Zitat von e-noon:Kindergarten ist auch in Frankreich freiwillig, wird dort aber in 99& der Fälle in Anspruch genommen, auch von Migranten. Man könnte sich überlegen, wie das in Deutschland zu bewerkstelligen ist, Kostensenkung und größere Bedarfsdeckung in Nähe des Elternhauses wäre ein Anfang.
Das Problem ist, daß es im Zuge der Milieubildung und Nichtintegration zu etwas gekommen ist, das man als Parallelgesellschaft bezeichnen kann, in der Kindergartenbesuch nicht als so wichtig erachtet wird, wie er erachtet werden sollte.
Desweiteren ist die Wohnortnähe gerade dann das Problem - weil dann eben wieder die Kinder aus demselben Milieu im gleichen Kindergarten sind, die Nichtintegration somit fortlebt.
Wieso denn nicht mitstimmen können? Andererseits ist das bei sämtlichen Abstimmungen über Rechte von Kindern so...
Weil nur Wahlberechtigte (=deutsche Staatsbürger) an der Abstimmung teilnehmen durften und die bestehende Sprachgrenze plus "wir werden sonst nie gefragt, also was solls?" ihr Übriges getan hat, daß die, die sich hätten angesprochen fühlen müssen, nicht abgestimmt haben, selbst wenn sie gedurft hätten.
Abgestimmt haben die Privilegienverteidiger und jene, die sich von der bekannten Zeitung sagen lassen, was gut für sie ist.
Worauf beziehst du dich da genau?
In der Schweiz gab es gerade eine von einer rechtslastigen Partei initiierte Volksabstimmung, ob Ausländer automatisch abgeschoben (schweizerisch "ausgeschafft") werden sollen, wenn sie schwer starffällig geworden sind.
IMHO eben so ein Fall von Entscheidung über Wehrlose zu deren Ungunsten.
Ja, aber woran willst du das festmachen? Wann sollen die Kinder denn dann getrennt werden? Spätestens wenn der eine Atomphysiker wird und der andere eine Lehre bei Aldi anfängt, gehen sie vermutlich ohnehin getrennte Wege. Willst du wirklich während dieser ganzen Zeit starke und schwache Schüler dazu bringen, den gleichen Stoff in annähernd der gleichen Zeit zu lernen? Wie soll das gehen?
Da hatte ich noch einen Punkt vergessen, der ganz entscheidend ist - alle bildungsmäßig erfolgreichen Länder lassen ihre Kinder länger als 4 Jahre zusammen, üblicherweise 6 Jahre.
In dem Alter macht eine Trennung Sinn, weil die Stärken und Schwächen nicht mehr Lotto des Lehrers sind - 70% der ausländischen Schüler in Bayern landen nach der 4. Klasse auf der Hauptschule, in Niedersachsen nur 15% - sondern das sind, was IST, worauf mit der Systemdifferenzierung in reproduktives Lernen (Haupt- und Realschule) bzw. Lernen in Kontexten mit Transferleistungen (Gymnasium) reagiert werden kann.