Nikolaus und Weihnachtsmann waren einmal die gleiche Person. Eine gewisse Überschneidung noch immer. Eine peinliche Unterscheidung zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann ist weder sinnvoll noch notwendig. Klar ist, Nikolaus kann auch an Weihnachten, aber der Weihnachtsmann eigentlich nur an Weihnachten, aber Pop sei Dank auch von Oktober bis Januar..
Der ursprüngliche Geschenkebringer an Weihnachten war der Nikolaus. Die Kleidung des Nikolauses varierte stark. Vor allem Protestanten war gewillt, den Nikolaus Mitra und Bischofsstab zu nehmen. Im Struwwelpeter von 1845 tritt der Nikolaus bereits in roter Tracht mit Zipfelmütze auf. Hierbei handelt es sich aber nicht wie in der heute vorherrschende Coca-Cola-Version um eine nordpolare Funktionskleidung mit Pelzbesatz sondern um eine orientalische Kleidung, eben weil Nikolaus Bischof von Myra in Kleinasien war. Die rote Zipfenmütze mit gelber Kordel ähnelt der griechischen Volkstracht der Neuzeit.
Im Nikolaus-Brauchtum sind Überreste einen arachaischen Heiligenkultes vorhanden, denn weder Reformation noch Gegenreformation ganz ausrotten konnten. Im Mittelalter hatte sich zu Nikolaus der Kult Teufels- und Heiligenkult vermischt, gegebenfalls noch mit dämonisierten heidnischen Göttern.
Der Nikolaus führte an einer Kette Teufel, Dämonen oder auch Mohren, die Kinder bestraften.
Krampus Zwarter Piet Knecht Ruprecht
Der Heilige hatte macht über die Teufel, diese war seine Vollstreckungsorgane. (Interessant ist auch die Vorstellung von der Buchführung über brave und böse Kinder durch den Nikolaus. Die gleiche Vorstellung existiert zum Teufel, der die Sünden eines Menschen auf einer Kuhhaut vermerkt, wenn sie denn groß genug wäre.)
Luther hasste den Nikolaus so sehr, dass er das Christkind erfand, als ein das Christfest personifizierende Kind, also eben keine Frau! Spätere Freigeister erfanden den Weihnachtsmann als säkularisierten Konkurrenten. Schlimmer als die Säkularsierung des Nikolauses erscheint mir aber, die Entdämonisierung des Knecht Ruprecht. Aus dem angeketteten Teufel, der rauen Perchta, wurde eine Weihnachtsmann gleiche Witzfigur.
So auch ist es auch dem sicher bekannten hessischen Klowes geschehen.
So klagt diese Text von 1966 aus einer Dorfchronik:
Schon dunkeln wieder die Tage und der Klowes, angetan mit zottigen Schafspez, einer Kette um die Hüften und einer Maske vor dem Gesicht schreckt am Nikolausabend die losen Buben und Mädel. Leider ist aus dem früher gebenden Klwes seit dem Jahr 1917 in Nordhessen ein bittender geworden. Diese Neuerung verbreitete sich von der Stadt Kassel aufs Land.
Zum Neujahrs-Hans:
Ich konnte nichts dazu finden. Klar ist nur, dass es den archaischen Brauch der Neujahrsgeschenke gab, eine Sitte die in Frankreich wohl allgemein üblich ist.
Hans taucht als Vorname des Nikolaus-Gehilfen auf: Hans Muff, Hans Trapp, Hans Trott
Silvester fällt ebenfalls in die
rauen Nächte als in die aktive Zeit von Wildem Jäger, Frau Holle, Schimmelreiter ... alle gehören sie an die Kette des geheimnisvollen Nikolaus von Myra.