http://www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/kriegsspiel-f%C3%BCr-kinder-bundeswehr-pr%C3%BCft-vorw%C3%BCrfe42509
Lest Euch auch mal die Kommentare dazu durch, wie denkt Ihr darüber?
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Do 9. Jun 2011, 02:01 - Beitrag #1 |
Bundeswehr lässt Kinder Krieg spielenhttp://www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/kriegsspiel-f%C3%BCr-kinder-bundeswehr-pr%C3%BCft-vorw%C3%BCrfe42509
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Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Do 9. Jun 2011, 03:34 - Beitrag #2 |
Letztlich fehlen mir akut Wachheit und Sachkompetenz die Kommentare in Gänze einzuschätzen. Und doch erinnern sie mich fatal an so manche zum ehemaligen Doktor und Verteidigungsminister - unter fragwürdigen Argumenten wird als was weiss ich zurückgewiesen, was - aus Sicht des Kommentators - nicht sein kann oder/und darf.
Wer genau mit dem Ortsnamen welche Erinnerung verbindet und was das ggf. über die Allgemeinbildung aussagt ist das eine. Wenn es bei der Bundeswehr Regelungen gibt/geben sollte, was bei so Veranstaltungen gerade für/mit Kindern geht und dagegen verstoßen wurde, ist das zuvörderst ein hoffentlich angemessen geahndetes Dienstvergehen, was ggf. auch durch disziplinarischen Überhang trotz straf-/zivilrechtlicher relativer Folgenlosigkeit auch mit dem (unehrenhaften) Entfernen aus dem Dienst enden kann. Das dier Bundeswehr sich der Öffentlichkeiot präsentiert finde ch in Ordnung bis in einer Demokratie wie unserer fast geboten. Doch hätte man zur Kinderbespaßung sicher andere Lösungen finden können, zB schätzen lassen, wie weit weg Tretautos stehen. |
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ (Demokrit)
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Do 9. Jun 2011, 06:27 - Beitrag #3 |
Wenn die Kinder und Jugendlichen bei dieser Übung tatsächlich nur mit Doppelferngläsern die Entfernung schätzten, wie der Kommentator sagt, finde ich es einigermaßen egal, wie sie die Stadt nennen, dann kann man auch ein Miniatur-Ortsschild aufstellen. In was für einer Zeit leben wir eigentlich? Diese Aufgabe ist harmlos und was man dafür nimmt, belanglos. Während meiner Ausbildung mußte ich genau auf diese Weise die Entfernung eines fahrenden Panzers schätzen, das hätte ich für die Klientel jedenfalls bedenklicher gefunden, da ist eine Stadt die zivile Alternative.
Hätten sie wirklich darauf schießen sollen (oder auch nur die Entfernung durch ein Zielfernrohr bestimmt), sähe das natürlich völlig anders aus, aber dafür würde ich dann gern eine zuverlässigere Quelle lesen. Und den Verweis auf "die historische Dimension des Ortsnamens" finde ich überflüssig; die aktuelle wird den Soldaten bekannt sein, die im zweiten Weltkrieg vielleicht eher nicht, den Hintergrund haben aber nunmal viele Orte im KFOR-Einsatzgebiet, es wäre unrealistisch, zu verlangen, grundsätzlich nur Namen von Orten zu benutzen, in denen nie Blut geflossen ist. |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Do 9. Jun 2011, 08:49 - Beitrag #4 |
Es wäre mE ein leichtes, das ganze stärker zu differenzieren: wenn Veranstaltungen für potentielle Soldaten (>18), dann etwas realere Modelle von Orten, ggf. eben auch an das reale Einsatzgebiet erinnernde erfundene Ortsnamen, was das Problem, einen in Augen mancher vorbelasteten zu erwischen, ausschließt.
Bei reiner Kinderbelustigung unter Pröäsentation der Technik wären mE Szenarien zu empfehlen, bei denen es wirklich nur um vor allem kindliche Spielerei geht (Entfernung zu abgestellten Fahrzeugen, anderen Gebäuden). Oder ein dann bitte auch durchgehaltenbes Prinzip, bei Bundeswehveranstaltungen mit Kindern oder spätestens Jugendlichen, die sonst ggf. Ballerspiele spielen, dann ganz offen "härtere" Szenarien (s.o.) verwenden. |
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Do 9. Jun 2011, 09:51 - Beitrag #5 |
Warum diese beiden Möglichkeiten und nichts dazwischen? Wo ist das Problem dabei, die Entfernung zu einem Ort zu schätzen? Das kann man auch ohne Fernglas und bei einem ganz zivilen Spaziergang tun (mir fällt da gerade ein konkretes Beispiel von heute vor einer Woche ein, wir hatten sogar ein Fernglas dabei, und meine Schätzung war die schlechtere bzw. basierte auf weniger Ortskenntnis). ![]() Für eine Einheit, die im Kosovo stationiert war, finde ich es auch natürlich, Ortsnamen von dort zu verwenden; es handelte sich ja auch nicht um eine offizielle Vorgabe, sondern wohl einen spontanen Einfall der Betreuer dieser Aktivität, daraus würde ich keine große Sache machen wollen. Die KFOR-Mission ist kein Kampfeinsatz (mehr), Beobachtung und Sicherung sind realistisch; und ich sehe nicht so recht, warum man das nicht auch vermitteln sollte. |
Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Do 9. Jun 2011, 10:02 - Beitrag #6 |
ich bin kein Fan der Bundeswehr, aber das hier geht mir gegen den Strich. Political correctness ist selbst unter besten Bedingungen eine Form von Zensur, aber wenn wir beginnen, bei jedem Mückenschiss Betroffenheit einzufordern oder zu zeigen, machen wir uns einfach nur lächerlich.
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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Do 9. Jun 2011, 11:49 - Beitrag #7 |
Ich hatte einen Bericht darüber in den Nachrichten gesehen, in dem berichtet wurde, Kinder hätten mit Waffen spielen und auf das Dorf zielen dürfen.
Der link war der zeitlich aktuellste, den ich gestern dazu finden konnte. Ich muss sagen, wenn Kinder mit Waffen zusammen gebracht werden, ihnen nahegebracht wird, "andere", "Feinde" mit Waffen zu bekämpfen, geht mir das zu weit. |
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Do 9. Jun 2011, 12:04 - Beitrag #8 |
wenn das ernsthaft geschieht, geht mir das auch zu weit. Aber wir sprechen von Kindern. Ich habe als Kind Räuber und Gendarm gespielt, oder Indianer und Cowboy, weiß der Kuckuck, wieviele Leichen meinen Weg pflasterten^^ und niemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich damit das reale Leid von zig Millionen ausgerotteter Indianer verhöhne
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Do 9. Jun 2011, 12:33 - Beitrag #9 |
Ich verstehe Dich schon, aber ich finde es doch etwas befremdlich, wenn die Bundeswehr ein nachgebautes Dorf Kindern zum Abschuss frei gibt. Das ist nicht mehr das Nachspielen von Handlungsstücken aus Büchern und Filmen, das Du beschreibst, sondern geht für mich in Richtung vielleicht nicht Animierung zum Krieg, aber doch dessen Gewöhnlichmachung, er wird zum Spiel erklärt, und das "offiziell".
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Do 9. Jun 2011, 13:11 - Beitrag #10 |
wobei es den neueren Artikeln zufolge eben nicht ums Schießen ging
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Do 9. Jun 2011, 13:35 - Beitrag #11 |
Die Videos zeigen Kinder, die mit Waffen hantieren, die offensichtlich nicht ausschließlich Attrappen sind. Auch wenn es nur um das Abschätzen von Entfernungen geht, finde ich das nicht angemessen.
Eine echte MP oder Panzerfaust ist für mich noch etwas anderes als ein selbstgeschnitztes Holzgewehr im Spiel von Kindern mit Ihresgleichen. |
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Do 9. Jun 2011, 15:42 - Beitrag #12 |
okay, das sehe ich anders. Solange das Gewehr nicht geladen ist und die Kinder damit nicht wirklich schießen, ist das alles Phantasie, egal ob MG oder Papppistole
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Do 9. Jun 2011, 16:37 - Beitrag #13 |
Hmm, ich sehe ungern Spielzeugwaffen in den Händen von Kindern, auch Wasserpistolen etc., auch wenn das quasi 'dazugehört' und im Sinne einer Unterscheidung Fiktion-Realität sinnvoll sein dürfte. Bei echten Waffen sehe ich das dann noch deutlich kritischer; das ist dann ja gerade die Aufweichung zwischen den Ebenen, die es meines Erachtens zu vermeiden gilt. Und nach den Berichten und Bildern zu urteilen (die youtube-Videos sind inzwischen gelöscht, soweit ich sehe), ist das falsch gelaufen.
Trotzdem nehme ich weiterhin keinen Anstoß an der Benennung des Ortes, das würde wohl kaum jemanden gestört haben, hätte rabatz nicht seinem Namen alle Ehre gemacht.^^ |
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Do 9. Jun 2011, 18:39 - Beitrag #14 |
Ich sehe - in der Berichterstattung (und bei denjenigen, die sich dabei aus dem Fenster lehnen) zu diesem Thema - einen (weiteren) Gipfel der Scheinheiligkeit erreicht. Wie will man den bitte den - durch unser Parlament (... also von uns allen zumindest stillschweigend geduldeten) beschlossenen Einsatz in Afghanistan (oder Kosovo) den jungen Männern (die sich nur Monate vorher vom Kindsein verabschiedet haben - oder auch nicht) gegenüber rechtfertigen? Ihr müsst uns am Hindukusch mit allen Mitteln verteidigen, - aber vorher muss Euch klar sein, dass ihr Verbrecher (und pfui und bäh) seid, wenn ihr bereits nur an "Gewehr" und "Panzerfaust" denkt? Hätten die Soldaten doch nur ein Szenario aufgebaut, bei dem man auf "Nazis" schießen und Hitler in die Luft sprengen kann, wäre es für unsere Moralapostel nicht so leicht gewesen. Zumindest wären dann unsere Gutmenschenfraktion(en) mit sich selbst beschäftigt.
Imho das übliche: Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht naß! In England oder USA ist sowas von vorne herein grundsätzlich ein 'Nicht-Thema'. (Bzw. haben Demonstrationen der Armee und Schießübungen regelrecht Volksfestcharakter) Wahrscheinlich generell im Rest der Welt - außer D, wo man gezwungen wird sein Mütchen an längst verstorbenen Diktatoren zu kühlen, um nicht 'aktuelle' Unstimmigkeiten in der Welt zu hinterfragen. |
Staatlich verordnete Gerechtigkeit ist ein Widerspruch in sich
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Do 9. Jun 2011, 20:48 - Beitrag #15 |
Nun, zur Scheinheiligkeit müsste aber gehören, daß für die Betreffenden der Einsatz in Afghanistan als "Verteidigung am Hindukusch" richtig und gerechtfertigt wäre. Zumindest für mich trifft dies nicht zu, ich sehe nach wie vor die deutsche Zielsetzung vorrangig in der militärischen Absicherung des Wiederaufbaus und des Aufbaus eigener Sicherheitsstrukturen in dem Land vor dem Hintergrund einer grundlegend verfahrenen Lage und der Gewissheit, daß ohne Intervention die Barbarei des Taliban-Regimes wieder um sich greifen würde - wobei diese Zielsetzung immer wieder durch die Lage dort konterkariert und zum Militärischen verlagert wird. Wobei ich auch dieser Sichtweise gegenüber skeptisch bin - die Afghanen müssten sich schon selbst etwas gegen die Taliban wehren, und Barbareien aller Art werden andernorts geduldet, was haben wir hier verloren?
Die Frage ist aber, rechtfertigt es das Räuber-und-Gendarm-Spielen von Kindern und Jugendlichen, diesen auf einem Tag der Offenen Tür Waffen zugänglich zu machen, auch noch im Zusammenhang mit einem Dorf, und sei es auch nur zur Nutzung der Zielvorrichtung? "cosi fan tutte" - trägt das? Die Bundeswehr ist, im Gegensatz zu anderen Armeen, erklärtermaßen eine reine Verteidigungsarmee, jeder äußere Einsatz ist an eine Notwendigkeit im Rahmen einer letztlich humanitären Aufgabenstellung gebunden. Das verträgt sich für mich nicht damit, Kindern Konfliktbewältigung mit Waffen nahezubringen, diese gewissermaßen "offiziell abzusegnen" und eine Faszination für Waffen zu erzeugen oder zu kultivieren. Gewalt darf nie "normal" werden, erst recht nicht solche mit Waffen. Ich weiß, diese Differenzierung ist schwierig, wenn dabei mit hinein spielt, das berufliche Tun der Soldaten - zu deren Beruf es eben gehört, Konflikte mit Waffengewalt zu behandeln und dabei möglicherweise zu verletzen und zu töten - nicht in ein schiefes Licht zu rücken. Ich denke, es wäre besser gewesen, den Kindern einen Hindernisparcours zu bauen, Baumstämme zum balancieren über ein Gewässer, oder so. |
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Do 9. Jun 2011, 20:57 - Beitrag #16 |
Der Artikel ist ziemlich Unsinn. Entscheidende Fakten fehlen.
Immerhin ist lobend anzumerken, dass die Bundeswehr die Kinder nicht einfach anlügt. Die Bundeswehr führte dort erfolgreich Krieg. Die Bundesrepublik Jugoslawien ist zerschlagen. Mitrovica ist zerstört. Das Ausmaß des ganzen wird verschwiegen. Stattdessen werden diffuse Nazi-Geschichten an den Haaren herbeigezogen. Ganz konkret zu den Werken der NATO-Luftwaffe in Mitrovica schrieb die Wiener Zeitung: Nikola war 1999 vier Jahre alt und spielte gerade mit Freunden im Garten in Kosovska Mitrovica, als sich ein kleiner Bombensplitter in seinem Hals festsetzte. Die Nato hatte im Kosovo-Krieg eingegriffen und mit der Bombardierung des damaligen Jugoslawien begonnen. Erst neun Jahre später wurde bei Nikola Krebs diagnostiziert – die Ärzte fanden ein radioaktiv verseuchtes Teil in seinem Hals. Nikola wurde bereits etliche Male operiert, er kämpft weiter um sein Leben. Und was passiert? Jetzt wird sich öffentlich entsetzt, was die Bundeswehr deutschen Kindern beim Tag der offenen Tür angetan hat. Eine gewisses Feingefühl wäre da schon zu erwarten, immerhin stehen noch immer kampfbereite Bundeswehr-Soldaten im Kosovo. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu gewältigen Auseinandersetzungen zwischen der serbischen Minderheit und albanischen Mehrgheitsbevölkerung der geteilten Stadt. Dass deutsche Truppen nun dort für Ordnung sorgen und die serbische Minderheit vor dem Monster schützt, das sie geschaffen haben, ist wohl das mindeste. Wahrscheinlich eine Arbeit für Jahrzehnte und die Kinder von heute sind die K-FOR von Morgen. Die Zerstörung Mitrovicas durch das westliche Bündnis zu verschweigen, ist moralisch fragwürdig. Auch sollte endlich offengelegt werden, dass die NATO ethnische Säuberungen in Mitroviva im Jahre 1999 einfach gedeckt hat. Stattdessen werden die großalbanischen Nationalisten vertriebenen Roma nun aus der BRD - offenschtlich dem alten Komplizenstaat der UCK - ins Kosovo abgeschoben, in eine ungewisse Zukunft. Aufklärung ist geboten, am besten schon bei den ganz kleinen Deutschen. Die Bundeswehr kann Städte und ihre Bewohner einfach und sicher kaputt machen. |
"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
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Do 9. Jun 2011, 21:48 - Beitrag #17 |
Die Frage ist, muss es rechtfertigt werden, Kindern und Jugendlichen an einem Tag der Offenen Tür Waffen zugänglich zu machen? Aus einer moralischen Perspektive, mag sein. Aus einer Machtperspektive? Kann man machen, wozu man mächtig genug ist. der gesamte Jugoslawienkrieg und die Parteinahme Deutschlands gegen Serbien auf der Grundlage hanebüchener Konstruktionen müsste ohnehin dringend mal von kritischen Historikern aufgearbeitet werden. Wir und die Nato waren da nicht die Guten. |
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Fr 10. Jun 2011, 01:13 - Beitrag #18 |
Ich möchte dem Militär keine Macht über die Gedankenwelt von Kindern zukommen lassen.
Wir sind eine Zivilgesellschaft, und das finde ich gut so. Gäbe es Alternativen dazu? Das Schweizerische System vielleicht? Ich weiß nicht... In Sachen Jugoslawien habe ich auch kein gutes Gefühl, allerdings zu wenig Kenntnisse für ein fundiertes Urteil. Vielleicht mal einen thread aufmachen? |
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Fr 10. Jun 2011, 09:27 - Beitrag #19 |
Gerade das schweizerische Reservistenwesen mit Gewehr in jedem Haushalt und regelmäßigen Übungen finde ich als Vorschlag eher putzig, janw. Damit wäre sicher ein unverkrampfterer Umgang mit Waffen zu erwarten. Ist die Frage, ob durch diese Einbindung des Soldatseins in den gesellschaftlichen Alltag eher das Gewaltpotential genommen oder unterschwellig veralltäglicht wird. Vieles ist in der Schweiz besser als bei uns, aber gerade hier würde ich nicht unbedingt abgucken wollen.
Ganz abgesehen davon geht das nicht - Deutschland hat aufgrund seiner Größe und wirtschaftlicher und politischer Bedeutung keine andere Wahl, als sich auch militärisch zu engagieren, eine reine Verteidigungsarmee reicht dafür nicht aus. Der ursprünglich rein defensive, in der völlig anderen Bedrohungslage des Kalten Krieges formulierte Charakter der Armee ist überholt, das Weißbuch der Bundeswehr trägt dem Rechnung. Eine der darin niedergelegten Formulierungen zur Verteidigung auch der deutschen Handelswege und -interessen wurde dem zu ehrlichen Köhler zum Verhängnis. Was die Gesellschaft hier betreibt, ist Augenwischerei, man darf es ihr nur nicht offen sagen. Dies ist nicht mehr die Welt von 1961, und wer deren Gestaltung den USA allein überläßt, braucht sich nicht zu wundern, wenn sich nicht alles nach dem eigenen Geschmack entwickelt. |
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Fr 10. Jun 2011, 09:47 - Beitrag #20 |
Jan, ich kann dich zwar irgendwo auch verstehen, aber da du das Beispiel gebracht hast: Was genau verteidigt Deutschland denn am Hindukusch?
Ich muss jedes Mal aufs Neue nachschaun, wo das eigentlich ist... Mein Empörung über das im Artikel dargestellte Geschehen hält sich arg in Grenzen. Solange eine Gesellschaft Kinderspielzeuge in Gestalt von Waffen oder Trickfilme, in denen fleißig und mit einem Lächeln im Gesicht geballert und zerstückelt wird, auf den Markt wirft, sieht das Ganze für mich einfach nur scheinheilig aus. Mal ganz abgesehen davon, dass ich denken dass diese Art Schutz der Kinder manchmal einfach übertrieben wird. Vielleicht sollten wir der nächsten Generation frühzeitiger zeigen, wie's im Leben zugeht. Die rosarote Brille "alles wird gut" eher ablegen. Vielleicht wäre es ganz gut, den Leuten so früh wie möglich zu zeigen, was beispielsweise eine Waffe anrichten kann.
Schöne heile Welt, Jan? Warum glauben Erwachsene, Kinder vor dem Bösen diese Welt beschützen zu müssen? *Wir* können's doch eh nicht, und früher oder später müssen sie sich damit ja doch befassen. Warum dann also nicht früher? |
- What you resist persists. What you look at disappears. [color=black]<N.D.Walsch>[/color] - Sicherheit ist vor allem Aberglaube. Sie existiert weder in der Natur, noch erleben die Kinder der Menschen sie. <Helen Keller> - Wann immer du in einem Gedanken das Wort "eigentlich" verwendest, bist du schon in der anderen Richtung unterwegs. |
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