Zitat von Anaeyon:Nein, also..bei Eltern, die ihre Kinder auf so eine Party schicken, muss ich davon ausgehen, dass sie nicht in der Lage wären, körperliche Gewalt so zu gestalten, dass die Kinder keinen erheblichen Schaden davontragen. Nebenbei verweist jeder, der mal geschlagen wurde, in solchen Diskussionen darauf, dass es ihm nicht so sehr geschadet habe. Ich halte das für äußerst fragwürdig.
Abgesehen davon kann ein Kind, welches religiös erzogen wurde, in der Jugend immernoch beschließen, davon nichts mehr zu halten. Es kann jedoch nicht beschließen, nicht geschlagen worden zu sein. Die Eltern hätten für beide Varianten Schläge verdient, aber ich glaube, dass eine Meinungsverschiedenheit mit den Eltern weniger schlimm ist, als - bei entsprechend sozial untauglichen Eltern - körperliche Gewalt. Denn die wird denke ich oft genug nicht nur angewandt, wenn ein Kind die Grenze des objektiv erträglichen überspannt und sie wird warscheinlich auch oft genug nicht wieder dadurch "relativiert", dass einem Kind danach wieder Liebe signalisiert wird.
Das ist ein heikles Thema, ich weiß, und ich möchte nichts verharmlosen. Jede Situation ist anders, ich kann nur für mich sagen, daß ich in den Fällen, an die ich mich erinnere, wirklich an Grenzen gegangen bin. Ob mir die Reaktion geschadet hat, oder mehr geschadet hat als eine etwaige andere Reaktion, kann ich schwer beurteilen, aber ich empfinde andere Erfahrungen als einflussreicher.
Das ist etwas anders als die öfters zu hörende Aussage "es hat mir nicht geschadet, also wird es auch meinen Kindern nicht schaden".
Letztlich hat es meine Beziehung zu den Eltern nicht in der Weise beeinflusst, daß ich zur Freiwerdung einen sozialen Bruch hätte vollziehen müssen - auf den aber dieses Prozedere in Amerika hinaus läuft. Entweder im System bleiben, oder ausbrechen.
Verstehst du, worauf ich hinaus will?