... weil ich an die grenzenlose Dummheit der Bundesregierung glaube

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
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Di 28. Jun 2011, 15:45 - Beitrag #1

... weil ich an die grenzenlose Dummheit der Bundesregierung glaube

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,770569,00.html

ein äußerst lesenswerter Artikel, egal wie man zu Homburg steht :-)

SPIEGEL: Die EU und der IWF planen ein neues Rettungspaket für Griechenland, die Banken sollen sich freiwillig daran beteiligen. Was halten Sie davon?

Homburg: Banken können sich nicht freiwillig beteiligen. Ein Vorstand ist auf das Wohl seines Unternehmens verpflichtet, nicht auf das Gemeinwohl. Verzichtet er zu Lasten seiner Gesellschaft auf Forderungen, ist das Untreue und strafbar.

...

SPIEGEL: Wenn es so ein Geschäftsmodell gäbe, müssten doch jetzt viele griechische Staatsanleihen kaufen.

Homburg: In den letzten Tagen habe ich selbst einen namhaften Betrag in griechische Anleihen gesteckt. Sie laufen noch ein Jahr und bringen im Erfolgsfall 25 Prozent Rendite. Damit schlafe ich wunderbar, weil ich an die grenzenlose Dummheit der Bundesregierung glaube. Sie wird zahlen.

SPIEGEL: Moralische Skrupel plagen Sie nicht?

Homburg: Weil ich die Rettungsmaßnahmen unfreiwillig durch meine Steuern mitfinanziere, ist es doch in Ordnung, wenn ich auch von den Gewinnen einen Teil erhalte. Warum sollten denn ausschließlich Banken und Hedgefonds profitieren?


Lykurg
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Di 28. Jun 2011, 17:27 - Beitrag #2

Klar, ich habe auch darüber nachgedacht, natürlich nur mit einem überschaubaren Betrag, aber bei den derzeitigen Abschlägen sind griechische Staatsanleihen tatsächlich ziemlich verlockend. Nur sehe ich die Wahrscheinlichkeit, daß es doch noch innerhalb eines Jahres fallengelassen wird, als recht hoch an, und investiere eher ungern so riskant.

009
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Di 28. Jun 2011, 21:20 - Beitrag #3

Aus der von Homburg gesehenen Zwickmühle können sich die Banken ggf. schon irgendwie trickreich herausargumentieren - möglicherweise mit einem "fordern wir und alle anderen alles, laufen am Ende alle und so auch wir, weniger zu bekommen, als wenn wir einen Teilverzicht erklären". Ebenso verhält es sich doch beim Sponsoring, auch das ist keine Untreue, bloß Geldausgabe mit eher vagem Gegennutzen...
Inwiefern die Sparkassen und Raifeisenbanken sich mit gemeinwohlorientierten Verzicgt wegen ihrer Geschäftsprizipien leichter tun als reine Privatbanken vermag ich gerade nicht zu beurteilen.

Und ja, das mit der Dummheit der Bundesregierung liesst man als Bürger nicht gerne, aber es gibt m.E. doch leider auch n>1 Fälle, wo mindestens einzelne Mitglieder der Bundesregierung nicht gerade intelligent, durchdacht und sinnvol zielgerichtet handelnd wirken.

Investieren mag ich nicht, dafür sind mir die Renditen und die damit ausgedrückten Ausfallrisiken dann doch zu hoch, wenn man das allgemeine Zinsniveau betrachtet. Als es noch für deutsche Papiere wirklich sichere 11% gab, wären um die 20% dann auch schon eher unter meine Risikobereitschaft gefallen.

janw
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Mi 29. Jun 2011, 02:25 - Beitrag #4

Mir kam auch schon der Gedanke, daß die Sache mit der "Ansteckungsgefahr" eine nette Erfindung der Geldspieler sein könnte, andererseits erscheint mir die Sache nicht unplausibel, wie allerdings auch die Aussage von Homburg, daß das Nachschießen von Geld diese Gefahr eher noch befeuert.

Hinsichtlich der Dummheit der Politiker ist für mich Schäuble ein Problem: IMHO ist er innenpolitisch verbissen, verbittert, aber insgesamt nicht dumm.
Eher schon Merkel. Wobei in diesem Falle auch da...wenn mit Staatsanleihen derartige Renditen erzielt werden, obwohl das Risiko qua Bürgschaften anderer Staaten faktisch nicht besteht, müssen Anleger IMHO für diesen Anteil in Regress genommen werden.

Vielleicht wäre es an der Zeit, das Staatsanleihewesen der Eurostaaten bei der EZB zu konzentrieren, um nach außen eine einheitliche Risikostruktur darzustellen.
Außerdem ist es IMHO erforderlich, im Zuge der aktuellen Finanzmarktreformen das Ratinggeschäft aus der Privatwirtschaft in ein amtliches Begutachtungssystem umzuwandeln. Die Ratingagenturen betreiben IMHO keine seriöse Bewertung, sondern gezielte Kursmanipulation.

Lykurg
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Mi 29. Jun 2011, 06:18 - Beitrag #5

Wobei in diesem Falle auch da...wenn mit Staatsanleihen derartige Renditen erzielt werden, obwohl das Risiko qua Bürgschaften anderer Staaten faktisch nicht besteht, müssen Anleger IMHO für diesen Anteil in Regress genommen werden.
So einfach ist es aber nicht, das Risiko besteht ja durchaus. Wie Homburg deutlich genug macht, ist das derzeitige Verhalten der Regierungen in erheblichem Maße irrational und nicht auf Dauer durchzuhalten, insofern ist es schon eine riskante Kalkulation, wann ein Umschwung einsetzt. Wäre es wirklich so sicher wie du darstellst, wäre das bereits eingepreist. So einfach ist das Geldverdienen nun auch nicht. Bild

009, eben derartige Teilverzichtsvereinbarungen sind bei Umschuldungen die Regel. Nur will ja bisher von Regierungsseite niemand etwas von Umschuldung wissen. ;)

janw
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Mi 29. Jun 2011, 12:46 - Beitrag #6

Zitat von Lykurg:So einfach ist es aber nicht, das Risiko besteht ja durchaus. Wie Homburg deutlich genug macht, ist das derzeitige Verhalten der Regierungen in erheblichem Maße irrational und nicht auf Dauer durchzuhalten, insofern ist es schon eine riskante Kalkulation, wann ein Umschwung einsetzt. Wäre es wirklich so sicher wie du darstellst, wäre das bereits eingepreist. So einfach ist das Geldverdienen nun auch nicht. Bild

Wenn es wirklich so sein sollte, daß die "Ansteckungsgefahr" nur ein Fantasiekonstrukt ist, dann wäre die Politik irrational, wenn nicht, verzögert sie das Geschehen in der vagen Hoffnung auf "besseres Wetter". Spekulativ in jedem Falle.

Wie weit "das nicht auf Dauer durchzuhalten wäre", weil andernfalls eine Überschuldung des Euroraumes oder Deutschlands droht, ist IMHO auch eine Frage, wie weit man die Verschuldung von Staaten mit jener von Unternehmen oder Privatpersonen gleich setzt. In meinen Augen ist diese Gleichsetzung insofern schwierig, weil Unternehmen mit zunehmender Größe und Staaten bzw. Staatenbünde mit zunehmender Größe und Verflochtenheit für eine Reihe "weicher" Faktoren stehen, die an ihre Existenz gekoppelt sind - Versorgung mit ggf. Schlüsselprodukten, Standort eines rechtssicheren Systems, Standort von Kompetenznetzen usw., nicht zuletzt auch Rechtsort von Anlageobjekten.

Ich denke, die Politik gegenüber Griechenland ist in einem Punkte dumm, und das ist die soziale Reichweite der Sparauflagen. Wenn vor allem jene in ihrer Existenz getroffen werden, die am wenigsten Reserven haben und am wenigsten aus ihrer Lage heraus kommen können, dann geht nicht nur sozial etwas schief, dann würgt man auch jede weitere Entwicklung gleich ab.

Aydee
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Mi 29. Jun 2011, 15:54 - Beitrag #7

nur bedingt zum Thema, aber mich erinnert das Interview sehr stark an Asimov's Foundation Zyklus...

Maglor
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Mi 29. Jun 2011, 21:38 - Beitrag #8

Virtuelles Geld ist irrational.

Die Perspektive für Griechenland ist klar: Ein oktroyierter Sparkurs der an die Substanz. Er bedeutet nichts anderes als einen radikalen Einbruch der griechischen Binnennachfrage und damit der griechischen Wirtschaft, soziale Folgen sind nicht absehbar. Wie wärs mit einem Bürgerkrieg?
Für das sogenannte Kapital bieten sich riskante Geschäfte mit hohen Renditen. Zusammen kann in die hochverzinsten Staatsanleihen investitiert, zum anderen wird griechisches Staatseigentum zurzeit zu Flohmarktpreisen unter Wert verkauft.
Am Ende steht der griechische Staat vor dem nichts und wenn er die Gläubiger nicht mit in dem Abgrund reißt, war es ein Bombengeschäft für die Anleger.

Ipsissimus
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Do 30. Jun 2011, 10:02 - Beitrag #9

soziale Folgen sind nicht absehbar
nun ja, es gibt mehrere mögliche Varianten, aber ich finde schon, dass die Folgen absehbar sind. Dass aus Gründen der Pietät darüber nur wenig medial spekuliert wird, ist einsichtig, hier folgt die Verlogenheit wenigstens einem rational nachvollziehbaren, wenn dadurch auch nicht weniger bösartigem Motiv.

Aus meiner Sicht läuft das insgesamt darauf hinaus, dass Demokratie nur ein historisches Durchgangsstadium war, dessen finale Agonie eingeläutet ist

Ipsissimus
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Do 30. Jun 2011, 12:53 - Beitrag #10

ich bezweifele, dass die den Griechen und anderen auferlegte "Defizitreduktion" sehr viel mehr als ein Euphemismus für übliches Zinssklaventum ist, das es einem Prozent der globalen Finanzelite erlaubt, machtkonsolidierende Zinsforderungen zu erheben und einzustreichen; der Unterschied zu früher ist darin gegeben, dass diese Elite sich plötzlich zu einer Zockerei versteigt, die mit "der Parasit tötet seinen Wirt" noch zurückhaltend charakterisiert ist.

In unserem Geldsystem wurden die Zentralbanken quasi im Handumdrehen zu Bediensteten der Finanzelite degradiert; ihre Aufsichtsvollmacht, einst an nationale Souveränität gebunden, wurde durch neues internationales Recht blitzeschnell usurpiert, um den im wahrsten Sinne des Wortes entscheidenden Privatbanken deren Omnipotenz als "to big to fail" zu ranken.

Man könnte anbetend zu Boden sinken ob der souveränen Schlichtheit dieses Tricks, besagten Banken Geld zu geringsten Zinssätzen zur Verfügung zu stellen, damit diese privaten Zinskartelle es zu höheren Sätzen an sogenannte souveräne Staaten verleihen können, um genau dadurch deren Souveränität zu verringern.

Die europäischen Staaten haben sich mit der eigenen Ideologie kaltgestellt, in einem irrsinnigen Akt von Nibelungentreue zur Marktideologie gegen die eigenen Bevölkerungen. Die planmäßige Enteignung der Bevölkerungen erzwingt mittlerweile die Frage nach dem Existenziellen. Und mensch frage sich besser erst gar nicht, was uns allen weiter den üblichen Wohlstand und Vollbeschäftigung garantieren soll, mit welcher Brotkrume die Europäer in die nächste Katastrophe gelockt werden, damit man auf dem Olymp der Macht in bequemer Anonymität weiterhin die Früchte eines ganzen Kontinents aussaugen kann.

Diese Elite hat faktisch längst den Status von Göttern, und zwar solchen, die sich Menschenopfer bringen lassen. Da nicht abzusehen ist, dass sie aus diesem Status vertrieben wird, bleibt es wohl bei zunehmender Verelendung der Bevölkerungen von zunehmend mehr Staaten, bei gleichzeitig zunehmender Belanglosigkeit nationaler Souveränitäten, Elend, Hunger, Gewalt und finanzielle Desolation als folgerichtige Konsequenz.

janw
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Do 30. Jun 2011, 13:35 - Beitrag #11

Zitat von Ipsissimus:Aus meiner Sicht läuft das insgesamt darauf hinaus, dass Demokratie nur ein historisches Durchgangsstadium war, dessen finale Agonie eingeläutet ist

Ich weiß nicht so ganz, ob das ein Problem der Demokratie ist oder eher eines des kapitalistischen Wirtschaftssystems, genauer nicht des produktkapitalistischen, sondern des geldkapitalistischen. Die Monarchien von Gottes Gnaden hatten ähnliche Probleme und lösten sie auf ihre Weise, z.B. durch Verkauf hessischer Soldaten an die US-Armee. Wobei sie seltsamer Weise nicht auf die Idee kamen, Dörfer an die Fugger und andere Banker zu verpfänden, warum eigentlich?

Ansonsten d'accord. Ich sehe die aktuelle Entwicklung aber durchaus auch als Folge der "weniger Staat, mehr Markt"-Ideologie der 90er Jahre, wo ja der Staat auf allen Kanälen regelrecht madig gemacht wurde. Ein Wunderwerk an Paradoxie, einerseits "privat" mit Leistung zu identifizieren und andererseits leistungsloser Bereicherung Tür und Tor zu öffnen unter den Trompeten der öffentlich-rechtlichen Medien.

Die Tatsache, daß die Abwicklung der Kredite an Griechenland weiterhin über die Banken und Anleger läuft, anstatt zentral und allein über eine staatsgeführte Einrichtung, spricht für mich dafür, daß es im Wesentlichen um nichts anderes geht, als diese Selbstbereicherung auf Kosten der Allgemeinheit weiterhin zu fördern.

Ipsissimus
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Mi 6. Jul 2011, 16:18 - Beitrag #12

die Zeiten bleiben spannend^^ jetzt ist auch Portugal auf Ramsch-Status^^

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,772608,00.html

Aydee
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Mi 6. Jul 2011, 17:12 - Beitrag #13

(...) Es gebe größere Bedenken, dass Portugal nicht in der Lage sein werde, die mit der EU und dem IWF vereinbarten Defizitziele zu erreichen. (...)

was genau ist eigentlich laut diesen Vereinbarungen die Folge, wenn die Ziele nicht erreicht werden?

Ipsissimus
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Mi 6. Jul 2011, 17:24 - Beitrag #14

wenn das nur mal irgendjemand genau wüsste ...

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Mi 6. Jul 2011, 17:32 - Beitrag #15

Soweit ich sehe, war ein solcher Fall von Anfang an nicht eingeplant. Der berühmte "Blaue Brief" aus Brüssel war wohl so ziemlich die letzte Eskalationsstufe, und als die ersten davon zur Schröderzeit nach Berlin und Frankreich geschickt wurden, hat man in Windeseile deren faktische Bedeutung auf Null reduziert.

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Do 7. Jul 2011, 10:07 - Beitrag #16

wohlwollend: das war halt ein bisschen blauäugig von der Politik

realistisch: das ist doch der Grund, weswegen die EU und darüber hinaus die Globalisierung so gepusht wurde. Erpressung der Nationalstaaten durch die Hohe Wirtschaft.

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Mi 30. Nov 2011, 15:24 - Beitrag #17

Der neue Europlan

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy haben ihre Pläne für die Rettung des Euro verbessert. Es soll sich dabei um neue, strengere Defizitauflagen und blablabla usw. usf. handeln. Das ist laut (noch seriöse Quelle ausdenken) der wichtigste Teil eines absolut megagroßen, gigantischen, nun aber wirklich finalen Gesamtpakets zur Stabilisierung der Euro-Zone mit blablageseierlaberblub. Dafür will man notfalls Zeugs aufkaufen oder vielleicht auch Zeugs drucken und insbesondere, oh Mann, das interessiert doch keine Sau, weil es eh nichts bringt. Dazu die Finanzmärkte übrigens: Hahaha und wenn ihr nicht sofort dies und das, dann setzt es aber was. Daraufhin haben Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy ihre Pläne für die Rettung des Euro verbessert und etc. pp. ad. inf.

Berichtigungen

Auch der TITANIC unterlaufen gelegentlich Fehler. An dieser Stelle werden sie korrigiert:

In der vergangenen Woche berichteten wir kein einziges Mal über den Euro oder die Finanzkrise, obwohl wir wie alle anderen deutschen Presseerzeugnisse dazu verpflichtetet sind, dies auch ohne neuen Kenntnisstand täglich zu tun. Deswegen wollen wir heute die Frage beantworten, weshalb Angela Merkel keine Eurobonds möchte: Sie hat eine derart starke Persönlichkeit, daß sie zu einmal gefällten Entscheidungen felsenfest steht. +++ ... +++ In den Berichtigungen vom Sonntag behaupteten wir, Kanzlerin Merkel lehne Eurobonds aufgrund ihrer starken Persönlichkeit ab. Da sind wir auf eine unzuverlässige Quelle (Gedächtnis) hereingefallen. In Wirklichkeit möchte Merkel die europäischen Südländer unterjochen, Frankreich von den Ratingagenturen ausschalten lassen, Großbritannien isolieren und die neue deutsche Wirtschaftsmacht weiter ausbauen.
aus http://www.titanic-magazin.de/newsticker.html^^

Ipsissimus
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Di 27. Mär 2012, 12:35 - Beitrag #18

war irgendwie klar

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,823972,00.html

man sollte den Leuten mal ein bisschen Grundschul-Mathematik beibringen, dann wüssten sie, dass exponentiell wachsende Zahlen (wie Finanzmarkt-Wetten) niemals von linear wachsenden Zahlen (wie reale Warenwirtschaft) eingeholt werden können^^

so langsam aber sicher plädiere ich für die Einführung der Todesstrafe für Finanzmarktgeschäfte über 5 Euro Gesamtvolumen pro Tag

janw
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Di 27. Mär 2012, 15:06 - Beitrag #19

"Mangelndes Vertrauen" ist die neue Umschreibung von weiterhin unbegrenzter Gier.

Lykurg
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Di 27. Mär 2012, 17:16 - Beitrag #20

Gier sehe ich darin weniger als den Versuch, zu retten, was zu retten ist, wenn man sich schon auf das Falsche geeinigt hat. Erschreckend, in wie kurzer Zeit wir von selbst in eine Quasi-Transferunion hineingerutscht sind. Und ärgerlich, daß der ganze Schirm, egal wie groß, nichts nützt, wenn Deutschland und Frankreich ihre Haushalte nicht in den Griff bekommen. Nur ist der daraus zu ziehende Schluß für mich ein anderer: An die Relevanz der Rente für meine Altersversorgung glaube ich nicht mehr. Um das Ersparte wird man uns schon noch bringen, wenn es an der Zeit ist, mittels Enteignung oder Inflation. Folgerichtig sind gerade der Aktien- und Finanzmarkt von erheblichem Interesse.

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