Hello Kitty im Alltag

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blobbfish
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Sa 19. Mär 2011, 14:22 - Beitrag #1

Hello Kitty im Alltag

Jeder kennt sie, aber keiner mag sie, das finde ich persönlich ja sehr schade. Außerdem hat sie in Nippon schon lange den Weg ins Alltagsleben gefunden, von Häusern, Autos und gar Toilettenschüsseln wurde schon vor Jahren berichtet.

Heutzutage hat die sympathische Katze mit ihren fröhlichen Farben auch bei uns Fuß gefasst. Was mag man darüber denken? Und wie äußert sich das? Wo kann die Faszination liegen?

Früher, da hatten wir eher wenig Merchandise, und vor allem war es das, mal ein Schlüsselbund, Aufkleber und sonstige Kleinigkeiten. Mittlerweile finden wir sie aber reichlich was das Sortiment angeht und - auch das ist neu - an nimmermehr Orten. Im Deichmann haben sie jetzt Schlappen (hatte keine Zeit um nach Grüße 43 zu schauen), im Xenos, ehemals als Blokker bekannt, eine holländische Handelskette, mit Tellern, Brotdosen, Backformen und ein paar anderen Küchenutensilien. In Kassel habe ich dann auch ohne Mühe ein verziertes Auto gefunden, nicht penetrant, aber mit Sternchen überall und ihrem Kopf hinten.

e-noon
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Sa 19. Mär 2011, 14:25 - Beitrag #2

Ich konnte HelloKitty noch nie etwas abgewinnen. Allerdings hatte ich schon als Fünfjährige einen Stempel in HelloKittyForm; dessen Farbe war sehr schön, es war mein Lieblingsstempel; da wusste ich aber noch nicht, dass es sich um HelloKitty handelte, somit zählt das nicht. Vor einer Woche hätte ich im Sainsbury beinahe einen HelloKitty-Schlüsselanhänger gekauft, ich habe mich über mich selbst erschreckt; die Schokolade direkt hinter den Schlüsselanhängern hat mich dann gerade noch gerettet.
Ich frage mich, wer für diese Auflösung meiner Abneigung verantwortlich ist :para:

009
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Sa 19. Mär 2011, 14:38 - Beitrag #3

Mich verbindet damit eine Wahrnehmung nur am Rande, keine besondere Zu- oder Abneigung. Als nicht mehr ganz junger Kerl^^ erscheint es mir auch typisch, bei Comics wenn eher an Mickey Maus, Fix&Foxi, Yps und nicht zuletzt die Peanuts zu denken.

@e-noon: vielleicht ganz langsam zu analysieren anfangen - mögen es eher Veränderungen aus Dir heraus sein oder (un-)beabsichtigte Wirkungen aus dem Umfeld oder den Medien? + ;-)

Traitor
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Sa 19. Mär 2011, 15:17 - Beitrag #4

Lidl, Penny und co. versuchen einem inzwischen ja auch andauernd, Hello-Kitty-Kinderklamotten anzudrehen.
Und am Bahnhof in Hannover gibt es tatsächlich einen spezifischen Hello Kitty Store.

Hello Kitty an sich ist natürlich pervers, abartig und ablehnenswert, da kommerziell, japanisch und rosa.

Noch abartiger ist aber, dass Kitty und Diddl inzwischen nicht mehr alleine in der Nische der Merchandisekunstfiguren ohne jede mediale Vorlage sind. Da gibt es inzwischen dutzende von. Am lächerlichsten erscheint mir die an elfjährige, weibliche Möchtegern-Punks gerichtete "Rebella"...

Lykurg
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Sa 19. Mär 2011, 15:42 - Beitrag #5

Rebella ist ja schonmal vom Namen her gruslig^^ - ansonsten teile ich Traitors Diktum und e-noons Beobachtung gleichermaßen, auch wenn ich sicher nicht Gefahr liefe, mir etwas davon zu kaufen.
-> Als ich eben die Deichmann-Seite aufsuchte, um die dortige Produktauswahl zu betrachten, hatte ich plötzlich einen massiven Flash von Erasure: "Always I wanna be with you" (jemand hat mich gestern abend in vergleichbar rosa Umfeld mit diesem Lied konfrontiert, das ich zuvor noch nie bewußt gehört hatte). Direkt darauf folgte ein schwerer Rechnerabsturz, die Tastatur war nicht mehr bedienbar, offensichtlich verdient.

janw
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Sa 19. Mär 2011, 15:44 - Beitrag #6

Kann Kitty etwas dafür, wie mit ihr gender mainstreaming betrieben wird?
Und hat sich je Protest aus der Katzenfreunde-Ecke hören lassen?

Hello Kitty an sich ist natürlich pervers, abartig und ablehnenswert, da kommerziell, japanisch und rosa.

Und das sagst Du gerade jetzt zu unselen japanichen Fuloinden deska?

e-noon
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Sa 19. Mär 2011, 20:04 - Beitrag #7

Passenderweise fragt Studivz gerade auf der Startseite:
"Deutschlands schickste Miezen gefällig?"

Lani
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Sa 19. Mär 2011, 20:27 - Beitrag #8

Ich find Hello Kitty schon ziemlich lange süß. Ist auch nicht alles rosa. ;)
Habe davon Plüschtiere, Bettwäsche, Socken & Unterwäsche, nen Schlafanzug, Schmuck, Haarbürste und Kamm und ein Telefon (das nicht funktioniert). Früher hatte ich noch ein Handy, bzw. habe es noch, aber benutze es nicht mehr. Sonst noch Duschgel & DVDs. Und die Sachen, die es mal im Happy Meal gab, sollen wohl zum Backen sein, ich bastel damit. :D Ich glaub, das war's.

Diese Rebellasachen mag ich auch nicht gerade leiden, aber mir ist das wurscht, wird ja niemandem aufgedrängt; genauso dränge ich auch niemandem Hello Kitty auf (hüpfe nicht vor jedem im Schlüpper oder Schlafanzug rum).
Ich finde auch viele Sachen eher hässlich, die andere Leute besitzen, da ich sie mir ja aber nicht nachkaufen muss, ist das doch kein Problem. ^^

Maglor
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Sa 19. Mär 2011, 22:01 - Beitrag #9

Hello Kitty hat die Diddl-Maus gefressen. Ich bin mir noch sicher, ob es das eine gute Tate der kleinen Muschi war, wenn ja war es die einzige.
Asonsten, erkenne ich das ganze als eine besondere Art des Markenscheiß an, quasi die häßliche Schwester des Lacoste-Crocodils. :crazy:

DVDs? Heißt das es gibt da echte Filme oder ist die Scheibe nur roserote Deko mit Schluppe?

Traitor
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Sa 19. Mär 2011, 23:39 - Beitrag #10

@Maglor: Ganz gefressen kann es (ist es offiziell der/die/das/bez?) die Maus nicht haben, zumindest Teile ihres Imperiums zucken noch.

@Lani: DVDs mit Inhalt würden mich auch zutiefst schockieren.
Ein HK-Telephon, klingt fast so sinnvoll wie ein Burger-Telephon. :D
Deine Seele scheinst du ansonsten absolut verkauft zu haben.
Aber wenn du in HK-Unterwäsche vor Leuten rumhüpftest, würden die vermutlich nicht anfangen, sich über die Markenindoktrination zu beschweren. ;)

Jan, "Fuloinden" kann ich entziffern, aber "deska"? Aber ja, HK würde ich auch noch ablehnen, wenn 90% der Erlöse an Erdbebenopfer gingen, dann lieber direkt spenden, wie sinnvoll das auch sein mag. ;)

janw
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Sa 19. Mär 2011, 23:55 - Beitrag #11

des-ka ist irgendwie eine Satzabschlussformel, hat Mel mir mal erklärt. Desu im Fragesatz, oder irgendwie so ähnlich.

Sollte es zu denken geben, daß der staatliche Fernsehkanal NHK heißt? A nation under the cat?

Und wzg hat noch niemand angemerkt, daß die einzige legitime pinke katzenartige Figur Pink Panther ist? :rolleyes:

Traitor
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So 20. Mär 2011, 00:19 - Beitrag #12

NHK hielt ich ja, als es im aktuellen Kontext auftauchte, anfangs für "New Hong Kong", ein Archetyp kommerzialistischer Cyberpunk-Dystopien. "National Hello Kitty" ist aber definitiv weit erschreckender.

Auch der Pink Panther ist ja als Telekom-Werbekollaborateur längst unten durch. Hatte aber zumindest eine relevante mediale Vorgeschichte, bevor er dazu wurde. Was ich nochmals als den zentralen Mangel rein kommerzieller Merchandise-Figuren herausheben möchte. Da hat selbst Pokemon mehr Existenzberechtigung. Andererseits hätten die HK- und Diddl-Macher wohl einen Wirtschaftsnobelpreis für Markterschaffung aus dem Nichts durchaus verdient.

janw
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So 20. Mär 2011, 01:59 - Beitrag #13

Tja, Traitor, Märkte entstehen aus dem Nichts, auch ein Fall von Urknall ;)

e-noon
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So 20. Mär 2011, 02:03 - Beitrag #14

"Das, was Sie Liebe nennen, wurde von Leuten wie mir erfunden, um Strümpfe zu verkaufen." (Mad Men)

Werbung ist alles; wie bei dem meisten Kinder- und Erwachsenenspielzeug werden Bedürfnisse nicht befriedigt, sondern geschaffen.

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So 20. Mär 2011, 06:41 - Beitrag #15

Zitat von Traitor:inzwischen dutzende von. Am lächerlichsten erscheint mir die an elfjährige, weibliche Möchtegern-Punks gerichtete "Rebella"...
Bei dem Namen würde ich eher ein farbstoffschwangere kratzig schmeckende Limo oder einen solchen Energy Drink denken.


Zitat von Lykurg:-> Als ich eben die Deichmann-Seite aufsuchte, um die dortige Produktauswahl zu betrachten, hatte ich plötzlich einen massiven Flash von Erasure: "Always I wanna be with you" (jemand hat mich gestern abend in vergleichbar rosa Umfeld mit diesem Lied konfrontiert, das ich zuvor noch nie bewußt gehört hatte). Direkt darauf folgte ein schwerer Rechnerabsturz, die Tastatur war nicht mehr bedienbar, offensichtlich verdient.
Hier kein Absurz der Seite, auch keine HK-Produkte zu sehen.


Zitat von e-noon:Passenderweise fragt Studivz gerade auf der Startseite:
"Deutschlands schickste Miezen gefällig?"

Da fielen mir durchaus eine Kandidatinenn ein, doch stehe ich bei keiner in so einem Bezug, dass ich sie zur Teilnahme motivieren bzw. diese einfach für sie vornehmen könnte...



Ansonsten mußte ich stutzen, weil das Viech aus der Mitte der 70er stammt und so weit älter ist,a ls ich vermutet hätte. Den bei Wiki verlinkten gepanzerten Wagen find ich irgendwie sehr ulkig.



Zitat von Maglor:Asonsten, erkenne ich das ganze als eine besondere Art des Markenscheiß an, quasi die häßliche Schwester des Lacoste-Crocodils. :crazy:
Für mich hinkt der Vergleich etwas, das bei HK dioch auch alles oft recht pink und verzieht, wäre da nicht diese Katze drauf, sähe es immer noch eher nach weiblichen Teenies denn männlichen Jungmanagern aus (um mal ein paar Klischees zu bedienen). Nimmt man Lacoste-Textilien das Krokodil (was früher spurlos ging, heute iirc wohl nicht mehr), hatte man oft sehr ansehnliche und sehr haltbare Dinge ohne so ein demonstrativ-protziges Zeichen vor sich (hatte selbst entkrokodielte Polos, die ausgemuster wurden nach 10 Jahren - nicht wegen Verschleiß, sondern wegen rauswachsen^^).


[quote="Traitor"]Ein HK-Telephon, klingt fast so sinnvoll wie ein Burger-Telephon. :D
Deine Seele scheinst du ansonsten absolut verkauft zu haben.
Aber wenn du in HK-Unterwäsche vor Leuten rumhüpftest, würden die vermutlich nicht anfangen, sich über die Markenindoktrination zu beschweren. ]Was stellst Du Dir unter einem Burger-Telephon vor? Ich kann mir davon gerade kein Bild machen.
Zur Seele kann ich nix und zum letzten Aspekt will ich nix sagen^^



[quote="e-noon"]Werbung ist alles]
Hmmh, da bin ich mir nicht so ganz sicher - zumindest scheint nicht jeder gleich stark oder überhaupt beeinflussbar.

Lykurg
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So 20. Mär 2011, 10:14 - Beitrag #16

Nach bestimmten klassischen Spielzeugen besteht ganz sicher ein Bedürfnis (Puppen, Stofftiere, Autos), auch wenn die spezifische Ausführung bedarfsweckend ist.

Das Burger-Telefon ist nur die kommerzialisierte Pöbelvariante hiervon. :snob:

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So 20. Mär 2011, 10:37 - Beitrag #17

Ah, jetzt ja. Ich hatte bei Burger zuerst an den Kölner Alt-OB, dann an den Küchenhersteller gedacht - und war so nicht auf die Lösung gekommen.

Traitor
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So 20. Mär 2011, 12:15 - Beitrag #18

Das Burgertelephon stammt aus dem Film "Juno" und ist ein Paradebeispiel für Gebrauchsgegenstände, die so umdesignt wurden, dass sie nicht mehr zu gebrauchen sind. ;) Dalí-Bezüge dürften eher gering sein, da nicht nur der Hörer verburgert wurde.


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