Bundespräsidenten-Kandidaten

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janw
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Sa 18. Feb 2012, 18:55 - Beitrag #1

Bundespräsidenten-Kandidaten

Wer soll nun neue/r Bundespräsident/in werden?

Norbert Blüm als soziales Gewissen der CDU?
Heiner Geißler als Schlichter aller Zwistigkeiten?
Anselm Grün als Vertreter kontemplativer Zeitbewältigungsmöglichkeiten?
Josef Ratzinger, um der katholischen Kirche die Chance zur Erneuerung zu geben?
Klaus Töpfer oder Angelika Zahrnt als Stimmen des Naturschutzes?
Oder ganz jemand anderes?

Maglor
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Sa 18. Feb 2012, 19:24 - Beitrag #2

Norbert Blüm prägte immerhin eine der bekanntesten Lügen der Bundesrepublik und wertet seinen Ruhestand durch seine Tätigkeit als B-Prominenter auf, Blüm kann daher als würdiger Nachfolger Wullfs gelten.
Heiner Geißler ist ein ehemals rechtspopulistischer Quartalsirrer mit Altersmilde und daher in jeder Hinsicht ungeeignet.
Es ist zu bezweifeln, dass Josef Ratzinger rechtmäßig deutscher Staatsbürger ist. Trotz seiner Erfahrungen als Staatsoberhaupt ist er daher aus formal-rechtlichen Gründen amtsunfähig.

Carsten Maschmeyer ist unschlagbar und sollte Bundespräsident werden. Er hat beste Kontakte zu CDU und SPD, ist ein Liebling der Regenbogenpresse und vor allem so reich, dass er seine Urlaube selbst bezahlen kann.

Traitor
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Sa 18. Feb 2012, 22:08 - Beitrag #3

Hier bitte nur ernstgemeinte Beiträge, andere hierhin.

Eigentlich ist Gauck weiterhin der einzige ernstzunehmende Kandidat. Ich kann nur hoffen, dass sich da auch in den Hinterzimmern die Vernunft durchsetzt.

Käßmann ist als Interessengruppenfigur weiterhin völlig untragbar, ebenso wie ihr Kollege Huber, dessen Name jetzt plötzlich aus dem Nichts auftauchte. Es nominiert doch auch niemand Gewerkschaftsführer, Industrielobbyisten oder Kaninchenzüchterverbandsvorsitzende.

Von den aktiven Politikern hätte ich Lammert akzeptiert, der hat sich in den letzten Jahren sehr gut gemacht, vom Blässling zum ziemlich ohne Blatt vorm Mund redenden Mahner, wäre gut für den Job gewesen. Hat aber leider schon abgesagt.

Töpfer ist viel zu brav und war schon zu lange in Rente.

PS: Leutheusser-Namezulang hat sich ja mit ihrer beständigen Weigerung, grundrechtsverletzende Überwachungsmethoden mitzutragen, einen unerwarten Integritätsruft erarbeitet, ist aber sowohl zu blass für das Amt als auch als FDPlerin unrealistisch.

PPS: Hm, schwierige Titelfrage... Jans "Kandidaten für Bundespräsident" war definitiv untragbar, mein erster Versuch "Kandidaten als Bundespräsident" eher fehlgedeutet. Versuchen wir's mal mit "Bundespräsidenten-Kandidaten"...

janw
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Sa 18. Feb 2012, 23:19 - Beitrag #4

@Titel: Ich wollte nicht zu solch einem Wortungetüm mit Bindestrich greifen, deshalb mein, zugegeben etwas einfachsprachiger, Titel.

Für die FDP etwas herausfordernd wäre der ehemalige Innenminister Gerhard Baum, auch Frau Hamm-Brücher wäre in meinen Augen eine würdige, wenn auch alte, Kandidatin.

GenomInc
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Sa 18. Feb 2012, 23:40 - Beitrag #5

also ich wäre ja für Götz Werner :-)

Lykurg
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Sa 18. Feb 2012, 23:54 - Beitrag #6

Traitor, wie ists mit Frau Göring-Eckardt? In den letzten Jahren doch deutlich mehr politisch als kirchlich aktiv (was für Margot Käßmann allerdings auch gilt^^). Gerhard Baum und Götz Werner sind interessante Vorschläge, aber auch für mich kommt erstmal nichts an Gauck heran. Ist nur die Frage, ob Merkel das damit verbundene Eingeständnis eines Fehlers hinnimmt... Mich würde es freuen.

@Titel: Bundespräsidentschaftskandidat? Dann findet es allerdings die Suchfunktion nicht. Bild

Traitor
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So 19. Feb 2012, 13:10 - Beitrag #7

Baum war vor meiner Zeit, und mit 80 ist seine Zeit für Ämter wohl auch vorbei. Hamm-Brücher bringt es sogar auf 90. Werner (als "Herr dm" bezeichnet hätte ich ihn nicht nachschlagen müssen... ;)) wäre mit seinem bedingungslosen Grundeinkommen wohl nur für Linke und Piraten wählbar, außerdem würde seine Wahl wohl als illegale Werbebeihilfe vorm EU-Gericht landen, und trotz vieler guter Ansichten fällt er unter mein Lobbyisten-Veto.

Göring-Eckardt war mir primär als Politikerin bekannt, von ihrer Kirchen-Position wusste ich gar nicht. Als Grüne ist sie aber eh unwählbar, und genug öffentliches Profil hat sie wohl auch nicht.

Petra Roth wird ja auch wieder genannt, hätte wohl vor allem das Frauen-Argument auf ihrer Seite. Ich könnte mir derzeit gut vorstellen, dass eine parteilose Frau aus dem Hut gezaubert wird.

Aber die Opposition könnte ja auch aus taktischen Gründen versuchen, die CDU zu einem offensichtlich ungeeigneten Kandidaten zu verleiten, der dann in ein paar Monaten wieder abtritt, wenn die Mehrheitsverhältnisse sich endgültig gedreht haben. Aber dafür ist Merkel dann wohl doch noch zu schlau.

Lykurg
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So 19. Feb 2012, 14:02 - Beitrag #8

[...]

Zitat von janw:Ich finde es davon abgesehen ziemlich unschön, daß Merkel die Linkspartei von den Nachfolgegesprächen ausnimmt - und ebenso wenig stilvoll, daß SPD oder Grüne das nicht monieren.
(von hier - Traitor)

@janw: Würdest du wirklich erwarten, daß die Union einen Vorschlag der Linken ernstnehmen könnte, wo sie sich schon mit denen von Rot-Grün so schwertun? Wenn die Linken einen Kandidaten hätten, der wirklich überparteilich tauglich wäre und allgemeine Zustimmung fände, könnten sie ihn ja auch über die Tagespresse ins Gespräch bringen.

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So 19. Feb 2012, 14:24 - Beitrag #9

Naja, Katrin Göring-Eckardt ist von ihrem Personenprofil her recht schwarzgrün, was taktisch im Hinblick auf die nächste Bundestagswahl seitens der FDP (und SPD) Grund genug wäre, sie abzulehnen. Genug öffentliches Profil hätten der zwischenzeitig hoch gehandelte Voßkuhle (oder Hans-Gert Pöttering) aber auch nicht unbedingt.

Petra Roth finde ich einen sehr interessanten Vorschlag (und mir tausendmal lieber als der ebenfalls irgendwo erwähnte Klaus von Dohnanyi, mit dem ich seit der Uni-Reformen hier einen Straußen zu rupfen habe). Die FDP findet aber witzigerweise auch sie zu schwarzgrün, las ich hier. Und sowieso hat sie für mich einen Politiker-Malus, wenn auch stark abgemildert, da Frau und wenig amigoverdächtig.
Aber die Opposition könnte ja auch aus taktischen Gründen versuchen, die CDU zu einem offensichtlich ungeeigneten Kandidaten zu verleiten, der dann in ein paar Monaten wieder abtritt, wenn die Mehrheitsverhältnisse sich endgültig gedreht haben. Aber dafür ist Merkel dann wohl doch noch zu schlau.
Nicht nur die Opposition - die FDP meinte doch schon, es solle jemand aus der Koalition werden. Wenn die jetzt tatsächlich noch einen Nur-Politiker heranziehen, dann weiß ich auch nicht weiter...

janw
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So 19. Feb 2012, 14:52 - Beitrag #10

Lykurg, ein Vorschlag der Linken hätte es sicher schwer bei den anderen Parteien, aber darum geht es nicht. Es geht mir darum, daß wenn schon nach einer für alle Parteien akzeptablen Lösung gesucht wird, auch alle einbezogen werden sollten. Die CDU würee sagen "alle demokratischen" - und da liegt für mich der Hund begraben: Die Linkspartei wird pauschal als nicht demokratisch eingestuft, und damit auf gleicher Ebene wie die NPD eingestuft würde, wenn sie im Bundestag vertreten wäre. Und diese Gleichsetzung halte ich - bei allen Vorbehalten gegenüber Einzelpersonen - für falsch.

Traitor
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So 19. Feb 2012, 15:03 - Beitrag #11

Wenig amigoverdächtig? Die kommt aus Frankfurt, das ist ein mindestens so korrupter Sumpf wie München, Köln oder Hannover. ;) Persönlich scheint an ihr aber bisher eher wenig hängen geblieben zu sein. Mit dem Flughafen hat sie zuletzt allerdings einige Volkssympathien verspielt.

Lykurg
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So 19. Feb 2012, 15:16 - Beitrag #12

"Nicht demokratisch" ist tatsächlich die Wortwahl der Union, und dafür gibt es eine Reihe von Gründen, die Vertreter der Linkspartei auch immer wieder gern liefern. Das heißt noch nicht, daß sie auf derselben Stufe stehen wie die NPD, nur auf derselben Seite einer Trennlinie - und das läßt sich durchaus diskutieren. Ob sie im Bundestag sitzen oder nicht, sehe ich dafür als gegenstandslos an.

ThreeOfFour
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So 19. Feb 2012, 15:48 - Beitrag #13

Der Sinn der sache ist es einen kompromiss zu schließen, das die dann nicht die Partei einladen die aus prinzip "NEIN!" sagen wird wenn ihr ein detail nicht passt kann ich nachvollziehen.

Die Linke hat oft genug gezeigt das sie nicht zu kompromissen bereit ist.
Wenn diese Haltung halt zu Konsequenzen führt (wie hier) ist das nicht die Schuld der CDU, FDP, SPD oder der Grünen. Wenn die Linken jetzt meckern hat das für mich eher den Wert eines viertklässlers der rummeckert weil er nicht mit zum Sportunterricht darf weil er in Deutsch der Lehrerin den Stinkefinger gezeigt hat.

Es soll schließlich "schnell" ein Nachfolger gefunden werden.


Mal davon abgesehen das ich, so ganz persönlich, einer Partei deren Führungsmitglieder Diktatoren herzliche Geburtstagsgrüße senden abspreche ein Amt vernünftig zu bestimmen das unserem Staat vorsteht.

blobbfish
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So 19. Feb 2012, 16:11 - Beitrag #14

Naja, man kann ja den gescheiterten Kandidaten der Frankfurter OB-Wahl nehmen, oder den Sieger. Die hess. CDU gibt sich ja derzeit erstaunlich volksnah- und freundlich. Wie wäre es mit Boris Rhein? Der hat ja Erfahrungen mit Untersuchungsausschüssen, wenn auch zu Themen, die sein Vorgänger verzapft hat.

Wie wäre es mit Robert Koch? Seine Affären sind schon durch. Nur leiden dann eben die Kontakte zu China, aber damit muss man leben können.

Was ist mit Erika Steinbach? Vergessen wir mal ihren Nazi-Facebookfreund, die unbequeme Frau hätte man dann adäquat weggelobt.

Traitor
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So 19. Feb 2012, 16:32 - Beitrag #15

Trotz fragwürdiger Personalien und Positionen halte ich die Bezeichnung "undemokratisch" für die Linken selbst für ein ziemlich undemokratisches Verhalten - sie vertritt einen wesentlichen Teil der Wahlbevölkerung, und solange nichts juristisch verwertbares gegen sie vorliegt, muss man das anerkennen.
Sie bei der Kandidatensuche auszuschließen, ist aber natürlich das gute Recht der anderen Parteien, schließlich sind sie nicht auf die linken Stimmen angewiesen, und mit ihrer Gauck-Blockade hat die Linke sich bereits als für die Präsidentenwahl untauglich erwiesen.

@blobbfish: Das lasse ich mal gerade noch so im Politikbereich stehen, weil ich gerade schon genug geschnippelt und gekleistert habe, aber es geht wohl doch eher Richtung Fun-Variante. ;)
Was stellt die Hessen-CDU so erstaunliches an?

blobbfish
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So 19. Feb 2012, 16:41 - Beitrag #16

Prinzipiell erachtet die CDU/FDP in Hessen die neue Landebahn als unverzichtbar, beim Nachtflugverbot will man Rechtssicherheit, weswegen man sich durch alle Instanzen klagt, man vermutet also, sie wollen Nachtflüge, weil diese wiederum die Freunde von der Lufthansa Cargo für unverzichtbar halten.

Dann hat recht überraschend Roth ihren Rücktritt angekündigt, der Kanditat der CDU ist kein geringerer als Boris Rhein, ein echter Frankfurter Bub, der ist derzeit Innenminister und sitzt mit in der Reihe der Flughafenausbaubefürworter. Allerdings gibt es ja seit Ende Oktober nun auch Flüge auf der neuen Landebahn West, keinesfalls Maximum, und schon ziehen auch Politiker (immerhin eine Grüne Landtagsabgeordnete) aus Sachsenhausen weg, da zu laut. Boris Rhein hat auch, als der Wahlkampf so langsam begann, klar gemacht, sie a) um Fluglärm und b) um Lärmschutz zu kümmern. Ein gewisser Spagat. Gleichzeitig begannen natürlich auch Proteste gegen den Fluglärm, wenn die CDU nun nicht zerklüftet im Landtag sitzen will und andererseits auch gerne den OB stellen mag, mit nach seiner Pfeife tanzen, sich also aktiver für ein Lärmschutzpaket und Nachtflugverbot einsetzen. Ist so ähnlich wie die Atomkraftsache vor 'nem Jahr.

janw
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So 19. Feb 2012, 21:38 - Beitrag #17

Sehr spannend, die FDP hat sich per Präsidiumsbeschluss ausschließlich auf Gauck festgelegt, den die CDU aber auf keinen Fall will. Manche unken schon vom Koalitionsbruch :rolleyes:

ThreeOfFour
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So 19. Feb 2012, 21:48 - Beitrag #18


Ipsissimus
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So 19. Feb 2012, 22:26 - Beitrag #19

hat man denn Gauck selbst schon mal gefragt?

Traitor
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Mo 20. Feb 2012, 00:16 - Beitrag #20

Anscheinend ja, Ipsi:
Zitat von ToFs FAZ-Artikel:Gauck äußerte sich weiterhin nicht zu seinen Ambitionen. „Rufen Sie doch Frau Merkel an“, antwortete er am Sonntag vor einem Podiumsgespräch in Wien auf Journalistenfragen.

Und später dann etwas aussagekräftiger (SpOn):
Gauck sagte, er habe im Taxi gesessen, als Merkel ihn angerufen habe. Vor der Pressekonferenz habe er noch nicht einmal Zeit gehabt, sich zu waschen. Er fühle sich geehrt, sei verwirrt und überwältigt. "Es schadet auch nichts, dass Sie sehen, dass ich ein wenig überwältigt bin", sagte Gauck. Er wolle den Deutschen vermitteln, dass sie "in einem guten Land leben, das sie lieben können". Man solle von ihm jedoch nicht erwarten, ein Supermann und fehlerlos zu sein. "Die Vorschusslorbeeren, die ich jetzt gehört habe, die möchte ich erst verdienen."


Sieht so aus, als hätte die Vernunft ausnahmsweise mal gesiegt. Bleibt nur zu hoffen, dass er a) bis zur Wahl nicht noch durch irgendwelche Scharmützel beschädigt wird und b) danach die (über)hohen Erwartungen halbwegs erfüllen kann.

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