Kfz-Kennzeichen als Identifikator

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blobbfish
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Mi 25. Mai 2011, 18:42 - Beitrag #1

Kfz-Kennzeichen als Identifikator

Innerhalb Hessens kann man seit 2010 umziehen und sein Kennzeichen mitnehmen, d.h. man muss kein neues montieren.

Damit versinkt Hessen natürlich im Chaos und über die Offenbacher, die bekanntlich nicht Auto fahren können, kann man sich noch lustig machen, wenn sie weggezogen sind. Ein eigentlich sehr praktischer Umstand.

Hingegen können die Kasseler nicht mehr zuverlässig sagen, jemand wohne hinterm Ratio (HR). Ein sehr unpraktischer Umstand.

Auf der anderen Seite finden sich lokal Initiativen, alte Kennzeichen zurückzubekommen, z.B. die [url=http://www.derwesten.de/staedte/arnsberg/AR-Kennzeichen-vor-Wiederbelebung-id2918793.html]Arnsberger[/quote], die wir stellvertretend hernehmen.

Bloß, wie sehr taugt denn die Identifikation? Ich sehe ja durchaus ein, wenn man die Geschichte und Tradition seiner Region ehrt, aber auf der anderen Seite gibt es auch Änderungen, die Auswirkungen haben, die sollte man, als Wandel, denke ich, eigentlich akzeptieren.

Maglor
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Mi 25. Mai 2011, 20:30 - Beitrag #2

Hinterm Ratio fahren sie doch WOB? :crazy:

Das Idenifikationsystem funktioniert, so lange jedes Auto ein anderes KfZ-Kennzeichen hat. Das ist schon das ganze Geheimnis. Da die Daten mittlerweile elektronisch und nicht mehr in Kartei-Kästen erfasst sind, sind nach Region vergebene Ordnungsbuchstaben vielleicht nicht mehr notwendig, um Autofahrer zu überwachen. Es genügt ja, wenn das Kennzeichen auf der Straße elektronisch gelesen wird, um dann einem Halter aus der Datenbank zuzuordnen. :crazy:

e-noon
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Do 26. Mai 2011, 17:01 - Beitrag #3

Für die Polizei wohl kein Problem, für alle anderen eventuell Grund zur Verwirrung. Ich vermute, man könnte die Methode auf Bundesgebiet ausweiten, aber nicht darüber hinaus. Schlecht für regionale verkehrsbezogene Vorurteile.

janw
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Do 26. Mai 2011, 21:09 - Beitrag #4

Das eröffnet natürlich Möglichkeiten, Versicherungsbeiträge zu sparen, indem man neue Fahrzeuge eher in ländlichen Regionen anmeldet...

blobbfish
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Fr 27. Mai 2011, 12:09 - Beitrag #5

Zitat von janw:Das eröffnet natürlich Möglichkeiten, Versicherungsbeiträge zu sparen, indem man neue Fahrzeuge eher in ländlichen Regionen anmeldet...


Nein, keineswegs, denn es kommt ja darauf an, wo das Auto gemeldet ist, und das geht nach wie vor nur am Hauptwohnsitz, übrigens auch in Hessen.

009
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Mi 1. Jun 2011, 06:39 - Beitrag #6

Ein wirklich zuverlässiger Indikator für den (Wohn-)sitz des Fahrers waren Kfz-Kenntzeichen doch noch nie, da es genügend Gründe bzw. Fallgestaltungen gab wie gibt, bei denen das Kennzeichen zwar den (Firmen-/Wohn-)Sitz des Halters zeigt, dieser aber nicht unbedingt etwas mit dem das Kfz jeweils gerade fahrenden zu tun hat:

Firmenwagen
Beispielsweise alla ADAC-Pannenhilfswagen haben ein Münchener Kennzeichen, doch die jeweiligen Fahrer und die Wagen halten sich mehrheitlich eben gerade nicht in/um München auf.
Auch die Außendienstorganisationen vieler Firmen arbeiten mit am Firmensitz zugelassenen Autos, die recht dauerhaft von einzelnen Fahrern an ihrem jeweiligen Wohnsitz/Arbeitsgebiet genutzt werden.

Familienwagen
Läßt die Oma auf ihren Namen für die woanders wohnende Enkeltochter ein Auto zu, ist das Kfz-Kennzeichen ebenfalls nicht wirklich ein Identifikator.

Behördenwagen
Auch diese werden nicht immer dort, wo sie zugelassen sind, auch tatsächlich von dort wohnsitzenden Fahrern benutzt. Zudem können bei Behörden- wie auch Botschaftsfahrzeugen aus Sicherheits- bzw. Tarngründen durchaus mehrere Kennzeichen aus ganz verschiedenen Zulassungsbezirken pro einzelnem Kfz zum Einsatz kommen.

Lykurg
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Mi 1. Jun 2011, 09:08 - Beitrag #7

ergänzend:

Umzüge - teilweise noch jahrelanges Weiterfahren mit dem alten Kennzeichen beobachtet, dokumentiert dann ja allerdings eventuell tatsächlich den Status des noch Ortsfremden, wenn es kein Heimkehrer ist.

Zweitwohnsitz - oft aus steuerlichen Gründen dort gemeldet, führt etwa hier zu recht vielen Autos mit NF-Kennzeichen (=Nordfriesland - was allerdings auch als Aussage über den Besitzer nicht irrelevant ist - besonders typisch dazu der Sylt-Aufkleber).

Traitor
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Mi 1. Jun 2011, 22:21 - Beitrag #8

Die entstehende Verwirrung beim Zuweisen lokaler Vorurteile ist sicher der größte Nachteil dieser Änderung. Ansonsten kann ich weder einen großen Schaden noch einen großen Nutzen erkennen.

@Lykurg: Ist die Kfz-Steuer tatsächlich von Ort zu Ort verschieden? Ich kann nur bundesweite Standardsätze finden.

@009: Insbesondere die Familienwagen kenne ich gut, gerade in Studentenstädten kommt da gerne mal die Mehrheit der dauerhaften Parkpopulation aus fernen Kreisen.

009
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Mo 6. Jun 2011, 08:10 - Beitrag #9

Lykurg dürfte die teilweise existente (aber IIRC mE doch nicht rechtskräftige) Zweitwohnsitzsteuer meinen, weswegen derer manche weiter bei den Eltern gemeldet sind, obwohl sie de facto wo anders wohnen.

Was legaliter je nach Wohnsitz teils stark unterschiedlich ist (Stichwort Regionalklassen) sind die Kaskoversicherungen für die Autos.

blobbfish
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Fr 24. Jun 2011, 15:29 - Beitrag #10

Zitat von 009:Ein wirklich zuverlässiger Indikator für den (Wohn-)sitz des Fahrers waren Kfz-Kenntzeichen doch noch nie, da es genügend Gründe bzw. Fallgestaltungen gab wie gibt, bei denen das Kennzeichen zwar den (Firmen-/Wohn-)Sitz des Halters zeigt, dieser aber nicht unbedingt etwas mit dem das Kfz jeweils gerade fahrenden zu tun hat:

Firmenwagen
Beispielsweise alla ADAC-Pannenhilfswagen haben ein Münchener Kennzeichen, doch die jeweiligen Fahrer und die Wagen halten sich mehrheitlich eben gerade nicht in/um München auf.
Auch die Außendienstorganisationen vieler Firmen arbeiten mit am Firmensitz zugelassenen Autos, die recht dauerhaft von einzelnen Fahrern an ihrem jeweiligen Wohnsitz/Arbeitsgebiet genutzt werden.

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Läßt die Oma auf ihren Namen für die woanders wohnende Enkeltochter ein Auto zu, ist das Kfz-Kennzeichen ebenfalls nicht wirklich ein Identifikator.

Behördenwagen
Auch diese werden nicht immer dort, wo sie zugelassen sind, auch tatsächlich von dort wohnsitzenden Fahrern benutzt. Zudem können bei Behörden- wie auch Botschaftsfahrzeugen aus Sicherheits- bzw. Tarngründen durchaus mehrere Kennzeichen aus ganz verschiedenen Zulassungsbezirken pro einzelnem Kfz zum Einsatz kommen.


Völlig richtig das alles, trifft aber im Regelfall auf Minderheiten zu, und zum Beispiel im Falle der Fremdmeldung über Familie hat man einen Indikator, wo die Person herkommen könnte.

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Fr 24. Jun 2011, 19:51 - Beitrag #11

Meinem Empfinden, Eindruck und ja auch Erfahrungen nach eine gar nicht so kleine Minderheit. Umd gerad wo die Familie herkommt sagt nicht selten auch nicht viel, da sich Familienteile zunehmend auch nicht nur über aneinanderstoßende Zulassungsbezirke verteilen.
Und zur gezielkten Kontaktaufnahme ist insbes. noch nach Neuwagen vom Händler aussehenden Fahrzeugen die Werbund vom Händler relevanter - weil man(n) dann zB netten Brief vorberieten, zum Händler fahren, den da abgeben und nett lächelnd um ein "schreibt Adresse drauf und ab in Kasten" bitten kann. Das hat schonmal sehr gut gewirkt :-)


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