Ich versuche mich mal an einer auf meiner gestrigen Medenrezeotion basierenden Sammlung dessen, was ich als Fakten erachte und einer Kommentierung dessen. Durch Verlinkung belegen wäre gewiss schön, aber irgendwie finde ich da gerade im Wust nichts rechtes bzw. ich erleide da etwas einen information overload.
Das ich diesen Beitrag recht sachlich nüchtern halte heisst übrigens natürlich nicht, dass ich nicht auch betroffen und erschrocken mitfühlend über die Verkettung dieser Katastrophen bin, aber irgendwo geht es mir vor allem auch im die Frage, was ist da genau schiefgelaufen und welche Lehren sind zu ziehen.
Auf einer gewissen abstrakteren eben kann ich manche entsetzt überraschte Betroffenheit auch insofern nicht nachvollziehen, als sich doch recht brutal nüchtern betrachtet nur das verwirklich hat, was als Restrisiko eben schon immer zu denken war (einiges geht schief, dadurch Sicherheitsregeln ausgehebelt, doch mind. Austritt von Radioaktivität).
Aber nun zu den Fakten:
Die japanischen AKWs sind
z.B. lt. Tagesschau erbebensicher bis 7,75 bzw. in besonders gefährdeten Bezirken bis 8,25. Das ist löblich, zu hinterfragen ist aber dringend, warum die nicht bis 9,x mind. ausgelegt waren, da die 8,9 (oder gar 9,0 wie ich irgendwo (tm) im Radio hörte) nunmal nicht das allerstärkste bisherige und somit IMHO nicht gänzlich unerwartbares, sondern etwas zu berücksichtigendes war.
Positiv aber: trotz Erdbebenstärke > Auslegung haben die AKWs wohl dank gewisser Sicherheitsreserven das eigentliche Beben mehr oder minder unbeschadet bzw. funktionierend überstanden.
War die AKW-Technik hinreichend sicher gegen Notlagen gefeit? Dazu bspw.
der Spiegel:
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, war nach dem Erdbeben nicht nur der Hauptstrom, sondern auch ein Notstromaggregat ausgefallen, was zum Versagen des Kühlsystems geführt habe. Der US-Nachrichtensender CNN zitiert Edano mit der Aussage, die Kühlung des Reaktors laufe "nicht nach Plan". Westliche Experten zeigten sich zutiefst beunruhigt über diese Entwicklung, denn selbst nach einer Schnellabschaltung ist ein Atomreaktor in seinem Inneren noch extrem heiß und muss weiterhin gekühlt werden.
Sollte nicht, gerade wenn man ein AKW schon gegen starke Erdbeben absichert bzw. dafür auslegt zum Notfallszenario auch ein Versagen der öffentlichen Infrastruktur, sprich Unterbrechung der Strom- und Wasserversorgung gehören? Wieso kann offenbar ein einziges ausfallendes Notstromaggregat solche Folgen haben? Müssten nicht, ob der doch maximal erscheinnden Gefahr mindestens 2 Sicherheits-/Rückfallebenenen auch bei der Notsromversorgung existieren? Ist ja schließlich nicht nur ein österreichisches Fernsehzentrum, dass die EM übertragen will sondern etwas potentiell viele Menschen und gar den Planeten gefährdende, weswegen man das doch "etwas" besser absichern müsste. Sowohl bei der (Not-)Stromversorgung als auch bei der Frage, was der Kühlkreislauf aushalten muss.
Bin da kein Experte, aber IMHO tät eine Auslegung "Auch ohne Strom/Wasser von außen Systeme so lange funktionsfähig, dass Reaktor gesichert heruntergefahren weden kann + Sicherheitszuschlag von 100% der Zeit" das mindeste.