Die sogenannte islamische oder arabische Welt ist im Umbruch. Die maglorisistische Prophezeiung hat sich erfüllt. Gleich in mehreren Staaten gehen Tausende auf die Straße, demonstrieren, liefern sich Straßenschlachten. Über 100 Menschen kamen gewaltsam ums Leben. Solche Bilder kennt man eigentlich nur, wenn skandinavische Zeitungen ihre Karikaturen veröffentlichen.
Diesmal ist es anders. Die Herrschaft der seit Jahrzehnten mit harter regierenden Dikatoren wird in Frage gestellt, ihre Absetzung wird offen gefordert.
Der Flächenbrand begann in Tunesien, wo Dikator Ben Ali mithilfe seiner Familie das Land ausbeutend und mitsamt Goldreserve nach Saudi-Arabien geflohen.
Der entscheidende Funke zur Entwzündung des BRandes war das Martyium des Gemüsehändlers Mohamed Bouazizi. Nach einem Streit mit den Behörden zündete er sich selbst an und entbrannte damit den Aufstand gegen Ben Ali. Was als Verzweiflungstat eines einzelnen begann, wurde zur Bewegung, die Ben Alis Diktatur beendete, schließlich Ägypten, Algerien, vielleicht auch den Jemen ... ergriff. Was das nun für eine Bewegung ist, bleibt fürs erste undeutlich, vielleicht nur ein Werther-Effekt und der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte.
Massenproteste aller Orte gegen die alten Diktatoren und die soziale Ungleichheit. Was dahinter steckt ist unklar. In Ägypten mischen sich die Nachrichten zum Chaos am Rande eines Bürgerkrieges. Demonstratanten versuchen sich mit dem Militär zu verbünden. Plünderer überfallen Krankenhause. Der greise Diktator scheint unerschütterlich, tauscht stattdessen seine Regierung aus.