Einen Nachfolger einzuführen wäre gewiss schwer, aber m.E. es noch schwerer, Guttenberg weiter im Amt zu halten bzw. zu ertragen.
Aktuell zeigt sich erneut eine Ausweitung des Skandals durch per Weg recht gut beweisbare Vorwürfe. Guttenberg hat sozusagen einen weiteren schuldigen, nämlich sein Prädikatsexamen, was eigentlich erst die Möglichkeit zur Promotion bietet, entlassen...
Während für Juristen "Prädikatsexamen" so eindeutig mind. voll befriedigend bedeutet, das selbst nur juristennahe wie ich das wissen, scheint es in Bayern ein "kleines" Prädikat zu geben, das bereits bei einem Examen von nur (normal) befriedigend vergeben wird und auch nur per Sondergenehmigung überhaupt die Möglichkeit zur Promotion eröffnet.
Genauso war es offensichtlich im Fall Guttenberg, wie der
Tagesspiegel schreibt:
Nach der Promotionsordnung der Uni Bayreuth kann der Dekan einen Bewerber mit einer schlechteren Note als „vollbefriedigend“ nur „ausnahmsweise“ zur Promotion zulassen.
Dekan war bei Guttenbergs Promotionszulassung 2006 Karl-Georg Loritz. Loritz war in den siebziger Jahren Vorsitzender der Jungen Union in der CSU-Vorstandschaft der bayerischen Kreisstadt Schwandorf. Ende Januar war er Hauptredner beim Neujahrsempfang der Schwandorfer CSU. Auf der Website des Ortsverbandes heißt es, der Professor für Zivilrecht sei der Partei „bis heute verbunden“.
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Das Guttenberg das Prädikatsexamen auch von seiner Webseite entfernen lies, kann belegt werden. Auf der
aktuellen Seite findet sich unter
Biographie (bis 2002):
[...]
Studium der Rechts- und Politikwissenschaften
Das Prädikatsexamen habe ich dort noch vor einigen Tagen ganz sicher selbst gesehen, es steht auf auf der im Webarchiv gespeicherten Version vom
29.02.04:
Biographie:
[...]
Studium der Rechts- und Politikwissenschaften, Prädikatsexamen, Doktorand
Der Verlauf der Seitenveränderungen der letzten Zeit, incl. den m.E. zusätzlich peinlichen Zwischenstandes "Promotion im Jaht 2007 zum jur. (summa cum laude)", was wohl ein sehr Jura- und Doktrogad unkundiger verbrochen haben muss, ist in einem
Youtube-Video dokumentiert.