenen Nation über denen der internationalen kommunistischen Bewegung stehen würden und dass ein „Arbeiterführer“ die Gesellschaft transformieren müsse. Zudem wird über eine „besondere“ Rolle Koreas gesprochen, das im Mittelpunkt der Welt stehe. Zwar ist der Mensch Subjekt in der Chuch’e-Ideologie, doch es wird auch bedingungslose Loyalität gefordert. Der klassische Marxismus-Leninismus sei in seinen „historischen Grenzen“ gefangen, die Chuch’e-Ideologie jedoch ewig.

Als weiteren Unterschied zum klassischen Marxismus-Leninismus betonen Chuch’e-Anhänger die Einbeziehung der Intellektuellen. So zeigt das Emblem der Partei der Arbeit Koreas Pinsel, Hammer und Sichel: den Hammer für die Arbeiterklasse, die Sichel für die Bauernschaft und den Pinsel für die Intellektuellen. Hierbei ist allerdings zu betonen, dass dieses Konzept keine „Erfindung“ aus Nordkorea ist. Auch andere kommunistische Strömungen wandten sich an die Intellektuellen, was teilweise auch in den verschiedenen Symbolen entsprechender Parteien und Bewegungen zum Ausdruck kommt.

Neun Jahre nach Kim Il-sungs Tod wurde in Nordkorea offiziell der Chuch’e-Kalender eingeführt. Er unterscheidet sich vom Gregorianischen Kalender durch die Jahreszählung, die mit dem Geburtsjahr Kims beginnt. So gilt seitdem das Jahr 1912 als Chuch’e (auch: Juche) 1.

Außerhalb der DVRK hat die Chuch’e-Ideologie kaum Bedeutung. Sie wird durch das Internationale Institut für Juche-Ideologie (IIJI) vertreten. Es gibt allerdings in einigen Ländern Juche-Studiengruppen, besonders in Lateinamerika und Afrika. In Deutschland gibt es einige sympathisierende Gruppen, z. B. den Freundeskreis der Juche-Ideologie in der KPD-Ost und die Korean Friendship Association-Germany, die engen Kontakt mit dem Komitee für Kulturelle Beziehungen mit dem Ausland in Pjöngjang hält.
Chuch’e-Turm in Pjöngjang

Eine der Nationalblumen Nordkoreas, die Kimjongilia, steht für die Ideale der Chuch’e-Ideologie. Als Denkmal der Ideologie wurde der Chuch’e-Turm in Pjöngjang errichtet.


Artikel "Chuch’e-Ideologie", deutsche Wikipedia

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4281
Registriert: 25.12.2001
Do 15. Jul 2010, 18:57 - Beitrag #3

Ich finde es nicht verwunderlich, dass es offenbar auch in Deutschland Freunde un Anhänger des geliebten Vorsitzenden Kim II. gibt.
Immerhin gibt es an seiner proletarischen Heiligkeit keine Zweifel. Immerhin ist er auch dem heiligen Berge Paektu vom Firnament in die Tiefe herabgeboren worden und als die heiligen Kraniche die unsterbliche Seele des ewigen Präsidenten Kim I. zum Firnamente brachten, war doch für alle Welt klar, dass auch sein noch immer irdischer Sohn ein lebender Gott sein muss. (Bedauerlicherweise scheint die deutschen Freunde der Juche-Ideologie diesen Kitsch um weiße Kraniche, Abendrot usw. nicht zu rezitieren. An dieser Stelle würde ich einer Säuberung der jeweiligen Partei-Organe von den reaktionären Untrieben befürworten.) :crazy:

Ansonsten können sind die Kims, was die Totalität ihrer Herrschaft und ihrer Lügen betrifft durchaus mit Stalin oder Mao auf einer Stufe, wenn nicht haushoch überlegen. Überlegen nicht nur wegen dem esoterischen Kranich-Kitsch, dem gewaltgeren Mausoleum und anderer Wunder, sondern vor allem wegen ihrer nun mehr über 60 Jahre währenden Diktatur.

Lykurg
[ohne Titel]
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 6865
Registriert: 02.09.2005
Do 15. Jul 2010, 23:18 - Beitrag #4

Ja, aber auch die militärischen Leistungen sind atemberaubend, äh, heroisch:
Dieser Kampf gegen einen waffentechnisch überlegenen imperialistischen Feind ist sicherlich das heroischste Kapitel des koreanischen Befreiungskrieges. Man kann in der Literatur eine fast unendliche Zahl großer heroischer Kriegstaten der Koreanischen Volksarmee und der chinesischen Volksfreiwilligenarmee nachlesen.
Daß der Koreakrieg ein reiner Verteidigungskrieg Nordkoreas gegen einen südkoreanischen Überfall war, ist bekannt, so steht es ja in jedem nordkoreanischen Geschichtsbuch. Ich war allerdings wohl wirklich am stärksten verblüfft über die oben zitierte Kurzcharakterisierung Stalins - ich dachte, so etwas wäre nach 1953 in deutscher Sprache nicht mehr erschienen. Bild

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4281
Registriert: 25.12.2001
Di 27. Jul 2010, 22:14 - Beitrag #5

In dieser merkwürdigen Top-Ten-Liste der erfolgreichsten Massenmörder des 20. Jahrhundert ist Kim Il Sung immerhin auf Platz 4.
Eine beachtliche Leistung für ein Land dieser Größe. :rolleyes:

Aber vergesst diese Lügen besser. Hier ist die ganze blumige Wahrheit über Nordkorea!


Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron