Die Gelehrtenstadt Timbuktu kann ich mir durchaus vorstellen, vor seiner Tradition als Synonym für "weit weg" war der Ort ja durchaus lange das dominierende Kulturzentrum seiner Region und es würde mich nicht wundern, wenn es dort eine mittelgroße islamische Gelehrtentradition gäbe.
Frankfurt schimpft sich gelegentlich Goethe-Stadt, glaube ich, das könnte aber auch eine Fehlübertragung von der Uni sein, die Google-Ergebnisse sind spärlich bis obskur.
Den Klassiker unter den Beinamen hat natürlich Bonn beizusteuern, die gesetzlich garantierte Bezeichnung als "Bundesstadt" war hart umkämpfter Teil des Regierungsumzugsgesetzes. Ähnlich offiziell oder sogar noch offizieller ist meines Wissens nur die komische Lutherstadt, bei der es anscheinend richtiger Teil des Namens selbst ist. Und die Hansestädte haben ja auch ihren besonderen Status.
Der Großteil sonstiger Namensphantastereien ist dann wohl eher inoffizieller Werbespruch, manchmal noch per Stadtsatzung festgeschrieben, aber nicht von national bedeutsamem Charakter. Der Phantasie sind dort also keine Grenzen gesetzt, und sei es in Zukunft halt auf Zusatzschildern neben dem eigentlichen Ortsschild, oder auf den allseits beliebten braunen Spamschildern an der Autobahn.
Was fällt mir noch so obskures dazu ein? Wenn Hamburg schon kein "Tor zur Welt" mehr sein will, dann sind doch zumindest dutzende Kleinstädte Tore zu irgendwas, sei es zur Eifel, Vordereifel, Hocheifel, Vulkaneifel, Hintereifel, Tiefeifel, Grüngepunktetereifel. Iirc auch bei Taunus und anderen Mittelgebirgen verbreitet. Apfel-, Erdbeer- und eben Spargelstädte sind auch recht beliebt, und Städte von x-beliebigen lokalen Prominenten.
Eine grob unvollständige und wirr mit anderen Sachen vermischte Liste
hat Wikipedia, vor allem Nibelungenstadt und Europastadt scheinen ja sehr beliebt zu sein.