Zitat von Lykurg:"Systempresse" war ein Kampfbegriff der NSDAP gegen die unabhängigen Medien der Weimarer Republik (die im 3. Reich rückblickend als "Systemzeit" bezeichnet wurde). Mit dem ihr eigenen Taktgefühl benutzt heute die NPD den Begriff ständig. Wer braune Terminologie verwendet, stellt sich geistig an den rechten Rand und bewirkt zugleich, daß diejenigen, die den Begriff so kennen, die entsprechenden Verbindungen herstellen. Die NPD will genau das - durch solche Signale bindet sie ihre Anhänger an sich. Was du damit bezweckst, kann ich nicht einschätzen. Angesichts deiner Weigerung, dich von den rechtsradikalen MM-Forums-Positionen zu distanzieren, sehe ich hier allerdings gewisse Schnittmengen, "freie Radikale" hin oder her.
Was 'ich' damit bezwecke ist, habe ich mit der Threadeinleitung deutlich gemacht. Was 'Du' mit Deiner 'durchschaubaren Rhetorik' über Zusammenhänge, die hier im Forum weder nachweisbar, noch gegeben sind, - bezwecken willst, ist ebenfalls deutlich (und nicht nur hier zu finden): Verfassungsmäßige Rechte der 'Bürger' dürfen nur dann ohne konstruierte Dünkel diskutiert, bzw. eingefordert werden, wenn sie konform mit einem bestimmten Weltbild ('System') konform gehen, - das nicht innerhalb des Grundgesetzes zu finden ist: Die Aufgabe der nationalen Souveränität wurde zur Staatsräson erklärt, - zu Gunsten eines diesmal nicht nationalen, sondern neoliberaler Sozialismus eingefordert, in dem die Meinung des Einzelnen nur soweit zählt, wie sie für das "Unternehmen Europa" und den neuen Feudalherren nützlich ist: MAI
Das MAI - ein Ermächtigungsgesetz für die Multis
Da passt es nur zu gut, das demokratisch gewählte Vertreter, vom nicht-demokratisch legitimierten "Staatsratsvorsitzenden" (Barroso) unter Strafandrohung "zur Zuhörung" einbestellt werden soll(t)en. http://news.orf.at/stories/2013107/
Willkommen in der E(U)dSSR mit ihren Durchführungsverodnungen und General-Ermächtigungsgesetzen .
Zitat von Lykurg: Der Hinweis auf Angela Merkels Verwendung des Begriffs "System" (in einem deutlich anderen Zusammenhang) wirkt auf mich scheinheilig, denn daß etwa 'Wirtschaftssystem' oder 'Gesellschaftssystem', entsprechend auch 'Systemrelevanz' ganz andere Begriffe sind als "Systempresse", sollte auf der Hand liegen
Wie? - sind etwa die Medien nicht in der Hand von (wenigen) international tätigen Konzernern? (bzw. bei den "öffentlich Rechtlichen" - unter Aufsicht von Parteien) Welche Medien finanzieren sich noch ausschließlich durch 'Nachfrage' nach Information? "Sarrazins Erfolg" beruht doch im wesentlichen nicht auf seinen Thesen selbst, sondern darauf, das ein 'Systeminterner' dieses System vorführt!? (mit tatkräftiger Unterstützung der Bertelsmannstiftung). Ich hatte schon vor längerer Zeit einmal einen Leserbrief an den Chefredakteur meiner 'Heimatzeitung' geschrieben und mich über die 'inkompetente Wirtschaftsberichtserstattung' beschwert. Insbesondere darüber, dass offenbar 'eingekaufte Berichte' fast keine Informationen enthalten, sondern nahezu nur noch aus bereits 'vorgefertigten' Kommentaren bestehen, die oft genug noch die nebenbei gelieferten Fakten konterkarieren. (Die getürkten Berichte über Arbeitslosenzahlen kann mittlerweile schon jeder Laie auseinandernehmen. Die Arbeitslosigkeit in USA beträgt über 20% - nach den Maßstäben der Clinton-Ära: http://www.shadowstats.com/) Journalismus, - der etwas mit 'hinterfragen' zu tun haben sollte, - sah mal anders aus.
Zitat von Lykurg: Würde sie in jedem Satz, den sie öffentlich äußert, nur die Substantive Demokratie, Wohlstand und Volk verwenden, wäre ihre Ausdrucksfähigkeit stark eingeschränkt. Wenn ihr gestattet sein soll, auch etwas mehr über die Hintergründe von Entscheidungen zu sprechen, sollte man ihr auch erlauben,
Ach? Auch wenn die Entscheidungen gegen das Grundgesetz verstoßen und die führenden Volkswirtschaftler (u.a. der stets regierungsnahe H-W. Sinn), fachlich den "Hintergründen der Alternativlosigkeit" zum EURO-Rettungspakt nichts abgewinnen können? Wenn also die Art und Weise der "Rettung" und die Hintergründe (deshalb ist immerhin der Bundespräsident zurückgetreten, - auch wenn er sich einen anderen Vorwand gesucht hat) nichts mit Demokratie und auch der in unserem Grundgesetz verankerten sozialen Marktwirtschaft zu tun haben: Was wurde hier gerettet? - Ein 'System' innerhalb oder außerhalb der freiheitlich demokratischen Ordnung? Bzw. anders gefragt: Wie naiv darf man sein, das wir von der Kanzlerin über "die wahren Hintergründe" informiert werden? Zumindest wurde 2008 schon mal gelogen (Originalzitat des Abgeordneten Michelbach "off the record" : "Wenn die Kanzlerin damals nicht zu einer Lüge gedrängt hätten (Anmerk.: .. bei der Garantie für die Sparer) wäre das System binnen Stunden zusammengebrochen") ... und wer einmal lügt, - dem glaubt man nicht: http://www.welt.de/finanzen/article3978627/Die-Deutschen-hoben-aus-Angst-Milliarden-Euro-ab.html