Geschenkebringer

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e-noon
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Mo 22. Nov 2010, 21:03 - Beitrag #1

Geschenkebringer

Weihnachten ist sehr ergiebig, und es regnet ^^

Wem wurde bei euch das bringen von Geschenken zugeschrieben? Weihnachtsmann? Christkind? Eltern, von Anfang an? Nikolaus? Santa Lucia? Die Befana? Rentiere? Wichtel? Engel? Andere? ^^ Und wie lange habt ihr tatsächlich dran geglaubt? Oder gibt es hier sogar noch jemanden, der glaubt, dass an Weihnachten eine der oben genannten Sagengestalten (Eltern ausgenommen) kommen und Geschenke bringen wird?

Edit: Könnte jemand noch eine Umfrage einfügen? :wink:

Lykurg
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Mo 22. Nov 2010, 23:53 - Beitrag #2

Der Weihnachtsmann war's, aber wie lange, kann ich schlecht sagen; ich weiß noch, daß meine älteren Geschwister komische Gesichter machten, als ich vielleicht sechs oder sieben war? Ich habe keine Anhaltspunkte.

Elterliches Geschenkebringen ist aber schon sagenhaft genug. Bild

Ipsissimus
Dämmerung
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Di 23. Nov 2010, 10:51 - Beitrag #3

ich hatte erste Erfahrungen mit dem Weihnachtsmann erst, als ich in die Volksschule kam, etwa mit sechs; meine MitschülerInnen erzählten sich irgendwann zu Winterbeginn befremdliche Geschichten von so einem Typen mit roten Mantel und weißem Bart. Ich machte dann den Fehler, zu fragen, wer das denn sein solle, worauf sich ein paar persönlich angepisst fühlten und mich verprügelten^^ na ja, es war wohl eher ein jeder haut auf alles, was sich bewegt^^ damit war dann auch die Beziehung zwischen mir und dem Rest der Klasse ein für alle mal geklärt (und ich war froh, dass ich nach der vierten Klasse aufs Gymnasium durfte). Als etwas später die Rede auf den Osterhasen kam, war ich auch schon klüger^^

anders gesagt, meine Eltern haben mich von Anfang an von diesen ganzen märchenhaften Erklärungsmustern verschont^^

e-noon
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Di 23. Nov 2010, 12:14 - Beitrag #4

Bei uns war es immer das Christkind, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich tatsächlich daran geglaubt hätte, sicher ist, dass ich es bei Eintritt in die Grundschule nicht (mehr?) tat. Ich glaube, unsere Eltern hielten uns für ein bisschen dumm ^^ Jedenfalls war ich immer misstrauisch, wenn ich hörte, dass angeblich die himmlichen Glöckchen die Ankunft des Christkindes ankündigten, während meine Oma zufällig eine Glocke selben Klanges in der Hand hielt ^^

Bei unserem Kleinsten hat es dann sowieso nicht mehr geklappt, weil die größeren - mein Bruder und ich - sich in blinder Gier schon auf die Geschenke stürzten, bevor das Christkind überhaupt Zeit hatte, seinen Schlitten zu satteln :P

blobbfish
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Di 23. Nov 2010, 21:08 - Beitrag #5

Faszinierend, der Nikolaus kommt doch am 6. Dezember mit einer Rute oder Süßkrams (Gummistiefel rausstellen zeugt von einem relativ miesen Charakter oder?).

An Weihnachten kommt ganz klar der Weihnachtsmann. Dass da was im argen liegt, liegt daran, dass er Osterhase einigen Schwierigkeiten gehabt haben dürfte ein Plüschtier aus einem der oberen Regalreihen einer Pyramide im Kaufhof zu erreichen.

Milena
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Mi 24. Nov 2010, 00:06 - Beitrag #6

..als meine kinder wirklich noch klein waren, haben sie mir alles abgenommen, was ich ihnen vorgegaukelt habe...war klar, sie waren klein und kannten es nicht besser...
jahre später haben sie den spass einfach mitgemacht, ganz einfach, weil es spass machte spass zu haben und immer noch geschenke vom nikolaus angeblich zu bekommen^^....

ich selber als kind kann mich nicht mehr daran erinnern, nur noch, dass meine mutter sämtliche geschenke am nikolaustag von den nachbarn vertauscht hat, so dass ich am ende mit nichts dastand, aber dafür bekam quasi jeder was von ihr, weil sie ausserstande war, selbst für die nachbarskinder eingekauft zu haben...Bild

Rosalie
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Mi 24. Nov 2010, 01:12 - Beitrag #7

kann es sein, dass der Weihnachtsmann etwas eher "nordisches" ist bzw. war?

Zu meiner Kinderzeit (ist schon ein paar Jährchen her) kam das Christkind am 24.12. Am 5. Dez. (am Vorabend des 6.12.) der Nikolaus, u.U. mit dem Knecht Rupprecht (das ist der Böse, mit der Rute) .


Bei meinen Jungs wars ebenso. Und Milena, Du hast recht, selbst als sie die Spielchen durchschaut hatten, gehörte es einfach zum Ritual ... am Hl. Abend verzogen sich alle aufs Zimmer. Ich bereitete das Weihnachtszimmer vor und dann erklang die Glocke (sie wußten natürlich, wer da läutete), trotzdem stieg die Spannung ... wir gingen gemeinsam die Treppe hinunter ... Weihnachtsmusik erklang (vom CD-Player), das Zimmer war in Kerzenlicht getaucht, feiner Räucherduft durchzog den Raum, der Baum erstrahlte und darunter befanden sich für jeden ein paar Päckchen.

Aber warum schreibe ich dies alles in der Vergangenheit? Es ist noch immer so und selbst die mittlerweile erwachsenen Söhne (und wenn vorhanden auch die Freundinnen) genießen dieses Schauspiel. Danach wird Fondue, Raclette oder Heißer Stein gespeist ... und irgendwann verzieht sich die Jugend in die Stadt und feiert mit ihresgleichen .... und dies ist o.k.

Ratte
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Mi 24. Nov 2010, 18:47 - Beitrag #8

Wie das bei mir war, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Auf jeden Fall war es für mich der Weihnachtsmann - auch wenn meine Mutter immer vom Christkind gesprochen hat....

Meine Kleine glaubt noch ganz fest an Nikolaus, Osterhase, Zahnfee, Weihnachtsmann - hab ich noch was vergessen?
Der Große schwankt. Mal sagt er, dass doch sowieso alles von den Erwachsenen kommt. Aber dann gibt es wieder die eine oder andere Kindersendung, die erklärt, warum Erwachsene sich als Weihnachtsmann verkleiden: Der hat nicht genug Zeit, bzw. der kann ja nicht überall sein. Und (die von mir implizierte) Erklärung, warum verschiedene Kinder unterschiedlich große Weihnachtsgeschenke erhalten: Der Weihnachtsmann hat für jedes Kind gleich viel Geld zur Verfügung, aber die Eltern, die viel Geld haben, geben noch was dazu! Und außerdem müssen die Eltern sowieso helfen beim Einpacken und Verstecken. Und wenn er dann solche Erklärungen hört, scheint er doch wieder daran zu glauben!

Traitor
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Mi 24. Nov 2010, 23:21 - Beitrag #9

Offiziell verantwortlich gemacht wurden bei uns nie irgendwelche Sagengestalten, die Geschenke kamen halt vom Schenkenden, dann kann man sich immerhin auch vernünftig persönlich bedanken.

Als Deko- und Geschichtenelement kannte ich den Weihnachtsmann aber, für mich bestand also glücklicherweise keine Verprügelungsgefahr.

Das Christkind kannte ich wiederum nur als bedeutungsloses Wort in ein paar Liedern und entdeckte es später befremdenderweise in diversen Büchern. Der Umkehr von Rosalies These, dass also das Christkind etwas rein südliches ist, würde ich dementsprechend definitiv zustimmen. Wikipedia behauptet
Das Christkind ist eine vor allem in Österreich, der Schweiz, in katholischen Regionen Deutschlands sowie in der Region um Nürnberg verbreitete Symbolfigur des Weihnachtsfestes

und da das Rheinland katholisch ist und es dort niemand zu kennen scheint, dürfte es sich rein auf den Süden beschränken.

Logistisch betrachtet erfüllt ein dicker Mann mit Schlitten meines Erachtens auch deutlich besser die Jobqualifikationen als so ein komisches Kind. ;)

e-noon
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Mi 24. Nov 2010, 23:26 - Beitrag #10

und da das Rheinland katholisch ist und es dort niemand zu kennen scheint, dürfte es sich rein auf den Süden beschränken.

:tadel: esse non solum percipi! Nur weil du meinen Beitrag überliest und/oder ignorierst, dass ich aus dem Rheinland komme, stimmt deine These noch lange nicht.

Traitor
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Mi 24. Nov 2010, 23:40 - Beitrag #11

Überlesen oder ignoriert habe ich deinen Beitrag nicht, aber ich vergesse halt immer wieder, dass du deine Gegend auch für "Rheinland" hältst. Für mich hört das Rheinland am Drachenfels oder meinetwegen noch an der Landesgrenze auf und dahinter beginnt "der Süden". ;) Dass dieses Bauernland da den Begriff auch noch offiziell in seinem Namen beansprucht, zählt natürlich erst Recht nicht.

Dass im "echten Rheinland" auch jemand oder vielleicht sogar viele das Christkind kennen, kann ich natürlich auch nicht ganz ausschließen, zumal mein Bekanntenkreis dort vermutlich von Immis dominiert ist. Aber zumindest kam das Viech bei uns auch in Kindergarten, Schule und allen anderen mir zugänglichen Lebensbereichen nie vor, und auch Lokalmedien wie Zeitungen, WDR und Radio [hierbitteorteinsetzen] schien es weitgehend unbekannt zu sein.

Amy
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Do 25. Nov 2010, 00:25 - Beitrag #12

Als ich klein war, brachte das Christkind die Geschenke.
Der Weihnachtsmann schaute am 06. Dezember vorbei, an Heiligabend hatte er dann frei ;)
Wir mussten damals auch immer in unsere Zimmer, die von außen abgeschlossen wurden, damit wir das Christkind ja nicht überrumpeln würden, weil meine Mutter meinte, es würde mit all den Geschenken verschwinden, wenn ein Kind es erblicken würde. Es würde nur mit Eltern zusammenarbeiten :D

Als dann alle Geschenke unterm Baum platziert waren, wurde die Haustür übertrieben laut zugeschlagen und dann durften wir endlich ins Wohnzimmer und uns freuen.
Ich fands schön und meine kindliche Fantasie hat den Rest gemacht, so dass man schon mal schnell dachte, man hätte eine goldene Dame gesehen, als man durchs Schlüssellock geguckt hat.

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Do 25. Nov 2010, 00:42 - Beitrag #13

Der Weihnachtsmann am 6. Dezember? Haben deine Eltern das Buch von hinten gelesen? ;)

Und das Christkind war eine goldene Dame? Für mich ist das Christkind ein "holder Knabe im lockigen Haar" ^^ Gerne auch blond, aber keine Dame ^^ Eben das Jesuskind... Warum sollte eine goldene Dame die Geschenke bringen?

@Traitor: Ich wohne ganze 10 Minuten vom Rhein entfernt! Warum sollte ich mich nicht als Rheinländer empfinden!? Auch Wikipedia schlägt alles von Trier über Koblenz bis Königswinter vor...

Traitor
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Do 25. Nov 2010, 01:00 - Beitrag #14

Den Weihnachtsmann von Weihnachten weg nach Nikolaus zu verfrachten, ist eine faszinierende Umkehrung des früheren Nikolaustransfers... und die Geschlechtsumwandlung vielleicht so eine moderne feministische Traditionsunterwanderung? ;)

Die entsprechende Rheinlandiskussion gab es bei Wikipedia auch schon. ;) Und natürlich darfst du dich als solche (Rheinländerin, nicht Diskussion) empfinden, hast damit aber ebenso Unrecht wie ein Düsseldorfer, der sich ja auch als Rheinländer empfindet, aber natürlich tatsächlich vom Niederrhein kommt. Du wiederum kommst ganz klar vom Mittelrhein. Wikipedia wiederum glaubt ernsthaft, Köln und Bonn seien schon Niederrhein, was sich sehr leicht empirisch widerlegen lässt, indem man den Artikelschreiber mit dieser Behauptung in eine Urkölner Kneipe schickt und danach seinen Gesundheitszustand mit dem eines Kollegen abgleicht, der Alt bestellt hat. Das Echte Rheinland ist da, wo weder Mittel- noch Niederrhein ist (und natürlich auch nicht Oberrhein), sondern Rhein an und für sich, so, wie er gehört und Einzig Wahr und Echt ist.

e-noon
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Do 25. Nov 2010, 01:05 - Beitrag #15

Und an welcher Stelle zwischen Ober-, Mittel- und Niederrhein liegt der Rhein an sich?
Mir aber auch egal, dann lebe ich eben im Ahrtal!

blobbfish
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Do 25. Nov 2010, 09:40 - Beitrag #16

Ich habe einen Verwandten im Rheinland, spalte doch ein neues Thema aus diesem heraus. Die Rheingebiete sind offensichtlich zahlreich und kompliziert.

Das Christkind ist doch nicht nur ein kleiner junger Blöndling sondern obendrein überaus nackig oder?

Das witzige bei uns war ja, dass man durch die Wohnzimmertür einigermaßen durchgucken kann, klar, wenn man's im Raum dunkel war konnte man nichts sehen, aber es immerhin versuchen - was auch eine sehr schöne Sache gewesen ist. Zumal der Baum sowieso direkt links hinter der Tür stand.

Lykurg
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Do 25. Nov 2010, 09:56 - Beitrag #17

Oh, da war bei uns das Gegenteil - zwei Türen bilden eine recht gute Schleuse, die zu Raum- und Baumdekoration wirksam genutzt wurde.

Weihnachtsmann am 6.12. überrascht mich auch - aber das paßt in die Traditionsvermischung durch Entlehnung von Attributen vom Nikolaus.

Nackig ist das Christkind im Zweifel nur gelegentlich, bei öffentlichen Auftritten trägt es grundsätzlich reinliche Windeln.

Rosalie
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Do 25. Nov 2010, 18:33 - Beitrag #18

Leute :), der "Weihnachtsmann" am 6. Dezember ist definitiv nicht der Weihnachtsmann und hat mit diesem auch nix zu tun. Es ist der Nikolaus (sein Namenstag), der entweder im Bischofsgewand auftritt oder manchmal auch im roten Mantel.

Den Begriff des Weihnachtsmanns, habe ich erst in den letzten zwanzig, dreißig Jahren wahrgenommen. Weihnachten ist ja ursprünglich ein religiöses Fest, nämlich die Geburt Jesu und da Gott der Menschheit seinen Sohn geschenkt, beschenken sich die Menschen an Weihnachten gegenseitig.

Daher das Christkind. Es wird an Weihnachten geboren, liegt in der Krippe und bringt den Kindern Geschenke :) . Wieso das Christkind in Nürnberg eine Frau mit langen lockigen blonden Haaren ist und manchmal auch so dargestellt wird, weiß ich nicht. Hat da jemand eine Ahnung?

Maglor
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Do 25. Nov 2010, 20:58 - Beitrag #19

Meine Eltern gaben sich nie eine besonders große Mühe mich hinters Licht zu führen. Weder läutete ein Glöckchen noch erschien ein zurückgebliebener Onkel mit falschem Bart. Zum Rituale entwickelte sich, dass während des Kirchgangs irgendwie die Geschenke unter den Weihnachtsbaum geraten waren. Der Weihnachtsmann ist mir nur als eine Art Redensart in Erinnerung, das die von Verwandten Geschenke gekauft wurden, wurde irgendwie nie ganz unter den Teppich gekehrt, auch wenn der Akt des Kaufes und der Inhalt der Geschenke geheim blieb. "Guck mal, das hat dir der Weihnachtsmann von der Oma gebracht."

Eine der merkwürdigsten Szenen, war immer noch dieses Vierkantholz in Geschenkpapier unterm Weihnachtsbaum, quasi als die berüchtige Rute. Nach dem Auspacken legte mein Vater die Latte wieder zu den anderen Latten auf den Stapel. Ein denkwürdiger Scherz allemal und auch das einzige Weihnachtsgeschenk, das ich je von meinem Vater erhielt.

An einen Glauben an den Weihnachtsmann kann ich mich nicht erinnern.
Kurioserweise gibt oder vielmehr gab es in meiner Gegend zu Nikolaus einen sehr verkehrten Brauch. Die Kinder des Dorfes vermummten sich als Weihnachtsmänner, besser Nikoläuse, oder auch als Tiere, Cowboys, Clowns... und zogen von Haus zu Haus um Geschenke einzufordern, ähnlich Halloween nur ohne Saures. Hierzu wurden weihnachtliche Gedichte oder äußerst derbe Sprüche aufgesagt, wofür es dann Süßigkeiten gab.
Mittlerweile ist der Brauch verkümmert. Verkleidungen spielen keine Rolle mehr. Die anrüchigen Sprüche sind verschwunden. Die Tradition geht unter.
Das interessante hierbei ist, dass sich die Kleinkinder selbst zum Nikolaus vermummten und sich die Geschenke in der Nachbarschaft holten. Wie da eine Glaube an den Geschenkebringer entsteht, ist schleierhaft. Eher möglich ist, dass kleine Kinder selbst die Rolle aufgingen oder noch wahrscheinlicher, dass sie glaubten, dass die Erwachsenen sie selbst für Nikoläuse hielten. Erkennen konnte man die mit Gesichtsmasken vermummten Kinder nämlich keineswegs.

Ansonsten kein noch einen gewissens Neujahrhans, der an Neujahr kleine Geschenke verteilt und diese kurioserweise unter einer Schüssel in Omas Küche versteckte. Der Hintergrund dieser Person ist mir unbekannt, aber ich fürchte der Neujahrhans ist mit meiner Oma gestorben.

e-noon
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Do 25. Nov 2010, 22:05 - Beitrag #20

Weihnachten ist ja ursprünglich ein religiöses Fest, nämlich die Geburt Jesu und da Gott der Menschheit seinen Sohn geschenkt,
:tadel: Ursprünglich ist es ein heidnisches Sonnwendfest. Vielleicht sogar davor noch etwas anderes. Man befand es für taktisch klug, auf den heidnischen Festtag ein christliches Fest zu legen, um die Heiden behutsam an die neue Religion zu gewöhnen (kann natürlich auch sein, dass es von den Heiden ausging, dann waren es wahrscheinlich Kölner ^^ Kumm los mer fiere... egal was). Der Geburtstag des xten einzig wahren Erlösers bot sich da an.

Zitat von Wiki:Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember erst seit 336 in Rom belegt. [...] Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war den Urchristen unbekannt, die sich für die Todestage, nicht aber für die Geburtstage ihrer Märtyrer interessierten. Doch bereits im 2. Jahrhundert ist ein wachsendes Interesse daran feststellbar. Dabei spielte das Frühlingsäquinoktium am 25. März eine besondere Rolle. Für dieses nahm man den ersten Schöpfungstag und den Tag des Kreuzestodes Christi an. Der vor 221 schreibende Julius Africanus bezeichnete den 25. März als Datum seiner Passion als auch seiner Empfängnis, was bei einer exakt neunmonatigen Schwangerschaft Marias zu einem Geburtstag am 25. Dezember führen würde.


Zitat von Rosalie:"Weihnachtsmann" am 6. Dezember ist definitiv nicht der Weihnachtsmann

Gebräuche ändern sich... Sicher hat der Nikolaus den Weihnachtsmann beeinflusst, zumindest in der deutschen Wahrnehmung sind sie sich im Aussehen ja auch sehr ähnlich... aber wenn das für Amys Familie der Weihnachtsmann war, dann ist das halt so ^^ das ändert ja nichts daran, dass traditionell am 6. Dezember der Namenstag eines gewissen Bischofs aus Myra gefeiert wurde.

@Maglor: Weil deine Mutter traditionell die Geschenke kaufte? Oder sein Name nicht auf der Karte stand? Das mit der "Rute" ist echt strange...
Bei uns gehen am 6. Januar die heiligen drei Könige (verkleidete Messdiener) durchs Dorf und sammeln Süßigkeiten für sich und Geld für Bolivien.

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