als Pausenfüller während der Lektüre von Infinite Jest
Die Bibel nach Biff
Die wilden Jugendjahre von Jesus, erzählt von seinem besten Freund
Roman von Christopher Moore
Goldmann Verlag, 2002
feucht-fröhliche Tour de Force durch das Leben von Joshua H. Christus, genannt Josh, erzählt von Biff, seinem besten Freund und - aus Gründen, die sehr schnell sehr offensichtlich werden^^ - verloren gegangenen 14ten Apostel. Moore legt ein komplettes Evangelium vor, mit deutlichen Parallelen zu den bekannten Evangelien, massiv ergänzt mit Passagen aus apokryphen Evangelien, vornehmlich des Thomas- und Jakobus-Evangeliums.
sehr witzig zu lesen, dabei durchaus respektvoll gegenüber dem Gegenstand, selbst wenn der teilweise heftig durch den Kakao gezogen wird; kein sonderlicher Tiefgang, kein Leben des Brian in Buchform, sondern eher eine Haltung, die davon ausgeht, dass "da was gewesen sein muss", wenngleich die Vermittlung im bekannten Kanon der Sache nicht gerecht wird und viel zu ernst daher kommt, wie sich aus den Erinnerungen Biffs mühelos entnehmen lässt^^ die handelnden Figuren sind alle sehr modern, sehr aufgeklärt (wenn auch auf teilweise abstruse Weise^^), sehr emanzipiert, auch die Frauen, haben mit der historischen Situation also nicht viel gemein, aber das verzeihe ich dem Buch gerne^^
nette Ethno-Fantasy entlang biblischer und apokrypher Texte, die dabei gleichermaßen ernst wie auf die Schippe genommen werden; leichte Lektüre für ein paar vergnügliche Stunden zwischendurch, aber man muss es nicht wirklich zweimal lesen^^