Über Jahrzehnte galt der Selbstverlag als letzter Ausweg, wenn man keinen Verlag finden konnte, selbst Hocking schildert das ähnlich. Die bei Zuschussverlagen, bei denen man den Druck selbst zahlt, oder BoD veröffentlichten Bücher kamen aber nie in den Buchhandel. Genau da liegt der Vorteil des Geschäftsmodell E-Book: Im virtuellen Bücherregal ist ein Verlagsbuch von einem Selbstverlegten nicht mehr zu unterscheiden - und weltweit zu haben.
Der zweite Buchmarkt
Zumindest außerhalb Deutschlands entsteht so gerade ein zweiter, alternativer Buchmarkt. Anfang Februar gab der weltweit größte Buchhändler Amazon bekannt, dass die Zahl der Kindle-E-Book-Verkäufe bei ihm nun auch die Zahl der Taschenbuchverkäufe überholt habe.
Noch ist das in Deutschland wohl nicht so stark; E-Books tauchen auch nicht in den Bestsellerlisten auf, aber ich grübele schon etwas, wie sich der hiesige Büchermarkt entwickeln wird.
Meinungen dazu?
Ist das ein weiteres Element, dass die Menschen - um weiterhin ganz am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können - ins Internet zwingt, um nix zu verpassen?
Gefährdet das die Existenz bisheriger Verlage bzw. bringt Nachteile?
Ist dies ein interessanter und lohnender Weg für ambitionierte Autoren oder werdn da beispielsweise nur die ersten, schnellen von profitieren und der Rest geht dann eher im Rauschen der Massen unter?
Wie "funktioniert" eigentlich bisher der Buchmarkt, dh. wodurch (Bestsellerlisten, Feuilleton-Besprechungen, Freundeskreis) werden wohl derzeit die meisten Buchkäufe ausgelöst und was könnte sich bei E-Books da ändern?
Oder auch schon eigenen Erfahrungen damit?
Als zugegeben wenig intensiver Literaturnachfrager hatte ich mit E-Books bisher nur über Uni-Lizenzen bei der Arbeit an meiner Diplomarbeit zu tun und kann (wie letztlich will) mir für Freizeitlektüre nicht wirklich vorstellen, dazu immer ein elektronisches Gerät zu brauchen.