Mich beschäftigt seit einer Weile die Frage, wie eine der zentralen Fragen der End-70er aus heutiger Sicht zu sehen ist, der Nato-Doppelbeschluss und die Stationierung der Pershing-Raketen.
Helmut Schmidt behauptet nach wie vor, beides sei notwendig gewesen, um einer aggressiven Politik des Warschauer Palts vorzubeugen, und sei letztlich auch ein wesentlicher Grund für die Wende 1989.
Ich hege hinsichtlich beidem erhebliche Zweifel, denn nach meinem Eindruck hätte die Sowjetunion und der Warschauer Pakt sich mit einem Angriff erheblich verhoben - die wirtschaftliche Stabilisierung zu der Zeit wäre abgebrochen, damit die Unzufriedenheit der Bevölkerungen gestiegen, ein etwaiger Nutzen wäre aber erst erheblich später eingetreten, wenn überhaupt.
Im Laufe der 80er Jahre hat sich dann die wirtschaftliche Situation der Sowjetunion so weit verschlechtert, zugleich die Unzufriedenheit der Bevölkerungen derart zugenommen, daß ein stärkerer Wechsel hätte kommen müssen, ob nun 5 Jahre früher oder später, spielt keine Rolle.