Gerhard Mayer-Vorfelder gibt den Bayern-Bossen contra
München/Stuttgart - DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder wendet sich vehement gegen Pläne von Bayern-München-Präsident Franz Beckenbauer und "G14"-Sprecher Karl-Heinz Rummenigge, EM- und WM-Qualifikation in Europa mit dem Ziel zu ändern, kleinere Qualifikationsgruppen und damit weniger Länderspiele zu erhalten.
"MV" sagte dem Sport-Informations-Dienst: "Beide Herren wissen, dass Länderspiele die Haupteinnahmequelle des DFB sind. Wir haben gerade mit der Liga einen Grundlagenvertrag geschlossen, in dem auch festgelegt ist, wieviel der DFB an die Liga aus den Länderspieleinnahmen überweist. Daran kann doch nicht jetzt schon wieder gerüttelt werden."
Beckenbauer fordert Gruppen
Beckenbauer hatte gefordert, aus den 51 europäischen Ländern 14 Gruppen à drei oder vier Mannschaften zu bilden und nur noch die Gruppenersten zu einer WM oder EM fahren zu lassen. Das wären dann in anderthalb Jahren meist nur noch sechs, manchmal nur noch vier Qualifikationsspiele statt jetzt einschließlich "Endspiele" bis zu zehn.
Rummenigge will die kleinen Länder in eine Vorqualifikation schicken, damit sich der Rest Europas dann eliminiert, ehe die "Großen" eingreifen. Dafür sollten der Welt-Verband Fifa und die Europäische Fußball-Union (Uefa) für die Qualifikationen die Zentralvermarktung einführen statt, wie bisher, den Verbänden die Einzelvermarktung ihrer Spiele zu überlassen. Mayer-Vorfelder: `Das würde dann wieder die großen Verbände tangieren. Die müssten dann bluten."
Kein neuer Schauplatz
Auch dem Rummeniggeschen Vorschlag, im Uefa-Pokal eine Zentralvermarktung einzuführen, gibt "MV" keine realistische Chance: "Die Vereine selber haben doch vor dem Europäischen Gerichtshof eine Denkschrift hinterlegt, in der sie sich für die Einzelvermarktung stark machen.
"Die Uefa muss im Moment in Brüssel die Zentralvermarktung der Champions League rechtfertigen. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass sie an der Eröffnung eines neuen Schauplatzes interessiert ist."
MV wirft Rummenigge Arroganz vor
Der DFB-Präsident, der gleichzeitig auch Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees ist, räumte ein, dass es in der "Regierung" der Uefa Überlegungen gibt, den Uefa-Cup zu reformieren, aber: "Man kann ihn nicht so abqualifizieren, wie Rummenigge das getan hat und mit großer Arroganz sagen, was in den meisten der 51 europäischen Länder geschieht, interessiert uns nicht. Man muss mit der Realität leben, und Solidarität im Fußball. Und dazu gehört auch das Mitwirken der Kleinen."
Naja, obwohl MV keine Ahnung von Fusbbal hat, hat er diesemal schon etwas recht. Es sollte mit der Qualifikation zur EM/WM so bleiben, wie es jetzt ist.
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