Zitat von e-noon:Diesen Eltern hat ihre Hilfe nichts genützt. Sie haben, da sie angelogen wurden, ein schwerstbehindertes Kind mit äußerst kräftezehrenden und finanziell ihre Möglichkeiten ausreizenden Angewohnheiten. Ich kann es in einem solchen Fall verstehen, wenn man nicht den Rest seiner Kraft, Geduld, Liebe, materiellen Güter und Zeit in jemanden investieren will, der sich selbst mit dieser Investition nie so weiterentwickeln wird, wie man das bei einem normalen Kind selbst bei allerbescheidensten Ansprüchen erwarten kann und wie es auch von Seiten des Heimes versprochen (erlogen) wurde. Wir wissen nicht, wie es im vorliegenden Fall war, wir wissen weder, ob diese Eltern sich Hilfe geholt haben, noch, ob es überhaupt Eltern gab oder nur eine alleinerziehende Mutter mit einem Zehnjährigen, der nicht einmal die Schule besuchte.
Naja, die Hilfe hat ihnen genützt, zu wissen, woran sie objektiv sind. Wenn sie es richtig anstellen, werden sie auch noch Hilfen finden, die ihnen das Leben erleichtern und dem Kind bessere Förderung geben, als sie es ihm geben könnten.
Hinsichtlich der mangelhaften Information durch das Kinderheim streiten sich in mir zwei Argumentationen.
Aufgrunddessen, daß eine Mikrozephalie als solches durch einen auffallend kleinen Schädel erkennbar ist, das kleine Hirn nur im Röntgenbild, könte man die Frage stellen, warum der Adoptivmutter der kleine Schädel nicht aufgefallen ist, hinsichtlich des fehlenden Röntgenbefundes könnte auf die finanziell prekäre Situation des russichen Kinderheimwesens verwiesen werden.
Also, sie hat das Kind gesehen, von der perinatalen ZNS-Schädigung erfahren und der psychomotorischen Entwicklungsstörung - und sich trotzdem für dieses Kind entschieden.
Man kann nun einerseits beklagen, daß das Heim nicht die volle Wahrheit gesagt hat (wenn es sie denn selbst gewusst hat).
Was wäre die Folge gewesen? Das Kind wäre dort geblieben, in einer Einrichtung, die mit ihm vollauf überfordert und die für seine Bedürfnisse in keiner Weise angemessen gewesen wäre.
Man könnte auch gerade darin ein Motiv sehen, eben nicht die volle Wahrheit zu sagen - um den Kindern eine angemessene Unterbringung zu ermöglichen und nebenbei sich mit den knappen Ressourcen den anderen Kindern angemessen widmen zu können.
Hat etwas von der Triage bei großen Katastrophen.
Was das "Investieren" von Kraft, Liebe und materiellen Gütern in das Kind betrifft, könnte eine Haltung der Annahme als, ich verwende mal den Ausdruck
kismet, weiter helfen, vielleicht auch
karma. Es ist qua Geschehen eine Aufgabe, diesen Menschen aufzuziehen, weil er/sie ein Mensch ist und einem anvertraut.
Hinsichtlich des anderen Falles ist der Inhalt der Berichte für mich die Grundlage, und daraus ergeben sich keine Eltern im herkömmlichen Sinne.
Vielleicht war die Zeit des Jungen in Amerika ja eine solche "Prüfphase", die leichter rückgängig zu machen ist als die eigentliche Adoption.
Von einer solchen Prüfphase ist in den Artikeln keine Rede, sie widerspräche auch jeder angemessenen Umgangsweise mit Kindern.