Zitat von e-noon:Höchstwahrscheinlich ist WoW-Sucht eine Unterform von Spielsucht, aber wieso sollte das heißen, dass es diese Sucht nicht gibt?

Gibt es keine Heroinsüchtigen, sondern nur Drogensüchtige? Eine WoW-Sucht muss anders behandelt werden als eine Casinosucht, hat andere Voraussetzungen und Folgen, darum erscheint es mir schon sinnvoll, sie getrennt zu betrachten...
Stoffliche Abhängigkeiten haben einen bestimmten Mechanismus, den, ich nenne es mal Medien-Abhängigkeiten, nicht haben, sie funktionieren anders.
(Vermehrung spezifischer Rezeptoren vs. Stimulation des Belohnungszentrums durch empfundene Zuwendung, Erfolgserlebnisse o.ä.)
Letztlich sind an Konflikten in sozialen Beziehungen immer mindestens zwei beteiligt, und ich habe den Eindruck, daß eine überdurchschnittlich intensive Online-Aktivität sehr oft mehr Ausdruck von Beziehungskrise, oder auch von von Anfang an nur gewünschter Beziehung ist, als Auslöser der Krise zu sein. Ebenso wie jede andere überdurchschnittlich intensiv ausgenübte Betätigung, die als mit einer Beziehung in Konflikt stehend wahrgenommen wird.
Nur wird eine intensive Betätigung im Netz eben negativer wahrgenommen als intensives Fitnesstrainig oder stundenlanges in der Gegend rumradeln oder Briefmarkensammeln.
Und bei denen, die intensiv sporteln, wird weniger geschaut, wie es den Kindern geht, zumindest ist dann selten der Sport schuld...
Warum? Ich glaube, weil das Netz vielen suspekt ist.
Soweit zur Lage bei Erwachsenen.
Bei Kindern und Jugendlichen denke ich, daß es zum einen darum geht, daß Eltern mit ihren Kindern eben mehr machen müsssen, als sie vor der Flimmerkiste zu parken, andererseits braucht auch jede Jugend ihre kleinen Fluchten. Nicht jeder findet sie in Büchern, oder nicht nur. Meine Fluchten führten mich in den Garten und ans Klavier, was die für mich bedeuten, hat meine verbliebene Kernfamilie auch heute noch nicht voll begriffen.
Ein bisschen von "Every generation has its own disease"...
Zitat von e-noon:Tja, erheblich, definiere erheblich... wenn jemand durch gründliches Nachdenken seine Situation hätte verhindern können, ist er/sie mitverantwortlich für die Situation. Wenn nicht, dann nicht. Ich kann mich nicht erinnern, Prozentzahlen angegeben zu haben...
Und dann hinfort in Schuld gefangen, ihm diese vorzuhalten bis an sein Lebensende? Notfalls, wo die Schuld nicht offenbar liegt, ist nachzubohren, durch peinliche Befragung, Inquisition? Mich fröstelt...
Menschen machen Fehler, und nach meinem Empfinden muss da, wo durch Fehler Not entsteht, dieser abgeholfen werden. Weil jeder Not nach Kräften abgeholfen werden muss, egal woher sie rührt.
Davon abgesehen sind die Fälle von ungewollter Jugend-Schwangerschaft deutlich in der Unterzahl bei der Zahl von Alleinerziehenden, ich würde 10% für hoch gegriffen halten. Männer sind das Problem, und dafür können die Frauen wirklich nichts.
Als ob die Diktaturen dieser Welt händeringend nach Rechtfertigungen suchten ^^
Und, überflüssig zu erwähnen: NEIN, bedeutet es nicht.
Wenn Unentwickeltheit eine Diktatur rechtfertigt, wird der Diktator alles daran setzen, Entwicklung zu verhindern, besonders jene zu geistiger Freiheit.
Mill ist ein schwieriger Fall, fortschrittlich damals in seinem Eintreten für die Frauenemanzipatioin und Sklavenbefreiung, aber wo es um die Kernbelange seiner Heimat ging, reaktionär bis zur Unlogik. Warum? Vielleicht, weil die Sklaven und die Frauen Amerikaner waren, damals etwas in Konkurrenz zu good old England? - nur eine Überlegung.