Bruno Gröning

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Amely67
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Fr 20. Apr 2012, 11:52 - Beitrag #1

Bruno Gröning

Da ich eine Einladung zu einem Documentarfilm von Bruno Gröning -Freundeskreis,
erhalten habe, bin ich gleich mal auf die Seite im Internet und habe mir Ausschnitte unter http://www.bruno-groening-film.org angesehen.

Was ich sah hat mich sehr fasziniert, denn alte Leute, die diesen Mann 1949 erlebten - Zeitzeugen berichteten von diesen Wundern, die der Heiler vollbrachte.
Um so unverständlicher war für mich, dass die Behörden ihn dafür verurteilten und ihm Heilungen verboten, nur weil sie sich nicht erklären konnten - weil es entgegen all ihrem schulmedizinischen Wissen war.

Ich bin sehr gespannt auf die Filmvorführung, für die kein Eintritt verlangt wird - nur freiwillige Spende.
Hat irgendjemand Informationen zu Bruno Göring? Was denkt Ihr bei diesen Dokumentationen?

Lykurg
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Fr 20. Apr 2012, 12:34 - Beitrag #2

Gröning, nicht Göring. Ich hatte zuvor noch nie von ihm gehört, und stehe generell alternativer Medizin eher skeptisch gegenüber. Wenn es hilft (bzw. nicht schadet), habe ich natürlich nichts dagegen, probieren kann man es immer. Wirklich schwierig wird es aber, wenn so ein Wunderheiler Massensitzungen abhält und damit viel Geld einnimmt. Dann ist die Grenze zwischen alternativer Medizin und Betrug oft nur schwer zu ziehen...

In seinem Fall fallen zwei Gründe auf, warum er sich vor Gericht verantworten mußte:
1) Er hat ohne Zulassung als Heilpraktiker gearbeitet. Ich kann schwer einschätzen, wie streng die Vergabekriterien sind, aber sie sind dafür da, Patienten vor Betrügern zu schützen, was ich grundsätzlich sinnvoll finde.
2) Menschen, die von ihm behandelt wurden, brachen ihre bisherige Behandlung ab (z.B. die Einnahme von Insulin!) - ich weiß nicht, inwieweit er das direkt veranlaßte, aber an der Stelle hat jedenfalls seine Einwirkung direkten Schaden zugefügt.

Ipsissimus
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Fr 20. Apr 2012, 12:45 - Beitrag #3

der gute(?) Mann heißt übrigens Bruno Gröning^^

ein harmloser religiöser Eiferer von gewissen Charisma, der in einer aufgewühlten Zeit unkritische Geister an sich binden konnte. Nutzte wohl die latente Wundergläugigkeit vor allem seiner Anhänger im katholischen Bayern aus, scheute sich dabei wohl auch nicht davor, mit jüngeren hardcore-Anhängerinnen ein ausschweifends Sexualleben einzurichten und ziemlich viel Geld aus den Sammlungen zu veruntreuen. Führte den Tod meherer Frauen herbei, denen er gegen bestehende ärztliche Diagnose den Rat erteilte, ihre Medikamente abzusetzen, was bei Insulin und Diabetes schnell tödlich wird. Wurde immer wieder mal angeklagt, aber nie mit letzter Konseqenz bestraft. Ein Scharlatan.

/ zu langsam^^

Ipsissimus
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Fr 20. Apr 2012, 13:41 - Beitrag #4

der Link zu der Homepage lautet übrigens

http://www.bruno-groening-film.org/

meine Güte, ist da ein Schwachsinn drauf

Amely, ich kann dir nur empfehlen, ehe du dich da in die Arme einer Sekte wirfst, hole dir erst mal ein paar fundierte Meinungen über diese angeblichen Heilungen ein. Bis jetzt scheinst du nur einseitig informiert zu sein

Amely67
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Fr 20. Apr 2012, 14:32 - Beitrag #5

Also seid Ihr der Meinung, dass alle Zeitzeugen die da auftreten nur eine Rolle in einem DOKUMENTAR - Film spielen, mit Orginalaufnahmen. Ihr meint, die Menschen, die später im Alter befragt wurden und die ihn kennenlernen durften die Lügen alle?
Ich weiß auch nicht mehr was ich glauben soll.
Doch wenn wir nicht manchmal an Wunder glauben würden, was hätte das Leben für einen Sinn?
So lange der Mensch lebt, hofft er. Und wer die Hoffnung nie aufgeben will, glaube an Wunder, oder nicht?

Den Link hatte ich schon mit aufgeführt - schade, dass immer etwas untergeht.

Lykurg
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Fr 20. Apr 2012, 15:53 - Beitrag #6

Amely67, wenn du Ipsissimus' und deinen Link vergleichst, kannst du bei genauem Hingucken feststellen, daß sie sich in der Schreibweise des Namens unterscheiden. Seiner funktioniert, deiner nicht. Daß wir den Schreibfehler kommentierten, ist möglicherweise untergegangen. ;)

Die Bezeichnung "Dokumentarfilm" sagt noch weniger aus als die Berufsbezeichnung "Heilpraktiker", sie ist eher dem Begriff "Wunderheiler" vergleichbar. Anders gesagt, jeder darf sich so nennen, die Frage ist nur, was es aussagt. Im Fall Gröning haben wir begründete Zweifel geäußert, die sich meinerseits z.B. auf Wikipedia stützen; es steht dir natürlich frei, wo du deine Informationen beschaffst. Allerdings würde ich von einem "Freundeskreis" als Träger des Films keine neutrale Darstellung erwarten.
Ihr meint, die Menschen, die später im Alter befragt wurden und die ihn kennenlernen durften die Lügen alle?
Ich weiß auch nicht mehr was ich glauben soll.
Was ist Wahrheit? Selten gibt es nur eine. Ich kann mir vorstellen, daß viele Menschen bis heute davon überzeugt sind, daß er ihnen geholfen hat. Der Placebo-Effekt funktioniert ja schließlich auch mit weniger Aufwand. Und möglicherweise ist es den ehemaligen Patienten sogar ein intensives Bedürfnis, ihre Gesundheit auf ein Wunder und nicht auf Selbstheilung zurückzuführen, schon um nicht zugeben zu müssen, einem Scharlatan aufgesessen zu sein.

Amely67
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Fr 20. Apr 2012, 20:27 - Beitrag #7

Ja, ist schon auch schwierig mit dem Glauben. Selbst bin ich atheistisch erzogen , habe aber in Verzweiflungsmomenten schon gebetet - wie viele andere Atheisten auch.
Plötzlich wurde alles anders - der Glaube ist etwas Starkes, denke ich "...versetzt Berge".

Wenn ein Mensch stirbt, ist es viel leichter, das Sterben anzugehen - sich darauf vorzubereiten, wenn sich der Mensch vorstellt, dass etwas danach kommt - etwas Schönes, das Paradies.
Im Hygienemuseum von Dresden, sind Bilder von frisch Verstorbenen ausgestellt.
Es gibt dabei eine Gemeinsamkeit auf jedem Bild - das friedliche Lächeln - das ist schon rätselhaft.

Ist doch völlig egal, ob Menschen aus Selbstheilungskräften oder deshalb, weil sie an Gröning glaubten, geheilt wurden - sie fühlten sich um vieles besser danach - meiner Ansicht nach, das Einzige was zählt.
Man hätte ihm die Heilerei nicht verbieten dürfen und man hätte bedenken müssen, bei seiner Verurteilung, dass er kein Geld annahm. Was er eingesammlet hat, gab er einer sehr armen Frau - na so lautet jedenfalls die Dokumentation.

Anaeyon
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Fr 20. Apr 2012, 21:18 - Beitrag #8

Ist doch völlig egal, ob Menschen aus Selbstheilungskräften oder deshalb, weil sie an Gröning glaubten, geheilt wurden - sie fühlten sich um vieles besser danach - meiner Ansicht nach, das Einzige was zählt.


Ja, halt bis auf die, die wegen ihm gestorben sind. Aber ist doch völlig egal, solange sie sich danach besser fühlen. Das ist das Einzige, was zählt.

Lykurg
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Fr 20. Apr 2012, 21:46 - Beitrag #9

Was er eingesammlet hat, gab er einer sehr armen Frau - na so lautet jedenfalls die Dokumentation.
Ipsissimus zufolge - auf dessen Wort ich unbesehen mehr gebe als auf diese Dokumentation - hat er das Geld eher mit ziemlich vielen armen Frauen durchgebracht. ;)

Das 'rätselhafte' Lächeln von Toten dürfte meist daran liegen, wie ihre Angehörigen sie aufbahren. Insbesondere wenn man ein Foto des Toten macht, ist selbstverständlich, daß man es so arrangiert, wie man ihn in Erinnerung behalten möchte - und nicht mit verzerrten Gesichtszügen und offenen Augen... Aber hat Gröning nur versehentlich Sterbehilfe geleistet oder auch gezielt?

Amely67
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Sa 21. Apr 2012, 08:49 - Beitrag #10

Schade

Oft verschließen Menschen sich vor Dingen, die sie nicht kennen. Ihre Vorurteile erlauben ihnen nicht, sie kennenzulernen. Viel bequemer ist es, sich an alten Klische´s festzuhalten. Die haben so etwas Vertrautes und erfordern kein Umdenken.
So passiert es, dass wir manchmal etwas verpassen, etwas Schönes - für uns nützliches und das Leben bereicherndes.

Ein Beispiel von mir. Vor einigen Jahren lernte ich im Internet einen Mann kennen, dessen Username mit 40 endete und ich ging davon aus, er sei 40.
Am geplanten Treffpunkt war weit und breit kein Mann in dem Alter zu sehen. Es stand ein etwas kräftig gebauter älterer Herr mit weißen Haaren dort und schien sich des Lebens zu freuen. Ich stand auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Pirnaer Marktes und überlegte, was zu tun sei.
Da er zu warten schien, ging ich nach einiger Zeit auf ihn zu und er begegnete mir mit einem wärme-ausstrahlendem Lächeln, worauf ich wusste, dass es mein Date war.
Und ich dachte - na ein Kaffee und dann Tschüß...Pustekuchen - eine wundervolle Freundschaft wurde aus dem Treffen, denn je mehr Worte der Mann sprach um so schöner fühlte er sich an und er war eine echte Bereicherung in meinem Leben. (lebt leider in London)
Hätte ich auf mein Vorurteil gehört - " Was soll ich mich denn mit diesem älteren Mann schon unterhalten?" - dann wäre mir eine tolle Bekanntschaft entgangen.

Lykurg
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Sa 21. Apr 2012, 10:19 - Beitrag #11

Das ist allerdings auch ein gewagter Schluß, anhand deines Usernamens würde ich ja auch nicht vermuten, daß du 67 bist.^^

Ja, natürlich sollte man sich eine gewisse Offenheit bewahren, bereit sein, sich auf Dinge einzulassen, die man nicht kennt. Um so wichtiger ist aber die Fähigkeit zur kritischen Reflektion bei der Auswahl. Wenn mir nach den zur Verfügung stehenden Informationen etwas extrem unwahrscheinlich scheint, räume ich dem keinen hohen Stellenwert ein. Offenheit bedeutet schließlich auch, den Zweifel an etwas zuzulassen. Bild

Amely67
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Sa 21. Apr 2012, 11:42 - Beitrag #12

Dennoch gibt es Unterschiede im Denken - was ja auch logisch ist, da jeder auf seine Art denkt. Es kommt darauf an, was jeder für sich herausselektiert.
Ich kann mir beim Lesen einer Biographie die Misserfolge eines Menschen einprägen und den Menschen danach beurteilen oder ich kann an den Erfolgen festhalten und mich daran erfreuen.
Es kommt sehr auf die innere Einstellung eines Jeden an - wie er mit Gelesenem umgeht. Ich war bei Wikipedia und habe mir durchgelesen, wie dort Bruno Gröning dargestellt wird.
Eben genau so - man macht seine Erfolge ganz klein und stellt sie in den Hintergrund - man erwähnt zwei Beispiele, bei denen Menschen zu tode gekommen sind. Ja, da scheint etwas schief gelaufen zu sein.
Man zeige mir bitte den Arzt, dessen Patienten zu 100% als geheilt entlassen wurden - dem niemals im Leben ein Fehler unterlaufen ist. Gibt es den?
Das Traurige an der Sache ist, dass durch Missgunst, Neid und Hass die Erfolge von Menschen zunichte gemacht werden - Bei Michael Jackson hat man das auch versucht - ohne Erfolg - auch nach seinem Tod hat er Fans ohne Ende.
Nur - in seinem Leben wurde ihm übel mitgespielt.
" Zu gut für diese Welt..." ? da ist was dran. Wer heut zu Tage und vielleicht auch zu jeder anderen Zeit zu viel für Andere macht ohne eigennützige Gedanken - der wird ausgelacht - dem wird am Ende nicht geholfen, sondern ein Tritt verpasst.
Wenn Nächstenliebe die Oberhand gewinnen würde in den Köpfen der Menschen und Hass, Neid, Missgunst verloren gingen - was für ein viel schöneres Leben wäre das auf dieser Welt?
Wie viel Leid bliebe Menschen ohne Krieg erspart und wie viel mehr Geld könnte zu guten, gemeinnützigen Zwecken ausgegeben werden?
Die Natur - Mutter Erde sozusagen hat Nährstoff für alle - wäre es gerecht verteilt - ein Mensch müsste hungers sterben.
Leider ist aber alles wie es ist und der Einzelne kann es nicht ändern.

janw
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Sa 21. Apr 2012, 14:34 - Beitrag #13

Zitat von Lykurg:In seinem Fall fallen zwei Gründe auf, warum er sich vor Gericht verantworten mußte:
1) Er hat ohne Zulassung als Heilpraktiker gearbeitet. Ich kann schwer einschätzen, wie streng die Vergabekriterien sind, aber sie sind dafür da, Patienten vor Betrügern zu schützen, was ich grundsätzlich sinnvoll finde.
2) Menschen, die von ihm behandelt wurden, brachen ihre bisherige Behandlung ab (z.B. die Einnahme von Insulin!) - ich weiß nicht, inwieweit er das direkt veranlaßte, aber an der Stelle hat jedenfalls seine Einwirkung direkten Schaden zugefügt.

Zitat von Ipsissmus:ein harmloser religiöser Eiferer von gewissen Charisma, der in einer aufgewühlten Zeit unkritische Geister an sich binden konnte. Nutzte wohl die latente Wundergläugigkeit vor allem seiner Anhänger im katholischen Bayern aus, scheute sich dabei wohl auch nicht davor, mit jüngeren hardcore-Anhängerinnen ein ausschweifends Sexualleben einzurichten und ziemlich viel Geld aus den Sammlungen zu veruntreuen. Führte den Tod meherer Frauen herbei, denen er gegen bestehende ärztliche Diagnose den Rat erteilte, ihre Medikamente abzusetzen, was bei Insulin und Diabetes schnell tödlich wird. Wurde immer wieder mal angeklagt, aber nie mit letzter Konseqenz bestraft. Ein Scharlatan.

Es gab hier in der Heide mal einen Mann namens Schäfer Ast, der mit Heilungen aufgrund von sogenannten "Haardiagnosen" von sich reden machte und zahllose Kranke anzog und Berichten zufolge etlichen half, denen die Ärzte nicht mehr helfen konnten.
Zu seiner Zeit herrschte eine faktische Kurierfreiheit, die 1939 mit Einführung des Heilpraktikergesetzes aufgehoben wurde.
Von daher könnte man de Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz auch als eher formaljuristischen Vorwurf ansehen.
Hat Gröning etwas veruntreut? Offenbar hat er zumindest am Anfang selbst nichts gefordert für seine Leistungen, später war bei größeren Veranstaltungen mit mehr Aufwand sicher eine Zahlung erforderlich, allein um den Aufwand zu decken.
War diese aber verbindlich als Eintrittsgeld oder Honorar festgesetzt? Oder haben nicht die Menschen, die zu ihm kamen, aus eigenem Entschluss ihm etwas gezahlt, das aus ihrer Sicht angemessen war?
Bestand seine Verfehlung in dieser Hinsicht nicht in schlichter Steuerhinterziehung?

Die Frage, wo Heilersein endet und Scharlatanerie beginnt, finde ich schwierig, insbesondere wo letztlich auch die Schulmedizin zu guten Teilen auf Mechanismen beriht, mit denen Heiler arbeiten. Es ist bekannt, daß auch die Wirkung von Antibiotika durch die psychische Konstution des Patienten beeinflussbar ist, der Placebo-Effekt lässt sich auch hierbei erzeugen.
Von daher, was bleibt an berechtigter Kritik?
In meinen Augen zweierlei: Das Versprechen von Heilung - diese kann nicht im Sinne einer Prognose versprochen werden -, und die Tatsache, daß er Hilfesuchende von lebenswichtigen Therapien abgebracht hat, woran einige gestorben sind.

Bemerkenswert in jedem Falle, daß er mit Stanniolpapier arbeitete. Alufolie ist auch heute noch ein beliebtes Medium zur Übertragung esoterischer Energieformen. Man sollte dies reglementieren. ;)

Maglor
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Sa 21. Apr 2012, 15:06 - Beitrag #14

Von sogenannten Heilpraktikern wird erwartet, dass sie gewissermaßen auch die Schulmedizin anerkennen, die Grenzen und Möglichkeiten ihrer Methoden kennen und ggf. auch auf echte Medizin verweisen. Insbesondere werden medizinische Kenntnisse bei Heilpraktikern vorausgesetzt.

Wunder gibt es immer wieder. Während die einen am Krebs sterben, gelingt es anderen bei gleicher Behandlung auf wundersameweise zu besiegen. Die genauen Ursachen sind im einzelnen unbekannt.
Die Erklärungen hierfür können natürlich frei gewählt werden.

Im Sinne der Psychosomatik oder des Placebo-Effektes dürfte das Handauflegen keineswegs ohne Wirkung bleiben, wenn der Belegte daran glaubt.

Der Freundeskreis wird zumindest von Kirchenvertretern als Sekte betrachtet. Die eigentliche Arbeit des Wunderheilens dürfte im ursprünglichen Sinne christlich sein.
Die juristische Bearbeitung einzelner Fälle kam zu eindeutigen Ergebnissen - bis hin zu Tötungsdelikten.
Die wirtschaftliche Bedeutung innerhalb der Esoterik-Branche wäre zu untersuchen.

janw
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Sa 21. Apr 2012, 17:04 - Beitrag #15

Maglor, hinsichtlich der von einem Heilpraktiker zu fordernden medizinischen Kenntnisse stimme ich Dir zu, wobei allerdings bei Gröning eingewandt werden könnte, daß er altersmäßig gewissermaßen zwischen den Rost gefallen ist, er hat auf der Grundlage einer geringen Schulbildung erst mit über 40 seine Begabung zur Heilungs(suggestion) erkannt, als es für eine angemessene Nachqualifikation auch vor dem Hintergrund seiner vorhandenen Grundkenntnisse zu spät gewesen sein dürfte. Ob er die rechtliche Problematik durchdrungen hat, mag auch in Frage gestellt werden.

Der Verein scheint mir ein besonderes Problem zu sein, allein schon, daß er die Aussagen Grönings verbiegt, um sie für bestimmte Rezipientenkreise verträglich zu machen (Streichung von Jesus-Bezügen), ist fragwürdig.
Aber das ist andererseits ein typisches Phänomen unter Gedächtnisvereinen, irgendwer ist immer einziger.

Amely67
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So 22. Apr 2012, 09:41 - Beitrag #16

Grönings Gabe hat meiner Ansicht nach, nichts mit schulmedizinischer Ausbildung noch mit einer Ausbildung zum Heilpraktiker zu tun. Das man ab einem gewissen Alter nicht mehr Bildungsfähig sein soll, bezweifle ich ebenfalls ernsthaft - denn so lange der Mensch lebt, bildet er sich weiter. Sonst hätte ich persönlich mich lieber begraben lassen, als mich in diese Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin zu begeben - mit 45. Den Mut lasse ich mir auch von keinem nehmen PUNKT!

Gröning hat doch keinem Menschen in böser Absicht geschadet. Ich denke, dass er evtl. in einigen Heilungsversuchen seine Kräfte überschätzt hat. Und hier wieder meine Frage - Wer von uns hat im Leben nicht schon einmal seine Kräfte überschätzt? Würden wir unsere Grenzen erkennen, wenn wir nicht ab und an daran stießen?
Niemanden hat Gröning gezwungen ihm zu vertrauen - das taten die Menschen freiwillig, weil sie von seinen Erfolgen hörten - vielleicht sogar mit Geheilten selbst in Kontakt kamen.

Wäre ich Christin( also gläubig), würde ich Grönings Tod durch den Magenkrebs so interpretieren:
Gott sah, dass die Menschen nicht in der Lage waren, dauerhaft von den Gaben seines Gesandten zu profitieren, so musste er ihm eine Krankheit schicken um ihn zurück zu holen.

Als Atheistin interpretiere ich seinen Tod folgendermaßen:
Am meisten litt Gröning wahrscheinlich selbst unter dem Versterben eines seiner Hilfesuchenden - bei Misslingen einer Heilung.
Das er nicht mehr helfen durfte, gab ihm einen heftigen Stich, so dass er krank wurde und Krebs bekam. Sein Ausspruch: " Es fühlt sich an, als würde ich innerlich verbrennen..." könnte ein Symptom des Krebses gewesen sein.

Heute weiß man, dass Krankheit sehr mit der Psyche eines Jeden zu tun hat und auch, dass Jeder in der Lage ist, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Oft sind Ärzte machtlos und in einigen Fällen war eben auch Gröning machtlos.

(Ich glaube jedoch - dass was ich schreibe hier nicht von Interesse ist)

Lykurg
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So 22. Apr 2012, 10:33 - Beitrag #17

(Ich glaube jedoch - dass was ich schreibe hier nicht von Interesse ist)
Damit steigerst du es jedenfalls nicht. Dein Thread hat eine erhebliche Anzahl von Antworten verschiedener Schreiber erhalten; wenn du es mit anderen Themen vergleichst, wirst du feststellen, daß er im allgemeinen Vergleich gut dasteht. Auf jeden deiner Beiträge wurde eingegangen, obwohl du auf mehrere Beiträge anderer nicht eingegangen bist. Allerdings glaube ich nicht, daß es das war, was du gerade hören wolltest. ;) Daß wir jeweils eine eigene Meinung vertreten und dafür auch einstehen, ist nicht gegen dich gerichtet. Wäre dir beifälliges Nicken lieber?

Ich stimme dir durchaus darin zu, daß auch ein Mensch über 40 noch einen neuen Beruf erlernen kann. Es ist nicht unbedingt einfach und verdient Respekt. Schwierig ist allerdings, wenn man einen Beruf ausübt, den man nicht erlernt hat und darin Verantwortung für Leben und Gesundheit vieler anderer Menschen übernimmt. Gröning hat Menschen Heilung versprochen und dies nicht einhalten können. Damit sind die, die sich nur auf ihn verlassen haben, in erhebliche Gefahr geraten, einige wohl auch zu Tode.

Daß er, wie du schreibst, 'deswegen' erkrankt sei, ist nicht unbedingt wahrscheinlich, auch wenn es zum Verlauf der Krankheit beigetragen haben kann. In jedem Fall macht es aber nichts besser für die, die durch ihn geschädigt wurden.

Ein Christ muß Gröning keinesfalls als Gesandten Gottes verstehen. Die Bibel ist voll von Warnungen vor falschen Propheten. Und warum sollte Gott 'erkennen, daß es so nicht funktioniert' und ihn deshalb auf diese furchtbare Weise zurückholen 'müssen'? Es gäbe durchaus auch andere, weniger schmerzhafte Möglichkeiten zur Rückberufung von Propheten, siehe etwa den feurigen Wagen des Elias.

An der Aussage zur Selbstheilung zweifelt keiner hier, das haben ja auch Maglor, janw und ich schon gebracht. Von einem solchen Heiler überzeugt zu sein, kann diese Kräfte aktivieren. Allerdings ist immer auch die Frage, was medizinisch möglich ist und was für Behandlungsmethoden in der Hoffnung auf Selbstheilung nicht (mehr) durchgeführt werden. Und etwa einem Diabetespatienten kein Insulin mehr zu geben, ist eindeutig falsch.

janw
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So 22. Apr 2012, 12:08 - Beitrag #18

Zitat von Amely67:Grönings Gabe hat meiner Ansicht nach, nichts mit schulmedizinischer Ausbildung noch mit einer Ausbildung zum Heilpraktiker zu tun. Das man ab einem gewissen Alter nicht mehr Bildungsfähig sein soll, bezweifle ich ebenfalls ernsthaft - denn so lange der Mensch lebt, bildet er sich weiter. Sonst hätte ich persönlich mich lieber begraben lassen, als mich in diese Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin zu begeben - mit 45. Den Mut lasse ich mir auch von keinem nehmen PUNKT!

Seine Gabe hat vordergründig nichts mit seiner Ausbildung zu tun, aber nach dem geltenden Recht hätte er, um diese Gabe anwenden zu dürfen, eine Ausbildung zum Heilpraktiker machen müssen.
Er hatte die Volksschule besucht, das bedeutete in der Zeit nach 1912 mindestens 4 oder sonst 8 Jahre Schule, auf ziemlich einfachem Niveau.
Danach hatte er u.a. als Tischler gearbeitet, d.h. also wohl eine entsprechende Lehre gemacht.
Sicher kann mensch ein Leben lang lernen, aber dazu bedarf es eines bestimmten Rahmens - Grundkenntnisse, auf die zu bauen, Institutionen, die entsprechendes lehren.
Das könnte in der bewegten Zeit nach dem Krieg und am Anfang der Bundesrepublik schwierig gewesen sein; wenn es dort entsprechende Schulen gegeben haben sollte, dürften diese möglicherweise mindestens einen Realschulabschluss verlangt haben, dazu das Problem der Lebenshaltung während der Ausbildung, die auch nicht kostenlos gewesen sein dürfte.
Für einen jungen Menschen mit Eltern im Hintergrund wäre das vielleicht leichter gewesen als für einen 43-Jährigen mit seiner Biographie.
Die heutigen Zustände sind damit nicht zu vergleichen.

e-noon
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So 22. Apr 2012, 12:19 - Beitrag #19

Ich stehe Wunderheilern mehr als skeptisch gegenüber. Für chronische Patienten mag sich die Investition in den Placebo-effekt lohnen, aber wenn jemand auf lebenswichtige Medikamente verzichtet, um durch einen "Heilsstrom" Linderung zu erfahren, hat es eigentlich nur der eigenen Dummheit zu verdanken, wenn er daraufhin stirbt. Dass Gröning ohne Ausbildung nicht in der Lage war, eine detaillierte Diagnose für einzelne Menschen zu stellen, liegt für jeden klar Denkenden auf der Hand, und wer nicht in der Lage ist, klar zu denken oder sein Umfeld zu befragen, wird wohl leicht auf diffuse Wundergedanken verfallen, ob das jemand gezielt ausnutzt oder nicht.

Zum religiösen Aspekt: Wenn ein allmächtiger Gott Absicht hätte, Menschen zu heilen, könnte er es einfach tun. Er bräuchte weder ein Medium noch bestimmte Orte oder gar Kügelchen mit Fußnägeln von Gröning darin (igitt!).

@Amely: Mit einer derart offenen Einstellung, die jede Kritik einfach ausblendet oder schönredet, würde man auch auf Scientology oder andere Sekten hereinfallen. Wem das gefällt, bitte sehr, meins wäre das nicht.

Amely67
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So 22. Apr 2012, 12:37 - Beitrag #20

Oh nein, ich lese Eure Kommentare sehr genau und blende Kritik nicht aus - denn ich weiß um die guten Fähigkeiten von Kritik, einen voran zu bringen.
Dennoch nehme auch ich mir das Recht, meine Meinung zu vertreten und bei meinem Standpunkt zu bleiben.
Zur Sache Schulbildung. Zufällig lernte ich einen Menschen kennen, anderer Kultur. Es war ihm als Kind auf Grund der Umstände nur 2-3 Jahr möglich, Schulbildung zu genießen. Er musste helfen das Land seiner Eltern zu versorgen mit all seinen Pflanzen und Tieren, die deren Selbstversorgung dienten.
Dennoch ist dieser Mann durchaus lebenstauglich. Er arbeitet auf dem Bau - na und?
Er wird seine Arbeit dort kompetent und qualitätsgerecht ausrichten, denn er interessiert sich dafür und hat Freude an seiner Arbeit.
Es stört mich nicht, dass er kaum Schulbildung genossen hat und schlecht Deutsch spricht. Er ist ein großartiger Mensch und ich fühle mich rundum wohl bei ihm. Was ich gerade erlebe an Geborgenheit und Glücksgefühl, habe ich mit noch keinem Mann zuvor erlebt.

Hier ein Zitat von Lykurg:

"Gröning hat Menschen Heilung versprochen und dies nicht einhalten können. Damit sind die, die sich nur auf ihn verlassen haben, in erhebliche Gefahr geraten, einige wohl auch zu Tode."

Warum wird einfach übersehen bzw. nicht erwähnt von Dir, dass er sehr vielen Menschen geholfen und diese geheilt hat? Du glaubst es nicht? Das ist Deine Sache. Bisher glaube ich es und werde der Sache weiterhin nachgehen. Ebenso haben die Behörden und missgönnerischen Ärzte reagiert, die sich diese Art Heilkräfte nicht erklären konnten und anstatt ihn gewähren zu lassen um mehr Menschen die Chance zu geben auf wundervolle Art und Weise zu gesunden - hat man es ihm verboten.
Was sagst Du - oder Ihr denn z.B. zu jenen Menschen, die mit Alternativmethoden tatsächlich geheilt wurden - mitunter auch von Handauflegern, die keine Heilpraktikerausbildung hatten.
Kann man es Menschen denn verübeln, dass sie - wenn von Ärzten aufgegeben - sich an solche Wunderheiler, als letzte Hoffnung klammern?
Verachtend ist für mich nur die Tatsache, dass es tatsächlich Betrüger gibt, die diesen Menschen Hoffnung machen, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. So ein Mensch war Gröning jedoch nicht - davon bin ich nach allen Infos überzeugt.

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