E-Books als alternativer relevanter Online-Buchmarkt

Die Faszination des geschriebenen Wortes - Romane, Stories, Gedichte und Dramatisches. Auch mit Platz für Selbstverfasstes.
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Sa 5. Mär 2011, 13:36 - Beitrag #1

E-Books als alternativer relevanter Online-Buchmarkt

Der Spiegel berichtet unter dem Titel E-Book-Bestseller Verleg' dich selbst - und mach' Millionen! am Beispiel einer amerikanischen Autorin, deren Werke von den klassischen Verlagen abgelehnt wurden, diese dann als E-Books publizierte und inzwischen Millionärin ist.


Über Jahrzehnte galt der Selbstverlag als letzter Ausweg, wenn man keinen Verlag finden konnte, selbst Hocking schildert das ähnlich. Die bei Zuschussverlagen, bei denen man den Druck selbst zahlt, oder BoD veröffentlichten Bücher kamen aber nie in den Buchhandel. Genau da liegt der Vorteil des Geschäftsmodell E-Book: Im virtuellen Bücherregal ist ein Verlagsbuch von einem Selbstverlegten nicht mehr zu unterscheiden - und weltweit zu haben.

Der zweite Buchmarkt
Zumindest außerhalb Deutschlands entsteht so gerade ein zweiter, alternativer Buchmarkt. Anfang Februar gab der weltweit größte Buchhändler Amazon bekannt, dass die Zahl der Kindle-E-Book-Verkäufe bei ihm nun auch die Zahl der Taschenbuchverkäufe überholt habe.


Noch ist das in Deutschland wohl nicht so stark; E-Books tauchen auch nicht in den Bestsellerlisten auf, aber ich grübele schon etwas, wie sich der hiesige Büchermarkt entwickeln wird.

Meinungen dazu?
Ist das ein weiteres Element, dass die Menschen - um weiterhin ganz am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können - ins Internet zwingt, um nix zu verpassen?
Gefährdet das die Existenz bisheriger Verlage bzw. bringt Nachteile?
Ist dies ein interessanter und lohnender Weg für ambitionierte Autoren oder werdn da beispielsweise nur die ersten, schnellen von profitieren und der Rest geht dann eher im Rauschen der Massen unter?
Wie "funktioniert" eigentlich bisher der Buchmarkt, dh. wodurch (Bestsellerlisten, Feuilleton-Besprechungen, Freundeskreis) werden wohl derzeit die meisten Buchkäufe ausgelöst und was könnte sich bei E-Books da ändern?


Oder auch schon eigenen Erfahrungen damit?
Als zugegeben wenig intensiver Literaturnachfrager hatte ich mit E-Books bisher nur über Uni-Lizenzen bei der Arbeit an meiner Diplomarbeit zu tun und kann (wie letztlich will) mir für Freizeitlektüre nicht wirklich vorstellen, dazu immer ein elektronisches Gerät zu brauchen.

Lykurg
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Sa 5. Mär 2011, 16:45 - Beitrag #2

Der Beschreibung nach besetzt zumindest Amanda Hockings Buch das Feld des herkömmlichen Groschenromans - also wenig umfangreiche, seichte Romanzen. Damit hat man auch früher ein Millionenpublikum erreichen können, der 'ernsthafte' Buchmarkt hat es beiseitegeschoben, der Verkauf erfolgte am Kiosk und in Bahnhofsbuchhandlungen. Daran hat sich auch wenig verändert, der wesentliche Unterschied ist, daß es jetzt, auf dem Umweg des eBook-Lesegeräts, mit klassischer Literatur optisch gleichgezogen hat - denn was jemand auf dem Ding liest, kann man als Außenstehender nicht auf den ersten schrägen Blick aufs Cover erkennen.

Der Zugangsweg hat sich angeglichen, möglicherweise verschwimmen auch die Stilgrenzen noch weiter. Immer literarischere Krimis sind die eine Erscheinung, trashige Browne-Thriller mit Millionenauflage zeigen die Gegenbewegung, und sehr wahrscheinlich wird die Basis für klassische Literatur schmaler (schon weil auf Dauer niemand eine Buchpreisbindung für eBooks durchsetzen kann^^). Das sind aber eher Ereignisse innerhalb des herkömmlichen Marktes, die sich übertragen.

Der traditionelle Buchmarkt funktioniert über Bestsellerlisten, Vorauswahllisten, Literaturpreise und natürlich Kritiken. Literaturagenten, Verleger und die Einkäufer der Buchhandelsketten bzw. Großhändler vereinbaren untereinander, wie groß das Buch rauskommen soll, wieviele Exemplare bestellt werden (daran orientiert sich auch die Höhe der Erstauflage) und passen dann die Werte der tatsächlichen Nachfrage an. Das alles wird beim BoD und beim eBook natürlich ausgehebelt, hier funktioniert Leserwerbung eher über Vernetzung.

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Sa 5. Mär 2011, 16:53 - Beitrag #3

Weiss jemand, ob denn die Groschenromane auch von den Bestsellerlisten ausgenommen waren oder sich nicht so konzentriert in kurzen zeiträuemn verkauftn, dass sie nicht dort landeten? Oder (mein Verdachtgerade) galten die, auch von der Aufmachung her (erinnere mich an Haushaltsauflösungen im Zivildienst, wo es haufenweise sowas gab, was wie Zeitschriften gehftet war und zwischen [Kreuzwort-]Rätselheften gar nicht weiter auffiel), teils eher als Magazin oä. denn als Buch?

[Und den Titel des Threads kann ich als Starter wohl auch nicht ändern? => OK, demnöchst dann eben zweimal lesen vorm erstellen...]

Lykurg
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Sa 5. Mär 2011, 17:06 - Beitrag #4

Trivialromane waren trotz sehr hoher Verkaufszahlen nie Teil der Bestsellerlisten (wobei es selbstverständlich einen weichen Rand gibt) - das Phänomen hast du aber fast schon seit Beginn des Druckwesens. Man hat sie quasi nie als Buch ernstgenommen.

Traitor
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So 20. Mär 2011, 22:44 - Beitrag #5

009, wie hätte der Threadtitel denn lauten sollen? Ehrlich gesagt kann ich aus der aktuellen Form nichts Zufriedenstellendes rekonstruieren. ;)

Die e-book-Verkaufszahlen aus englischsprachigen Landen überraschen mich doch sehr. Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass da massenweise Gratis-Lockangebote mit reingefaltet wurden, da sonst unrealistische Buchmengen pro Lesegerät zusammenkämen. Oder gibt es vielleicht Unternehmen, die ihren Mitarbeitern dutzende Standardwerke als e-Book zuschieben, oder Bibliotheken, die ihren Gesamtbestand digital zweitkaufen...?

An sich ist es sicher eine Chance, den Buchmarkt stärker an Kundenbedürfnissen zu orientieren, wenn die Nachfrage das Angebot bestimmt, und nicht mehr intern gemauschelte Nachfrageprognosen. Insbesondere um Ärgernisse wie nicht mehr nachgedruckte Klassiker oder inkonsistente Covervariationen bei Serien käme man damit herum. Aber eben leider unter dem Verlust des Kulturgutes und Dekogegenstandes Buch, was zumindest die Lösung des Coverproblemes auch wieder sinnfrei macht. ;)

Der Trivialliteraturartikel zeigt ja sehr schön die Fragwürdigkeit des Begriffes auf, indem er reihenweise historische Beispiele nennt, die heutzutage zumindest als Unterhaltungsliteratur, teils gar als Klassiker, gelten. Zudem scheint er den Begriff auch zumindest noch über Groschenromanen zu verorten, bezieht sich ja zumindst auf Vollumfangsromane und nicht auf Heftchen.

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Mo 21. Mär 2011, 01:13 - Beitrag #6

Wie ich nur in meinem eigenen ersten Beitrag da oben ändern konnte:
E-Books als alternativer relevanter Online-Buchmarkt


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