jetzt willst du mich aber aufs Glatteis führen^^
Es läge mir fern, dich nur
jetzt aufs Glatteis führen zu wollen ^^
Ich meinte aber tatsächlich, ob du einen Autor kennst, der ein gelungenes Werk hoher Literatur verfasst hat, gelungen in Bezug auf Sprache, Inhalt und deren Verknüpfung, und der sich dann an einem zweiten oder zehnten versucht hat, dabei vielleicht das Genre gewechselt und dabei jämmerlich versagt hat? Ein hochgepriesener Literat, der es vielleicht versäumt hat, seine schwülstigen Liebesgedichte aus der Teenagerzeit vor seinem Tod zu verbrennen? Dessen unschönere Ergüsse die Kritik sich bemüht zu übersehen?
Keine Sorge, das ist eine offene Frage, keine, bei der ich bei erfolgter Antwort hinter einem Baum hervorspringe und "Aha!" schreie ^^
bzgl. Pasolini (ist der Film wirklich in Spanisch? Pasolini war Italiener) müsste man allerdings fragen, inwieweit der gute Boccaccio nicht gegen ihn in Schutz genommen werden müsste.
Ipsi... ich studiere Italienisch ^^ Pasolini war Italiener, ja, was ihm leider nicht so gut bekommen ist. Ich schätze schon, dass das Original in Italienisch war/ist, aber die spanische Version scheint die verbreitetere zu sein, zumindest ist mir die italienische noch nicht begegnet. Du hast natürlich Recht, dass Pasolini nicht Boccaccio ist, sondern eigene Zielsetzungen verfolgte, aber ich habe das Decamerone in Teilen ja auch gelesen und kann sagen, dass er sich nicht allzuweit vom Text entfernt hat ^^
Die letzte Geschichte, die ich gelesen habe, endet so: "Dann brachten sie [der Abt und der Mönch] das Mädchen ungesehen wieder aus dem Kloster fort, doch möchte ich glauben, dass sie es noch manches Mal haben zurückkommen lassen." ^^
Oder der Mann, der sich als Taubstummer ausgibt und im Nonnenkloster Arbeit findet:
"Bevor sie fortgingen, gelüstete es beiden noch mehrmals auszuprobieren, wie der Stumme sich auf die Kunst des Reitens verstehe, und sagten hinterher oft zueinander, dass dieses Spiel wirklich noch weit süßer sei, als man ihnen erzählt habe."
Ich denke, das genügt zu Illustrationszwecken ^^
irgendwann packt auch dich die Lust nach etwas, das nicht einfach nur die Reproduktion endlos identischer Gefühlslagen ist^^
Was heißt hier irgendwann ^^ Allein studienbedingt lese ich so manches Werk, das sprachlich und inhaltlich nicht gerade einfach zu durchdringen ist; und natürlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass diese Werke in aller Regel reicher sind und länger in einem fortwirken, als dies bei seichteren Genüssen der Fall ist. Ich weigere mich nur, daraus eine Wertung abzuleiten, die in Formulierungen wie "Staub der Ebene schlucken" doch unweigerlich durchscheinen
Bei den Sachen, bei denen ich von vornherein weiß, dass sie mich interessieren, hat es sich bisher auch immer gelohnt^^
Ich könnte dich darauf hinweisen, dass dies ein tautologischer Schluss ist
Aber ich weiß in etwa, was du meinst.
die sich noch Mindeststandards an Gehalt und Form verpflichtet fühlen;
Deine Mindeststandards ^^ Müsste man mal vergleichen, inwieweit sich deine und meine Mindeststandards unterscheiden. Allerdings denke ich, dass tatsächlich ein großer Unterschied in der Zielsetzung besteht, präzise
dass ich ein Buch wirklich lese, wenn es ausschließlich auf emotionalen Gehalt abzielt, kommt eher nie vor.
. Da scheiden sich wohl die Geister ^^