Gerade in Persien gab es eine reiche homoerotische Dichtung, die Sehnsucht von Männer nach bartlosen Knaben. Ebenso war die Knabenliebe im Osmanischen Reich verbreitet. Köçek waren die Vorgänger zu Bauchtänzerinnen und eben Jünglinge.
Seit dem 20. Jahrhundert hingegen gilt die Knabenliebe in nahezu allen islamischen Ländern als verboten. Das ist natürlich ein denk- und merkwürdiges Beispiel wie sehr die koloniale Episode den Orient für immer verändert und dem Islam ein puritanischen Antlitz gegeben hat. "Moderne" islamische Staaten drohen Homosexuellen mit der Todesstrafe.
Neben zahllosen Jungfrauen erwähnt der Koran auch bildhübsche Knaben im islamischen Paradies, die sehnsüchtig auf Märtyrer und andere gute Muslime warten:
Es gibt im Koran aber auch drei Passagen, die Jünglinge erwähnen, welche den Paradiesesbewohnern gehören und ihnen Wein ausschenken: "Burschen, die sie (die Paradiesesbewohner) bedienen, (so vollkommen an Gestalt) als ob sie wohlverwahrte Perlen wären, machen unter ihnen die Runde", heißt es in Sure 52:24 und Sure 56:15–18 beschreibt das üppige Leben der Gläubigen im Jenseits so: "Auf golddurchwirkten Ruhebetten liegen sie behaglich einander gegenüber, während ewig junge Knaben die Runde unter ihnen machen mit Humpen und Kannen (voll Wein) und einem Becher (voll) von Quellwasser." Und schließlich Sure 76:19: "Ewig junge Knaben machen unter ihnen die Runde; wenn du sie siehst, meinst du, sie seien ausgestreute Perlen (so zahlreich und vollkommen an Gestalt sind sie)."
Ismail Mohr: Ein schwieriges Verhältnis: Homosexualität und Islam
Hinweise darauf, dass der Prophet konkrete sexuelle Abenteuer mit Knaben hatte, fehlen. An anderer Stelle in der Matrix wurde ja bereits versucht Mohammed der Kinderschändung zu überführen.
Ob die Knabenliebe im frühen Arabien verbreitet war, ist unklar. Sie widerspricht zumindest allen mosaischen Traditionen.
Im persischen Kulturraum war die Knabenliebe schon in der Antike bekannt und scheint die Islamisierung weitgehend unbeschadet überstanden zu haben. Die sich in Pakistan prostituierenden Eunuchen genannt Khusra sind meiner Ansicht nach eher indischen Ursprungs, wenn gleich sie jedoch nach ihrer eigenen Ansicht eine Art Sufi-Orden darstellen.
Die arabische Knabenliebe scheint eher in Reaktion auf die Frauenverachtung des Islams entstanden zu sein, die etwa das Auftreten weiblicher Tänzerinnen oder Prostituierter verbot, die Auftritte von Knaben eher nicht.