Der Auftakt scheint zumindest schonmal nicht so schlimm zu sein:
Das erste Verfahren wurde von der Behörde am 1. Januar 2011 eingeleitet und richtete sich gegen den Radiosender Tilos Rádió. Beanstandet wurde das Abspielen des Songs „It’s on“ von Ice-T.[1][2]
Am 4. Januar leitete die Behörde ein Verfahren gegen den privaten Fernsehsender RTL Klub ein, da dessen Berichterstattung im Oktober 2010 angeblich „reißerisch“ und „für jugendliche Seher schockierend“ gewesen sei.[3]
(Zitiert nach Wikipedia)
Aber ja, an sich ein recht großer Skandal. Leider ist es aber auch zu einfach für europäische Politiker, auf die bösen Ungarn zu zeigen und sich selbst dagegen als die Bewahrer der Pressefreiheit aufzuspielen. Nicht über Gesetze, aber über Durchsuchungen und Prozesse gibt es leichte Tendenzen in Richtung Pressekontrolle ja sogar in Deutschland, Italien ist ja sowieso ein klarer Fall.
Andererseits würde man sich manchmal ja sogar wünschen, die Presse würde für "unausgewogene Berichterstattung" zahlen müssen. Springer könnte gleich dichtmachen. Nur darf soetwas (eigentlich) selbstverständlich nicht vom Staat ausgehen, sondern allerhöchstens ein unabhängiger oder von der Branche gestellter Presserat könnte die Sache übernehmen. Und selbst dann wären die negativen Auswirkungen wohl größer.
Zurück zu Ungarn. Sollte es EU-Sanktionen geben? Symbolische Ausschlüsse wie damals bei Österreich bringen wenig und machen eher den Eindruck einer Pfui-Politik. Eher müssten gemeinschaftliche Mediengesetze erlassen werden, die scharf genug sind, und dann gewöhnliche Vertragsstrafen greifen, wenn denen zuwidergehandelt wird.