Keine absurde Erörterung

Hier können Diskussionen und Planungen zu den einzelnen Geschichten stattfinden.
blobbfish
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Mo 24. Jan 2011, 16:28 - Beitrag #1

Keine absurde Erörterung

Da ja der Quickie versandet ist, ich denke auch, weil jeder seine eigenen Absurditäten eingebracht hat, versuche ich jetzt ein inhaltliches Gegenmodell, das heißt, es soll möglichst keine Absurditäten geben, das ganze aber gerne verpackt in Überspitzung, wie ich das schon getan habe.

In der Erzählung selbst ist Metabetrachtung erlaubt, sogar erwünscht, besonders dann, wenn es darauf hinweist, dass erzähltes keine Absurdität ist.

Insofern kann als Fortsetzung angefügt werden, dass er auch einfach nichts sieht, das ist bestenfalls für den Leser absurd, aber es geht ja schließlich um die Geschichte und die Handlung.

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 01:22 - Beitrag #2

Eine sehr gelungene Idee und ein super Einstieg von euch beiden. Ich versuche mich mal, aber wenn ihr findet, dass es nicht passt, nehme ich es gerne wieder heraus.

Lykurg
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Di 25. Jan 2011, 01:23 - Beitrag #3

Je genauer das Ziel der Erzählung definiert ist, um so weniger absurd wird sie. Außerdem sollte dafür möglichst wenig passieren und idT viel metaspekuliert werden.

Endet die Geschichte mit seinem zeitlich baldigen, aber in Erzählzeit (=Seiten) durchaus noch in weiter Ferne liegenden, sich auf eine völlig normale Weise ereignenden Tod?

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 01:25 - Beitrag #4

Das fände ich absurd, weil es das eine große Thema ist, das Rentnern in literarischen Werken vergönnt ist. Aber man wird sehen, was sich machen lässt.

Lykurg
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Di 25. Jan 2011, 01:52 - Beitrag #5

Finde ich sehr schön, e-noon, hat mich zumindest köstlich amüsiert; aber blobbfishs Wir-Erzähler beschreibt präsentisch - meinst du, das ließe sich bei dir noch anpassen?

Ups... Ich habe gerade gemerkt, daß du dich darin von mir hast anstecken lassen, im dritten Absatz ist es mir auch einmal passiert (ich korrigiere es jetzt).

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 02:01 - Beitrag #6

Vielen Dank, das freut mich. Mit dem präsentieren warte ich dann auf dich, das erfordert Umgewöhnung, aber in einigen spezielleren meiner Geschichten habe ich auch schon präsentisch geschrieben, ich bin also grundsätzlich wohl dazu in der Lage, hoffentlich auch so, dass es weiterhin gut klingt. Auch den Wir-Erzähler?

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 02:09 - Beitrag #7

"Seit jeher... erscheint", müsste es doch dann wohl heißen? Aber vielleicht trügt mich mein Sprachgefühl, ich schiebe es auf den Restalkohol, den ich nun für den Rest meines Lebens beanspruchen werde.

Lykurg
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Di 25. Jan 2011, 02:15 - Beitrag #8

Dieser extrem präsente (um nicht zu sagen penetrante) Wir-Erzähler ist schon ein deutliches Merkmal der Erzählung, wobei ich ihn, wie ich nun bei kritischem Lesen feststelle, doch leider etwas anders gestaltet habe als blobbfish.

Sein Erzähler erfindet eine Figur, um ein Experiment durchzuführen, und beschreibt sie völlig willkürlich. Er spart nicht mit expliziten Hinweisen darauf, daß er die Figur so beschreibt, wie er will, und daß es ihm auch nicht darauf ankommt.
blobbfishs Erzählerfigur hier ist in etwa so arrogant wie Ferdinand Onger. Bild

Mein Erzähler nimmt dagegen schlicht das dargebotene an und führt es weiter aus, er beobachtet und beschreibt, ohne aber seine Erzähl-Entscheidungen als solche zu thematisieren - aus der Sicht meines Erzählers scheint es Erwin tatsächlich zu geben, während er für blobbfishs Erzähler nur ein Gedankenexperiment bleibt.

Edit: Sollte wohl wirklich lieber "seit jeher erscheint" sein. An der Frage könnte sich entscheiden, ob er plötzlich doch eine Religion annimmt - und das würde die Geschichte jetzt schon in gefährliche Nähe einer potentiell absurden Plotwende führen. ;)

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 02:24 - Beitrag #9

Was du darfst, darf ich auch ;) Wir sind einfach nicht so wagemutig und innovativ wie blobby. Man könnte natürlich wieder zurückwechseln;
"An dieser Stelle halten wir inne und fragen uns, ob es wirklich sinnvoll ist, Erwin mit einem Vorhaben auszustatten, ob es nicht zuviel des Guten scheint, ihn am ersten Tag seines Rentnerdaseins den ersten Schritt seines Vorhabens verwirklichen zu lassen, eines Vorhabens noch dazu, das über Monate hinweg von einem Menschen geplant wurde, dem wir zuvor ungewöhnliche Konzentrationsfähigkeit bescheinigten. Wir drehen also die Uhr zurück und..."

Soll ich?

Lykurg
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Di 25. Jan 2011, 02:28 - Beitrag #10

"Die Uhr zurückdrehen" finde ich schon wieder eine Entscheidung zuviel, obwohl das wiederaufgegriffene Bild glänzend ist und angenehm tickt. Ansonsten finde ich diese Zurücknahme aber gut, insbesondere durch den wieder hineingeholten auktoritären^^ Wir-Erzähler.

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 02:40 - Beitrag #11

Hm, inwiefern zuviel? Nicht die Uhr zurückdrehen, sondern einfach seine Eigenschaft im Fluge ändern? Kannst mit ja oder nein antworten, ich denke, ich sehe, worauf es hinausläuft.

e-noon
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Di 25. Jan 2011, 03:17 - Beitrag #12

Wie unhöflich, da habe ich gepostet, ohne deine Antwort abzuwarten, die sich vermutlich während des Schreibprozesses irgendwie ergeben hat.

Den zweiten Teil habe ich nachträglich eingefügt, aber vorträglich gedacht; zuviel oder die richtige Richtung? Gut, dass die Uhren in England generell anders ticken... ob das meine Formulierung beeinflusst hat?

Jetzt ist aber wirklich blobbfish dran, bevor wir noch etwas dummes, oder schlimmer, absurdes, tun.

Lykurg
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Di 25. Jan 2011, 10:29 - Beitrag #13

Nein, ich habe dich ein bißchen zu lange warten lassen und dann auf die Antwort verzichtet, da ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden war. Wahlweise antworte ich aber auch gern mit "nein".

blobbfish
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Di 25. Jan 2011, 16:49 - Beitrag #14

Oh, sehr köstlich, auch die Erörterung. Wichtig ist denke ich, dass man auch eher erklärt, warum, statt eine Handlung oder ein Ereignis zu geben. Wie Lykurg schon sagte, eher langsam, dazu setze ich dann noch, nicht so innovativ.

Ein paar Kritikpunkte von mir:

Zitat von e-noon:Beide lachten sie dann immer, denn sie wussten, dass Erwin sich niemals langweilte.


Das ist allerdings etwas zu absurd, denn das setzt einen ein Stück weit perfekten Protagonisten voraus.

Zitat von e-noon:wie er jetzt die Vögel betrachtet, die etwa fünf Meter über ihm im Geäst einer Kastanie zwitschern und in ihm den Gedanken, nicht aber die Sorge auslösen, dass sie früher oder später durchaus mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit den tadellosen Zustand seines Jacketts in einen weniger tadellosen verwandeln könnten.


Ich habe da grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, aber man muss sich schon fragen, so als Leser, warum er sich das gerade jetzt fragt. Zumal Lykurg eine Allsonntäglichkeit eingeführt hat. Gelungener hätte ich es gefunden, wenn du an dieser Stelle in die Metaebene gegangen wärst, also auf den Erzähler, der ebenfalls in die Erzählung involviert ist, d.h. obiger Sachverhalt wird mehr ein Konjunktiv, etwa "Unser Züchtling müsste ob der Vögel die er da sieht sich ja schon ernsthaft fragen, ob sie ihm sein Jackett ruinieren.." und dann eine kritische Betrachtung anhängen. Gut ist es auch, sich immer zu fragen, was man selbst in der Situation machen würde, und vor allem, inwieweit die Situation normal ist. Die Vogelsituation täte ich als normal einstufen.

Dein zweiter Beitrag ist übrigens sehr schön, richtig viel Erklärung drum herum um das Geschehen, und er rettet gewisser maßen den auf Handlung getrimmten ersten Beitrag. Vielleicht als Hilfe, falls du unsicher bist: Wenn etwas passiert, so gibt es dafür Gründe, und eben diese Gründe sind kritisch zu hinterfragen und die Hinterfragung gestalten wir hier offen. Etwa die Revidierung der Umsetzung eines Planes ist sehr gut, wie richtig feststellst ist ein Plan schon etwas merkwürdig, man müsste ja auch erzählen, warum der Plan so weit sinnvoll ist. Grundsätzlich können wir einen schmieden, ich wäre dafür, ihn aber hier im Hintergrund zu schmieden und entsprechend rauszutragen und den Herrn Erwin noch etwas dümpeln zu lassen. Es muss ja wirklich nichts spannendes sein, also etwa auch auf dem Niveau von Briefmarken sammeln oder Tauben füttern, obgleich letzteres natürlich unheimlich vielfältig sein kann, man muss nur drauf achten, dass ihn dann nicht eine Taube anfällt, wenn ihm aber nach x-mal ein Krümel auf den Schuh fällt und je nach Schuhwerk die dann ruiniert sind, weil sie von einer Taube zerpickt werden, dann ist eine wunderschöne Sache.

Grundsätzlich kann auch jemand, wenn er mag, oder nicht anders kann, quasi auf Handlung gehen (nicht zu viel jedenfalls), und der nächste schiebt die Nachbetrachtung hinterher, die natürlich auch schon wieder eine Revision beinhalten kann oder geschickt erklärt, warum es gültig, d.h. nicht absurd ist, dass eben das geschieht, was geschehen ist.

@Eigenschaft im Fluge ändern, finde ich nicht so schön, weil es dann ad-hoc Momente gibt. Das mutet dann, finde ich, ein bisschen als Flickwerk an (siehe z.B. Quickie).

@Schreibstil, wenn eurer weniger arrogant ist, ist das in Ordnung, wäre nur meiner als Stilmittel erlaubt, würde ich andere hier nicht schreiben lassen. Ich sehe auch zu, dass ich mich euch anpasse, wobei eher wichtig ist, dass der Übergang zwischen Schreibstilen keinen nennenswerten Bruch aufweist. Der Wir-Erzähler ist jetzt jedenfalls da. Grundsätzlich steht es uns ;) natürlich frei, auch andere Geschichten zu starten, wo wir keinen solchen hernehmen. Es muss sich bloß jemand finden, der so einen Thread aufmacht.

Zweckmäßig ist es sicherlich auch, wenn man ab und an zu seinem Textstück (ggfs. auch drin) eine Vorgabe an den Nachfolger gibt. Ich denke, man sollte diese dann auch soweit umsetzen, auch wenn man vielleicht selbst was anders gemacht hätte. Aber so kriegt man eben etwas mehr Kohärenz.

---

Weitermachen würde ich gerne, aus technischen Gründen gibt es aber nichts vor Donnerstag Abend, ich würde also gerne bis da dann das neue Stückchen schreiben und dann veröffentlichen, die Diskussion hier kann natürlich weitergehen, da würde ich dann ggfs. auch noch Anpassungen an meinem Text vornehmen.
Aber dann bin ich auch wieder ein paar Tage quasi in Abstinenz. Da dürft ihr dann wieder :).

blobbfish
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Do 27. Jan 2011, 18:12 - Beitrag #15

So, ich habe jetzt eine vortreffliche Dümpelei eingeleitet und eine Programmatik. Ich schlage trotz mangelnder Autorität vor, Erwin soweit erstmal bei Seite zu legen und den Park insgesamt zu beschreiben. Dabei sollte soweit darauf geachtet werden, was ich in der Geschichte schon schrieb, dass es mehr gibt als Dinge, die Bezug auf Erwin haben. Verbindungen zu Erwin können und sollten denke ich auch aufgebaut werden, aber eher implikationsarm, also etwa optische Freude oder Gewohnheit oder was weiß ich was.

Etwa fehlen noch Gewässer (Seen, Bäche, Teiche, Aue…? Auf jeden Fall nicht übertreiben, es ist ein soweit normaler Park, eventuell mit ein paar Besonderheiten aber keinen absurden Besonderheiten. Eine Fontäne die Erwin nass macht ist schlecht, eine Fontäne die hingegen alle unglücklich Passierenden nass macht ist schon witziger, der Grund warum das so ist, sollte angegeben werden. Bei einem langfristigen Problem mit der Fontäne ist Ortskundigkeit zu bedenken die jeder Anwohner haben dürfte, ist diese nicht gegeben, so haben wir auf einmal quasi einen neuen Handlungsstrang, der mit Bedacht dem nächsten überlassen werden sollte, zum fortführen oder erwürgen, das ist egal), die Residenz, Fußwege, andere Pflanzen (Gräser, Kräuter, Blumen oder so Zeug; Beete), Schönheitsfehler vielleicht, Tierwesen, Relikte, Nichtigkeiten.

Die allgemeine Lage wäre noch abzusprechen. Kleine Stadt (Waldeck), mittlere Stadt (Marburg, Fulda, Gießen:kotz:), Stadt (Kassel, Dortmund, Bonn, Darmstadt), große Stadt (Frankfurt, Hannover) oder Großstadt (Hamburg, Berlin, Köln, München). Stadtnamen nur als Größenbeispiele.

Sollten, um mal der Fontäne zu bleiben, etwa etwas wie folgt haben: Wochentags ist aus sinnvollen Gründen die Fontäne schief und bewässert die Gäste, so kann Erwin hier natürlich vortrefflich eingebunden werden, als Überraschung oder er las in der Zeitung, hatte aber bisher keine Zeit bzw. nicht dran gedacht, anzugucken, dann sollte das noch aufgeschoben werden und die Option, Erwin einzubinden sollte nur hier angemerkt werden. Es ist absurd, wenn wir ankündigen, dass ihm da etwas passiert (insofern sparen wir die Möglichkeiten auf und arbeiten sie dann nach der Beschreibung ab).

Ich hoffe, das hier war jetzt nicht zu arrogant.

Abartig was ich für Textmengen produziere :D.

e-noon
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Do 27. Jan 2011, 20:59 - Beitrag #16

Dass Fontanen wochentags anders sprenkeln und dies auch schon, seit Erwin in diesem Park ist, ohne dass er es wüsste oder es abgestellt würde, finde ich absurd. Höchstens kann es sein, dass tatsächliche Rasensprenkler über den Beeten angehen und einer dieser, vermutlich, ohne dass wir das erklären müssten, verstopft ist, sodass er zu stark unter Druck steht und daher seit einiger Zeit über das Beet hinaussprenkelt.

Ich entnehme meiner Reaktion auf deinen Beitrag (vorauseilende Gedanken in Richtung mindestens hundert verschiedener Handlungsstränge), dass es mir nicht leicht fallen wird, mich auf das drumherum und die Metaebene zu beschränken ^^ Versuchen werde ich es aber gerne weiterhin.

Vor allem im ersten Absatz waren recht viele Wiederholungen jeweils desselben Wortstammes drin; war das Absicht, oder wäre das verzichtbar? Es lenkt den Fokus etwas auf die sprachliche statt auf die erzählerische Ebene. Der Exkurs über Bäume war auf jeden Fall interessant und nachvollziehbar, keineswegs absurd, bzw. die Entscheidung gegen leicht ins Absurde abgleitende bedeutsame Bäume richtig.

blobbfish
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Fr 28. Jan 2011, 11:25 - Beitrag #17

Ja, das mit der Fontäne war arg künstlich und absurd, aber nur ein Beispiel.

Dass ein Sprenkler wie du ihn nennst vorhanden ist, ok, und ein besseres Beispiel, aber es wäre absurd wenn Erwin da jetzt reinläuft. Aber stimmt, er könnte ihn nicht wahrgenommen haben Sonntags und war Wochentags wenn überhaupt (das wissen wir noch nicht, bzw. haben es noch nicht festgelegt) zur falschen Uhrzeit im Park, also könnte er überrascht werden. Das muss auch nicht sofort geschehen. Nicht alles was wir beschreiben muss ja relevant sein. Genauso gut können da ja auch andere reinlaufen, es gibt ja nicht nur Erwin in der Welt.

Ich bin mir durchaus bewusst, dass die strikte Vermeidung des Absurden ebenfalls absurd ist, jedenfalls für den Leser, aber der ist hier ja eher sekundär. Das ist auch irgendwo der Witz.

Ich denke, du schaffst das schon. Örtlichkeiten kann man ja doch eigentlich gut beschreiben oder? Du kannst ja insofern Handlung einbringen, als dass du etwa ein Ding in seiner Schönheit besser beschreibst, etwa kannst du als Überleitung auf schöne aber unbedeutende Bäume zurückgreifen, und dann kannst du, das als Überleitung zu Erwin nutzen, indem du beschreibst, dass es das eben auch gefällt, nicht zwingend besonders, aber durchaus auch schon sehr, und du kannst für Erin noch Details hervorheben die soweit mehr Erwin angehen. Du könntest dann verweisen, dass Menschen soweit verschieden sind was die Geschmäcker betrifft und als Beispiel vielleicht uns, also die Schreiberschaft ("wir") angeben und deinen als Stellvertreter hernehmen. Ganz einfaches Beispiel: Erwin empfindet in der Komposition die gelben Rosen soweit passend - die Auszeichnung der gelben Rose kannst du aber teilweise revidieren indem du z.B. auf gelbe Tulpen hinweist, die Erwin aber (gemäß unserem Willen) nicht so attraktiv findet und wir uns eben doch entscheiden müssen.

Welchen Wortstamm meinst du? "Sehen"? Das wäre im zweiten Absatz, habe ich nicht sonderlich drauf geachtet, Synonyme zu verwenden, bzw. ja, soweit habe ich mich implizit auf optisch wahrnehmbares beschränkt, nicht auf etwa akustisches, das ist aber auch gemeint. Stört das? Dann täte ich mich bis Dienstag um Änderung bemühen (ohne natürlich den Inhalt zu ändern). Aber mach das wie dir beliebt.

e-noon
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Fr 28. Jan 2011, 16:18 - Beitrag #18

Kein einzelner Stamm, sondern jeweils.

Und doch werden wir noch warten, Erwin in einen handlungssingulären Spannungsmoment einzubinden und vielmehr den Leser dahin bewegen, ein solches zu erwarten und ihn an uns zu binden. Sicherlich besteht dann die Gefahr verlassen zu sein, wir sehen uns dann im Erfolg unseres Vorhabens nur bestätigt, und wenigstens die Schreiberschaft gehört zur Leserschaft, so hoffen wir wenigstens.

Was die Vögel betrifft, so haben wir gesehen, was Erwin sieht, wenn er in dem Park ist, den er auch schon zu anderen Tagen besucht hat (man könnte sich hier also fragen, ob er ihn bisher nur an Sonntagen oder Urlaubstagen aufgesucht hat). Statt also nun nur all jenes zu beschreiben, was er sieht, beschreiben wir, was er sehen kann und verweisen weiterhin darauf, dass es sich nun um eine Ausschmückung handelt, die dem Leser die befindliche Welt oder Umgebung beschreiben und nahe bringen soll, damit er sich angemessen vorstellen kann, was er sich vorzustellen hat, was keinesfalls heißt, dass irgendwas aus dem folgenden in Verbindung mit Erwin gebracht werden wird, vielleicht das ein oder andere auf gesunde Weise.

Ich bin beileibe kein Verfechter von Synonymen um der Synonyme willen, aber an einigen Stellen könnte man durchaus etwas treffenderes finden, denke ich.

Natürlich wäre es absurd, wenn Erwin in den Sprenkler liefe, er könnte ihn entweder im Vorbeigehen bemerken, bzw. dessen Unregelmäßigkeit, oder aber sitzend beobachten, wie Passanten durch selbigen nass gespritzt werden, woraufhin man darüber reflektieren könnte, ob Erwin das nun witzig finden würde, ob wir das witzig fänden und wann etwas überhaupt witzig ist ^^

Lykurg
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Fr 28. Jan 2011, 17:46 - Beitrag #19

Den Sprenkler habe ich erst einmal unerwähnt gelassen, das wäre ja auch ein bißchen voreilig, wir stehen ja erst am Anfang der Ortsbeschreibung.^^ Ich hatte sogar kurz mit dem Gedanken gespielt, die Sache mit den unbedeutenden Bäumen zum Thema eines ganzen Beitrags zu machen, dann aber doch darauf verzichtet, nachdem ich deine Anmerkungen hier sah.

Wenn euch änderungsbedürftiges auffällt, sagt Bescheid. Solche Wortwiederholungen passieren mir auch gern; ich gebe mir viel Mühe, das zu vermeiden, aber tatsächlich fressen sich die Gedanken gern ohrwurmartig an einem Begriff fest, wenn man ihn gerade verwendet hat.

Edith: Schon witzig, ich hatte e-noons Kletterbaumerzählung und -fotos im Durham-Thread noch nicht gesehen, als ich den Beitrag schrieb! Bild

e-noon
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Fr 28. Jan 2011, 19:12 - Beitrag #20

Und ich war mir schon so sicher, dass du dich über mich lustig machst :D Da muss ich mich wohl entschuldigen! Mit besagtem Wissen war es jedenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit noch amüsierender, als es das ohnehin schon ist. Sehr gut die Idee mit den Wegen! Vom Stil her vielleicht einen Tick zu sophisticated, jedenfalls im Vergleich mit dem Absatz davor, aber das kann man ja durchaus variieren.

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