Zitat von Lykurg:Wie gut, Scuba, daß wir an dir wenigstens einen haben, der gegen Propaganda immun ist. - Meine Äußerung war durchaus skeptisch, allerdings sehe ich die IWF-Bewertung, die eine etwas andere Datengrundlage nutzt als der Spiegel, durch den Artikel noch nicht als "widerlegt" an.
Den Zynismus kannst Du Dir sparen. Du verstehst nur die wesentlichen Zusammenhänge offenbar nicht.
Die 'Datenlage' ist völlig irrelevant. Wir haben es mit 2 widerstreitenden Philosophien in der Volkswirtschaft zu tun (die 'keine' Wissenschaft ist)
Schuldner haben stets ein starkes Interesse, eine Inflation zu erzeugen, die die Schulden mit "entwertet". Dies geht nicht auf "Knopfdruck" sondern nur mit Einsatz aller zur Verfügung stehenden "Tricks" um die "Pferde zum saufen zu bringen" (J.M. Keynes). Da unser Geldsystem zum reinen Schneeballsystem (Maddoff war nur die Spitze des Eisberges und das Opfer, das man vorführen konnte) verkommen ist, greifen wie beim "Wald-und Wiesenschneeballsystem" nur mehr "psychologische Effekte" um die "Glaubenden" (= also die 'Gläubiger', die noch an die Rückzahlung von Schulden glauben) bei der Stange zu halten.
---> Hier haben wir die im Hintergrund des IWF agierende US-Adminsistration, die auf den größten je angehäuften Schulden der Welt sitzt.
Dann kommen halt Parolen auf Grund von "Datenlagen", der Art, das die Arbeitslosigkeit in USA stets unter 10% bleibt, - aber nach den Berechnungsgrundlagen der Clinton-Ära mit ca 22% anzusetzen wäre. In Griechenland (und bei uns) ist es dann natürlich genauso. Die Leute sollen ja weiter Vertrauen in die Zukunft (und ihre Politiker) haben, damit sie weiterhin kräftig konsumieren.
Dummerweise verfolgen die Europäer (unter Führung "der Deutschen") eine andere Politik (der sich viele andere Staaten der EU, wie z.B. Frankreich nicht gern unterordnen): Inflationsvermeidung, da "wir" eben zu den größten 'Nettogläubigern' gehören und damit bei einer Inflation viel zu verlieren hätten. Auch wenn 80% dieses "Neottoguthabens" in Händen von nur 20% der Bevölkerung ist, bestimmen diese "oberen Zehntausend" mit Hilfe ihrer Lobbyisten hier die Politik (und der "kleine Mann" ist auch froh dass seine Renten und Lebensversicherungen "gerettet" wurden, obwohl er - da bin ich sicher- , dass er diese Zusammenhänge nicht realisiert)
Konsens ist somit: Eine 'geringe' Inflation zu erzeugen UND die Leute weiterhin zum konsumieren anmieren - trotz das von Ihnen Sparmaßnahmen zu erfüllen sind.
Da sollte jedem "Blinden mit Krückstock" auffallen, dass das einen Widerspruch in sich bedeutet. der allenfalls damit aufzulösen wäre, in dem man mit jedem 1% Neuverschuldung 2% Wachstum generiert. (Dies ist durchaus möglich, wenn man wie z.B. völlig neue Felder des Wirtschaftswachstums mit der Neuverschuldung erschließt. In der Vergangenheit waren das die Entdeckung neuer Kontinente, die PC Revolution oder das Internet. )
Leider ist es genau umgekehrt Mit 2% Neuverschuldung werden gegenwärtig nicht mal 1% WW generiert und es ist auch nicht abzusehen, welche "neuen Kontinente" man erobern und ausbeuten könnte.
Und noch immer nicht wurde das Hauptproblem angesprochen: Das Geldsystem selbst, ist unheilbar korrumpiert Und dieses spielt in den herrschenden (US-geprägten) volkswirtschaftlichen Lehren leider überhaupt keine Rolle. Es ist ein wahrhaft 'blinder Fleck'. Wo dass sich bei mir die Hoffnung, dass in der Wirtschaftspolitik in Zukunft alles "rational" ablaufen wird, sehr in engen Grenzen hält.
Wer soll den Deiner Mng nach in "Panik" versetzt werden?, Diejenigen die dieses "Spiel" durchschaut haben, haben doch längst ihre Vorbereitungen getroffen. Sie sind völlig relaxt. Man hat sich über die Jahre mit Gold (und landwirtschaftlichen Grundstücken) eingedeckt. Selbstversorgung ist angesagt und entsprechende "Schutzausrüstung". Viele "Goldbugs" unter ihnen (er)warten regelrecht auf den 'finalen Schlag'.
Panik 'wird' erst auftreten - bei denjenigen, die darauf vertrauen, dass es unsere Politiker schon im Griff haben werden. Unsere Gesellschaft wurde in den letzten Jahrzehnten in fast jeder Hinsicht voll auf 'Effizienz' getrimmt. Ein System, dass in höchstem Maße auf Effizienz ausgerichtet ist, ist jedoch in höchstem Maße für Störungen anfällig. Es kann nur innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen stabil sein. - Und diese Rahmenbedigungen (unsere Zivilgesellschaft) sind dabei sich aufzulösen.